SRAM GX Eagle – MY2021: Der Schaltungsriese SRAM poliert die beliebte GX Eagle auf Hochglanz und spendiert der Kassette 52 Zähne. Wozu? Nun, das ist ganz einfach: Ein leichterer Gang ermöglicht es, steile Anstiege länger im Eco-Modus zu fahren und somit die Reichweite zu erhöhen. Wir haben die neue SRAM GX Eagle montiert und bereits getestet. Hier gibt’s alle Infos und Preise für euch.
SRAM GX Eagle – Infos und Preise
Nur echt mit 52 Zähnen. Wer kennt den Slogan aus der Kekswerbung nicht?
Der US-amerikanische Schaltungsprimus SRAM überarbeitet die GX Eagle und poliert für Modelljahr 2021 die Optik gehörig auf. Doch neben der extrem aufgewerteten Erscheinung mit dem noblen und polierten, silbernen Finish, haben sich die Ingenieure auch der Kassette angenommen und ihr ein 52er Ritzel spendiert. Der Vorteil liegt in einer verbesserten Uphill-Performance, denn mit diesem „Rettungsanker“ kann man steilere Anstiege beispielsweise im Eco-Modus bewältigen und somit auch etwas Strom und Energie sparen.
Das Eagle Ecosystem soll Spitzenleistungen für alle erbringen, vom Wochenendfahrer bis zum Weltmeister. Wir haben unsere Athleten und Kunden gleichermaßen um ihr Feedback zu unserer 10-50Z-Kassette gebeten und haben eine Wachstumsmöglichkeit mit einer erweiterten Übersetzungsbandbreite erkannt. Wir werden weiterhin auch unsere 10-50Z anbieten, aber für diejenigen, die eine größere Bandbreite wünschen, ohne ihre Kettenblattgröße zu ändern, wird die 10-52Z ein neuer bester Freund sein. – O-Ton SRAM
Was ist neu?
- Optik poliertes Finish in edlem Silber
- Kassettenabstufung jetzt gibt es 10–52 Zähne
- Chaingap-Tool leichter in der Handhabung
Neben der Optik ist die Kassette die signifikanteste Neuerung der GX Eagle. SRAM bietet die Kassette jetzt in den zwei Abstufungen 10–50 und 10–52 an und schafft mit dem 52er Ritzel eine Bandbreite von 520 %. Um das neue, große Ritzel schalten zu können, musste der Schaltwerkskäfig der neuen GX Eagle angepasst werden. Aktuelle Eagle-Schaltwerke schaffen dieses Ritzel noch nicht, aber zukünftig werden alle SRAM Eagle-Schaltwerke auf 52 Zähne ausgelegt sein. SRAM AXS-Schaltwerke, die jüngste Entwicklung von SRAM, wurden schon passend entwickelt und packen das große Ritzel jetzt schon.
- Anzahl Gänge 12
- Bandbreite 10-52 / 520 %
- Verfügbarkeit ab sofort
- www.sram.com
Preise
SRAM GX Eagle MY2021 | Preis (UVP) |
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SRAM GX Eagle Single Click Trigger 12-fach | 41 € |
SRAM GX Eagle Schaltwerk / 12-fach, max. 52T | 124 € |
SRAM Kassette XG-1275 Eagle 10-52 12-fach | 220 € |
Funktioniert die 52er Kassette an meinem E-Bike?
Sicher stellen sich einige von euch, ebenso wie wir zu Anfang, die Frage: Kann ich die neue 52er Kassette an meinem E-Bike nutzen und was muss ich umbauen?
Wenn dein E-Mountainbike bereits eine SRAM AXS-Schaltung an Bord hat, dann kannst du problemlos umbauen. Die neuen Schaltwerke packen das große 52er Ritzel locker. Wenn du noch keine elektronische SRAM AXS an deinem E-Bike hast, hilft dir eventuell das AXS-Upgrade-Kit von SRAM, der Umbau dauert auch nur wenige Minuten (hier haben wir es getestet).
Wer keine Lust auf eine elektronische Schaltung am E-Mountainbike hat und auf die smootheren Gangwechsel einer mechanischen Schaltung steht, der muss sich zusätzlich zur Kassette auch ein SRAM-Schaltwerk der neuesten Generation zulegen, denn hier wurde der Käfig überarbeitet und neu gestaltet, um die große Bandbreite von 520 % zu bewerkstelligen.
Der Shifter bleibt der 1-Klick-Shifter-Technologie treu, wurde aber optisch geupdatet und aufgewertet. Heißt im Klartext: Wenn du bereits einen 12-fach Shifter an deinem E-MTB nutzt, dann kannst du ihn auch weiter nutzen und brauchst nur einen neuen, wenn du auch beim Schalthebel das polierte Finish willst.
