Im großen E-Bike-Lexikon von eMTB-News findet ihr die wichtigsten Begriffe aus der E-Bike-Welt mit der entsprechenden Erklärung dazu. In der BRAVO gab es mal die Rubrik „Was viele nicht zu fragen wagen“. Und obwohl wir felsenfest davon überzeugt sind, dass unsere Leserschaft ohne jede Ausnahme aus Vollprofis besteht, haben wir hier einmal die wichtigsten E-MTB-Begriffe für Euch erklärt.
Inhaltsverzeichnis
ABS | Akku | Ampere | Antrieb | ASTM-Klassen | AXS | Bad-Ass Tuning | Ballern | Batterie | Batterie Management System | BLevo | Bikepark | Bio-Bike | Boost Modus | Brose | Bunny Hop | Buttercups | Chickenline | Compression | Dämpfer | Display | Downhill | Drehmoment | Drop | Druckstufe | Durchschlagen | E-Bike | E-Mountainbike / E-MTB | Eco-Modus | Eddy Current | eMTB Modus | Evel Knievel | Federgabel | Federweg | Flight Attendant | Freilauf | Fully | Gabel | Getriebe | Gravity | Haibike | Hardtail | Heckmotor | Hochdruckreiniger | Jumbotron | Karkasse | Kette | Komoot | Kompression | Konnektivität | Ladezyklus | Lenkwinkel | Levo (Specialized, Turbo) | Lift | Light-E-MTB | Lithium-Ionen-Akku | Live Valve | Lockout | Luftfeder | Manual | Maximales Systemgewicht | Mittelmotor | Mission Control | Motor | Motortuning | MRS – Modular-Rail-System | MTB (Mountainbike) | MTP (Mountainpedelec) | Mullet | Nabenmotor | Negativfederweg | Newtonmeter | Niederdruckreiniger | Pedelec | Performance-E-MTB | Power-E-MTB | Progression | Push-Bike | Race-Motor | Range-Extender | Rebound | Reichweite | Reichweitenangst | Reifen Inserts | Rekuperation | Riemenantrieb | S-Pedelec | Sag | Schiebehilfe / Walk Mode | Senden | Sensoren | Shredden | Sitzwinkel | Snakebite | Spannung | Sprung | Stahlfeder | Standrohr | Stealth-Design | Stoppie | Stoßdämpfer | Strava | Strom | Tauchrohr | Tiefentladung | Tour+ Modus | TPI | Trail Modus | Trailpark | Trittfrequenzsensor | Tubeless | Tuning | Turbo Modus | Ungefederte Masse | Unterstützungsstufen | Uphillflow | Volt | Walk Mode | Watt | Wattstunde | Wheelie | Zugstufe | Zuladung | Zulässiges Gesamtgewicht
A bis E
ABS
Ein Antiblockiersystem ist eine technische Einrichtung, die bei starken Bremsungen ein Blockieren der Räder eines Fahrzeugs verhindert und so dessen Lenkbarkeit erhält. Bei Zweirädern ist das ganz besonders knorke, da ein blockiertes Vorderrad in aller Regel zu einem zeitnahen Sturz führt.
Obwohl der erste Pkw mit ABS bereits 1966 auf den Markt kam, war die für ein ABS notwendige Hardware lange Zeit zu schwer und zu stromhungrig, um sie in Zwei- oder gar Fahrräder zu verbauen. Dies änderte sich für uns E-Bike-Fans auf der Eurobike 2022, als Bosch sein serienreifes und offroad-taugliches ABS fürs E-MTB vorstellte. Mit dem coolen Teil können auch unerfahrenere Bremserinnen und Bremser beherzt und unbesorgt in die Vorderradbremse greifen, ohne dabei Zahnarztbesuche zu riskieren.
Akku
Je größer der Akku, desto höher die Reichweite. Das kommt bei gleichmäßiger Fahrweise hin. Wer sein E-Bike jedoch mit hoher Unterstützung fährt, zwingt den Lithium-Ionen-Akku schneller in die Knie als auf einer geringeren Assistenzstufe. Klar ist also, die Reichweite ist von vielen Faktoren wie Untergrund, Terrain, Zuladung, Gegenwind und auch dem Gesamtgewicht abhängig. Mittlerweile gibt es Akkus, die über 800 Wattstunden bereitstellen. Manche Cargobikes und Exoten haben sogar Dual-Batteries für über 1.000 Wattstunden verbaut.
Eine ebenfalls zunehmend gebräuchliche und besonders bei Light-E-MTB zu findende Bauform einer Zweitbatterie ist ein sogenannter Range-Extender: Eine autarke Zusatzbatterie, die am Rahmen oder im Flaschenhalter angebracht und an den Ladeport des E-MTBs gestöpselt wird.
Ampere
Die Einheit Ampere bezeichnet die elektrische Stromstärke. Sie ist insbesondere wichtig, um zu berechnen, welche Leistung ein E-Bike-System hat. Ampere gibt umgangssprachlich an, wie viel Strom pro Zeiteinheit fließen kann. Mehr Ampere, mehr Strom, der vom Akku in den E-Bike-Antrieb – oder beim Laden von der Steckdose zum Akku fließt. Während die Spannung in der Regel konstant bleibt, variiert der Strom mit der Motorunterstützung: Eco-Mode: wenig Ampere; Boost-Mode: viel Ampere. Multipliziert man Spannung (Volt) mit dem Strom, erhält man die Leistung in der Einheit Watt.
Antrieb
Als Antrieb bezeichnet man richtigerweise die Kombination aus Motor und Getriebe. Die Leistung für ein Pedelec ist gesetzlich begrenzt auf eine Nenndauerleistung von 250 Watt. Dabei handelt es sich aber sozusagen um einen Mischwert. In der Spitze kann die Leistung sogar mit über 600 Watt weit höher liegen. Mittlerweile werden fast alle E-Bikes mit einem Mittelmotor konstruiert. Der günstige Schwerpunkt ist eines der Hauptargumente gegen einen Heck- oder Nabenmotor, der jedoch auch vereinzelt verbaut wird. Einen Überblick der aktuell gebräuchlichen E-Bike-Motorsysteme findest du hier.
ASTM-Klassen
Die ASTM-Klassen und ihr europäisches Pendant, die EN (17406), definieren die zulässigen Belastungen für den bestimmungsgemäßen Gebrauch von Fahrrädern. Die von 1 bis 5 nutzerfreundlich durchnummerierten Kategorien benennen ganz einfach Dinge, die man mit einem bestimmten Fahrrad tun darf, weil der Hersteller unter maximal diesen Rahmenbedingungen – und bei Einhaltung des zugelassenen Gesamtgewichts – eine Haltbarkeit des Systems gewährleistet. Kenngröße sowohl der ASTM als auch der von ihr abgeleiteten EN-Norm sind die maximal zugelassene Sprunghöhe.
