Was mich an den Umstand so stört...Deutschland hat die letzten 20 Jahre gepennt, was eine Möglichkeit zum "jetzt illegalen" Mountainbiken angeht.
Italien, Frankreich, England...überall legale Möglichkeiten für Trails und Strecken, die auch ausgeschöpft wurden...
Nur in Deutschland haben wir gepennt. Und jetzt haben wir in Bayern ein Verbot ohne sinnvolle Alternativen.
2-3 Lines in den Wald zu legalisieren bzw. Besuche im Bikepark sind kein Ersatz für eine ausgiebige Tour. Ich frag mich gerade wie das läuft, wenn alle Biker auf einmal ein den Bikepark pilgern....von der der Umweltbelastung, weil ich auf einmal aufs Auto angewiesen bin, gar nicht zu sprechen.
Und das ganze unter dem Vorwand der Haftbarkeit und Gefahr. Das ist für mich der Abschuss. Der Staat schreibt sich aufs Haupt, mündige Bürger zu "generieren".
Aber genau das passiert nicht, wenn wir auf jede "Gefahr" hinweisen müssen bzw. auch jeden der nicht ausreichend Hinweise gibt, in Haftung nehmen können. Das Volk muss sein Hirn nicht mehr einschalten, was man, um beim Thema zu bleiben auch an den Verkehrsunterricht der 4. Klasse sieht. 30-50% Durchfallquote sind da keine Seltenheit mehr. Und neben körperlichen Defiziten sind neben einer Konzentrationsschwäche auch das Vorhersehen von Ereignissen eine Ursache.
Wenn ich beim Anschließen einer Lampe in der Bedienungsanleitung vermerken muss, dass 230V gefährlich sind und daher nur vom Fachmann oder nur mit ausreichend Kenntnis angeschlossen werden darf, dann ist ein derartiger Unfall für mich natürliche Selektion. Ein gewisses Verständnis vom Leben, der Gesellschaft und dem Stand der Technik muss einfach voraussetzbar sein.
Bei strömenden Regen muss ein Bäcker ein Schild mit "Achtung rutschiger Boden" aufstellen....geht's noch?!?!?!
Und um auch hier wieder zum Thema zurückzukommen.....Von solch ein Generation erwartet man nun, dass sie besonnen, umsichtig und Rücksichtsvoll reagiert? Mit Rücksicht auf den Anderen?
Nur so wird es meiner Meinung nach funktionieren, wenn Wanderer, Biker, Reiter sich mehr oder weniger die gleichen Wege teilen....
War es vor 20 Jahren den Eltern noch wichtig, Solidarität und ähnliches zu vermittelen, steht heute Selbstbewusstsein und "von niemanden etwas sagen lassen" im Vordergrund. Wir werden immer mehr zu Egomanen.
Das ist doch zum Scheitern verurteilt. Ich seh da wenig Chance bei Thema Rücksicht und besonnenen Handeln.
Solche eine Generation kann man nur mit deutlichen Verboten gerecht werden, weil sie gar nicht dran denkt das die Oma den Weg runter kullert, wenn man wie ein Wilder vorbei rauscht. Leider. Eigentlich würde das die ganze Verbotsmasche ja leider rechtfertigen.
Bitte nicht falsch verstehen. Ich rechtfertige die Verbote überhaupt nicht!
Aber anstelle bei der Gesetzgebung, der Erziehung, bei der Legalisierung von Trails und der Trennung von Bikern und Wanderen anzusetzten (z.b. legale Trailcenter), geht man eben doch den Weg der Verbotsmasche und alle MTBler werden der ISIS gleich gesetzt und die Mountainbiker sind jetzt erst mal die Bösen. Aber so schwarze Schafe hast du überall...auch bei anderen Gruppen wie Wanderen und hier meine Meinung nach bei den Hundebesitzern, welche ihre Hunde immer weniger erziehen, als auch bei anderen Gruppen. Auch hier geht eine gewisse Gefahr aus, wenn die Tiere nicht hören oder Anfangen zu beißen. Ja, ich Trottel wurde letztens Jahr 2 mal in den Arsch gebissen, weil der Hund ohne Leine nicht hören wollte und ich in 10m Entfernung angehalten habe. So schnell wie der angerannt kam und gebissen hat, konnte ich gar nicht schauen.
Und durch die Sperrung erzeugst du ja eine zusätzliche Kanalisierung von Bikern und Wanderern. Damals hast den Singltrail an der Seite genommen. Doch der ist jetzt gesperrt. Ergo verwendets die Waldautobahn mit 20 Fussgängern.
Gott sie Dank ist in der neuen Verordnung jetzt aber auch die Hintertür offen, dass dann auch gleich die breiten Wege noch dicht gemacht werden können, falls die Frequentierung dort zu hoch ausfällt. Bravo Bayern...
Sorry das ich so ausgeholt habe und auch abgeschweift bin...aber ich denke dies ist wichtig um meinen Standpunkt zu verstehen.
Da werden in Zukunft an den Trails die passenden Verbotsschilder stehen.
weißt du wie viele Schilder da dann benötigt werden, wenn man an jedem Singeltrail was aufstellen muss.
Für mich ist es dann eher eine Frage der Zeit bis das Ganze umgedreht und wie in Österreich behandelt wird. Das Befahren ist dann nur noch in Ordnung, wo es explizit erlaubt ist.