Test Wie schlägt sich das Mondraker e-Prime Carbon RR+ auf dem Trail

Mondraker hat mit dem e-Prime Carbon RR+ ein Hardtail geschaffen, das gerne auffallen will und sich an die Ansprüche von Cross-Country-Fahrern richtet. Das Resultat kann sich sehen lassen: hochwertige Verarbeitung und viel Liebe zum Detail machen das Bike zu einem Blickfang. Wir haben das e-Prime Carbon RR+ mit auf die Teststrecke genommen, um zu sehen, ob auch die Fahrleistungen stimmen.
Titelbild

Mondraker e-Prime am Strand
# Mondraker e-Prime am Strand - das Bike ist für alle Fahrer-Typen geeignet.

Mondraker e-Prime – Kurz & Knapp

Das e-Prime Carbon RR+ ist die Top-Variante aus Mondrakers E-Trailbike Angebot. Wie bei allen ihren eMTBs setzt Mondraker hier auf dicke 2,8″ Plusreifen. Um den Komfort und die Dämpfung noch etwas zu erhöhen, wurden sogenannte “Flat Stays” entwickelt und verbaut. Das Hardtail verfügt zudem über Mondrakers Forward Geometrie, die vor einigen Jahren den aktuellen Trend zu einem immer längeren Reach, kombiniert mit einem sehr kurzen Vorbau auslöste. Sein Haupteinsatzgebiet sind sicherlich Cross-Country-Trails, seine Fähigkeiten auf deutlich rauerem Terrain könnten den ein oder anderen jedoch überraschen.

Preis: 7.999 €

Der Radstand verleiht dem Bike auch bei hohen Geschwindigkeiten eine gute Stabilität
# Der Radstand verleiht dem Bike auch bei hohen Geschwindigkeiten eine gute Stabilität - der Hinterbau ist kurz genug, um schnell durch enge Kurven fahren zu können.

Spezifikationen

• 4 Modelle: e-Prime Carbon RR+ / e-Prime Carbon R+ / e-Prime R+ / e-Prime+
• 4 Größen: S (15,5″), M (17″), L (19″), XL (21″)
• Stealth Carbon Drive Unit Interface Rahmen
• Mondraker FlatStays Technologie
• Antriebsunterstützung bis 25 km/h
• 500 Wh Bosch Powerpack Akku
• Intuvia-Display
• Bosch Performance Line CX Drive Unit mit integriertem Schutz
• Boost 148 × 12 mm hinten und 110 x 15 mm vorne
• Konisch zulaufendes Steuerrohr und Post Mount Bremsaufnahmen
• Innenverlegte Zugführung HHG: Hidden Housing Guide
• Begrenzte, lebenslange Garantie

Konisches Steuerrohr und innenverlegte Züge
# Konisches Steuerrohr und innenverlegte Züge
Die Endverarbeitung des Rahmens zeugt von höchster Qualität.
# Die Endverarbeitung des Rahmens zeugt von höchster Qualität.

Vergleichsweise aufgeräumtes Cockpit
# Vergleichsweise aufgeräumtes Cockpit
An unserem Testbike befand sich der Sram XX1 Antrieb
# An unserem Testbike befand sich der Sram XX1 Antrieb - am Serienrad verbaut Mondraker jedoch die Sram EX1 Gruppe.

Geometrie

Mondraker e-Prime Carbon RR+ Geometrie
# Mondraker e-Prime Carbon RR+ Geometrie
 
Rahmengröße S M L XL
A Sitzrohrlänge 390 mm 430 mm 470 mm 510 mm
B Oberrohrlänge 610 mm 640 mm 670 mm 700 mm
C Tretlagerabsenkung -60 mm -60 mm -60 mm -60 mm
D Tretlagerhöhe 305 mm 305 mm 305 mm 305 mm
E Kettenstrebenlänge 480 mm 480 mm 480 mm 480 mm
F Realer Sitzwinkel 73,5º 73,5º 73,5º 73,5º
G Effektiver Sitzwinkel 73,5º 73,5º 73,5º 73,5º
H Lenkwinkel 69º 69º 69º 69º
I Gabel Offset 51 mm 51 mm 51 mm 51 mm
J Radstand 1172 mm 1203 mm 1234 mm 1265 mm
K Steuerrohrlänge 90 mm 100 mm 110 mm 120 mm
L Reach 425 mm 455 mm 480 mm 510 mm
M Stack 620 mm 630 mm 640 mm 650 mm

