Hallo Community, nach meinem Specialized Levo Bj 2023 hab ich mir heuer ein Bulls Sonic Evo EN SL2 mit Di2 XT angeschafft.
Grund, ich kann bei dem Spec den Akku nur mühsam entnehmen und ich war scharf auf die Automatikschaltung. Zudem bekam ich den Kaufpreis des Bulls durch den Verkauf des Specialized nahezu herein. Zunächst konnte ich mir unter Automatikschaltung nichts vorstellen. Nach 5 oder 6 Ausfahrten fürchte ich dass ich mich an dieses Feature so sehr gewöhnt habe dass ich es nicht mehr missen möchte. Zwar gehen mir die herausragenden Fahreigenschaften des Spec maximal ab und die fehlende Geräuschentwicklung, aber es ist schon ein feines Bike, das Bulls.
Hab mal meine ersten Eindrücke zu Papier gebracht und werden so ab und an mal was posten. Der Preis bei Stadler Sport ist jedenfalls extrem günstig.
Erste Eindrücke:
Anfang Jänner kam das Bulls, angeliefert mit einer Spedition, an und es ist nichts zu tun als den Lenker geradestellen und die Bremshebel für die eigenen Bedürfnisse in die richtige Stellung zu bringen. Fertig.
Bin dann gleich mal eine Runde gefahren. Leider waren einige Sachen nicht so wie ich es mir vorgestellt habe. Die Sattelstütze ließ sich nicht weit genug runterfahren. Ich hab etwas kürzere Beinchen. Eine neue Sattelstütze wurde bei Stadler Sport in Wien gekauft, eingebaut und dann war mal gefrierender Regen und Graupelschauer angesagt.
25.01.2025 war der erste richtige Testtag. Bin dann gleich mal auf meinen Hausberg gefahren, aber owehhhh. Das Bike hat bereits am Asphalt laut und grauenhaftgescheppert wie ein Sack voll Kluppen. Ich habe mich geniert. Na gut, die Tour bin ich trotzdem zu Ende gefahren. Zuhause habe ich den Rahmen abgeklopft wo den das Geschepper herkommt. Es war der Akku, aber der saß bombenfest und ließ sich nicht bewegen. Es wurde eine 8mm Moosgummimatte angeschafft und ein Streifen von 5cm Breite in der Länge des Akkus eingelegt und mit Gaffa-Tape angeheftet. Dabei wurden auch gleich die relativ unbeaufsichtigten Leitungen (Bremsleitung, Schaltkabel, Motorsteuerleitung) mitfixiert welche ebenfalls zum klappern neigten. Schon der erste Versuch brachte die absolute Ruhe.
26.01.2025 nächste Probefahrt. Vielleicht bilde ich es mir nur ein aber das Rad ist insgesamt leiser. Das Geschepper ist komplett weg. Jetzt muss man den Akku jedoch mit Nachdruck in die Halterung drücken und das passt perfekt!
Die Schaltcharakteristik wurde überarbeitet und gefällt mir sehr.
Die Einstellungen:
Die Realität! Der Motor schiebt erst bei höheren Kadenzen, ab etwa 70-80Kurbelumdrehungen (am Berg....) an und auch nicht so brachial wie der Brose des Specialized. Ich hatte zuerst, wie beim Spec, eine Unterstützung von 20, 45, 100 Prozent eingestellt. Hmm (das kompensiert nicht mal das Gewicht im Eco Modus) das ist im Vergleich zum Spec zu wenig. Jetzt verwende ich 40, 65, 100 Prozent. Damit kommt es ähnlich gut voran wie das Spec.
Die Fahreigenschaften des Bulls im Vergleich zum Specialized : Das Bulls hat ein relativ kurzes Oberrohr. Zumindest bin ich mit dem Sattel mal komplett zurückgefahren. Trotzdem sitze ich ziemlich aufrecht. Also das genaue Gegenteil zum Specialized wo die Position eindeutig sportlicher ist. Das Gewicht spürt man...NICHT! Es ist mit knapp unter 22 Kg, in Rahmengröße 44, sehr leicht. Das unendlich sichere Gefühl des Specialized habe ich, trotz des ultrabreiten Lenkers, beim Bulls so nicht. Es ist nicht so spurstabil, eher verspielt und bei unebenen Gelände mit querenden Wurzeln versetzt das Bulls merklich mehr als das Specialized. Das kann man aber evtl. mit der Dämpfereinstellung weg kriegen.
