Patagonia-Gründer gibt sein Unternehmen ab: Alle Profite gehen zukünftig in den Klimaschutz

Patagonia-Gründer gibt sein Unternehmen ab: Alle Profite gehen zukünftig in den Klimaschutz

Mit einer einzigartigen und höchst ungewöhnlichen Umstrukturierung erklärt Yvon Chouinard, Gründer des Outdoor-Ausrüsters Patagonia und Milliardär wider Willen, heute die Erde – oder besser ihren Fortbestand – im übertragenen Sinne zu Patagonias einziger Anteilseignerin.

Den vollständigen Artikel ansehen:
Patagonia-Gründer gibt sein Unternehmen ab: Alle Profite gehen zukünftig in den Klimaschutz

Was sagst du zu diesem Move von Patagonia?
 

Anzeige

Re: Patagonia-Gründer gibt sein Unternehmen ab: Alle Profite gehen zukünftig in den Klimaschutz
Tröstlich, denn an der Krombacher-Aktion "saufen für den Regenwald" konnte ich leider als Antialkoholiker nicht teilnehmen.
Das schaffst Du leider auch nicht als alkoholaffiner Mensch. Das schmeckt nämlich überhaupt nicht ;)

Ich finde die Aktion super. Auch wenn man jetzt natürlich hinterfragen kann, wofür genau das Geld eingesetzt wird. Oft sind da ja persönliche Interessen im Spiel (vielleicht Patagonien?! ;) )
Aber so oder so ist natürlich jeder Euro, der in den Naturschutz fließt kein schlechter Euro.

Was ich mich immer Frage ist, warum die Herren Milliardäre nicht zunächst mal an ihre Mitarbeiter denken. Ich weiß aus diesem Grunde bin ich wohl kein wohlhabender Mann geworden, aber wäre ich ein Herr Aldi oder Herr Lidl oder Herr BMW, würde ich doch mal überlegen, ob es nicht "normaler" wäre, wenn alle Angestellten mal ein paar Mark fünfzig mehr bekommen sollten, anstatt das ich die nächste Milliarde auf dem Konto feiern kann.
 
Ich weiß aus diesem Grunde bin ich wohl kein wohlhabender Mann geworden, aber wäre ich ein Herr Aldi oder Herr Lidl oder Herr BMW, würde ich doch mal überlegen, ob es nicht "normaler" wäre, wenn alle Angestellten mal ein paar Mark fünfzig mehr bekommen sollten, anstatt das ich die nächste Milliarde auf dem Konto feiern kann.
Würdest Du Herr BMW sein, dann würdest Du die Welt mit ganz anderen Augen sehen.
Der Unterschied in der Denkweise ist gewaltig, wenn man über eigenes Geld spricht, als über das eines anderen.
Speziell dann, wenn es viel davon ist.
 
Was ich mich immer Frage ist, warum die Herren Milliardäre nicht zunächst mal an ihre Mitarbeiter denken. Ich weiß aus diesem Grunde bin ich wohl kein wohlhabender Mann geworden, aber wäre ich ein Herr Aldi oder Herr Lidl oder Herr BMW, würde ich doch mal überlegen, ob es nicht "normaler" wäre, wenn alle Angestellten mal ein paar Mark fünfzig mehr bekommen sollten, anstatt das ich die nächste Milliarde auf dem Konto feiern kann.
Da gebe ich Dir vollkommen recht👍
Nur leider ist es meist so, dass jedem sein eigenes Hemd näher ist als der Rock des anderen. Wir bräuchten einfach mehr solcher Unternehmer wie Yvon Chouinard. Verantwortungsvolle Unternehmer die auch an die Folgen für die Umwelt denken und nicht nur bis zur nächsten Jahreshauptversammlung.
Deshalb schätze ich auch Patagonia. Sie engagieren sich auch politisch und stehen zu ihrer Überzeugung. Macht weiter so!!!
 
Der Unterschied in der Denkweise ist gewaltig, wenn man über eigenes Geld spricht, als über das eines anderen.
Speziell dann, wenn es viel davon ist.

Deshalb sage ich ja, dass ich wohl nie da hingekommen wäre. Den nötigen Geiz und den Willen andere für meine Bereicherung arbeiten zu lassen (oder gar auszubeuten wie ein Tönnies), habe ich einfach nicht und hätte ich wohl auch nie ausbilden können.

Thats life.
 
Den nötigen Geiz und den Willen andere für meine Bereicherung arbeiten zu lassen (oder gar auszubeuten wie ein Tönnies), habe ich einfach nicht und hätte ich wohl auch nie ausbilden können.
Ohne den Willen andere für seine eigene Bereicherung arbeiten zu lassen, gäbe es keine Unternehmer und die Konsequenzen daraus sind sicherlich jedem klar (die naheliegendste ist, es gäbe keine E-MTBs ;-)). Dass das nicht notwendigerweise zu Ausbeutung führen muss, dies leider aber oft trotzdem so ist, auch.

