Bikebrille ist gleich Bikebrille? Nicht ganz. Verschiedene Einsatzgebiete, Jahreszeiten oder Helligkeiten – es gibt mittlerweile viele Faktoren für jeden individuellen Biker, die über die passende Brille entscheiden. Apropos passend: Nicht zuletzt die Passform ist essenziell, denn jede Kopf- und Gesichtsform ist anders, sodass Brille A perfekt passen kann – Brille B aber viel zu niedrig, zu hoch oder zu breit baut. Wir haben die letzten Monate 12 Brillen über die Trails gejagt und für euch festgestellt, welche Brille für wen am geeignetsten sein könnte. Hier ist der große Bikebrillen-Vergleich!
12 Bikebrillen im Test
Kurz vorab: Die Brillen wurden nicht im Labor getestet, die Testeindrücke sind rein subjektiv und mit insgesamt sechs Testfahrern über die vergangenen Wochen hindurch bei allen Bedingungen durchgeführt worden. Wichtig war uns einerseits die Sicht auf sonnigen bis waldigen Trails, andererseits aber auch der Sitz der Brille, die Belüftung und die Frage, wie es um die Abschirmung von Fahrtwind bestellt ist.
Zur besseren Vergleichbarkeit sind bei jeder Brillenvorstellung zwei Fahrer im Portrait abgebildet – ihr könnte die Fotos über einen praktischen Regler hin- und herschieben. Tester Hannes (rechts) hat einen eher großen Kopf, ein langes Gesicht und einen hohen Nasenansatz, weswegen die meisten Brillen eher ein Stück höher sitzen. Tester Dennis (links) hat ein normal langes Gesicht und einen weniger hohen Nasenansatz. Sichtbar ist der Sitz am besten, wenn ihr auf die Position der Augen achtet – sind sie mittig, sitzt die Brille in der Regel perfekt. Wenn ihr euch in eine der beiden Kategorien einordnen könnt, lässt sich anhand der Fotos schon grob einschätzen, ob euch die Brille steht oder nicht.
Smith Attack Max
Von Smith haben wir bereits Helme getestet – doch die eigentliche Paradedisziplin der US-amerikanischen Firma Smith sind Sportbrillen. Aktiv ist Smith sowohl im Rennrad- als auch im Mountainbike-Bereich – die Smith Attack Max gehört in die zweite Sparte und stellt sich den anderen Brillen nun hier im Test.
- Gewicht 32 g
- Größen Einheitsgröße
- Rahmenfarben grau / schwarz-weiß / schwarz-grün / schwarz / orange / türkis-schwarz / schwarz-pink
- Glas-Optionen ChromaPop
- Features Medium Fit / große Bedeckung; verstellbare Seitenstegauflagen mit zwei Positionen; Wechselgläser; Nasenteil in zwei Positionen verstellbar
- www.smithoptics.com
- Preis 229,00 € (UVP) Bikemarkt: Smith Attack Max kaufen
Im Detail Die Smith Attack Max kommt im Etui mit einem zweiten Mono-Glas in kontrastverstärkendem Orange. Das standardmäßige Glas ist recht dunkel und verspiegelt. Was sofort auffällt, ist das smarte Feature zum Bügelwechseln: Mit einem kurzen Druck vorne am Bügel spreizt dieser sich auf und man kann ihn einfach abklappen. Nasensteg noch getauscht – fertig: Schneller wurde noch kein Glas gewechselt. Die Brille ist randlos und der Nasensteg leicht einstellbar – grundsätzlich passte die schnittige Brille jedem Testergesicht.
Auf dem Trail Für unsere waldigen Trails wechselten wir direkt auf die kontrastierende, orange getönte ChromaPop-Scheibe. Mit dieser hat man im Wald eine exzellente Sicht und auch in der Sonne reicht die Abdunklung in der Regel aus. Die verspiegelte Ausführung sieht lässiger aus, ist aber bei der Hatz durchs waldige Geläuf recht dunkel, sodass wir diese Option eher auf offenen und gebirgigen Trails oder dem Straßen-Einsatz sehen. Der Sitz der Brille ist gut und auch im ruppigen Terrain verrutscht nichts. Mit Beschlagen hatten wir im Testzeitraum keine Probleme, die Belüftung funktioniert gut – und auch Fahrtwind kann der Smith Attack Max kaum etwas anhaben.
Fazit
Die Smith Attack Max ist eine solide Brille mit praktischem Schnellwechselverschluss, feiner Racing-Optik und zwei Gläsern, die kombiniert einen großen Einsatz- und Helligkeitsbereich abdecken – von Rennrad bis MTB. Der Sitz der leichten Brille ist top – der Preis ist empfindlich weit oben angesiedelt.
Rudy Project Cutline
Die Brillen von Rudy Project kennen viele von euch vermutlich eher aus dem Rennrad- und Racing-Bereich – die italienische Firma ist bereits seit über 30 Jahren im sportiven Brillensegment tätig und kann daher einiges an Erfahrung aufweisen. Wir waren gespannt, was uns bei der Cutline erwarten würde.