Eine Übersicht zu den ASTM-Klassen findest du hier
AXS
AXS ist eine Funktechnologie von SRAM, die Kabel und Bowdenzüge überflüssig macht. Aktuell wird diese Technologie in der Reverb AXS-Sattelstütze und im SRAM Eagle AXS-Schaltwerk genutzt. AXS Funkstrecken am Fahrrad erlauben darüber hinaus Anwendungen, die mit Kabeln nur schwierig umsetzbar wären: Der in die AXS-App integrierte Reifendruckwächter TyreWiz und sein Geschwisterkind für den Dämpferdruck-AirWiz sind zwei Beispiele für clevere Integration drahtloser digitaler Komponenten am Bike und auch das elektronische Fahrwerk RockShox Flight Attendant nutzt den AXS-Funkstandard.
Bad-Ass Tuning
Die deutsche Firma Bad-Ass E-Bikes verkauft eine kleine Tuningbox. Dieser kompakte Kasten, der über den Umdrehungszähler am Hinterrad eines E-Bikes gestülpt wird, macht es möglich, dass die Unterstützung des Motors nicht, wie gewohnt (und legal), bei 25 km/h endet.
Bitte beachten: Motortuning zur Nutzung im Straßenverkehr ist illegal und stellt in Deutschland eine Straftat dar. Siehe auch Tuning
Ballern
Synonym zu „schnell und wild fahren“, klingt durch die Assoziation mit dem Schießen aber deutlich cooler; auch Dengeln, Knattern, Pfeffern, Shredden oder Senden.
Batterie
Der Begriff Batterie kommt aus dem Militärjargon und bezeichnet den Zusammenschluss mehrerer kleiner Einheiten (z. B. Geschütze) zur Bündelung ihres Effekts. Eine moderne E-Bike-Batterie, salopp auch Akku genannt, besteht in ihrem Inneren aus vielen zylindrischen Akkuzellen, die, in Reihe sowie parallel geschaltet, höhere Spannungen und Ströme ermöglichen.
Batterie Management System
Ein Batterie Management System, kurz BMS, ist Türsteherin und Anstandsdame für die Zellen in deiner Akkubatterie und im Inneren eines jeden E-Bike-Akkus zu finden: Es überwacht den Ladevorgang, schaltet bei zu hohen Temperaturen oder Strömen den Akku ab, und sorgt dafür, dass müde, altersschwach tiefentladene – oder einfach zu kalte – Akkuzellen nicht geladen werden können, um Schäden, Kurzschlüsse und Brände zu verhindern.
BLevo
Eine Drittanbieter-App zum Tuning eines Specialized Turbo Levo oder Turbo Kenevo mit Brose Drive S Mag-Motor.
Bikepark
Für Mountainbiker sind Bikeparks das, was Skipisten für Abfahrts-Skifahrer sind: Ein Spielplatz für unbeschwerten Spaß bergab dank meist großer Liftanlagen, die euch und euer Sportgerät mühelos bergauf kutschieren. Meist von Bio-Bikern genutzt, bleibt so abends noch genug Puste, um sich ausgiebig über die Unsportlichkeit von Leuten zu unterhalten, die mithilfe eines E-Antriebs am Fahrrad Berge hochfahren!
Fehlt der Lift, spricht man gemeinhin von einem Trailpark oder Trailcenter.
Bio-Bike
Bio-Bikes oder Push-Bikes sind Fahrräder ohne Elektromotor. Früher nannte man sie einfach „Fahrräder“.
Boost Modus
Den Älteren noch als „Turbo Boost“ aus einer miserablen, aber kultigen TV-Serie um einen schwarzen Pontiac Firebird und einen Typen mit krassem Brusthaar bekannt, ist der Boost-Modus die höchste Unterstützungsstufe eines Shimano EP8-Antriebs. Der Boost-Modus steht, zusammen mit dem ebenfalls verdächtig nach ebenjener TV-Serie klingenden Turbo Modus der Bosch-Antriebe synonym für maximales Ballern und Uphillflow bei maximal verschwenderischem Umgang mit den Ressourcen deiner Batterie. Hartnäckigen Gerüchten zufolge gibt es seitens der Industrie Pläne, beide Unterstützungsstufen einheitlich in „Rico-Haase-Modus“ umzubenennen.
Brose
Die in Bamberg ansässige Firma Brose ist der weltweit viertgrößte Automobilzulieferer in Familienbesitz. Ganz diskret fertigt man, ohne großen Rummel, in Berlin auch Antriebe für E-Bikes, wie zum Beispiel den bekannten Brose Drive S Mag, wie er im Specialized Levo zum Einsatz kommt. Neben dem Brose Drive S Mag, hat man für den urbanen Bereich den Brose Drive C und Brose Drive T im Portfolio. Dazu gesellt sich noch der Drive TF, für den Einsatz im S-Pedelec. Jedes der Aggregate kommt wahlweise in einem Gehäuse aus Aluminium (Zusatz „Alu“ im Produktnamen) oder einem aus dem leichteren Magnesium, („Mag“). Der Gewichtsunterschied ist erheblich: nämlich 3,4 kg für die Alu-Antriebe und ein ganzes Pfund weniger, 2,9 kg, für die Mag-Modelle. Wir haben den Motor mal auseinander geschraubt für alle, die wissen möchten, wie ein Brose Drive S von innen aussieht.
Der für E-Mountainbikes spannendste Antrieb aus dem Hause Brose ist jedoch der Brose Drive S. Mit seinen bis zu 90 Nm Drehmoment und – in der leichten Magnesium-Version bis zu 410 % Tretunterstützung steht das Teil genau auf der Grenze zwischen Performance- und Power-E-MTB und ist aus den Bikes von unter anderem Specialized nicht wegzudenken!
Bunny Hop
Dein gesamtes Fahrrad mit dir obendrauf an jedem Ort in die Luft zu bekommen, ist eine tolle Fertigkeit, die man häufig gut brauchen kann.
Genau genommen ist der Bunny Hop nicht nur ein Manöver, sondern eher eine rasche Abfolge mehrerer Bewegungen, die dich, richtig ausgeführt, im Resultat über Stufen, Baumstämme oder sonstige Hindernisse bringen. Wie’s geht, wird dir in diesem Artikel erklärt!