Ausstattung

  • Rahmen: e-Prime 27,5″ + Stealth Full Carbon
  • Gabel: RockShox RS1 27,5+ R, 120mm
  • Schalthebel: SRAM XX1 11-fach
  • Schaltwerk: SRAM XX1 11-fach, Kassettenabstufung 11 – 46 Z
  • Kurbel: Miranda Delta
  • Bremsen: SRAM Guide RSC, 180 mm
  • Naben: MDK Disc Pro, vorne 15 x 110 mm, hinten 12 x 148 mm
  • Reifen: Maxxis Rekon/Ikon 27,5″ x 2,8″ (vorne/hinten)
  • Felgen: DT XM481 27,5+, 30 mm Innenbreite
  • Sattel: Fizik Tundra VS M7
  • Sattelstütze: RockShox Reverb Stealth, 430 x 150 mm
  • Lenker: Onoff Peak Carbon, 15 mm Rise, 760 mm Breite
  • Vorbau: Onoff Stoic FG, 30 mm
  • Motor: Bosch Performance CX 250 W
  • Display: Bosch Intuvia mit Lenkerfernbedienung
  • Akku: 500 Wh
  • Leistung: 250 W
  • Gewicht: 18,8 kg (Herstellerangabe)
  • Preis: 7.999 € (UVP)

In der Hand

Alle Komponenten an unserem Mondraker e-Prime Carbon RR+ Testbike stammen aus dem Premium-Segment. Die SRAM Guide RSC Bremsen, die SRAM XX1 Schaltgruppe, die RockShox RS1 Federgabel, der breite Carbon-Lenker und die RockShox Reverb Vario-Sattelstütze sorgen für einen hochwertigen Auftritt. Die einzelnen Teile harmonieren sehr gut miteinander und generieren ein ausgewogenes Fahrgefühl. Mondraker hat sich vor dem Verkaufsstart allerdings beim Antrieb umentschieden und dem RR+ eine SRAM EX1 Schaltgruppe spendiert.

Eprime-17
# Eprime-17
Eprime-9
# Eprime-9

Bei den Laufrädern setzen die Macher des Mondrakers auf DT Swiss XM481 Felgen mit 30 mm Innenbreite und MDK Naben. Die Vorderradnabe wurde eigens für die RockShox-Gabel konzipiert. Die Reifenwahl fiel auf Plus-Reifen von Maxxis (Rekon/Ikon) mit 2,8 Zoll Breite.

Eprime-4
# Eprime-4
Eprime-19
# Eprime-19 - Der Akku sowie der Motor sind gut im Rahmen integriert.

Die fließenden Übergänge am Rahmen sowie die vielen Details zeugen von perfekter Endverarbeitung. Noch nie haben wir ein so tadelloses Finish wie beim Mondraker gesehen. Trotz des eher industriell wirkenden Bosch Antriebs, harmoniert auch dieser gut mit dem Rahmen.

Eprime-15
# Eprime-15
Eprime-6
# Eprime-6

Auf dem Trail

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Mondraker Eprime RR Test
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Obwohl es ein Hardtail ist, kommt man mit dem Bike problemlos in nahezu jedem Gelände zurecht. Die Geometrie mit einer Oberrohrlänge von 480 mm sorgt für ein stabiles Fahrgefühl. Auf Schotterpisten fährt sich das Mondraker e-Prime Carbon RR+ leichtgängig und hat einen guten Geradeauslauf.

Wir testeten das E-Bike unter verschiedensten Bedingungen
# Wir testeten das E-Bike unter verschiedensten Bedingungen - Cross Country Trails sind die Paradedisziplin des e-Prime RR+.
Ideale Testbedingungen
# Ideale Testbedingungen

Von den Dämpfungseigenschaften der “Flat Stays” am Hinterbau war leider nur wenig zu spüren, da die Plus-Reifen den Großteil der Vibrationen abgefangen haben. Die Beschleunigung verläuft gleichmäßig und schnell. Aufgrund der fehlenden Hinterradfederung und dem Carbon-Rahmen hat man ein sehr direktes Fahrgefühl.

Anstiege und Abfahrten

Das e-Prime RR+ kommt nahezu jeden Berg hoch, egal wie schwierig die Passagen auch sein mögen. Die gestreckte Körperhaltung ermöglicht es, die optimale Fahrposition zu finden. Von allen Testbikes, die wir bislang zur Verfügung gestellt bekommen haben, hatte das Mondraker die besten Uphill-Eigenschaften. Ob technisch anspruchsvoll oder nicht, das Bike hat alle Anstiege schnell und präzise gemeistert. Die Maxxis Reifen haben einen guten Dienst verrichtet. Bei sehr nassem Untergrund würden wir allerdings einen Reifen mit etwas mehr Grip bevorzugen.