- Gewicht 36 g
- Größen Einheitsgröße
- Rahmenfarben bronze-schwarz / pacific-blue / coral / schwarz / carbonium / white
- Glas-Optionen Wechselglas
- Features breites, durchgehendes Glas; abnehmbare Bumper; Wechselglassystem; Nasensteg anpassbar; Bügel anpassbar; Gläser austauschbar
- www.rudyproject.com
- Preis 159–249 € (UVP) Bikemarkt: Rudy Project Cutline kaufen
Details Das Design der Cutline ist futuristisch und sehr auffällig. So kommt unser Testmodell mit klaren Gläsern in der Glas-Variante Impactx Photochromic 2 Red und, der Name verrät es, mit photochromatischen Gläsern, zu denen wir gleich noch kommen. Die Cutline verfügt über ein großes Shield-Glas mit vier ausgeschnittenen Belüftungslöchern und agressiv-kantiger Optik. Gute Nachricht für Brillenträger: Die Brille ist RX-fähig und lässt Einsätze zu. Auffällig ist die starke Rundung der Brille, die für eine perfekte Umschließung sorgen soll. Klappt das auch?
Auf dem Trail Und wie das klappt: Tatsächlich gab es bei keiner Brille einen so großen Aha-Effekt bei den Testern wie bei der Cutline: Die Rudy Project Cutline umschließt die Augenpartie praktisch komplett und bietet tatsächlich einen Rundumschutz bei gleichzeitig größtmöglicher Sicht – dem riesigen Glasschild sei dank. Die Belüftung funktioniert gut, ein Beschlagen ist bei der Cutline kein Thema. Fahrtwind wird auch auf dem Rennrad zuverlässig abgehalten und der super tiefe Sitz der Brille gefällt auch großen, hohen Nasen – für kleinere Nasen lässt sich das Nasenstück anpassen. Personen mit sehr kleinem Gesicht sollten gegebenenfalls vorher mal anprobieren. Tolles Feature: Die photochromatischen Linsen, die statt von transparent zu dunkel in einen orange getönten Farbton abdunkeln, was dem Kontrast auf dem Trail zugute kommt.
Fazit
Die Rudy Project Cutline ist die Überraschung des Tests und überzeugt mit einem sehr guten Sitz, einem großen Sichtfeld und sinnvoller photochromatischer Abdunklung. Wermutstropfen: der extrem hohe Preis von 249,95 € in unserer photochromatischen Variante.
100% S3
Die Sportbrillen von 100% sind vor rund 6 Jahren in den Fokus der Mountainbike-Welt geraten und fielen von Beginn an extrem auf, egal, wo man unterwegs war: Mit direkt aus den 80er Jahren ausgebrochenen Designs sorgte das Modell Speedcraft vor fünf Jahren für faszinierte wie entsetzte Kommentare unter unserem ersten Test. Mittlerweile haben sich die Brillen nicht zuletzt durch Teamfahrer wie Rennrad-Paradiesvogel Peter Sagan vollständig etabliert, sodass die in Italien hergestellten Brillen auf vielen Nasen von Mountainbike bis Rennrad zu finden sind.
- Gewicht 33 g
- Größen Einheitsgröße
- Rahmenfarben BWR Black / Neon Orange / Matte White /Matte Metallic Blue / Soft Black / Soft Grey / Soft Flume / Matte Grey / Soft White /Matte Pink / Peter Sagan LE (Gold, Rot, Silber, Topaz, Coral, Smoke, Blau)
- Glas-Optionen Wechselscheibe, Smoke – einfach getönt, Mirror – verspiegelt, HiPer – kontrastverstärkend, Photochromatisch – selbstabdunkelnd
- Features Schnellwechselsystem für die Scheibe; inklusive klarer Ersatzscheibe und Ersatz-Nasensteg; leichter und bruchsicherer Rahmen
- www.100percent.com
- Preis 155–195 € (UVP) Bikemarkt: 100% S3 kaufen
Details Auch die Speedcraft hat sich mittlerweile weiterentwickelt: Unser Testmodell hört auf den Namen S3 und ist eine Mix aus der 100% Speedcraft und der S2. Das großvolumige Shield-Design ist geblieben, allerdings kommt die Brille etwas abgerundeter und moderater daher, wartet aber mit den gleichen Features auf, die schon bisher an den 100%-Brillen zu finden waren: UV400-Schutz, bruchsicherer Grilamid TR90-Rahmen und Elastomer-Einsätze an Bügelpolster und Nasenbügel. Die Scheibe ist in Windeseile gewechselt – auch wenn man beim ersten Wechseln (unbegründet) Angst hat, etwas abzubrechen. Verfügbar sind die Brillen wie gehabt in vielen verschiedenen Farben und einer großen Glas-Auswahl.
Auf dem Trail Während die verspielte Variante auf der Straße und bei sehr sonnigen Bedingungen gut funktioniert und zudem sehr schmuck aussieht, wird es mit dem hiper red multilayer mirror lens genannten Glas im Wald recht zügig dunkel. Wir tauschten die Scheibe daher mit der für den Test zusätzlich mitgelieferten photochromatischen Linse, die eine hohe Bandbreite bietet: Von fast klar bis pechschwarz liefert die S3 so auf Trails gut ab, obwohl man mit der Linse auf konstrastverstärkende Colorierungen verzichten muss. Der Sitz ist rutschfest und sehr gut, die weit heruntergezogenen Brillengläsern halten die Luft einerseits gut ab, sorgen aber auch meist für ausreichend Belüftung bei schwitzigen Passagen bergauf. Ab und an zeigen sich bei extremen feucht-dschungeligen Bedingungen leichte Beschlags-Anwandlungen, diese sind aber nach wenigen Sekunden wieder verschwunden.