Buttercups
Buttercups sind Vibrationsdämpfer in den aktuellen Federgabeln aus dem Hause RockShox, die ganz am südlichen Ende deiner Gabel bereits für Ruhe im Fahrwerk sorgen sollen: Zwei kleine, in ein schnuckliges Alu-Gehäuse verpackte Mini-Elastomere sitzen am unteren Ende von Dämpfer- und Luftfederschaft und entkoppeln so das Gabelcasting schon an diesem frühen Punkt vom Rest des Fahrzeugs. Diese Gummipucks sind schwimmend gelagert und haben etwa 4 mm Spiel. Sie filtern hochfrequente Vibrationen, weit bevor diese Hände und Unterarme erreichen. Buttercups sind nur in den RockShox Ultimate-Gabeln ab Modelljahr 2023 serienmäßig verbaut, alle anderen 2023er-Modelle lassen sich mit einem optionalen Kit entsprechend aufrüsten. Mehr dazu in diesem Artikel!
Chickenline
Wo immer Trailbauer Mitleid mit den Schwächeren unter uns Geländeradfahrenden haben, oder einfach genervt sind vom ständigen Geräusch sich nähernder Rettungshelikopter, werden vor größeren, nicht problemlos überrollbaren Schlüsselstellen, sogenannten Features, in Form von Chickenlines Ausweichoptionen zur Verfügung gestellt, auf denen diese mehr oder weniger gefahrlos umfahren werden können. Chickenlines können sich auch wie von Geisterhand überall dort bilden, wo häufig Menschen entscheiden, dass der unmittelbar folgende Trailabschnitt ihnen zu gruselig erscheint.
Erfahrene Bikerinnen und Biker schätzen die Chickenline, weil sie eine vorsichtige Erstbegehung noch unbekannter Trails vermeintlich überflüssig macht.
Compression
Siehe Druckstufe
Dämpfer
Das Bauteil, welches sowohl für die Federung als auch die Dämpfung am Hinterbau eines MTB-Fullys zuständig ist, nennt man im Volksmund so schlicht wie unvollständig Dämpfer. Dabei ist Dämpfung wie zuvor erwähnt nur eine seiner beiden Hauptfunktionen. Die andere besteht in der Federung, welche üblicherweise über die Kompression von Luft in einer geschlossenen Kammer („Luftfeder“) oder eine Schraubenfeder aus Metall („Stahlfeder“) gelöst wird.
Display
Moderne Displays machen das Pedelec-Fahren komfortabler. Neben Geschwindigkeit, Kilometerleistung, gewählter Unterstützungsstufe oder der verbleibenden Reichweite, die sich je nach System mal mehr, mal weniger clever dem Fahrstil anpasst, können, auf Geräten wie dem Bosch Kiox sogar Navigationsbefehle angezeigt werden. Wie umfangreich oder reduziert die Informationen angezeigt werden können, hängt vom Antriebssystem ab. Zunehmend gibt es die Möglichkeit, das Smartphone mithilfe einer App als Anzeigegerät in den E-Bike-Antrieb zu integrieren.
Downhill
Englisch für „den Hügel runter“ ist Downhill die Königsdisziplin des verletzungsträchtigen Radsports und der Name zugleich Programm. Downhill-Fahrräder erkennt man an ihren enormen Federwegen, Doppelbrückengabeln, sehr speziellen Geometrien und dem fast vollständigen Fehlen von Antriebsteilen, mit denen man einen Berg auch HINAUF fahren könnte. Der Downhiller verlässt sich bei seinem Lieblingssport so sehr auf das Vorhandensein von Liftanlagen, dass man bisher nur vereinzelt und in geringer Stückzahl Downhill-E-Bikes zu Gesicht bekommt.
Drehmoment
Neben der eher langweiligen physikalischen Herleitung – Drehmoment ist das Produkt aus Kraft mal Hebelarmlänge – genügt uns E-MTBlern zur Erklärung des Begriffs zunächst ein einfach nachvollziehbares Wort: Power.
Drehmoment wird in der Einheit Newtonmeter (Nm) angegeben und ist die Kraft, die das System auf die Kette (oder den Riemen) bringt. Viel Drehmoment brauchen, neben unseren Lieblingsspielzeugen, den E-MTBs, beispielsweise E-Cargobikes, wenn neben dem Nachwuchs auch noch Einkäufe nach Hause gefahren werden sollen.
Primär am Drehmoment unterscheiden sich auch die verschiedenen E-MTB-Klassen.
- Light-E-MTB mit einem Drehmoment von 30 bis 70 Nm und einer Akkukapazität ab 200 Wh
- Performance-E-MTB von 70 bis 90 Nm und einem Akku von mindestens 500 Wh
- Power-E-MTB über 90 Nm und über 600 Wh Akkukapazität
Drop
Eine Stufe hinab, die nicht überrollt werden kann, nennt man im besten MTB-Neudeutsch einen Drop – da hier Fahrrad und Fahrer den Höhenunterschied durch Hinabfallen überwinden. Durch eine Mischung aus ausreichender Fahrgeschwindigkeit und/oder Fahrtechnik können Drops relativ sicher befahren werden – es empfiehlt sich trotz allem, die nötigen Skills zunächst an kleineren Stufen zu verfeinern.
Druckstufe
Die sogenannte Druckstufe ist die Hälfte einer Stoßdämpfung, die, wie ihr Name vermuten lässt, auf Druck, also beim Einfedern, reagiert. Ihr Gegenspieler ist die Zugstufe.
Man unterscheidet hier zwischen einer Highspeed-Druckstufe, die das effektive Abfangen schneller und hochfrequenter Schläge auf das Fahrwerk ermöglicht und einer Lowspeed-Druckstufe, die zugleich nach Möglichkeit langsame Fahrwerksbewegungen, durch z. B. Pedalieren, Bodenwellen oder eine Absprungbewegung, hemmt.
Im Englischen findet der Begriff „Compression“ für die Zugstufe Verwendung, wobei, wenn nicht explizit von High-Speed- und Low-Speed-Compression die Rede ist – zum Beispiel an Verstellknöpfen oben rechts an Federgabeln – die Low-Speed-Druckstufe gemeint ist.
Die Kennfarbe für Verstellungmöglichkeiten der Druckstufe ist in aller Regel Blau.
Durchschlagen
Alle Fahrräder verfügen über ein gefedertes Fahrwerk, welches Unebenheiten und Stöße mindern oder abfangen soll. Während die allereinfachste Federung ein luftgefüllter Reifen ist, kommen an Mountainbikes oder E-Mountainbikes weitere, kompliziertere Feder- und Dämpferelemente zum Einsatz. Ist der Impuls einer Unebenheit oder einer Landung größer als das Vermögen der Federung, diesen abzufangen, knallt man am unteren Ende des Federwegs hart in deren Anschlag. Das macht keinen Spaß und verursacht, zum Beispiel beim Durchschlagen des Reifens auf die Felge, z. B. durch den Snakebite, auch mitunter Schäden am Material.
