Wer die Toskana zum Mountainbiken liebt, der sollte dabei Elba nicht vergessen. Die kleine Insel, die man von Punta Ala aus schon sehen kann, bietet wunderschöne Naturlandschaften, glasklares Meer und vor allem allerfeinste Trails. Wir haben die Eindrücke unserer ersten Reise nach Elba mitgebracht und wissen jetzt schon ganz genau, wir kommen wieder!
Spot-Check Elba
Toskana Roadtrip
Unser Toskana Roadtrip startete mit einigen kurzen Zwischenstationen, bevor es nach Elba ging. Unser erster Stopp war in Massa Marittima, wo die Trail Brothers ein beachtliches Trail Netzwerk errichtet haben. Vielleicht kennt ihr die Trails sogar schon von unserer Trailbau-Aktion von vor ein einigen Jahren. Von dort ist Punta Ala nicht weit entfernt, also machten wir dort noch für ein paar Tage Halt. Die Trails um den schönen Ort direkt am Meer haben wir bereits bei unserem E-Trailbike Vergleichstest im Jahr 2017 zu schätzen gelernt. Vom Untergrund sind die Trails recht ähnlich: Flowige Erdkurven wechseln sich mit felsigen Passagen ab. Dabei ist das Gelände in Massa Marittima etwas entspannter im Vergleich zu Punta Ala, wo es einige anspruchsvollere, steile Trails zu finden gibt. Diese beiden Stopps lassen sich super verbinden und man kann sich allein dort schon problemlos einige Tage austoben, ohne dass es langweilig wird. Da wir zu den beiden bekannten Destinationen jedoch schon Spot-Checks haben, geht es hier um unseren dritten Stopp auf unserer Toskana-Reise: Die Trails auf der Insel Elba, die wir nach der Überfahrt mit der Fähre von Piombino aus erreichen.
Naturtrails Marina Di Campo / Lacona
Unsere Fähre legt in Portoferraio an – das mit dem historischen Stadtzentrum, den Medici Festungen und den Residenzen von Napoleon schon von weitem sehr beeindruckend wirkt. Für uns geht es jedoch direkt weiter nach Marina di Campo von wo aus wir als erstes die Trails in Richtung Lacona erkunden wollen. Als Unterkunft entscheiden wir uns für den Campingplatz Ville degli Ulivi, der wirklich eine schöne Lage hat und schattige Stellplätze und saubere Sanitäranlagen bietet.
Der erste Teil unserer Tour führt über das Capo Stella, das zwar nur einen sehr kurzen Trail zu bieten hat, aber dafür mit grandioser Aussicht und einer wunderschönen Felsküste mit tollen Schnorchel-Spots entschädigt. Für alle die die Unterwasserwelt mögen, bietet es sich auf Elba an zumindest Schnorchel und Taucherbrille im Rucksack zu haben, denn oft lässt sich am Trailende ein kurzer Badestop einlegen.
Weiter geht es auf den Monte San Martino und den Monte Barbatoia. Unterwegs machen wir noch einen kurzen Zwischenstopp an der kurvigen Straße und schauen uns an wie die Teilnehmer der Rallye Elba Storico durch die Serpentinen hämmern. Von dort aus führt der Serra del Pero Trail hinab Richtung Lacona. Der Trail startet eher einfach auf sandig, erdigem Boden mit einigen losen Steinen. Im weiteren Verlauf warten jedoch einige herausfordernde und spaßige Felspassagen.
Den Rückweg Richtung Marina di Campo gehen wir über den Monte Tambone an. Bevor es in die technisch durchaus anspruchsvolle und schnelle Abfahrt geht, genießen wir nochmal die Aussicht auf’s Meer. Der Elba 500 Trail fordert ein festes zupacken am Lenker, denn man wird durch die zahlreichen großen Steine und Felspassagen ordentlich durchgerüttelt. Zwischendurch ragt die dornige Macchia teilweise etwas in den Trail – Handschuhe empfohlen. Zurück in Marina di Campo bietet sich ein Eis oder ein Sprung ins Meer am bequemen Sandstrand an.