Fazit
Die 100% ist eine sehr gut verarbeitete Brille, die sowohl im Sitz als auch mit der Sicht überzeugen kann. Die optional erhältlichen photochromatischen Gläser machen die Brille noch variabler, insgesamt ist die Funktion einwandfrei. Und was den Style angeht, gibt es zumindest für uns nur ein Urteil: 100%! Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 179,99 € muss man sich diesen allerdings recht teuer erkaufen.
Oakley Jawbreaker
Die Oakley Jawbreaker ist ein Klassiker, zu dem man kaum noch Worte verlieren muss – im vergangenen Jahr testeten wir bereits das neue Trail Prizm-Glas. Selbstverständlich aber gehört auch Oakley zu den wichtigen Kandidaten im Sportbrillen-Feld, sodass wir an dieser Stelle die Jawbreaker-Variante mit der rose-farbenen Trailtönung zum Test bestellten.
- Gewicht 32 g
- Größen Einheitsgröße
- Rahmenfarben schwarz / weiß-schwarz-rot / schwarz-grün / schwarzmatt / schwarz-blau / schwarz-rot / schwarz / weiß / weiß-schwarz / sapphire / grün / rot / grau /
- Glas-Optionen Wechselgläser
- Features Switchlock-Wechselobjektiv-Technologie; Rahmen aus O-Matter; drei einstellbare Bügellängen; 100 % Filterung aller UVA-/UVB-/UVC-Strahlen
- www.oakley.com
- Preis 207 € (UVP) Bikemarkt: Oakley Jawbreaker kaufen
Im Detail Das Gläserwechsel-Prozedere ist bereits vom Test aus dem letzten Jahr bekannt: Ohne groß an der Brille herumzuwürgen, lassen sich die Gläser leicht austauschen. Die Verarbeitungsqualität der Oakley Jawbreaker ist sehr hoch. Das Glas verfügt über gleich sechs Belüftungslöcher, die Bügel können in drei Stufen leicht verstellt werden, verhindern aber durch die einhakende Konstruktion praktischerweise ein versehentliches Verstellen. Das Glas kommt, wie schon erwähnt, in einer rose-farbenen Tönung.
Auf dem Trail Auch wenn der Effekt nicht so groß ist wie bei der Trail Prizm-Optik, so sorgt auch die leichte Rose-Tönung für eine Kontrastverstärkung auf dem Trail. Die Jawbreaker sitzt super auf der Nase und bietet durch das flächige Monoshield ein großes Sichtfeld – wenngleich nicht ganz so unendlich groß wie die rahmenlosen Brillen im Testfeld. Auch sitzt die Brille durch den etwas schmaleren Bereich für die Nase minimal höher als die meisten anderen Testbrillen. Abschütteln lässt sich die Jawbreaker nicht, zudem passte die Brille den meisten Testerköpfen ideal. Nur auf einen allzu großen Verdunklungseffekt darf man bei der Jawbreaker mit diesem Glas nicht hoffen – da sollte man sich die anderen Glasvarianten anschauen.
Fazit
Die Verarbeitungsqualität ist top, der Sitz gut und das Glas macht im Wald absolut Sinn: Die Oakley Jawbreaker kann auch hier im Test überzeugen. Der Preis ist Oakley-typisch nicht niedrig, dafür erhält man aber eine solide, kratzfeste Brille, die in der Regel viele Jahre treu ihren Dienst verrichten sollte.
Uvex Sportstyle 804 V
Uvex gehört seit Jahrzehnten zu den großen Playern im Business und stellt seit vielen Jahren Helme und Sportbrillen her – 2017 haben wir bereits die Uvex Sportstyle RXd 4000 mit Korrektur getestet. Nachdem wir letztes Jahr die Uvex Sportstyle 804 auf der Eurobike vorgestellt bekamen, fand sie ihren Platz nun hier auch im großen Bikebrillentest.
- Gewicht 28 g
- Größen unisize
- Rahmenfarben black mat / white / silver blue metallic / silver white
- Glas-Optionen Wechselgläser
- Features rahmenloses Design; großes Sichtfeld; kein Beschlagen dank Supravision; integrierter UV-Absorber
- www.uvex-sports.com
- Preis 89,95–159,95 € (UVP) Bikemarkt: Uvex Sportstyle 804 kaufen
Im Detail Auch Uvex setzt mit der Sportstyle 804 V auf den modernen Shield-Look, der statt zwei Linsen mit einer großen Scheibe auskommt. Die schnittige Brille verfügt über gummierte Bügelenden, die biegsam sind und die Brille so gut an jedes Gesicht anpassen – gleiches gilt für den Nasensteg. Unsere Test-Variante kommt mit photochromatischen Gläsern, die sich automatisch an die vorherrschenden Lichtverhältnisse anpassen.