E-Bike
E-Bike ist der Sammelbegriff für alle Zweiräder mit E-Antrieb und Fahrradpedalen. Dabei sind deren mit Abstand häufigste Vertreter, die Pedelecs, eine Unterkategorie mit speziellen Eigenschaften: Beim Pedelec kommt die Motorleistung nicht dauerhaft per Knopfdruck: Fahrer*innen müssen, mit Ausnahme der Schiebehilfe, immer selbst in die Pedale treten, um zusätzliche Power vom E-Antrieb geliefert zu bekommen. Vom Gesetzgeber reglementiert ist für ein Pedelec eine Nenndauerleistung von nicht über 250 Watt und eine elektrische Tretunterstützung bis maximal 25 km/h. Fahrt ihr schneller, fahrt ihr bio. Eine Sonderform der Pedelecs sind die sogenannten S-Pedelecs, die bis zu 45 km/h schnell elektrisch unterstützen dürfen, aber im Straßenverkehr wie Mopeds behandelt werden (Kennzeichen, Helm, Straßenbenutzungspflicht). Genau genommen verläuft, aus Sicht der Verkehrsgesetzgebung, zwischen Pedelecs und S-Pedelecs die Grenze zwischen Fahrrädern und (Klein-)Krafträdern.
E-Bikes, die keine Pedelecs sind, laufen in Deutschland eher als Nischenprodukt in einem engen Marktsegment und werden rechtlich ebenfalls als Krafträder behandelt. Dieses Genre umfasst zunehmend auch elektrisch angetriebene Motorräder und Motorroller.
Wenn wir bei eMTB-News.de von E-Bikes sprechen, meinen wir in nahezu allen Fällen Pedelecs.
E-Mountainbike / E-MTB
Dorn im Auge, Zankapfel, Gelände-Mofa, Waldzerstörer, Untergang des Abendlandes … Dem E-MTB wird seit seiner Erfindung wirklich so einiges angedichtet. Wir erinnern uns, dass hierzulande bereits die eine oder andere technische Neuerung (Fernsehen, Internet, Mobiltelefone …) zunächst maximal verteufelt wurde, halten das aber für ein vorübergehendes und irgendwie auch ein spezifisch deutsches Phänomen. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Im ersten Pandemiejahr 2020 wurden in Deutschland fast 2 Millionen E-Bikes verkauft, 30 % davon waren E-Mountainbikes. Tendenz stark zunehmend.
Eco-Modus
Der schnittig-denglisch bezeichnete Öko-Modus hat mit Cordhosen, Sandalen und Reformhäusern ähnlich viel zu tun, wie ein modernes E-MTB mit einem rostigen Hollandrad. Er steht vielmehr für den maximal disziplinierten Umgang mit Eurem E-MTB und der Reichweite seines Akkus. Viele von Euch kennen das unangenehme Ziehen im linken Daumen in Richtung der Plus-Taste bei seiner Verwendung.
Eddy Current
Hierbei handelt es sich um ein Teekesselchen, welches sowohl die schnöde englische Übersetzung des deutschen Begriffs „Wirbelstrom“, als auch der Produktname der ersten, spezifisch für E-MTB erdachten Reifen – Test gibt’s hier – des Herstellers Schwalbe ist.
eMTB Modus
Der eMTB-Modus – wie er sich anfühlt, erfahrt ihr hier – ist die Fahrstufe der Wahl für viele Nutzerinnen und Nutzer von Bosch-Antrieben. Direkt unterhalb des Turbo Modus angesiedelt, liefert diese Unterstützungsstufe immer noch reichlich Vortrieb für viel Spaß mit dem E-MTB, geht aber zum einen merklich schonender mit dem Akku um und sorgt dazu noch für kontrollierteres Anfahren auf weichem oder technischem Untergrund. Beim Bosch ist der eMTB Modus daher so etwas wie der Publikumsliebling.
Evel Knievel
US-amerikanischer Stuntman, und Guinness-Buch-Weltrekordhalter als Mensch mit den meisten überlebten Knochenbrüchen (433!). Trotz seiner zahllosen engagierten Versuche, sich bei möglichst wilden Sprüngen, meist mit Motorrädern von Harley-Davidson, umzubringen, verstarb Herr Knievel – zu seinem eigenen Erstaunen – 2007 im Alter von 69 Jahren in Florida an einer Lungenentzündung.
F bis J
Federgabel
Als Gabel bezeichnet man, wegen ihrer beiden Zinken, die im Steuerrohr des Rahmens drehbar gelagerte Aufhängung des Vorderrades bei einem Zweirad. Verfügt dieses Bauteil über eine Federung, spricht man – nicht komplett überraschend – von einer Federgabel.
Die beiden namhaftesten Federgabel-Hersteller heißen RockShox und Fox-Racing-Shox.
Federweg
Als Federweg bezeichnet man die zur Verfügung stehende Strecke zwischen oberem und unterem Anschlag eines Federelementes. Während dieser bei einer Federgabel mit einem Lineal direkt am Standrohr abgelesen werden kann, wird am Hinterrad dessen Bewegungsspielraum in der Senkrechten angegeben. Da Hinterbaudämpfer immer durch Schwinge und Hebel übersetzt arbeiten, ist Dämpferweg nie gleich Federweg. Die einfachste Methode, diesen in Erfahrung zu bringen, ist ein Blick in die Spezifikationen des Bikes.
Flight Attendant
Im Modelljahr 2022 hat uns Hersteller Rockshox vorgeführt, welch krasse Dinge man mit ein paar handelsüblichen Sensoren, Akkus, Stellmotoren und einer ordentlichen Portion Genie alles auf die Beine stellen kann: Der Flight Attendant ist ein elektronisch gesteuertes Fahrwerk, welches Fahrsituationen (Uphill, Downhill) erkennt und Eure Stoßdämpfung an Federgabel und Dämpfer selbsttätig in den jeweils optimalen Modus schaltet: Fahrwerk straff für effizientes Pedalieren in Steigungen, Fahrwerk weich und offen auf dem Trail oder Fahrwerk im kompletten Lockout bei Fahrten auf glattem, ebenem Untergrund. Umgeschaltet wird rechtzeitig, blitzschnell, drahtlos und ohne, dass ihr daran auch nur einen Gedanken verschwenden müsst.
siehe auch Live Valve
Freilauf
Der Freilauf entkoppelt bei einem Fahrrad den Motor Mensch vom Antriebsstrang. Beim zusätzlichen Freilauf am E-Bike werden zudem die Tretkurbeln und der Antriebsstrang (zum Hinterrad) vom Motor entkoppelt. Nahezu ohne Tretwiderstand, je nach Motorhersteller, kann so auch bei abgeschaltetem Elektro-Antrieb klassisch pedaliert werden.