Bis ich einen Hintergedanken entdecke, finde ich die Aktion von dem Patagonia-Mann ganz toll!
 
den Willen andere für meine Bereicherung arbeiten zu lassen
Der Unternehmer hatte die Idee, hat selbige umgesetzt, trägt die gesamte Verantwortung für den Gedeih oder Verderb seiner Firma, bezahlt sehr viele Steuern und arbeitet in der Regel sicher das Doppelte an Arbeitszeit, wie seine Arbeitnehmer. Von seiner Gesundheit ganz zu schweigen.
Dafür verdient er mehr Geld... sehr legitim, wie ich finde.

Genau so, wie es schmarotzende Nichtsnutze gibt, die dem Staat auf der Tasche liegen (siehe viele NGOs), so gibt es auch Unternehmer, die es übertreiben. Kein Licht ohne Schatten.
Die Mehrzahl tut aber das, was ich weiter oben schrieb.

Ohne diese Leute gäbe es überhaupt keine Innovation.
Oder hat der Kommunismus je irgendetwas Sinnvolles erfunden?

Ich habe selbst zwei Firmen gegründet, von denen ich eine inzwischen verkauft habe und ich kann mich nicht erinnern, je unter 40 Stunden in der Woche gearbeitet zu haben.
Allerdings kann ich mich sehr gut daran erinnern, wie oft ich 80 und mehr Stunden in der Woche für den Laden geschuftet hatte. Mein letzter mehrwöchiger Urlaub war 1992.
Die daraus resultierende Steuerlast ist auch nicht ohne.

Ich ziehe mir ganz sicher nicht den Schuh des Ausbeuters an, nur weil manch einer das Prinzip des Unternehmertums nicht versteht.
 
Ohne den Willen andere für seine eigene Bereicherung arbeiten zu lassen, gäbe es keine Unternehmer und die Konsequenzen daraus sind sicherlich jedem klar (die naheliegendste ist, es gäbe keine E-MTBs ;-)).

Klar, zum Glück sind da viele anders Gestrickt. Ich würde wohl an der (finanziellen) Verantwortung gegenüber meiner Mitarbeiter zerbrechen.
Ich könnte mir höchstens ein Modell vorstellen, indem alle Mitarbeiter von Beginn an an prozentual am Gewinn beteiligt sind, anstelle eines Gehaltes. Aber da findet man wahrscheinlich auch gerade am Anfang niemanden der da Bock drauf hat, wenn es noch nicht so "rollt".

Ich gönne auch absolut jedem seinen Reichtum. Aber bei dem Vorstand oder den Besitzern von Milliardenkonzernen fehlt es mir dann ein wenig an der Empathie. Insbesondere wenn es sich dabei "nur" um Erben handelt. Natürlich gibt es auch da solche und solche, aber gerade um eine Ausbeutung zu verhindern würde ich mir einen etwas regulierteren Markt wünschen.

Ich fand die Idee ganz nett, dass der meistverdienende eines Unternehmens nicht mehr als 2000 mal so viel verdienen darf, wie der am wenigsten verdienende. Dann ist nach oben immer noch alles offen, so lange man den einfachen Arbeiter entsprechend honoriert. Aber auch so ein Modell würde dann schnell durch Zeitarbeitsfirmen ect. zerschossen.
 
Ich ziehe mir ganz sicher nicht den Schuh des Ausbeuters an, nur weil manch einer das Prinzip des Unternehmertums nicht versteht.

Du fühlst dich aber schnell persönlich angegriffen. Ich gönne wie gesagt jedem seinen Reichtum, den er sich (hart) erarbeitet hat. Es geht mir ja bei dieser Diskussion nicht um "normale" Unternehmen, wo der Cheffe sich ne Millionen im Jahr einsteckt, sondern nur um die mit ein paar Nullen mehr.

Zudem mache ich doch recht deutlich, dass ich das selber eher als Schwäche bei mir sehe, oder nicht?!
Ich wäre der Verantwortung nicht gewachsen. Personal führen und leiten, gerne. Finanziell verantwortlich sein, auf keinen Fall! Das man dann natürlich auch "deutlich" mehr verdienen soll, als die Angestellten finde ich auch super fair. Es geht mir nur darum, dass keiner Milliardär sein sollte, wenn in seiner Verantwortlichkeit Mitarbeiter nahe am Existenzminimum oder gar darunter rumkrebsen. Das sollte ein Nogo sein und zwar gesetzlich.
 
Ich finde das eine tolle Idee mit einem Beigeschmack, und zwar traue ich auch keinen Klimaschutzorganisationen. Wenn es um viel Geld geht, sind die meisten Menschen sich selbst am nächsten...auch da gibts solche die erst mal ihre eigene Tasche füllen wenn man kann. Ist aber wohl überall so, darum trotzdem eine tolle Idee.
 
Du fühlst dich aber schnell persönlich angegriffen.
Nein, tu ich nicht.
Ich fühlte mich angesprochen, aber nicht angegriffen.
Lies Dir meinen Text ohne Emotion durch, dann bekommt mein Satz einen anderen Charakter.