Auf dem Trail Die Uvex Sportstyle 804 V sitzt angenehm auf der Nase und fällt durch den guten Sitz, den Rundumblick ohne störenden Rahmen und das geringe Gewicht von 28 Gramm kaum auf, sobald man sie aufgesetzt hat. Die Sicht ist super und auch die Selbsttönungstechnik funktioniert über einen ausreichenden Bereich – wenngleich sie nicht extrem schnell reagiert. Zudem verfügt die Uvex-Brille zwar über ein großes Glas, dieses ist jedoch nicht ganz so tief heruntergezogen wie viele der anderen Shield-Brillen. Passend war sie dennoch für nahezu alle Testergesichter.
Fazit
Federleicht, unauffällig, schick: Die Uvex Sportstyle 804 überzeugt mit geringstem Gewicht, einer schicken, rahmenlosen Konstruktion und photochromatischer Technik, welche die Brille für einen großen Einsatzbereich prädestiniert.
Evil-Eye Vizor HR Pro
Mit der Evil-Eye Vizor HR Pro haben wir einen neuen Hersteller mit an Bord, der eine komplett neue Brille ins Testfeld liefert. Wobei, ganz stimmt das nicht: Dem aufmerksamen Leser wird aufgefallen sein, dass nicht nur Name, sondern auch Brillenform in leicht abgewandelten Varianten früher in der Eyewear-Kollektion eines großen Multisport-Herstellers mit dabei waren. Seit einiger Zeit ist Evil-Eye allerdings eine eigenständige Marke und möchte mit hochwertigen Brillen und dem seit Jahren vorhandenen Know-How den Markt aufmischen.
- Gewicht 33 g (Größe L)
- Größen S / L
- Rahmenfarben schwarz / rot / grün / grau / blau
- Glas-Optionen Wechselgläser
- Features Sweat Bar; Ventilations-System, Lens-lock System; Mikrofasertuch und Hardcase inkludiert, für Korrektureinsätze geeignet
- www.evileye.com
- Preis 209 € (UVP) Bikemarkt: evil-eye Vizor HR Pro kaufen
Im Detail Die Evil-Eye Vizor HR Pro hat einen Haufen Features an Bord und ist neben dem Halbrand-Gestell auch in einer Vollrand-Version erhältlich. Ebenfalls super: Für verschiedene Gesichtsgrößen gibt es die Vizor HR in zwei Größen. Auch eine umfangreiche Einstellbarkeit ist gegeben: Die Bügel lassen sich in drei unterschiedlichen Winkeln kippen und auch die Nasenbügel sind mit einem Klick enger einstellbar. Das Glas lässt sich mit einem Druck auf die zwei Relase-Wippen leicht entnehmen. Last, but not least verfügt die Brille über die sogenannte „Sweat Bar“ – eine abnehmbare Leiste mit saugfähigem Schaumstoff-Aufsatz, der Schweiß von der Stirn und den Augenbrauen aufsaugen soll. Gut für Brillenträger: Mittels Clip oder Adapter ist die Brille mit optischen Verglasungen kompatibel.
Auf dem Trail Die Evil-Eye Vizor HR Pro sitzt sehr angenehm auf der Nase und verfügt über angenehm weit hinunter gezogene Gläser. Dank der verschiedenen Größen und Anpassungsmöglichkeiten lässt sie sich für die meisten Gesichter gut einstellen. Die rötlich-gelbe Tönung unseres Modells ist für normale bis waldige Bedingungen perfekt geeignet und stellt die Kontraste sehr angenehm dar. Die Sweat Bar hingegen ist gut gemeint, wurde von den meisten Testern aber eher als störend empfunden – mit einem Handgriff kann das aufgesteckte Feature allerdings direkt entfernt werden.
Fazit
Die Evil-Eye Vizor HR Pro überzeugt durch einen guten Sitz, eine hohe Verarbeitungsqualität und zahlreiche Features. Gerade Brillenträger freuen sich über die Möglichkeit, passende Gläser in ihrer Stärke einbauen zu können. Im Wald kontrastiert die Brille angenehm. Einziger Minuspunkt: Der hohe Preis von über 200 €.
Alpina Twist Five QVM+
Die Twist-Serie von Alpina ist eine der meistverkauften Brillenserien überhaupt, wenn es um Bikebrillen geht. Seit mittlerweile 15 Jahren gibt es die Alpina Twist – und mit der Twist Five QVM+ stellen wir eine der aktuellsten Varianten des Klassikers vor.
- Gewicht 27 g
- Größen unisize
- Rahmenfarben black matt
- Glas-Optionen verschiedene Modellvarianten
- Features inklusive Brillenetui; anpassbare Nasenpads; Direktverglasung möglich; anpassbare Bügel; Fogstop;
- www.alpina-sports.com
- Preis 179,95 € (UVP) Bikemarkt: Alpina Twist Five QVM+ kaufen
Im Detail Unser Testmodell bietet eine Scheibentechnologie namens Varioflex, die Kontraste erhöht und Reflektionen filtert – einen Fogstop gegen das Beschlagen der Gläser gibt es ebenfalls. Die Twist Five ist vielfach anpassbar: Die Bügel lassen sich in drei Positionen kippen, die Nasenbügel sind verformbar. Ebenfalls im Gepäck: photochromatische Linsen der Kategorie 1–3. Als eine der wenigen Brillen im Testfeld gibt es bei der Alpina kein großes Sichtschild, sondern zwei klassische Brillengläser. Das allerdings ist aus einem Grund für viele Biker schön praktisch: Durch einen Augenoptiker ist eine Direktverglasung mit Korrekturgläsern von -4 bis +4 Dioptrien möglich.