Chaingap-Tool – eins für alle
Bis dato war es so, dass jede moderne Schaltung von SRAM (Eagle, EX1) ein separates Tool, eine Art Messlehre, benötigte, die es ermöglichte, bei eingefedertem Fahrwerk, also wenn sich der Dämpfer im SAG (Negativfederweg) befindet, den Abstand vom oberen Schaltröllchen zum größten Ritzel der Kassette exakt einzustellen. Die größere Kassette verlangt jetzt natürlich nach einem neuen Tool. Damit man aber nicht dutzende Plastik-Einstelllehren zu Hause hat, konstruieren die SRAM-Ingenieure ein vollkommen neues Chaingap-Tool. Hiermit lassen sich alle AXS-Schaltwerke auf unterschiedliche Kassetten einstellen. Das neue Chaingap-Tool misst den Abstand auf dem vorletzten Ritzel und ist leichter in der Anwendung, da man es am größten Ritzel festklippst und universell für verschiedene Kassetten-Abstufungen, egal ob 10–50 oder 10–52, nutzen kann.
Ein Tipp zum Prüfen der richtigen Kettenlänge: Die Kette aufs größte Ritzel, Luft vollständig aus dem Dämpfer ablassen – das simuliert ein maximal eingefedertes Heck – und jetzt schauen, ob das Schaltwerk noch etwas Bewegungsspielraum hat. Ist es am Anschlag, ist die Kette zu kurz – ein Kettenriss könnte die Folge sein.
SRAM GX Eagle – auf dem Trail
SRAM positioniert die GX Eagle als Schaltgruppe für MTBs und E-MTBs. Uns gefallen die satten Schaltvorgänge, die SRAM-Schaltungen auszeichnen. Nach jedem Klick weiß man, dass der Gang gewechselt wurde. Grundlegend hat sich das Schaltverhalten mit der neuen Kassette nicht verändert, denn 11 von 12 Gänge bleiben identisch, knackig und mit wenig Kraft schaltbar. Funktionell spielt die neue GX Eagle auf oberstem Level. Man kann hier also ganz spezifisch auf den Rettungsring blicken, der es mit seinen 52 Zähnen ermöglicht, steile Anstiege mit weniger Kraft oder – um eventuell Strom zu sparen – mit einer niedrigeren Unterstützungsstufe zu erklimmen. Wir sind mit dem 52er Ritzel im Eco-Modus deutlich effizienter und „leichtfüßiger“ diverse Testanstiege hinaufgefahren als mit einem 50er Ritzel. Dies dürfte vor allem für schwere Fahrer und komfort-orientierte E-Biker einen deutlichen Mehrwert darstellen. Wer gerne gemächlich, aber stetig, steile Anstiege nach oben pedaliert, bekommt hier ein nützliches Hilfsmittel.
In der Praxis ist der Sprung vom vorletzten aufs letzte Ritzel deutlich zu spüren, denn mit 24 % ist dieser der größte Sprung in der Kassette und bremst den gewohnten Tritt und Rhythmus schon ordentlich aus. Für viele FahrerInnen ist das 52er Ritzel sicher sinnvoll, aber eben nicht für jeden. Der Fahrertyp, der gern im Turbomodus, also bei voller Unterstützung, den Trail hinauffährt – zu dem wir uns übrigens auch zählen, der wird sich sich wahrscheinlich maximal auf dem 42er Ritzel bewegen und fast nie den „Rettungsanker“ nutzen. Interessant wäre hier sicherlich eine Kassette, die nicht vom 42er aufs 52er springt, sondern bei der beispielsweise die letzten 4 Gänge harmonischer ansteigen.
Meinung @eMTB-News.de
„Wow! Die neue GX sieht einfach hammer aus!“
Optisch ist die neue SRAM GX Eagle eine absolute Augenweide! Das Finish wirkt sehr edel und hochwertig und fügt sich charmant in die Gesamtoptik moderner E-Bikes ein. Technisch spielt die neue SRAM GX Eagle auf dem selben hohen Niveau wie das Vorgängermodell, punktet aber mit einer noch größeren Bandbreite (520 %). Das größte Ritzel, gemeinhin als Rettungsring bezeichnet, besitzt nämlich 52 Zähne und ermöglicht es somit, noch steilere Anstiege im Eco- oder Tour-Modus zu erklimmen. Dies dürfte Energie-Sparfüchse und Reichweiten-Junkies ansprechen, denn mehr Zeit im Eco-Modus bedeutet mehr Kilometer im Sattel.
Die Einführung des neuen Chaingap-Tools begrüßen wir sehr, denn damit sind verschiedene Einstelllehren endlich Geschichte. Ein Tool für alles – das gefällt uns gut!
Pro / Contra
Pro
- tolles Finish und sehr noble Anmutung
- noch breitere Abstufung, dank 52 Zähnen
- Chaingap-Tool mit einfacher Handhabung
Contra
- an die optische Größe der Kassette muss man sich erst gewöhnen
- Rhythmuswechsel vom 42er aufs 52er Ritzel deutlich spürbar
Wie sieht es bei euch aus? Fahrt ihr viel im Eco-Modus und habt euch öfters ein noch größeres Ritzel für noch leichteres Pedalieren gewünscht?
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