Die Dämpfung ist gut, aber nicht ganz auf dem Niveau des Spec. Da ist die Abstimmung etwas besser gelungen. Vermutlich muss ich auch da noch nachjustieren. Die XT-Bremsen, beim Bulls, sind jedoch der Hammer. Super dosierbar und hammerstark! Man kann sagen besser geht’s fast nicht. Bergauf hat das Bulls ein wenig das Nachsehen Geschwindigkeitsmäßig und auch sonst. Ab 28Prozent Steigung muss man richtig sitzen sonst geht die Front in die Höhe. Dafür kann man das Vorderrad, im Vergleich zum Spec. leichter über Hindernisse heben. Man gewöhnt sich schnell daran.
Der EP801 auch etwas lauter als der Brose des Specialized. Deutlich hört man wenn Leistung gefordert wird. Beim Ansprechverhalten sollten die Techniker dem Bulls mit Shimano Motor vielleicht noch etwas mehr Manieren beibringen. Vor allem in der vollen Unterstützung am Berg sollte vielleicht die Programmierung, dazwischen, noch ein oder zwei Möglichkeiten mehr bieten. Spec kann das viel besser und dem Analog-Bike ähnlicher. Das Motorgeräusch beim EP801 ist seit der Geräuschbereinigung nicht mehr störend. Klappern, das habe ich oben beschrieben, gibt es seit der Beruhigung des Akkus nicht mehr. Also zwei Fliegen mit einer Klappe.
Das Display zeigt ein paar Parameter an die nützlich sein können und lässt sich während der Fahrtumschalten. Der rel. kleine Taster am Shimano Display ist mit Handschuhen schlecht zu bedienen und wird überwiegend, nicht getroffen. Ich verwende zusätzlich ein ROX 4 von Sigma. Das zeigt die für mich wichtigen Parameter auf einen Blick an und hat GPS an Board. Damit beginnt sich das Cockpit zu füllen. Rechts in der Mitte das Shimano Bedienteil und das ROX 4 und links das Navi (in meinem Fall das Handy).
Jetzt kommt die Schaltung. Das absolute Highlight am Markt! Ich habe die Di2 XT mit 12 Gängen. Diese Variante hat, im Vergleich zur 11 Gang Version, keine Vollautomatik. So will ich es. Nur die Gänge wechseln während der Rollphase wenn man nicht tritt. Für den Rest sorge ich selbst. So wie eingestellt hat man immer den richtigen Gang. Das funktioniert exzellent. Besser geht es nicht! Zum manuellen und auch automatischen Schalten muss aber zumindest der Akku eingeschaltet werden. Wenn es also eine elektrische Störung gibt sieht es düster aus mit dem Schalten und so. Ich erwähne das nur der Ordnung halberund gehe auf keine Details ein.
Insgesamt erscheint mir dass, subjektiv, der Shimano Motor des Bulls nicht so sanft entkoppelt wie der Brose des Specialized. Es bleibt ein gewisser Widerstand und der ist im Vergleich deutlich spürbar. Mit dem Spec bin ich schon eine komplette Bergtour auf Teneriffa, 36 Kilometer, gefahren. Wer mal dort war der weiß was ich meine. Das traue ich mir mit dem Bulls nicht zu. Das nur falls mal jemand komplett ohne Strom unterwegs ist. Zudem entkoppelt der Motor ruckartig. Vor allem in der höchsten Stufe ist es ziemlich unangenehm wenn der rhythmisch, an der Grenz so um die 25,7 Km/h, unterstützt und dann wieder nicht. Vielleicht bessert da Shimano noch etwas nach.
Auffallend ist der nach oben nicht dichte Akku. Wasser, Dreck, kann nahezu ungehindert an die Innenseite des Bulls gelangen, aber auch nach unten wieder abfließen. Mal sehen wie lange das ohne Störung abgeht.
Der Akku ist noch etwas neu und deshalb hoffe ich dass er noch an Kapazität und Leistung zulegt. Das Spec schaffte bei ähnlichen Temperaturen und Ausfahrten etwa 110Kilometer. Beim Bulls sind es im Moment so gegen 80 Kilometer.
Bei meiner Haus und Hofstrecke bemerke ich dass steile Anstiege, am Bulls, nicht so vehement gemeistert werden können und steile Abfahrten etwas mehr Respekt abverlangen als am Specialized. Beim Spec sitzt man mehr „im“ Bike. Beim Bulls eher obendrauf. Auch fährt das Spec sehr friedlich im Downhill. Das Bulls ist da etwas unruhiger. Für den Wettbewerbsracer ist das Bulls vielleicht die bessere Lösung. Da ich nach dem letzten Bikepark das Krankenhaus lieber meide nehme ich derzeit keine Bikeparkprojekte in Angriff.
Derzeit bin ich noch am individualisieren (Dämpfung, Automatik, Sitzposition, Schaltcharakteristik, Kadenz und Automatik) des Bulls, aber soviel kann ich jetzt schon sagen. Es ist absolut top.