Auf dem Trail Ist die Brille einmal angepasst, sitzt sie sehr gut, auch wenn die Nasenbügel etwas klein ausfallen. Zugluft hat bei der Brille ebensowenig Chancen wie das Beschlagen der Gläser – Fogstop sei dank. Der Kontrast auf dem Trail ist super, auch zum Sitz können wir nichts Negatives sagen. Das Sichtfeld ist, hat man sich einmal an die riesigen Monoshield-Brillen gewöhnt, etwas geringer: Die Vollumrandung der Gläser ist im Sichtfeld erkennbar.
Fazit
Die Alpina Twist ist sehr leicht und bietet tolle Gläser mit gutem Kontrast – egal ob im Wald oder in voller Sonne, photochromatischer Technik sei dank. Brillenträger sollten sich die Brille ebenfalls genauer anschauen, denn die Twist ist mit Korrekturlinsen kombinierbar. Auch der Sitz der Alpina ist gut und nichts verrutscht – allerdings ist das Sichtfeld erkennbar kleiner als bei einem der großen Shield-Modelle.
POC Aim Clarity
Du bist eigentlich Snowboarder und möchtest optisch eine ähnliche Figur auf dem Trail machen? Dann ist die POC Aim Clarity ein guter Start dafür! Schon seit einiger Zeit haben die Schweden von POC auch passende Brillen zu ihren Helmen und Protektoren im Programm. Die POC Aim Clarity ist im quietschblauen Design unseres Testmodells definitiv eine der auffälligsten Brillenmodelle unter den Testbrillen – daran ändert auch die Vollverspiegelung nichts. Im Gegenteil!
- Gewicht 37 g
- Größen Einheitsgröße
- Rahmenfarben Weiß / Schwarz / Rot / Blau / Grün
- Glas-Optionen Wechselgläser
- Features sehr großes Sichtfeld; perfekter Sitz dank Nasenstück aus Gummi; UV-Protektion
- www.pocsports.com
- Preis 219,00 € (UVP) Bikemarkt: POC AIM Clarity kaufen
Im Detail Die POC Aim Clarity kommt in der Farbe „kalkopyrit blue-violet/silver mirror“ und bietet ein riesiges Monoglas, womit man tatsächlich fast wie ein Wintersportler wirkt. Das stark konvex gewölbte Glas ist mit Carl Zeiss Vision Sunlens-Technologie ausgestattet, knackscharf und verfügt über eine kontrastverstärkende, von außen verspiegelte Tönung. Der Grilamid-Rahmen ist nicht nur sehr blau, sondern auch auffällig semitransparent. Bügel und Nasenstück sind mit hydrophilem Gummi überzogen, das für mehr Halt sorgen soll.
Auf dem Trail Die verspiegelte Glasvariante ist für die Straße und helle Trails ideal – geht es in den schattigen Wald, wird es mit der POC Aim Clarity recht dunkel. Insgesamt bietet POC allerdings acht verschiedene Austauschgläser in verschiedenen Farb- und Helligkeitsvarianten an. Uns wurde zum Vergleich das Glas brown/light silver mirror mitgeliefert, welches auf dem Trail eine extrem gute, angenehm kontrastierende Sicht bietet. Durch das riesige Design der Brille und die Halfrim-Konstruktion bekommt man ein sehr großes Sichtfeld geboten – auch ein Beschlagen der Brille ist kein Thema. Ebenso ist man ordentlich windgeschützt: Selbst auf dem Rennrad jenseits der 60 km/h ist man im Augenbereich sehr entspannt unterwegs. Die Brille passte allen Testern gut und lässt sich über den verformbaren Nasenbügel für jede Nase anpassen – da fliegt bergab definitiv nichts vom Gesicht. Die schiere Größe könnte für schmale Gesichter allerdings etwas zu viel sein.
Fazit
Ein schickes, aber auch teures Fest für die Augen: Die POC Aim Clarity geizt weder mit guter Sicht noch perfektem Sitz und macht optisch ordentlich was her. Das Testmodell in blau mit verspiegelten Gläsern und starker Tönung ist für den Straßen- und helleren Trailbereich super, wird aber im schattigen Wald recht dunkel. Ist man zumeist auf solchen Trails unterwegs, sollt man auf eine Aim-Variante mit hellerer Tönung zurückgreifen. Möchte man beides, muss man tief in die Tasche greifen: Schon ohne Wechselglas kostet die POC Aim Clarity stolze 219 €, ein Wechselglas schlägt mit 100 € zu Buche.
Shimano Technium
Der Komponentenriese Shimano hat schon seit Langem nicht nur Schaltungen und Bremsen, sondern auch Schuhe, Bekleidung und vieles mehr im Programm. Auch Bikebrillen gibt es von den Japanern. Im April 2019 wurde die Shimano Technium vorgestellt – die wir natürlich direkt mit in unseren Vergleich geschoben haben.