Fully
Ein Fully ist ein Mountainbike oder E-MTB mit Federung an Vorder- und Hinterrad. Verfügt ein Zweirad neben einer Federgabel über ein starr aufgehängtes Hinterrad, spricht man von einem Hardtail.
Gabel
siehe Federgabel
Getriebe
Ein Getriebe ist eine Konstruktion, meist aus mehreren Zahnrädern in einem Gehäuse, die eine Drehzahl an ihrem Eingang zu einer abweichenden Drehzahl an ihrem Ausgang über- oder untersetzt. Da Elektromotoren im Betrieb wesentlich schneller drehen als Fahrrad-Kettenblätter, spricht man beim E-Bike richtigerweise von einer Untersetzung.
Gravity
Fahrradsport, bei dem in der Hauptsache die Schwerkraft für Bewegungsenergie sorgt. Wie ihr dabei den Hügel hochkommt, bleibt euch überlassen.
Haibike
Haibike sitzt im fränkischen Schweinfurt und gehört zur niederländischen Accell Group. Der Hersteller gilt als eine der größten E-Bike-Marken im Fahrrad-Markt.
2010, das moderne E-Bike wurde geboren, und der Hersteller Haibike hatte vom ersten Tag an seine Hände im Spiel. Als erster Hersteller glaubte man hier an den Erfolg motorisierter Fahrräder und baute, nicht wie andere Marken, ein Mountainbike mit Motor, sondern entwickelte ein Mountainbike um den Motor herum: Man zog das Unterrohr nach unten, drehte den Motor ins Rahmendreieck und hatte somit einen schützenden „Käfig“ geschaffen. 2010 belächelte man Haibike auf der Eurobike noch, aber in den darauffolgenden Jahren zeigte der Hersteller aus Schweinfurt auf jeder Eurobike eine, bis dahin nicht dagewesene, neue Kategorie neuer E-Bikes.
Hardtail
Ein Hardtail ist ein MTB oder E-MTB mit ungefedertem Heck – also einem gefederten Vorderrad und starr montiertem Hinterrad ohne zusätzliches Federelement im Rahmen.
Heckmotor
siehe Nabenmotor
Hochdruckreiniger
Macht manchen Freude – und E-Bikes kaputt. Wir wollen hier nur ungern klugscheißen, aber: Lasst! Das! siehe auch Niederduckreiniger
Jumbotron
Bezeichnet die gigantischen Bildschirme in US-Sportarenen – sowie die Displays im Oberrohr neuerer E-Mountainbikes der kanadischen Edel-Marke Rocky Mountain, wie zum Beispiel dem Rocky Mountain Altitude Powerplay 2023 – Test gibts hier.
K bis O
Karkasse
Reifen bestehen nur zum Teil aus Gummi. Der Form und Stabilität gebende Part ist von außen nicht sichtbar und besteht aus Draht- oder Textilgewebe. Er bildet die sogenannten Karkasse. Reifenkarkassen für Geländereifen tragen immer besonders klangvolle Namen wie „EXO+“ (Maxxis) oder „Race Shield“ (Michelin). Karkassen sind tatsächlich ziemliche Tausendsassa: Sie entscheiden über Gewicht, Abrollverhalten, Kurvenstabilität, Haltbarkeit und nicht zuletzt auch über die Pannensicherheit Eurer Reifen. Neben Profil und Gummimischung ist die Angabe der Karkasse eine wirklich wichtige Entscheidungshilfe beim Kauf neuer Reifen für Euren Hobel und kann, je nach Trailbedingungen den Unterschied zwischen fachgerechtem Shredden oder unkontrollliertem Schlittern bedeuten.
Hersteller Schwalbe hat 2020 sein Karkassenportfolio für uns aufgeräumt: Seine kryptisch-buzzig klingenden Begriffe wie „TLE“, „SnakeSkin“ oder „Apex“ ersetzte der deutsche Reifenriese durch die Familie „Super“:
- Schwalbe Super Race – leichte Karkasse für den Cross-Country, Race- und Marathon-Bereich
- Schwalbe Super Ground – niedriges Gewicht bei gutem Pannenschutz für Cross-Country bis All Mountain
- Schwalbe Super Trail – vielseitige Karkasse für Trail bis Enduro
- Schwalbe Super Gravity – Fokus auf Abfahrts-Performance, dabei leichter als Downhill-Reifen
- Schwalbe Super Downhill – maximaler Schutz und Kontrolle für Downhill-Gebretter
Alle Details zu den neuen Schwalbe-Karkassen findet ihr hier!
Continental haben ebenfalls für deutlich mehr Systematik im Karkassenregal gesorgt, als sie im Frühjahr 2022 ihre Gripology-Modellreihe von Gravity-Reifen vorstellten. Wer es genau wissen will, kann das hier nachlesen!
Kette
Fahrräder ohne Antriebsketten scheinen zunächst einfach undenkbar. Obwohl es durchaus andere Ansätze für die Kraftübertragung ans Hinterrad gibt, ist und bleibt die gute alte Kette doch der Dauerbrenner zur Lösung dieser Aufgabe. Unnützes Wissen: Ketten am Fahrrad sind sogenannte Lagerkragenketten, bei denen Auskragungen an den Innenlaschen die sonst üblichen Buchsen ersetzen, auf denen die Kettenrollen laufen.
Komoot
Komoot ist eine Navigations-App, ein Routenplaner, ein Tourenverzeichnis – und ein soziales Netzwerk für Outdoor-Aktivitäten fürs Radfahren, Mountainbiken, E-Mountainbiken, Gravelbiken, Rennradfahren, Laufen und Wandern. Der Dienst ist über eine Webseite, eine Android– und iOS-App sowie über zahlreiche Integrationen für Outdoor-Navigationsgeräte nutzbar.
Komoot wurde 2010 von ein paar Outdoor-Enthusiasten gegründet und ist heute mit 20 Millionen Mitgliedern Europas größte Outdoor-Plattform. Das Unternehmen sitzt in Potsdam bei Berlin.
Davon abgesehen ist komoot die unbestreitbar EINZIG wahre App zum Planen und Tracken Eurer Aktivitäten auf dem E-MTB. Siehe auch Strava.
Wie genau komoot funktioniert, erfährst du in unserem kleinen 1×1 der komoot-Navigation
Kompression Highspeed/Lowspeed
siehe Druckstufe
Konnektivität
Auch bei E-Bikes dreht sich mittlerweile vieles um die Digitalisierung. Die Konnektivität als Schnittstelle zwischen Mensch und E-Bike schafft einen Mehrwert durch die Einbindung von smarten Technologien und speziellen Apps. Den Beginn machte hier Specialized mit der Mission Control App und Haibike mit eConnect. Aber auch Motor-Hersteller haben mittlerweile eigene Apps, um das Fahrerlebnis zu individualisieren. Beispiele: Bosch eBike Connect, Shimano eTube, Fazua App.