Es geht mir nur darum, dass keiner Milliardär sein sollte, wenn in seiner Verantwortlichkeit Mitarbeiter nahe am Existenzminimum oder gar darunter rumkrebsen. Das sollte ein Nogo sein und zwar gesetzlich.
Oftmals (nicht immer) gründen solche Milliardäre Stiftungen und Organisationen, damit ihr Geld sinnvoll in den Kreislauf zurück kommt.
Viele machen das übrigens unter Ausschluß der Öffentlichkeit, weil sie selbst medienscheu sind.
 
Ich glaube in dem Fall hier sogar, dass das Geld ankommt.
So wie sich der Artikel liest hat die Familie rechtlich an so ziemlich alles gedacht und damit wohl auch penibel sichergestellt wofür genau welches Geld ausgegeben wird.
 
Moment....
Wenn ich das richtig verstehe ist das Einzigste was er veranlasst hat, das die zukünftigen!!! Gewinne der Firma nicht mehr auf seine privates Sparbuch umgebucht werden sondern in einen von ihm gegründeten und kontrollierten Fond wandern. Das bedeutet doch nur:
  • Er und und seine Familie mehren das vorhandene Milliardenvermögen nicht mehr durch Geld aus der Firma.
  • Er und seine Familie haben wahrscheinlich noch viele andere Einnahmequellen, Renditen, Beteiligungen, ... um ihr Vermögen gleich zu halten oder zu vermehren
  • Mit dieser Aktion ist er und seine Familie keinen Cent ärmer
  • Sozial wäre es gewesen, wenn er ausser den zukünftigen Gewinnen in den Fond, sagen wir die Hälfte seines Privatvermögens, eingebracht hätte.
  • Somit ist das für mich eine netter Aufmerksamkeitserreger, der ihm finanziell nicht weh tut

Generell finde ich aber schon gut dass es zusätzliches Geld für die Umwelt gibt.
 
Somit ist das für mich eine netter Aufmerksamkeitserreger, der ihm finanziell nicht weh tut

Dem Stimme ich zu. Und das ist auch der Grund, warum ich mir als Mitarbeiter der Firma verarscht vorkäme. Anstatt mich besser zu bezahlen, nimmt er das Geld und steckt es in sein Hobby (um es mal böswillig auszudrücken) und stellt sich dann noch als "sozial" hin.

Aber ich finde schon, dass man anerkennen kann und muss, dass es ein feiner Zug ist, dass er die "etwa 100 Millionen Dollar, abhängig von der Gesundheit des Unternehmens" jährlich nicht einsackt, sondern "spendet".
 
Aber ich finde schon, dass man anerkennen kann und muss, dass es ein feiner Zug ist, dass er die "etwa 100 Millionen Dollar, abhängig von der Gesundheit des Unternehmens" jährlich nicht einsackt, sondern "spendet".
... oder verfügt hätte:
Der Fond bekommt jährlich 100 Mio, wenns die Firma nicht erwirtschaftet, lege ich die Differenz drauf.

Mit den Mitarbeitern hast leider auch Recht. Aber das ist halt das Los jeden Mitarbeiters dass er die "Hobbys" des Besitzers nicht beeinflussen kann.
 
Also ich würde das jetzt nicht so sehen, dass sich die Mitarbeiter verarscht vorkommen müssen. Ich denke die Leute die bei Patagonia arbeiten, die kennen die Philosophie des Unternehmens. Patagonia setzt sich schon seit ca. 30 Jahren für Naturschutz und Nachhaltigkeit ein (https://www.absatzwirtschaft.de/profit-oder-protest-outdoor-marke-gegen-trump-218347/). Das Unternehmen und auch der Gründer des Unternehmens sind auch dann für ihre Prinzipien eingestanden, wenn es mal unbequem war.
Zudem hat der Gründer auch den Mitarbeitern Freiheiten eingeräumt. Nicht umsonst konnten die Mitarbeiter innerhalb ihrer Arbeitszeit surfen gehen und waren danach kreativer.
Wenn er während seiner Zeit als Unternehmer einen guten Verdienst hatte, so sehe ich das auch als legitim an. Schließlich trägt er auch die Verantwortung. Da sehe ich das wie Jorel.
 
.. oder verfügt hätte:
Der Fond bekommt jährlich 100 Mio, wenns die Firma nicht erwirtschaftet, lege ich die Differenz drauf.

Mit den Mitarbeitern hast leider auch Recht. Aber das ist halt das Los jeden Mitarbeiters dass er die "Hobbys" des Besitzers nicht beeinflussen kann.
Also ich finde, das geht jetzt ein bisschen weit. Was spendet ihr denn so im Jahr prozentual von eurem Einkommen? Ist das ausreichend, um den ersten Stein zu werfen?

Und bevor es jetzt heißt, Moment, ich bin ja gar nicht steinreich: Euer, oder gerne auch unser, Einkommen wird für 99% der Weltbevölkerung als ausreichend für die Bezeichnung "steinreich" anzusehen sein.
 
Zurück