ja, das ist bei den MTB Bremsscheiben etwas anders
da gibt es zwei gängige Befestigungssysteme (je nach verbauten Naben)
1. mit Centerlock Verschlussring
2. mit 6 Loch Befestigung
an den Naben mit Centerlock Befestigung kann man auch mit CL Adaptern Scheiben mit 6 Loch Befestigung anbringen, das geht aber auch nicht mit jeder 6 Loch Scheibe, und es können dadurch auch Nachteile entstehen (z.B. mehr klingeln/schengeln durch etwas geringere seitliche Stabilität)
Probleme kann man auch mit der Befestigung vom Magnet bekommen wenn man die Bremsscheibe wechselt
da es verschiedene Befestigungen dafür gibt (z.B. Magnetloch in der Scheibe, Magnetring bei Centerlock, mit geschraubter Magnet bei 6 Loch Befestigung usw.)
bei den Bremsscheiben gibt es dann noch verschiedene Durchmesser, dabei wird der korrekte Abstand vom Bremssattel mit passenden Adaptern hergestellt
weiteres gibt es viele verschiedene Bremsscheiben, z.B. mit unterschiedlich breiten Reibringen, unterschiedliche Dicke, verschiedene Lochmusterungen und auch unterschiedliche Qualitäten, die billigeren Scheiben sind z.B. oft nur für Resinbeläge verwendbar, mit hochwertige Scheiben kann man alle Beläge fahren und hier gibt es auch erhebliche Unterschiede in der Abnutzungstoleranz, manche Scheiben erlauben nur 0,2mm Abnutzung, besonders dicke Scheiben erlauben tlw. auch ~ 0,6mm Abnutzung
Bremssysteme mit breiten Bremsbelägen brauchen auch entsprechend breite Reibringe sonst bremst der Belag viel auf den Stegen zum Reibring (
Magura braucht z.B. eher sehr breite Reibringe)
umgekehrt kann man allerdings bei schmälere
Bremsbeläge auch sehr gut breitere Reibringe verwenden (mehr Masse = mehr Kühlung)
die Bremsscheibe sollte auch zum Streckenprofil und der Fahrweise passen
ein Stadtradler oder Flachlandradler kommt meist auch gut mit den billigeren Scheiben zurecht, sobald aber hohe Berge und hohes Gesamtgewicht oder auch ungünstige Bremstechnik (Angstschleifbremser/in oder zu einseitige Bremsbelastung) dazu kommen, dann braucht es dickere massive Scheiben und hitzebeständige Beläge sonst kommt man nicht weit (sehr schnell Überhitzung mit quietschen, verzogene Bremsscheiben mit schillernden blau violett getönten Farben, verglaste
Bremsbeläge usw.)
das Lochdesign beeinflusst auch einiges
viele grosse unruhige Löcher oder auch zusätzliche innen und aussen liegende Wellen wirken eher aggressiver
(hohe Bremskraft aber auch lauter und mehr Vibrationen und Rubbelneigung)
gleichmässig verteilte kleinere Löcher und weniger Schnittkanten (wenig oder keine Wellen) sind weniger aggressiv in der Bremsleistung (auch ruhiger und weniger Vibrationen und eher geringere Abnutzungen)
wer es gerne krachen lässt und am letzten Zacken bremst der wird eher etwas aggressiveres dran schrauben, ich bin Bergtourenfahrer mit extrem viel Höhenmeter und mag lieber ruhigere extrem gut kühlende Bremsscheiben welche weniger aggressiv und sehr langlebig sind (fahre derzeit viel mit der BrakeStuff Punch 2,3mm oder mit Trickstuff Dächle HD mit 2,05mm)
sehr dicke Scheiben (z.B. mit 2,3mm) kühlen extrem gut und sind auch deutlich steifer (weniger flattern, verziehen, klingeln) aber sie haben auch weniger Platz im Bremssattel da der Schlitz im Bremssattel nicht extrem breit ist, hier muß man auf eine gute mittige Ausrichtung vom Bremssattel achten und häufig muß man auch die
Bremsflüssigkeit anpassen damit die Kolben weit genug zurück gedrückt werden können, sonst bekommt man neue Beläge nicht schleiffrei hinein (ich verwende immer einen 11,2mm Bleedblock, dann geht es sehr gut mit den dicken Scheiben)
einige gute 6 Loch Bremsscheiben findet man hier
Trickstuff
Brakestuff
Intend
oder bei Centerlock eine besser kühlende IceTech Scheibe verwenden
(alternativ gibt es auch einige gute
Magura Scheiben mit Centerlock)
bei den Beläge habe ich gute Erfahrungen mit Trickstuff Belägen (z.B. TS Power) und Galfer Belägen (z.B. der violette E-Bike Belag)
ich denke das war jetzt ein guter Überblick, die passenden Scheibe mußt dir selbst heraus suchen
Lg Tirolbiker63