Ladezyklus
Ein Ladezyklus umfasst das vollständige Leeren und Aufladen eines Akkus. Hersteller geben die voraussichtliche Lebensdauer eines Akkus in Ladezyklen an.
Leistung
siehe Watt
Lenkwinkel
Der LenkKOPFwinkel eines Zweirades wird zwischen der Waagerechten und dem Steuerrohr, also der Drehachse des Lenkkopflagers, gemessen und ist eine entscheidende Größe für das Lenk- und Fahrverhalten. Grundsätzlich gilt, je flacher der Lenkwinkel, desto weiter vor dem Steuerkopflager befindet sich Euer Vorderrad, desto geringer ist die Chance, in steilem Gelände über den Lenker zu gehen, wenn der Aufstandspunkt des Vorderrades hinter das Lenkkopflager wandert. Unser Kollege Stefanus von MTB-News hat das mal im Detail hier niedergeschrieben. Für den Moment können wir uns grob merken, dass flachere Lenkwinkel besser geeignet für steile Abfahrten sind und steilere Lenkwinkel ein quirligeres Manövrieren in der Ebene ermöglichen.
Levo (Specialized, Turbo)
Wer in den 1990ern das Wort Walkman hörte, der hatte sofort Sony auf dem Schirm. Leute, die später über MP3-Player nachdachten, hatten direkt den iPod im Kopf. Ähnlich ist es heute mit dem Levo. Hört man E-MTB, denken viele direkt an Levo. Specialized ist mit diesem E-Mountainbike ein ganz großer Coup gelungen, denn vom ersten Tag an hat dieses Modell das Performance-E-Bike und überhaupt das E-MTB revolutioniert!
Rico Haase, Chefredakteur eMTB-News.de
Das Specialized Turbo Levo kam 2015 auf den Markt. Ein größeres Team hatte bereits seit 2013 an diesem E-Bike entwickelt und so war es kein Wunder, dass das Turbo Levo vom ersten Tag an für Aufsehen sorgte.
Zum damaligen Zeitpunkt hatten fast alle E-Bikes noch Akkulösungen mit externen Akkus, die, ähnlich einem Tetrapak, das man an einen Strohhalm klebt, die Akkus extern auf dem Unterrohr montiert hatten. Lösungen für voll integrierte Akkus waren noch nicht am Markt. Umso beeindruckender, dass Specialized am Levo vom ersten Tag an eine Akkuintegration par excellence zeigte.
Als Motor fungiert hier schon immer ein modifizierter Brose-Motor, der bis zu 90 Nm max. Drehmoment liefert und leise seinen Dienst verrichtet.
Mittlerweile gibt es das Specialized Turbo Levo in seiner dritten Generation, in der es auf Mullet-Wheels rollt und der Philosophie des S-Sizing folgt. Hier findest du einen ausführlichen Test vom 2022er Specialized Turbo Levo Gen3.
Hier gibts alles zum Specialized Turbo Levo: Tests und Infos rund um das E-Bike von Specialized.
Lift
Ein Lift, oder auch Skilift, ist eine ziemlich große Maschine, um Menschen – wahlweise mit Sportgerät – Berge hinaufzukutschieren. In Zeiten des Klimawandels freuen sich Liftbetreiber wie die Schneekönige, dass man eine immer kürzere oder gar ganz ausbleibende Wintersaison mit der boomenden Bergfahrradgemeinde kompensieren kann. Siehe auch Bikepark.
Ein erwähnenswertes Beispiel für eine solche Entwicklung ist die Wiederauferstehung eines etwas aus der Mode gekommenen Schlepplifts bei Schmallenberg im Sauerland, wo nun der Greenhill-Bikepark für viel Freude bei Jung und Alt sorgt.
Light-E-MTB
Nicht zwingend das leichteste, aber das am schwächsten motorisierte E-MTB ist das Light-E-MTB. Mit einer Tretunterstützung bis 70 Nm und einer eher geringen Akkukapazität sind Light-E-MTB ein relativ junges Genre, welches mit dem Aufkommen neuer, hochmoderner Antriebe wie dem TQ-HPR50, dem Fazua Ride 60 oder dem Shimano EP8 RS – wie er im Orbea Rise (Test gibt’s hier) verbaut ist – noch viel Spaß in kommenden Modelljahren verspricht.
Wichtig: der Begriff „Light“ bezieht sich hier nicht auf das Gewicht, sondern kommt von Light-Support. Es kann also durchaus sein, dass ein Light-E-MTB über 20 Kilogramm wiegt, oder, wie im Falle des Giant Trance X Advanced E+ Elite, ein Performance E-MTB nur schlanke 19 kg.
Aktuelle Light-E-MTBs:
Lithium-Ionen-Akku
Lithium-Ionen-Akkus stecken als Energiequelle mittlerweile in fast allen elektrisch betriebenen Geräten, auch in E-Bikes. Der Vorteil: Sie sind leicht, leistungsstark, relativ sicher, ausdauernd und kompakt zu verbauen.
Live Valve
Fox Live Valve ist das elektronische Wunderkind aus dem Hause Fox: An einem hardwareseitig ansonsten normalen Fox Fahrwerk sitzen zwei 2D-Beschleunigungssensoren – einer in der Gabel und einer im Ausfallende – und messen dort die Bewegung in der Vertikalen, tasten also quasi den Untergrund ab. Die zentrale, in das Oberrohr des Elite teilintegrierte zentrale Recheneinheit, welcher auch über 3D-Neigungssensoren verfügt, ist dadurch mit Fahrdaten (Neigung und Untergrund) versorgt, und stellt laut Hersteller 1000 Mal pro Sekunde Regelventile in den Druckstufen von Gabel und Dämpfer so ein, dass das Fahrwerk immer, wirklich immer live optimal auf jegliche Fahrsituationen eingestellt ist: Fährt man auf ebenem Untergrund geradeaus oder bergauf, ist die Dämpfung hart wie ein Brett und liefert immensen Gegenhalt am Hinterbau.
Bei Schlägen oder bergab öffnet die Dämpfung blitzschnell, fängt Stöße und Landungen butterweich ab. Das alles funktioniert so zuverlässig, schnell und unauffällig, dass man das Live Valve als solches überhaupt nicht bemerkt. Lediglich der Zuwachs an Effizienz beim Pedalieren oder Felsen-Hochkraxeln ist sehr deutlich zu spüren. Per Fox Live-Valve-App kann das System gemäß der eigenen Vorlieben und diversen Ereignisparametern nach Herzenslust angepasst sowie verschiedene Presets angelegt werden.