Bike Land Elba Ovest
Das große Trail-Highlight erwartet Elba-Trailtouristen jedoch im Bike Land Elba Ovest. Dieses lässt sich von Marina di Campo ebenfalls problemlos erreichen. Hier wartet – neben vier ausgewiesenen Rundstrecken mit Trail-Anteil – ein dichtes Trail-Netzwerk, das vor Ort relativ gut beschildert ist, aber auch auf den gängigen Trail-Apps zu finden ist.
Von flowigen Trails auf Waldboden mit kleinen Sprüngen über Fels-Drops bis hin zu anspruchsvollen Felspassagen findet sich hier so ziemlich alles was das Mountainbike-Herz höher schlagen lässt. Von Zucca 2 über Blackforest bis hin zum langen, abwechslungs- und aussichtsreichen Vista Mare. Wer diesen bis ganz hinab fährt, muss dann jedoch knapp 500 Höhenmeter wieder hinauf zu den anderen Trails.
Wer alle Trails erkunden will, sollte viel Zeit und volle Akkus mitbringen. Wer wie wir zurück Richtung Marina die Campo möchte, kann auf dem Rückweg statt der Abfahrt auf Asphalt noch den Via di Graziano Trail einbauen. Unten angekommen wird es Zeit für leckere Pizza oder Pasta und einen Espresso!
Für alle Schnorchel-Begeisterte bietet sich ein Besuch des Örtchens Pomonte an. Hier kann man das Schiffswrack des italienischen Fratschiffes Elviscot erkunden, das in etwa 12 Metern Tiefe liegt. Hier findet sich viele Fische und eine tolle Unterwasserwelt. Von dort aus kann man über die Küstenstraße (und weiter über Marciana und Poggio) quasi von hinten das Bike Land Elba Ovest erreichen.
Zu erwähnen bleibt, dass wir damit vermutlich erst einen kleinen Teil der Trails auf Elba gesehen haben. Gerade im Norden und Westen der Insel finden sich noch einige spannend aussehende Wege auf der Karte, die wir aufgrund von zu wenig Zeit noch nicht erkunden konnten. Es gibt also noch genug zu entdecken!
Anreise
Die Anreise bis Piombino gestaltet sich über die Autobahn recht entspannt, allerdings fallen einige Mautgebühren an. Ab Parma ist man auf größtenteils zweispurig ausgebauten Staatsstraßen unterwegs. Die Fähre von Piombino nach Portoferraio schlägt für Hin- und Rückfahrt mit zwei Personen und einem kleinen Camper (VW Bus Größe) mit etwa 150 € zu Buche.
Unterkunft
Wir haben mit dem Campingplatz Ville degli Ulivi in Marina di Campo gute Erfahrungen gemacht. Auch hat uns Marina di Campo als Ausgangstour für unsere Touren gut gepasst. Auch Hotels und Ferienwohnungen lassen sich hier zuhauf finden – wie eigentlich auf der gesamten Insel. Der Tourismus ist auf Elba stark ausgeprägt und damit die Preise nicht billig, aber insgesamt kamen uns die Kosten für Unterkunft und Essen fair vor.
Fazit
Elba hat uns mit spaßigen und abwechslungsreichen Trails, die fast immer auch eine grandiose Aussicht mitbringen, absolut überzeugt. Hervorzuheben ist außerdem, dass man auch mit Nicht-Mountainbikern in der Reisegruppe viel Spaß auf der Insel haben kann. Von zahlreichen wunderschönen Schnorchel-Spots bis hin zum familientauglichen Sandstrand in Marina di Campo bietet Elba enorm viel - auch für kulturelles Programm ist mit historischen Stadtkernen und den Residenzen von Napoleon gesorgt. Nicht zuletzt kann auch die typisch italienische Kulinarik begeistern. Wir kommen jedenfalls wieder!
Warst du schon mal auf der Insel Elba? Wenn ja, teile deine Tipps mit uns!
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