Gruß Heinz
Grund, ich kann bei dem Spec den Akku nur mühsam entnehmen und ich war scharf auf die Automatikschaltung. Zudem bekam ich den Kaufpreis des Bulls durch den Verkauf des Specialized nahezu herein. Zunächst konnte ich mir unter Automatikschaltung nichts vorstellen. Nach 5 oder 6 Ausfahrten fürchte ich dass ich mich an dieses Feature so sehr gewöhnt habe dass ich es nicht mehr missen möchte. Zwar gehen mir die herausragenden Fahreigenschaften des Spec maximal ab und die fehlende Geräuschentwicklung, aber es ist schon ein feines Bike, das Bulls.
Hab mal meine ersten Eindrücke zu Papier gebracht und werden so ab und an mal was posten. Der Preis bei Stadler Sport ist jedenfalls extrem günstig.
Erste Eindrücke:
Anfang Jänner kam das Bulls, angeliefert mit einer Spedition, an und es ist nichts zu tun als den Lenker geradestellen und die Bremshebel für die eigenen Bedürfnisse in die richtige Stellung zu bringen. Fertig.
Bin dann gleich mal eine Runde gefahren. Leider waren einige Sachen nicht so wie ich es mir vorgestellt habe. Die Sattelstütze ließ sich nicht weit genug runterfahren. Ich hab etwas kürzere Beinchen. Eine neue Sattelstütze wurde bei Stadler Sport in Wien gekauft, eingebaut und dann war mal gefrierender Regen und Graupelschauer angesagt.
25.01.2025 war der erste richtige Testtag. Bin dann gleich mal auf meinen Hausberg gefahren, aber owehhhh. Das Bike hat bereits am Asphalt laut und grauenhaftgescheppert wie ein Sack voll Kluppen. Ich habe mich geniert. Na gut, die Tour bin ich trotzdem zu Ende gefahren. Zuhause habe ich den Rahmen abgeklopft wo den das Geschepper herkommt. Es war der Akku, aber der saß bombenfest und ließ sich nicht bewegen. Es wurde eine 8mm Moosgummimatte angeschafft und ein Streifen von 5cm Breite in der Länge des Akkus eingelegt und mit Gaffa-Tape angeheftet. Dabei wurden auch gleich die relativ unbeaufsichtigten Leitungen (Bremsleitung, Schaltkabel, Motorsteuerleitung) mitfixiert welche ebenfalls zum klappern neigten. Schon der erste Versuch brachte die absolute Ruhe.
26.01.2025 nächste Probefahrt. Vielleicht bilde ich es mir nur ein aber das Rad ist insgesamt leiser. Das Geschepper ist komplett weg. Jetzt muss man den Akku jedoch mit Nachdruck in die Halterung drücken und das passt perfekt!
Die Schaltcharakteristik wurde überarbeitet und gefällt mir sehr.
Die Einstellungen:
Die Realität! Der Motor schiebt erst bei höheren Kadenzen, ab etwa 70-80Kurbelumdrehungen (am Berg....) an und auch nicht so brachial wie der Brose des Specialized. Ich hatte zuerst, wie beim Spec, eine Unterstützung von 20, 45, 100 Prozent eingestellt. Hmm (das kompensiert nicht mal das Gewicht im Eco Modus) das ist im Vergleich zum Spec zu wenig. Jetzt verwende ich 40, 65, 100 Prozent. Damit kommt es ähnlich gut voran wie das Spec.
Die Fahreigenschaften des Bulls im Vergleich zum Specialized : Das Bulls hat ein relativ kurzes Oberrohr. Zumindest bin ich mit dem Sattel mal komplett zurückgefahren. Trotzdem sitze ich ziemlich aufrecht. Also das genaue Gegenteil zum Specialized wo die Position eindeutig sportlicher ist. Das Gewicht spürt man...NICHT! Es ist mit knapp unter 22 Kg, in Rahmengröße 44, sehr leicht. Das unendlich sichere Gefühl des Specialized habe ich, trotz des ultrabreiten Lenkers, beim Bulls so nicht. Es ist nicht so spurstabil, eher verspielt und bei unebenen Gelände mit querenden Wurzeln versetzt das Bulls merklich mehr als das Specialized. Das kann man aber evtl. mit der Dämpfereinstellung weg kriegen.
