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Wer im Winter große Reichweiten erzielen möchte
Wer im Winter große Reichweiten erzielen möchte - muss auf einige Kleinigkeiten achten
Den Akku lädt man am Besten bei Zimmertemperatur
Den Akku lädt man am Besten bei Zimmertemperatur - auch die Lagerung sollte in einem warmen Raum stattfinden
Akku-Cover gibt es in allen erdenklichen Größen
Akku-Cover gibt es in allen erdenklichen Größen - sie halten den Akku auf Temperatur und schützen vor äußeren Einflüssen
E-Bikes machen auch im Winter Spaß
E-Bikes machen auch im Winter Spaß - hier gibt es aber einige Besonderheiten, wie zum Beispiel den Akku nach der Fahrt nicht in der kalten Garage lagern, sondern in einen Raum mit Zimmertemperatur bringen
Gut geschmiert - da läuft das E-Bike doch gleich viel besser
Gut geschmiert - da läuft das E-Bike doch gleich viel besser
Ein Motor-Cover sollte vermieden werden
Ein Motor-Cover sollte vermieden werden - es schützt zwar den Motor, aber es treibt auch die Temperatur nach oben und kann somit die Leistung mindern

Niedrige Temperaturen drücken die Leistungsfähigkeit von Lithium-Ionen-Akkus an E-Bikes und reduzieren die Reichweite. Doch das muss nicht sein. Der Pressedienst-Fahrrad hat zehn Tipps, wie ein Akku den kalten Temperaturen trotzen kann und eine höhere Reichweite im Winter machbar ist.

Tiefe Temperaturen setzen einem E-Bike-Akku schnell zu. Der Grund liegt bei den Ionen des Lithium-Ionen-Akkus. Sie bewegen sich in einem dickflüssigen Elektrolyt. Mit einsetzender Kälte wird dieses immer zähflüssiger und die Ionen haben Schwierigkeiten, es zu durchdringen. Nutzer von E-Bikes sind deshalb oft verwundert, warum der Energieverbrauch im Winter manchmal doppelt so hoch sein kann wie unter Idealbedingungen. Dennoch gibt es Tricks, wie man die Reichweite auch im Winter hoch halten kann.

Wer im Winter große Reichweiten erzielen möchte
# Wer im Winter große Reichweiten erzielen möchte - muss auf einige Kleinigkeiten achten

Hochwertige Akkus verwenden

Die verwendeten Materialien sind von Hersteller zu Hersteller verschieden. Das trifft insbesondere auf die verwendete Elektrolyt-Lösung zu. Die Zusammensetzung ist ein gut gehütetes Geheimnis. Bei günstigen Akkus kann die Elektrolyt-Flüssigkeit schneller zähflüssig werden und somit mehr Leistung einbüßen. Zusätzlich haben günstige Akku-Modelle, z. B. an Baumarkt- und Discounter-Rädern, eine schlechtere Isolierung, was zu einem höheren Energieverlust führt.

Nicht an Unterstützung sparen

Ständig nur im Eco‐Modus zu radeln, tut dem Akku im Winter nicht gut. „Ähnlich wie der Mensch muss der Akku im Winter arbeiten, damit er leistungsfähig ist. Deshalb je nach Untergrund angepasst fahren und lieber eine hohe Unterstützungsstufe nutzen“, meint Anja Knaus vom E-Bike-Hersteller Flyer. In einem hohen Unterstützungsmodus sorgt der Entnahmestrom für die Selbsterwärmung des Akkus. Ein Auskühlen und damit eine Leistungseinbuße wird verhindert.

Akku drinnen auf Temperatur bringen

Den Akku lädt man am Besten bei Zimmertemperatur
# Den Akku lädt man am Besten bei Zimmertemperatur - auch die Lagerung sollte in einem warmen Raum stattfinden

Der Akku arbeitet am liebsten in einem Temperaturbereich von zehn bis 25 Grad. Deshalb sollte er bei Zimmertemperatur gelagert und erst kurz vor Fahrtantritt eingesetzt werden. Das erhöht die Reichweite.

