Und heute sind die größten Bioläden Aldi und Co.
8 Milliarden Menschen die essen wollen, sollten eigentlich klarmachen aus welchem Stoff Bio-Träume sind.
In Deutschlands größter Schweinemastanlage bei Magdeburg vegetieren 65.000 Schweine.
In Bayern werden ca. 5,5 Millionen Masthühner und ca. 800.000 Puten fast ausschließlich in geschlossenen Ställen in Bodenhaltung gemästet.
Zwei Beispiele die aber in der Gesamtbetrachtung nur Peanuts sind.
Ökologische Landwirtschaft ist eine winzige Nische für Träumer.
Die 2 Bioläden im Saarbrücken der frühen 80er Jahre wurden damals von Idealisten und Alt68ern betrieben, die versucht haben, etwas zu bewegen. Die haste dann auch auf Friedensdemos treffen können. Heutzutage werden auch die Bioläden immer industrieller. Ob das eine gute oder schlechte Entwicklung ist, muss jeder für selbst entscheiden. Fakt ist, das sich etwas verändert, wenn auch nur langsam. Von einer Nische für Träumer zu reden halte ich persönlich für nicht weit genug über den Tellerrand geschaut.
Ich kann mich selbst nicht als Moralapostel hinstellen, wo ich mir letztes Jahr ein neues eBike gekauft habe, obwohl mein olles Biobike aus den 90ern noch absolut fahrbar ist.
Allerdings kann sich jeder nur ein wenig aus der Komfortzone bewegen, den übermäßigen Konsum etwas reduzieren, nicht jeden Tag Fleisch auf den Teller, etc. Braucht es unbedingt den 3Tonnen-SUV um die Kinder in die Schule zu helikoptern? Brauchen wir unbedingt unbegrenze Geschwindigkeiten auf der Autobahn, muss es unbedingt die alljährliche Flugreise ins wahlweise planierte Wintersportresort oder den vollbetonierten Strand auf Malle sein?
Man muss ja nicht gleich alles sein lassen, aber jeder ein bisschen hilft auf jeden Fall auch schon.
Meine persönliche Limitation: Maximal 100 Kmh auf der Autobahn, auch wenn es oft nervt, in 30er Zonen tatsächlich 30 fahren (überholt mich doch alle, ist mir Latte), nicht jeden Tag Schnitzel, lokal einkaufen, auch wenn die Erzeuger hier nicht alle auf Bio setzen (ist trotzdem nachhaltiger als Bioobst mit CO2-Fußabdruck.
Mit der Bahn anstatt mit dem Auto zu den Kumpels oder zur Probe fahren (toll, da kann ich sogar Bier trinken, natürlich nur das Bier aus der Privatbrauerei, die grad dummerweise wieder Insolvenz angemeldet hat).
Die kleinen Ansatzpunkte sind vielfältig. Ich denke, jeder findet da was, was er ändern kann, ohne vollständig auf den gewohnten Luxus zu verzichten.