Das Live Valve der jüngsten Generation verfügt über Bluetooth und geht bei Giant in Serie.
Das Abtasten am Vorder- und Hinterrad geschieht beim Fox Live Valve 1000 Mal pro Sekunde. Die Sensoren übermitteln an den Controller, der letztlich entscheidet, ob das Fahrwerk offen oder geschlossen sein muss. Hierfür nutzt der Controller vorher gespeicherte Parameter wie DH, Uphill oder Flat und seinen 3D-Sensor. Ein Algorithmus errechnet dann in 3 Millisekunden, was eingestellt wird. Im Vergleich: Die Reaktionszeit beim Menschen liegt bei visuellen Reizen, d. h. 80 % unserer Wahrnehmungsinhalte, zwischen ca. 200 und 300 Millisekunden.
Da der Signalfluss hier extrem schnell vonstattengehen muss, verwendet Fox zur Übertragung zwischen den Komponenten des Systems einige, leider weithin sichtbare Kabel, denn Bluetooth wäre schlichtweg zu langsam.
Zusätzlich lassen sich über die Fox Live Valve App diverse Settings einstellen, Modi individuell abstimmen und Updates aufspielen.
Download der Fox Live Valve App
Lockout
Abschaltfunktion für den Federweg an Federgabeln oder auch an Federbeinen fürs Hinterrad: Kostet Euch sämtlichen Komfort, macht dadurch das Pedalieren aber viel effektiver. Funktion, die besonders Bio-Bikende sehr schätzen – und zugleich meistgehasst, weil gern mal eingeschaltet und vergessen. Siehe auch Durchschlagen.
Luftfeder
In einer Feder entsteht durch Aufnahme kinetischer Energie potentielle Energie in Form von Federspannung. Klassische Federn bestehen aus elastischem Werkstoff, etwa Metall. Eine Luftfeder wirkt sehr ähnlich, allerdings durch die Kompression von Luft in einem geschlossenen Behälter. Federungen entkoppeln ein Fahrzeug von Stößen und Schwingungen durch den Untergrund beim Fahren, benötigen aber immer auch eine Stoßdämpfung, um nicht wie Flummis durch die Gegend zu hüpfen. Luftfedern an E-MTB haben den Vorteil, wenig zu wiegen und keinen Lärm zu machen. Sie haben den Nachteil hoher Progression über den Federweg, ein nicht grundsätzlich wünschenswerter Effekt für erfahrene MTB-Fahrerinnen und -Fahrer.
Bei Zweirädern sind neben Luft- oder Gasfedern auch schraubenförmige Stahlfedern gebräuchlich.
Das einfachste Beispiel für eine Luftfeder ist ein Fahrradreifen.
Manual
Ein Manual gehört zu den Fahrmanövern, bei denen regulär nur das Hinterrad Bodenkontakt behalten darf. Genau wie beim Wheelie lupft man beim Manual das Vorderrad in die Balance, allerdings nicht auf dem Sattel sitzend, sondern durch ruckartige Gewichtsverlagerung nach hinten-unten. Nicht nur ist der Manual eine Art Vorstufe für den Bunny Hop, man kann mit seiner Hilfe sowohl auf dem Trail als auch vor der Eisdiele jede Menge bewundernde Blicke abstauben.
Maximales Systemgewicht
Das maximale Systemgewicht bezeichnet, wie schwer ein E-Bike inklusive Fahrer*in, Ausrüstung, Gepäck – und dem Gewicht eines ungebremsten Anhängers laut Hersteller im Einsatz maximal werden darf. Da dieses Thema nicht nur hochinteressant und heißdiskutiert, sondern auch etwas komplexer ist, haben wir ihm diesen Extra-Artikel gewidmet.
Mittelmotor
Längst werden die allermeisten E-Bikes mit einem Mittelmotor konstruiert. Sie werden im oder am Rahmen im Bereich des Tretlagers eingebaut und treiben in der Regel direkt das Kettenblatt oder eine Riemenscheibe an. Der günstige Schwerpunkt und die gering gehaltenen ungefederten Massen des Mittelmotors sind die Hauptargumente gegen dessen Alternative, einen Nabenmotor, der dennoch vereinzelt – vor allem in günstigeren E-Bikes – verbaut wird. Weitere Vorteile des Mittelmotors sind sein organisches Fahrgefühl, und dass sich die Hinterräder im Vergleich zu Systemen mit Nabenmotor einfacher ausbauen lassen.
Mission Control
Die zentrale App zur Steuerung von E-Bikes und Radsportaktivitäten des Herstellers Specialized. Die Mission Control App war die erste App, die den User mit dem E-Bike verbunden hat und es ermöglichte, die Unterstützungsmodi individuell anzupassen.
Motor
Ein Motor ist eine Kraftmaschine, die aus (beim E-Bike elektrischer) Energie mechanische (Bewegungs-)Energie erzeugt.
Motortuning
Wer mal ein Mofa hatte, weiß sicher noch, dass bestimmte technische Veränderungen an Zweirädern zum Erlöschen der Betriebserlaubnis im Straßenverkehr führen. Motortuning am E-Bike ist da leider keine Ausnahme. Obwohl Hersteller sich redlich Mühe geben, Tuning zu erschweren, werden immer wieder Dinge erfunden, die Eure E-Bikes schneller machen, als die Polizei erlaubt. Das ebenfalls mitunter als Tuning bezeichnete Anpassen der Antriebsunterstützung eines E-MTBs, meist via App, ist natürlich legal und sinnvoll.
Achtung: Motortuning ist illegal und eine Straftat!
MRS – Modular-Rail-System
Das Modular-Rail-System, kurz MRS bezeichnet, ist ein integriertes Schienensystem auf dem Unterrohr, welches von Haibike entwickelt wurde. Dieses System macht es möglich, verschiedene Utensilien direkt am Rahmen zu montieren, was überaus praktisch ist. Beispielsweise lassen sich speziell dafür modifizierte Flaschenhalter, eine Tasche/Toolbox oder ein sicheres Kabelschloss via MRS direkt am Rahmen befestigen. Haibike nutzt das Modular-Rail-System seit 2018.
MTB (Mountainbike)
Bergfahrrad, aus dem Englischen. Mountainbikes oder kurz MTB wurden der Legende nach 1973 im Marin County in Kalifornien erfunden und gelten als Vorläufer des heutigen E-Mountainbikes.
MTP (Mountainpedelec)
Seien wir mal ehrlich: Hießen E-Mountainbikes MTP, müssten wir MTB nicht Bio-Bikes nennen. Da diese technisch komplett naheliegende Bezeichnung aber nun wirklich so gar keinen Hering vom Teller zieht, tragen wir diesen Konflikt weiterhin aus wie bisher. Sorry, not sorry, liebe Bio-Biker!