Akku draußen warm anziehen

Akku-Cover gibt es in allen erdenklichen Größen
# Akku-Cover gibt es in allen erdenklichen Größen - sie halten den Akku auf Temperatur und schützen vor äußeren Einflüssen

„Wärme speichert der Akku länger, wenn man ihn kurz vor dem Start in ein spezielles Cover einpackt. Das Cover spart somit Entladungsenergie und hilft, größere Reichweiten zu erzielen“, sagt Philipp Elsner‐Krause von Fahrer Berlin. Das wärmende Cover hat noch einen nicht zu unterschätzenden Nebeneffekt: Zusätzlich bietet es einen Stoß‐ und Kratzschutz. „Das ist nicht zu vernachlässigen“, so Elsner‐Krause.

Richtig laden

Beim Laden muss die Außentemperatur stimmen, damit der Stromspeicher vollständig und richtig aufgeladen werden kann und keinen Schaden nimmt. Das Aufladen sollte deshalb erst beginnen, wenn der Akku Zimmertemperatur erreicht hat.

„Nach der Fahrt in der Kälte lieber ein paar Stunden mit dem Aufladen warten. Das steigert die Lebenserwartung um einiges“, meint Harald Troost von Koga.

Diese Maßnahme ist nicht übertrieben, denn moderne Akku‐Systeme lassen Ladevorgänge erst bei entsprechenden Umgebungstemperaturen zu. Vorsichtshalber einen Blick in die Bedienungsanleitung werfen. Außerdem sollte der Akku nicht komplett leergefahren werden, wie es bei den alten Nickel‐Cadmium‐Akkus nötig gewesen ist, sondern noch eine Restladung von ca. zehn Prozent aufweisen.

Zweit-Akku dabei haben

Für alle, die keine Zeit für lange Ladezeiten haben oder auch längere Strecken zurücklegen, lohnt sich die Anschaffung eines zweiten Akkus. „Bei vielen unserer Modelle setzen wir bereits auf eine Zwei-Akku-Lösung. Das erweitert die Reichweite deutlich, nicht nur im Winter“, so Heiko Müller von Riese & Müller. Wer den Ersatz-Akku in der Tasche mitnimmt, sollte zusätzlich darauf achten, dass der Akku isoliert transportiert wird und so seine Temperatur behält.

„Spezielle E-Bike-Taschen haben ein isoliertes Fach. Ansonsten den Akku z. B. in eine Jacke einwickeln und neben einer Thermoskanne transportieren“, rät Peter Wöstmann vom Taschenspezialisten Ortlieb.

Akku nicht in der Kälte lassen

E-Bikes machen auch im Winter Spaß
# E-Bikes machen auch im Winter Spaß - hier gibt es aber einige Besonderheiten, wie zum Beispiel den Akku nach der Fahrt nicht in der kalten Garage lagern, sondern in einen Raum mit Zimmertemperatur bringen

Bei kalten Temperaturen darf der Akku nicht zu lange ungenutzt in der Kälte bleiben. „Deshalb bei längeren Mittagspausen oder während der Arbeitszeit den Akku immer mit hinein nehmen. Sonst wird die Unterstützung auf der Rückfahrt schnell knapp“, warnt Alexander Kraft von HP Velotechnik. Das Verhalten kenne man ja auch von anderen Elektrogeräten. „Wichtig: Nicht den Zweit-Akku vergessen“, sagt Alexander Kraft, dessen Unternehmen den Doppel-Akku schon seit fünf Jahren auch für die direkte Montage am Rahmen anbietet.

E-Bike richtig schmieren

Gut geschmiert - da läuft das E-Bike doch gleich viel besser
# Gut geschmiert - da läuft das E-Bike doch gleich viel besser

Reibung killt die Reichweite. Neben dem passenden Reifendruck sollte auch der Antriebsstrang regelmäßig kontrolliert werden. „Die Kraft, die vom Mittelmotor auf das Hinterrad verloren geht, kann nicht in Vortrieb umgewandelt werden. Ein sauberer und gut geschmierter Antrieb ist daher essenziell, um die Reichweite zu erhöhen“, rät Stefan Stiener von Velotraum. Die Kette sollte deshalb mit einem trockenen Tuch nach der Tour gereinigt und etwas Öl wieder aufgetragen werden. Alternativ bietet sich ein E-Bike mit Riemenantrieb an.

