Wenn wir schon mal beim Thema Bildung sind, gehe ich mal kurz auf das Thema Rechtschreibung ein. Ich habe da vor kurzem erst einem interessanten Diskurs gelauscht.
Hast du dazu eine Quelle bzw Link?
Um es vorwegzunehmen: Ich bin schon ein ziemlicher "Sprachnazi", auch wenn mein Befürworten des Genderns möglicherweise etwas anderes vermuten lässt. Ich finde/fand es auch sehr traurig, dass die Sprache immer weiter vereinfacht wird/werden muss. Es geht mir tierisch auf den Sack, dass man heute das selbe und das gleiche nicht mehr unterscheiden muss, dass kaum mehr jemand den genitiv richtig nutzen kann und so weiter uns sofort.
Das "macht" (ergibt) Sinn ;-).
Noch dazu das englishe bzw denglische und Anglizismen.
Dazu noch das Verkaufs/Marketing Sprech (Kauderwelsch).
In dem Diskurs ging es darum, dass es nicht schlimm ist, dass die Rechtschreibung (möglicherwiese) ausstirbt oder zumindest in den Hintergrund rückt. Anfangs war ich über diese These auch schockiert, aber die Argumente dafür fand ich dann persönlich auch einleuchtender, als die dagegen. Welches Argument mich letztenendes überzeugt hat ist, dass man nicht davon ausgehen darf, dass auch der Inhalt eines Textes schlechter wird, wenn der Verfasser keine Ahnung von Rechtschreibung hat.
Also ich glaube schon, wenn jemand längerfristig in einer abgehackten, verstümmelten oder sehr einfachen Sprache spricht oder schreibt, dass dies eine Auswirkung auf seine Gedanken und letztendlich die Texte hat.
Er kennt ja die anderen Wörter nicht oder nicht mehr. Land der Denker, Dichter und so....
Einführung einer standartisierten Rechtschreibung.
Rechtschreibung wurde eben deswegen eingeführt, um Missverständnissen vorzubeugen, die entstehen können, wenn jeder schreibt, wie er will.
Wir essen Opa.
Wir essen, Opa.
Werte und Einheiten wurden auch eingeführt, um Struktur zu schaffen.
Ohne Struktur herrscht Chaos.
Sehe ich genau so.
Das ist aber das Problem der heutigen Zeit und gewisser Protagonisten.
Es gibt, dank Fortschritt, Evolution, Bildung etc, mehr Liberalismus, Verständnis und eine offene Gesellschaft.
Dabei sind einige, die das ausnützen. Der Staat ist böse, der Staat oder sonstige Institutionen werden nicht oder nur schweren Herzens anerkannt. Wenn diese Institutionen etwas beschließen, was nicht deren Meinung oder Gefühl ist, wird es nicht akzeptiert.
Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt. Ohne dabei andere miteinzubeziehen. Sie fordern abstruse Sachen, halten sich nicht an bestimmte Ordnungen, soziale Regelungen oder Konventionen. Eine (große) Portion skespis gegenüber Staat und Institutionen ist ja per se nicht schlecht, bzw sogar angebracht. Aber ein gewisser Kreis lehnt gefühlt alles ab.
Wenn es sinnvolle oder einmal beschlossene Regeln gibt, ua die Rechtschreibung, zwei Geschlechter, Klimagesetze etc, werden diese nicht akzeptiert und dagegen, wie bei einem Kreuzzug, mit teilweise Schaum vor dem Mund, Wut, Aggression, bekämpft.
Das man gegen etwas ist, dass man es auf demokratischem Wege bekämpft, dagegen spricht ja auch nichts.
Der Ton und das Auftreten macht die Musik. Wie man sich anderen gegenüber verhält.
Andere als das personifizierte Böse darzustellen, deren Meinung man nicht ist, ist illegitim, nicht in Ordnung und auch nicht zu akzeptieren.