Die gestreckte Körperhaltung sorgt auch für Enduro-Feeling bei Abfahrten. Der Fahrer kann sein Gewicht weit nach vorne verlagern und das Fahrrad bleibt trotzdem stabil. Das Zusammenspiel von langem Oberrohr und einem Lenkwinkel von 69° macht das möglich.

Der größte Unterschied zu einem Fullsuspension-Bike ist der größere Kraftaufwand. Bei Abfahrten wird der Fahrer mehr gefordert, um eine sichere Position auf dem Bike halten zu können. In unserem Video kann man aber auch sehen, wie gut sich das Bike beim Downhill fährt. Allerdings ist es nicht für extreme Trails geeignet. Zwar hält es aufgrund der Plus-Reifen auch rauem Gelände stand, das Mondraker fühlt sich aber auf fließenden Passagen eher zu Hause.

Kurvenverhalten

In Kurven zeigte sich das Bike aufgrund seiner Rahmengeometrie sehr wendig und man kann trotz des zusätzlichen Gewichts des Motors auf Richtungswechsel schnell reagieren. Die RockShox RS1 Federgabel harmoniert gut mit den Plus-Reifen und obwohl mancher Fahrer kein Fan von Upside-Down-Gabeln sein mag, hat das gute Ansprechverhalten der RS1 sehr gut mit dem steifen Carbon Rahmen zusammen gearbeitet. Das Bike kann vor allem auf flowigen Trails und in Kurven seine Qualitäten unter Beweis stellen und ermöglicht es dem Fahrer, dessen Grenzen auszutesten.

Antrieb

Mondraker hat das e-Prime Carbon RR+ mit einem Bosch Performance Line CX Antrieb mit 75 Nm Drehmoment und einem 500 Wh Akku ausgestattet. Das Intuvia-Display wird über die Bedieneinheit am Lenker gesteuert, nimmt für unseren Geschmack jedoch recht viel Platz ein. In der Regel bevorzugen wir eher kleine Displays, aber die große Geschwindigkeitsanzeige passt zu dem geplanten Einsatzbereich.

Der Akku verfügt über 500 Wh
# Der Akku verfügt über 500 Wh - sowohl der Akku …
… als auch der Motor sind gut im Rahmen integriert.
# … als auch der Motor sind gut im Rahmen integriert.

Die Bosch Performance Line CX Einheit erlaubt ein ruhiges und gleichmäßiges Anfahren, eine gute Auswahl an Unterstützungsstufen sowie eine hervorragende Akku-Effizienz. Das niedrigere Gesamtgewicht des Bikes im Vergleich zu einem Fullsuspension-Bikes steigert sogar noch die Reichweite und ist auch dank der 500 Wh um ganze 25 % größer als bei einem Akku mit 400 Wh. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 25 km/h begrenzt.

Das Bosch Intuvia Display war für unseren Geschmack etwas zu wuchtig
# Das Bosch Intuvia Display war für unseren Geschmack etwas zu wuchtig - die große Anzeige hat jedoch auch Vorteile.

Fazit – Mondraker e-Prime Carbon RR+

Die Testfahrt mit dem Mondraker e-Prime Carbon RR+ hat uns klar und deutlich die positiven Aspekte eines Hardtail-E-Bikes aufgezeigt. Geschätzte 70 % der Trails sowie alle Anstiege konnten wir problemlos fahren und haben die Hinterradfederung kaum vermisst. Bei hohen Geschwindigkeiten lag das e-Prime Carbon RR+ gut auf der Strecke. Dies wirft die Frage auf, ob man wirklich unbedingt ein Fullsuspension-Bike braucht. Mondraker ist ein Hardtail von höchster Qualität und einem hervorragend gefertigten Rahmen gelungen, das den hohen Anschaffungspreis rechtfertigt. Wer auf der Suche nach einem High-End-Bike ist, das schnell und laufruhig ist, es vorwiegend im Cross-Country und All-Mountain-Bereich nutzt und nicht in extremem Gelände fährt, für den ist das Mondraker e-Prime Carbon RR+ genau richtig.

Welches E-Bike steht bei euch im Stall? Fahrt ihr Hardtail oder Fullie?


Weitere Informationen

Website: www.mondraker.com
Text & Redaktion: Alex Boyce | eMTB-News.de
Bilder: Alex Boyce

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