Den Motor nicht abdecken

Ein Motor-Cover sollte vermieden werden
# Ein Motor-Cover sollte vermieden werden - es schützt zwar den Motor, aber es treibt auch die Temperatur nach oben und kann somit die Leistung mindern

„Der Einfluss von Kälte auf den Wirkungsgrad des Antriebes ist nicht spürbar. Unsere Antriebe werden gemäß der DIN EN 79009 geprüft Die Norm sieht Tests bis zu einer Minimaltemperatur von -25 Grad Celsius vor“, erklärt Horst Schuster, Leiter Vertrieb und Marketing bei Brose Antriebstechnik.“

Im Gegensatz zum Akku hat der Motor mit Kälte keine Probleme. Das ist für die hiesigen Verhältnisse normalerweise mehr als ausreichend. Der Motor braucht also kein Extracover, um optimal arbeiten zu können. Der Energieverbrauch wird nicht beeinträchtigt.

Intube‐Akkus haben Vorteile

Immer mehr E‐Bikes kommen mit in den Rahmen integrierten Akkus auf den Markt. Dadurch wird nicht nur optisch der Antrieb besser versteckt, sondern gerade im Winter sind die Intubes im Vorteil:

„Der Akku im Rahmeninneren erwärmt sich im Betrieb schneller und ist besser geschützt. Aber auch bei den Intubes gilt: Zum Aufladen und bei Stopps den Akku entfernen und bei Zimmertemperatur aufbewahren“, rät Volker Dohrmann von Stevens Bikes.

Fahrt ihr im Winter durch? Wie weit kommt ihr mit einer Akkuladung?

  1. benutzerbild

    mudlark

    dabei seit 11/2015

    Standheizung bestellen, damit sind dann auch die Griffe warm
    na klar, denn werden die Hände schön warm - was ja auch die Reichweite erhöht smilie...
  2. benutzerbild

    Gelöschtes Mitglied 2965

    dabei seit 12/2015

    Also ich sehe schon, mit unserer geballten Kompetenz sollten wir uns eigentlich als Redakteure beim pressedienst-fahrrad bewerben.....

  3. benutzerbild

    verbali

    dabei seit 10/2012

    Kann man die Reichweite verdoppeln, wenn man die Hälfte der Strecke Rückwärts fährt?



    Vielleicht schaffen wir es ja 50 Tipps zusammen zu bekommen ^^

  4. benutzerbild

    flatratte

    dabei seit 10/2011

    Einen kältespezifischen Einbruch habe ich bei innen-lagern und -laden noch nicht bemerkt, wohl aber durch die gröberen Reifen und die ungrundigen Wege.Das geht hier von Herbst bis ins Frühjahr. Also im Haus lagern und laden, da wird der Akku garnicht so kalt ... und nach Möglichkeit feste Wege fahren. Für extremere Temperaturen woanders vielleicht noch ein Mäntelchen?

    Jedenfalls ist ein nicht entnehmbarer Akku für mich ein klarer Ausschlußgrund.

    Nur für Basteler und arktische Bedingungen: Fernrohrgugger heizen manchmal ihre Frontlinsen oder Fangspiegel gegen Beschlag und Vereisung. Gibt viele Bastellösungen mit Widerstandsdraht, aber auch fertige Manschetten, die man genausogut auch um den Akku unter's Mäntelchen wickeln könnte. Geht ja nicht um heizen im eigentlichen Sinn, sondern hier um Vermeidung, daß die Temperatur zu schnell abfällt. Ich als NOOP habe da natürlich wieder nur fertiges Zeug.

    Gruß
    flatratte

  5. benutzerbild

    Gproof

    dabei seit 12/2018

    Finde die Tipps so schlecht nicht. Fahre im Sommer öfters längere Abschnitte ohne eUnterstützung, im Winter tue ich wohl gut daran, mindestens immer in Eco zu fahren oder besser in Trail-Modus. Den aussenliegenden Akku mit einem Cover abdecken, damit er die Wärme von zuhause länger halten kann, ist sicher auch ein guter Tipp. Auch, den Akku zuhause erst wieder auf Raumtemperatur zu bringen vor dem Aufladeprozess finde ich guten Ratschlag. Also insgesamt doch guter Bericht - ich nehm mir das raus was ich gut finde und ärgere mich nicht über den Rest.

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