Die Dämpfung ist gut, aber nicht ganz auf dem Niveau des Spec. Da ist die Abstimmung etwas besser gelungen. Vermutlich muss ich auch da noch nachjustieren. Die XT-Bremsen, beim Bulls, sind jedoch der Hammer. Super dosierbar und hammerstark! Man kann sagen besser geht’s fast nicht. Bergauf hat das Bulls ein wenig das Nachsehen Geschwindigkeitsmäßig und auch sonst. Ab 28Prozent Steigung muss man richtig sitzen sonst geht die Front in die Höhe. Dafür kann man das Vorderrad, im Vergleich zum Spec. leichter über Hindernisse heben. Man gewöhnt sich schnell daran.
Der EP801 auch etwas lauter als der Brose des Specialized. Deutlich hört man wenn Leistung gefordert wird. Beim Ansprechverhalten sollten die Techniker dem Bulls mit Shimano Motor vielleicht noch etwas mehr Manieren beibringen. Vor allem in der vollen Unterstützung am Berg sollte vielleicht die Programmierung, dazwischen, noch ein oder zwei Möglichkeiten mehr bieten. Spec kann das viel besser und dem Analog-Bike ähnlicher. Das Motorgeräusch beim EP801 ist seit der Geräuschbereinigung nicht mehr störend. Klappern, das habe ich oben beschrieben, gibt es seit der Beruhigung des Akkus nicht mehr. Also zwei Fliegen mit einer Klappe.
Das Display zeigt ein paar Parameter an die nützlich sein können und lässt sich während der Fahrtumschalten. Der rel. kleine Taster am Shimano Display ist mit Handschuhen schlecht zu bedienen und wird überwiegend, nicht getroffen. Ich verwende zusätzlich ein ROX 4 von Sigma. Das zeigt die für mich wichtigen Parameter auf einen Blick an und hat GPS an Board. Damit beginnt sich das Cockpit zu füllen. Rechts in der Mitte das Shimano Bedienteil und das ROX 4 und links das Navi (in meinem Fall das Handy).
Jetzt kommt die Schaltung. Das absolute Highlight am Markt! Ich habe die Di2 XT mit 12 Gängen. Diese Variante hat, im Vergleich zur 11 Gang Version, keine Vollautomatik. So will ich es. Nur die Gänge wechseln während der Rollphase wenn man nicht tritt. Für den Rest sorge ich selbst. So wie eingestellt hat man immer den richtigen Gang. Das funktioniert exzellent. Besser geht es nicht! Zum manuellen und auch automatischen Schalten muss aber zumindest der Akku eingeschaltet werden. Wenn es also eine elektrische Störung gibt sieht es düster aus mit dem Schalten und so. Ich erwähne das nur der Ordnung halberund gehe auf keine Details ein.
Insgesamt erscheint mir dass, subjektiv, der Shimano Motor des Bulls nicht so sanft entkoppelt wie der Brose des Specialized. Es bleibt ein gewisser Widerstand und der ist im Vergleich deutlich spürbar. Mit dem Spec bin ich schon eine komplette Bergtour auf Teneriffa, 36 Kilometer, gefahren. Wer mal dort war der weiß was ich meine. Das traue ich mir mit dem Bulls nicht zu. Das nur falls mal jemand komplett ohne Strom unterwegs ist. Zudem entkoppelt der Motor ruckartig. Vor allem in der höchsten Stufe ist es ziemlich unangenehm wenn der rhythmisch, an der Grenz so um die 25,7 Km/h, unterstützt und dann wieder nicht. Vielleicht bessert da Shimano noch etwas nach.
Auffallend ist der nach oben nicht dichte Akku. Wasser, Dreck, kann nahezu ungehindert an die Innenseite des Bulls gelangen, aber auch nach unten wieder abfließen. Mal sehen wie lange das ohne Störung abgeht.
Der Akku ist noch etwas neu und deshalb hoffe ich dass er noch an Kapazität und Leistung zulegt. Das Spec schaffte bei ähnlichen Temperaturen und Ausfahrten etwa 110Kilometer. Beim Bulls sind es im Moment so gegen 80 Kilometer.
Bei meiner Haus und Hofstrecke bemerke ich dass steile Anstiege, am Bulls, nicht so vehement gemeistert werden können und steile Abfahrten etwas mehr Respekt abverlangen als am Specialized. Beim Spec sitzt man mehr „im“ Bike. Beim Bulls eher obendrauf. Auch fährt das Spec sehr friedlich im Downhill. Das Bulls ist da etwas unruhiger. Für den Wettbewerbsracer ist das Bulls vielleicht die bessere Lösung. Da ich nach dem letzten Bikepark das Krankenhaus lieber meide nehme ich derzeit keine Bikeparkprojekte in Angriff.
Derzeit bin ich noch am individualisieren (Dämpfung, Automatik, Sitzposition, Schaltcharakteristik, Kadenz und Automatik) des Bulls, aber soviel kann ich jetzt schon sagen. Es ist absolut top.
Gruß Heinz