- Gewicht 29 g
- Größen Einheitsgröße
- Rahmenfarben Blue, Metallic Black, Spice Red
- Glas-Optionen Wechselgläser
- Features einteiliges Panoramaglas; Belüftungsfunktion verhindert Beschlagen; rutschfeste Bügelspitzen; Ein-Glas-Konstruktion; UV400-Schutz; Kratzschutz; austauschbare Gläser; inklusive Etui und Brillenbeutel
- www.bike.shimano.com
- Preis 79,95 € (UVP) Bikemarkt: Shimano Technium kaufen
Im Detail Die Shimano Technium kommt mit einem blauen Rahmen und einem „Orange Blue“ genannten, kontrastverstärkenden Monoglas, das insgesamt vier Aussparungen für die Belüftungen bereithält. Zudem gibt es ein klares Wechselglas mit dazu. Die Shield-Optik ist nicht ganz so voluminös ausgeprägt wie bei manchen Konkurrenzmodellen. Die Einstellbarkeit ist eher spartanisch – beziehungsweise nicht vorhanden: Die gummierten Bügel und das ebenso rutschfeste Nasenstück sind nicht anpassbar – dennoch macht die Brille einen guten und solide gefertigten Eindruck.
Auf dem Trail Wie schon im Vorstellungsartikel beschrieben, liefert die Shimano Technium auf dem Trail einen satten Kontrast, der trotz starker, orange-farbener Tönung nicht allzu dunkel gerät. Nicht zuletzt durch die wirklich griffigen Bügel und das geringe Gewicht hält die Brille jederzeit an Ort und Stelle. Zudem beschlägt die Brille durch die gute Belüftung kaum. Hat man sich erstmal an die großen und teilweise sogar randlosen Shield-Gläser der anderen Brillen im Test gewöhnt, fällt bei der insgesamt etwas kleineren und höher aufliegenden Technium der Brillenrand auf – nicht extrem störend, aber in der Optik doch vorhanden.
Fazit
So solide wie eine XT-Schaltung: Mit der Shimano Technium liefern die Japaner ein absolut bodenständiges, schick aussehendes Brillenmodell, das mit einem guten Glas, viel Kontrast auf dem Trail und gutem Halt daherkommt – und das zu einem tollen Preis von unter 80 € inklusive Wechselglas. Bei Testern mit hoher Nase saß das relativ kompakte Modell allerdings nicht ganz perfekt – anprobieren empfohlen.
Scott Shield LS
Scott Sports hat als riesiger Multisporthersteller neben Bikes, Ski, Helmen, Bekleidung und noch vielem mehr natürlich auch Brillen im Programm. Eine der aktuellsten Brillen ist die Scott Shield, die – der Name verrät es – mit einem riesigen Glas daherkommt und von der Breite einem Hummer H3 in kaum etwas nachsteht. Wie schlägt sich die Shield?
- Gewicht 34 g
- Größen Einheitsgröße
- Rahmenfarben weiß / schwarz / gelb / rot / maroon red /grün
- Glas-Optionen Wechselgläser
- Features zylindrische und rahmenlose Konstruktion für guten Halt; großes Sichtfeld; eng anliegend; verstellbare Nasenauflage; inklusive Hartschalentasche mit Mikrofaserbeutel; 100 % UV-Schutz;
- www.scott-sports.com
- Preis 89–119 € (UVP) Bikemarkt: Scott Shield LS kaufen
Im Detail Die Scott Shield ist mit Abstand die breiteste Brille und deckt nicht nur das Gesicht, sondern gefühlt auch die Schultern mit ab. Die Konstruktion soll laut Scott beste Sicht ermöglichen, dank der sich verjüngenden Bügel ist trotz des breiten Sichtschilds eine enganliegende Verbindung zur Brille gegeben. Die Nasenauflage ist verstellbar, die Bügel nicht – beides ist allerdings gummiert. Die Scott Shield gibt es in zwei Varianten. Unsere als LS-Modell bezeichnete Variante kommt mit lichtempfindlichem Photochrom-Glas, verspiegelte Varianten ohne Photochrom-Technik gibt es bereits für 89 €.
Auf dem Trail Durch die laute Farbgebung des Rahmens fällt man mit der Shield ganz schön auf – unauffällig ist das Design ganz und gar nicht. Auch an das riesige Schild muss man sich erstmal gewöhnen. Dafür bekommt man aber eine gute Photochrom-Technik geliefert: Das Glas verdunkelt vorbildlich von Kategorie 1 bis 3 und ist daher für eine Vielzahl an Bedingungen geeignet. Zwar rutschte die Brille bei einem Tester hin und wieder, insgesamt ist der Sitz bei fast allen Personen absolut in Ordnung, auch die Belüftung passt.
Fazit
Groß, praktisch, guter Preis: Mit der Scott Shield ist man definitiv die breiteste Person auf dem Trail. Die Bikebrille der Schweizer liefert eine tolle Performance ab und kann mit den photochromatischen Gläsern zu einem durchaus fairen Preis überzeugen. Benötigt man keine photochromatischen Linsen, ist man sogar schon mit 89 € dabei. Und hatten wir erwähnt, dass man mit der Brille auffällt?
Sweet Protection Ronin
Sweet Protection kennen wir bei MTB-News primär von Helm- und Knieschonertests. Dabei stellt die norwegische Firma, die vom Preispunkt ähnlich skandinavisch unterwegs ist wie die schwedischen Kollegen von POC, auch Bikebrillen her – wie kürzlich bereits vorgestellt. Bühne frei für die Ronin!
