5 ganz verschiedene Kandidaten mit unterschiedlichen Motoren messen sich in unserem E-Gravel Bike 2023 Test. Das E-Gravel Bike erlebte 2023 einen regelrechten Schub an Neuerscheinungen. Platzhirsch Bosch und Light-Motor-Pionier Specialized bekamen Konkurrenz von TQ-Systems und Mahle. Wir haben aktuelle E-Gravel Bikes von Mondraker, Rose, Simplon, Specialized und Trek im direkten Vergleich über Schotter und Asphalt gejagt und berichten, welches Bike zu welchem Einsatzgebiet passt.
E-Gravel Bike Test 2023: der Trend
Wer sich für das Thema E-Gravel Bike interessiert, kann sich über einen regelrechten Neuheiten-Boom freuen. Im zweiten Halbjahr 2022 und in der ersten Hälfte des laufenden Jahres stellten viele Hersteller neue Gravel-Modelle mit elektrischem Antrieb vor – wie schon ein Blick auf die laufend aktualisierten E-Gravel Bike-Neuheiten auf Rennrad-News zeigt. Der Trend geht dabei klar zu leichteren Antrieben, die Wert auf Rennrad-Fahrgefühl und harmonische Unterstützung legen, anstatt mit ordentlich „Wumms“ Eindruck zu schinden. Das Scott Solace mit TQ HPR50-Mittelmotor und das Orbea Gain mit Mahle X35 Nabenmotor sind jüngere Beispiele dafür. Beide konnten wir auch bereits bei ihrer Premiere einzeln fahren (hier zum Orbea Gain Test und zum Scott Solace Test). Auch E-Bike-System-Platzhirsch Bosch hat den Trend zum „Antrieb-Light“ erkannt und mit dem neuen Bosch SX-Motor eine Basis für leichte E-Gravel Bikes und Light-E-MTB geschaffen.
Letzterer ist so neu, dass noch keine E-Gravel Bikes für einen Test verfügbar waren. Aber ansonsten haben wir uns bemüht, mit der Testbike-Anforderung, die verschiedenen aktuellen Systeme direkt miteinander vergleichbar zu machen.
E-Gravel Bike – warum?
Weit mehr als Rennradfahren scheint „Graveln“ den Nerv vieler Radfahrer:innen zu treffen. Das belegen einerseits die Verkaufszahlen der Hersteller, bei denen schon der Ruf nach einer eigenen Verkaufsstatistik für die Radgattung laut wird. Aber wir können es in der Redaktion auch im Alltag sehen. Uns begegnet schlicht mehr Vielfalt auf dem Gravel Bike: Paare, Gravel Bikes und E-Mountainbikes gemeinsam auf Tour, Alltagsradfahrer:innen, Racer in Lycra, you name it.
Erweiterter Touren-Horizont
Grund eins fürs E-Gravel Bike also: Viele interessieren sich fürs Graveln und besonders das Tourenfahren abseits des Verkehrs. Aber nicht jede und jeder traut sich zu, die Entfernungen und Berge, die schöne Landschaften erschließen, allein aus eigener Kraft zu bewältigen. So gesehen ist das E-Gravel Bike also ein puristisches, besonders leichtes E-Trekkingbike mit Rennlenker.
Lieblingssport länger ausüben
Grund zwei: Manche kommen vom Rennrad-Sport und können die liebgewonnene Sportart im höheren Alter, besonders die langen anspruchsvollen Ausfahrten, nur dank E-Rennrad oder E-Gravel Bike weiter ausüben – das zeigte auch unser Interview zum E-Rennradfahren im Alter.
E-Gravel Bike vs. E-Rennrad
Grund drei: Eigentlich eine Kombination aus Vorteilen gegenüber dem reinen E-Rennrad. Beim E-Gravel-Bike-Fahren ist der Spaßfaktor höher. Denn anders als auf Asphalt ist auch für trainierte Fahrer:innnen auf Gravelwegen der Motor meist im Einsatz. Der Effekt ist schlicht spürbarer. Man ist deutlich schneller und spielerischer unterwegs. Außerdem ist das E-Gravel Bike natürlich allgemein flexibler, was die Routenwahl angeht. Aber: Für E-Gravel Bikes gilt noch mehr als für normale Gravel Bikes und Rennräder: Die Grenzen sind fließend und manches E-Gravel Bike wird lediglich mit anderen Reifen und anderer Schaltung als E-Rennrad angeboten. Beispiele dafür finden sich auch im Testfeld, das wir uns jetzt anschauen wollen.
Gravel Bike Test 2023: Testfeld
Unser Feld von 5 E-Gravel Bikes im Test entstand aufgrund von Einladungen an verschiedene Hersteller – es wurden mehr Einladungen verschickt, als Testräder vertreten sind. Dabei spielte die Neuheit des Modells und ob es bereits von uns getestet wurde, eine Rolle. Auch das Motorsystem war ein Kriterium. Einige Modelle konnten wir aufgrund von Verfügbarkeiten nicht erhalten, etwa das Ghost Path Asket, das wir als Beispiel für den Fazua-Antrieb gerne dabeigehabt hätten. Auch das Preisspektrum ist größer als geplant: Es reicht von rund 4.600 € für das günstige Rose Backroad+ bis zu fast 9.600 € für das Trek Domane+ SLR 7. Hier das
Testfeld im Überblick
Marke/Modell | Preis | Gewicht (gewogen) | Motor-System | max. Drehmoment / Wh Akku | Schaltung | Reifenfreiheit | Gewichtszulassung |
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Mondraker Dusty RR | 6.299 € | 13,2 kg | Mahle X20 | 55 Nm / 350 Wh | SRAM Rival AXS 1x12 | 47 mm in 700c | 120 kg Systemgewicht |
Rose Backroad+ GRX600 | 4.599 € | 15,7 kg | Shimano EP8 | 85 Nm / 360 Wh | Shimano GRX 600 1x11 | 50 mm in 700c | 120 kg Systemgewicht |
Simplon Inissio P Max | 7.289 € | 11,9 kg | Mahle X35 | 55 Nm / 236 Wh | Shimano GRX 800 2x11 | 40 mm in 700c | 125 kg Systemgewicht |
Specialized Turbo Creo SL Expert Evo 2022 | 8.700 € | 13,4 kg | Specialized Turbo SL 1.1 | 35 Nm / 320 Wh | Shimano Ultegra Di2 / XT Di2 1x11 | 42 mm in 700c | 125 kg Fahrer + 2,3 kg Gepäck |
Trek Domane+ SLR7 | 9.599 € | 12,5 kg | TQ-Systems HPR50 | 50 Nm / 300 Wh | Shimano Ultegra Di2 2x12 | 40 mm in 700c | 125 kg Systemgewicht |
Den ausführlichen Test und alle Infos gibt’s hier: 5 E-Gravel Bikes 2023 im Test
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