- Gewicht 32 g
- Größen unisize
- Rahmenfarben schwarz
- Glas-Optionen Wechselgläser / Photochrom
- Features halbrahmenloses Design; großes Sichtfeld; inklusive Hardcase, Mikrofasertasche und zusätzliches Nasen-Pad; Anti Fog-Beschichtung
- www.sweetprotection.com
- Preis 149–229 € (UVP) Bikemarkt: Sweet Protection Ronin kaufen
Im Detail Die Sweet Protection Ronin ist in drei unterschiedlichen Tönungen verfügbar: RIG Aquamarine, RIG Bixbite und RIG Topaz. Wir hatten die Variante Bixbite für wolkige Bedingungen mit im Test, die in einer schicken rot-orange-farbenen Tönung daherkommt. Anpassen lässt sich die Ronin zwar nicht direkt mit der Verstellung von Bügeln oder Nasenstück, stattdessen wird aber ein zweites, breiteres Nasenstück für schmalere Nasen mitgeliefert. Wie viele der anderen Shield-Brillen verfügt auch die Ronin über ein sehr breites Glas und ist komplett randlos konstruiert. Innen verfügt die Brille über eine Anti-Fog-Beschichtung. Allein optisch: Eine wunderschöne Brille!
Auf dem Trail Die Sweet Ronin ist leicht und sitzt dank der breiten Nasenauflage so angenehm, dass man sie kaum bemerkt. Die Brille passt praktisch jedem Gesicht, ist nicht zu breit für schmale Gesichter, steht aber auch noch Personen mit breitem Kopf. Die Bixbite-Tönung ähnelt der Trail Torch-Tönung der Oakley Jawbreaker und ist zwar insgesamt etwas dunkler gehalten, bietet aber einen tollen Kontrast und ist für normale, sonnige Tage auf dem Trail perfekt geeignet. Ist es im Wald allzu dunkel, sollte man allerdings eher auf das mitgelieferte klare Glas wechseln.
Fazit
Die Sweet Protection Ronin ist optisch definitiv eine der schönsten Bikebrillen im Testfeld: Nicht zu fancy, nicht zu unauffällig. Dabei bietet die Ronin einen tollen Kontrast in der Bixbite-Tönung, ein geringes Gewicht, guten Sitz und gleichermaßen gute Belüftung wie Beschlagfreiheit durch die funktionierende Anti-Fog-Beschichtung. Eine tolle Brille – allerdings ebenfalls zu einem empfindlich hohen Preis.
Rockrider MTB Sportbrille ST 100
Vorneweg: Natürlich bietet der Sportriese Decathlon auch viel hochwertigere Mountainbike-Brillen zu immer noch sehr günstigen Preisen an, die ebenfalls gut ins Testfeld gepasst hätten – und zu denen wir sicherlich noch einen adäquaten Einzeltest nachschießen werden. Doch wir fragten uns: Welche wirklich günstigen Alternativen gibt es auf dem Markt, wenn man nur UV-Schutz, einen guten Sitz und eine Tönung oder klare Gläser benötigt? Und da führt kein Weg an der Rockrider MTB Sportbrille ST 100 vorbei, die wir an dieser Stelle vorstellen möchten.
- Gewicht 24 g
- Größen unisize
- Rahmenfarben transparent, orange, dunkel (Kategorie 3)
- Glas-Optionen fixe Gläser
- Features halbrahmenloses Design, gummierte Bügel
- www.decathlon.de
- Preis 4,99 € (UVP)
Im Detail 5 € für eine Bikebrille, im Ernst? Decathlon macht es möglich! Ich selber hatte die MTB Sportbrille ST 100 vor Jahren als Brille für den Einsatz bei Dämmerung und Nacht gekauft, weswegen wir hiermit die transparente und die orange-farbene Variante vorstellen. Die Brille ist mit 24 Gramm mit Abstand die leichteste Brille im Test, ist dafür aber auch recht kompakt geschnitten und bietet zwei nicht allzu große Gläser. Auch eine Anpassung ist bei dem Kampfpreis nicht drin, dafür jedoch gummierte Bügel und 100-prozentiger UV-Schutz.
Auf dem Trail Ob man es glaubt oder nicht: Der Sitz der Decathlon-Brille ist super. Nicht zuletzt durch das geringe Gewicht verrutscht sie nie und bietet durch die vollständig transparente Bauweise und die Halbrahmenkonstruktion ein großes Sichtfeld. Bei hohen Geschwindigkeiten kommt durch die relativ hoch sitzenden Gläser etwas Zugluft von unten durch, dafür beschlägt die Brille nur wenig. Zu transparent? Wechsel doch auf die beiden alternativ erhältlichen Tönungen, denn auch die kosten nur je 5 €! Auch die orange-farbene Variante bietet einen soliden Kontrast auf dem Trail.
Fazit
Kontrastierung oder hochtechnische Glastechnologien sucht man bei der Rockrider-Brille vergeblich – wer allerdings eine absolut solide Brille ohne Schnickschnack sucht, die zuverlässig Fahrtwind, Äste und Insekten abhält und zudem UV-Schutz bietet, kann bei der 5 € günstigen Decathlon-Brille absolut bedenkenlos zuschlagen.
Welche Bikebrille soll ich kaufen?
Es ist sehr Typen-abhängig, ob man dunklere oder hellere Brillen bevorzugt – und ob die gewünschte Variante überhaupt passt. Dennoch möchten wir, ganz subjektiv und innerhalb der Kategorien alphabetisch sortiert, eine kleine Orientierung geben, an der man sich in seiner Kaufentscheidung entlanghangeln kann. Bitte sehr!
Wenn du Brillenträger bist, dann ist die erste Wahl …
Den Coolness-Award gibt es für …
Wenn ich das beste Preis-/Leistungsverhältnis will, dann nehme ich …
Den besten Kontrast auf dem Trail erhalte ich bei …
Wenn ich den besten Allrounder ohne Wechselglas haben will …
Am schnellsten das Glas wechseln lässt es sich bei …
Zusammenfassung: Fazit, Preise, Größen
Was haben wir während des Testens gelernt? Die perfekte Bikebrille für alle gibt es nicht. Zu unterschiedlich sind Formen, Ansprüche, Anforderungsprofile – und letztendlich hat auch die Größe der Geldbörse ein Wörtchen mitzureden.
Viele Hersteller von Highend-Brillen werben mit perfekter Kontrastierung und Vorher-Nachher-Vergleichsbildern auf der Homepage, haben sich fancy Namen für die Gläser ausgedacht und beanspruchen für sich, das Nonplusultra zu sein. Wir haben festgestellt, dass sich die einzelnen Kontrast-Gläser auf hohem Niveau nur gering voneinander unterscheiden. Platt gesagt: Sind verschiedene Braun- oder Orangetönungen drin, kann man bei den meisten Brillen in der Regel schon mit einer Kontraststeigerung rechnen. Einzig Alpina kontrastiert im Testfeld mit einer kälteren Glastönung – auch das funktioniert. Im Endeffekt sind die Kontrastwirkungen dann sehr vom persönlichen Geschmack abhängig: Während manche Tester mit orange-farbenen Gläsern gar nicht gut klarkamen, mochten andere Tester dunkle oder kühlere Tönungen nicht.
Die meisten photochromatischen Gläser verfügen über keine zusätzliche Tönung, sind aber trotzdem die Multifunktionswunder unter den Brillen. Wer viel in der Sonne und im Schatten fährt, ist mit einer Brille mit lichtempfindlichen Gläsern meist besser beraten als mit einer Hightech-Brille, die „nur“ getönt ist. Hier sticht die Rudy Project Cutline heraus, die lichtsensitiv in eine kontrastierende Orange-Tönung abblendet. Das ist die perfekte Kombination aus beidem, geht aber empfindlich ins Geld – nicht ohne Grund ist die Cutline das teuerste Modell im Testfeld.
Braucht man also eine teure Bikebrille? Das haben wir auch in großer Runde intensiv diskutiert. Sind einem nur die Optik und UV-Schutz wichtig, muss man keine Unmengen für die Wunschbrille ausgeben – es gibt auch viele schicke Brillen, die günstiger sind. Ist man hingegen Brillenträger oder möchte auf Extra-Features wie photochrome Gläser oder das Extra-Quäntchen Glas- und Material-Qualität nicht verzichten, sind die teuren Hightech-Brillen, die mit etwas Sorgfalt viele Jahre halten können, eine gute Wahl.
Modell | Preis | Gewicht | Glas | Größe | Passform | |
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100% S3 | 155-195 € | 33 g | HiPER® Lens | Unisize | Brille fällt groß aus, für kleine Gesichter anprobieren | |
Alpina Twist Five QVM+ | 179 € | 27 g | Quattro Varioflex Mirror | Unisize | Allround-Größe, für viele Gesichter geeignet | |
Evil-Eye Vizor HR Pro | 209 € | 33 g | 6-base vision advantage™ PC lens | S / L | Für alle passend, da in zwei Größen erhältlich | |
Oakley Jawbreaker | 207 € | 32 g | Prizm | Unisize | Allround-Größe, für viele Gesichter geeignet | |
POC Aim Clarity | 219 € | 37 g | Clarity | Unisize | Brille fällt groß aus, für kleine Gesichter anprobieren | |
Rockrider MTB SPORTBRILLE ST 100 | 5 € | 24 g | – | Unisize | Allround-Größe, nicht sehr tief heruntergezogen | |
Rudy Project Cutline | 159-249 € | 36 g | ImpactX Photochromatic, RP Optics | Unisize | Brille fällt groß aus, für kleine Gesichter anprobieren | |
Scott Shield LS | 89-119 € | 34 g | Scott Precision, SCOTT Light-Sensitive-Photochrom | Unisize | Brille fällt breit aus aus, für kleine Gesichter anprobieren | |
Shimano Technium | 79 € | 29 g | Orange Blue Mirror | Unisize | Allround-Größe, für viele Gesichter geeignet, sitzt etwas höher | |
Smith Attack Max | 229 € | 32 g | ChromaPop | Unisize | Allround-Größe, für viele Gesichter geeignet | |
Sweet Protection Ronin | 149-229 € | 32 g | RIG | Unisize | Allround-Größe, für viele Gesichter geeignet, sitzt etwas höher | |
Uvex Sportstyle 804 | 89-159 € | 28 g | Variomatic | Unisize | Allround-Größe, für viele Gesichter geeignet |
Welche Brille gefällt euch am besten – und welche tragt ihr persönlich?