Mullet
Das englische Wort Mullet bezeichnet einen VoKuHiLa, die Vorn-kurz-hinten-lang-Frisur, die, so die Legende, in den frühen Neunzigern durch die Beastie Boys zu ihrem Namen kam. Bei Fahrrädern ist ein Mullet eigentlich das Gegenteil: ein „VoLaHiKu“ – die Kombination eines größeren Vorderrades mit einem kleineren Hinterrad. Was bei Cross-Motorrädern längst Standard ist, soll auch im MTB- und E-MTB Bereich die guten Überrolleigenschaften eines großen Vorderrades mit dem kurzen Heck, dem niedrigen Schwerpunkt und flachem Lenkwinkel aufgrund eines kleinen Hinterrades kombinieren.
Nabenmotor
Klar: Ein Motor im Hinterrad ist eine schlaue Idee, denn dort werden die Antriebskräfte ja benötigt. Heckmotoren eliminieren durch diese Bauart die Verlustleistung im Antriebsstrang. E-Mountainbikes und Hinterradmotoren werden aber wohl keine Freunde, denn beim Fahren im Gelände gilt das oberste Gebot, die ungefederte Masse zu minimieren, damit Unebenheiten im Gelände effektiver überrollt werden können. Und hierbei zieht ein Heck- oder Nabenmotor gegenüber dem Mittelmotor leider klar den Kürzeren. Zudem ist der Mittelmotor durch seine tiefe Positionierung in der Rahmenmitte in Sachen Balance klar im Vorteil.
Negativfederweg
siehe Sag
Newtonmeter
siehe Drehmoment
Niederdruckreiniger
Eine gute Methode, ein MTB oder E-Bike zu reinigen, ohne dabei Lager und Elektrik zu fluten. Im Fahrradbereich gibt es diverse Produkte, die allesamt hart gegen Schmutz und dabei nett zu Eurer Hardware sind. Ein bisschen aufpassen, Dichtungen und Elektronik nicht direkt zu beschießen, müsst Ihr trotzdem noch. Siehe auch Hochdruckreiniger.
P bis T
Pedelec
Die englische Wortneuschöpfung Pedelec steht für „Pedal Electric Cycle“. Gemeint ist ein unterstützendes Elektrofahrrad: Es steuert seine elektrische Antriebsleistung nur zur vom Fahrer oder der Fahrerin aufgewendeten Muskelkraft bei. Vom Gesetzgeber begrenzt sind Pedelecs hierzulande auf eine elektrisch unterstützte Höchstgeschwindigkeit von 25 Kilometern pro Stunde, dann regelt der Antrieb ab. Fährt man schneller, tut man das dann allein mit Muskelkraft. Die Leistung von Pedelecs ist gesetzlich begrenzt auf eine Nenndauerleistung von 250 Watt. So (und nur so!) gilt das Pedelec rechtlich weiter als Fahrrad. Eine Schiebehilfe per Knopfdruck ändert daran nichts.
Performance-E-MTB
Die Zukunft gehört vielleicht weniger den Light-E-MTBs, sondern eher den leichten Performance-E-MTBs.
Ich persönlich möchte lieber ein leichtes E-MTB mit richtig Bumms!
Rico Haase, Chefredakteur eMTB-News.de
Das bekannteste und bisher publikumsstärkste Genre im E-MTB Sektor ist das Performance-E-MTB. Mit einem Drehmoment zwischen 70 und 90 Nm und einer Batteriekapazität von nicht unter 500 Wattstunden bieten Performance-E-MTB für mittelschwere Personen eine ausgewogene Mischung aus Motorunterstützung und erträglichem Fahrzeuggewicht und werfen, verglichen mit ihren großen Geschwistern, den Power-E-MTBs ebenfalls weniger Probleme durch inflationären Verschleiß von Antriebsteilen auf. So verwundert es nicht, dass die Kassenschlager der E-Bike-Antriebe samt und sonders in diese Kategorie fallen: Bosch Performance CX, Shimano EP8, Brose S Mag oder Yamaha PW-X – sie alle erfüllen die Kriterien für ein Performance E-MTB.
Power-E-MTB
Auch für Menschen, denen ein Performance E-MTB zu wenig Wumms hat, finden sich Wege für Fahrspaß auf Trails: Einer davon heißt „Power E-MTB“. Die deutlich weniger auflagenstarken Antriebe von Rocky Mountain oder Sachs, der TQ-HPR120 oder gar der ganz neue Exot von Valeo mit seinen denkwürdigen 130 Newtonmetern bringen jeweils über 90 Nm auf Kette oder Riemen und versprechen ein Vorankommen auch dort, wo andere E-Bikerinnen und -Biker so langsam nach der Schiebehilfe tasten. Wer sich bereit fühlt für noch kürzere Lebensdauern von Ketten, Ritzeln und Kassetten, wer oft hohe Fahrzeuggewichte und kurze Akkulaufzeiten nicht scheut, kann mit einem Power E-MTB sehr glücklich werden.
Progression
Fangen wir mal vorsichtig an: „Progressiv“ ist, im Sinne eines Fahrwerks, das Gegenteil von „linear“. Drückt man eine Schraubenfeder zusammen, benötigt man für das erste X-tel ihres Federwegs genau so viel Kraft, wie für jedes folgende X-tel. Trüge man Federweg und notwendige Kraft in einem Koordinatensystem ab, wäre die Federkurve eine Gerade.
Komprimiert man, wie bei einer Luftfeder, Gas in einem geschlossenen Kolben, erhöht sich die notwendige Kraft mit zunehmender Kompression: Es reicht also dieselbe Kraft, welche die erste Hälfte des Federwegs eindrücken konnte, im Weiteren nur noch für die Hälfte des VERBLEIBENDEN Federwegs, (also 1/4 von N) und so weiter. Die Federkurve im Koordinatensystem ist deutlich aufwärts gekrümmt – spätestens seit März 2020 wissen wir alle, wie so etwas aussieht.
Push-Bike
Ein Fahrrad, welches – mangels Antrieb – häufig (z.B. bergauf) geschoben werden muss. Siehe auch Bio-Bike
Race-Motor (Bosch)
Der Bosch Performance CX Race Limited Edition, kurz Bosch CX Race, kam 2022 auf den Markt und stellt einen Motor dar, der an die speziellen Anforderungen im E-Racing angepasst und für hartes E-Racing vorbereitet ist. Hierbei wurde das maximale Drehmoment von 85 Nm nicht angetastet, aber das Gewicht ist jetzt reduziert, die Leistungsabgabe auf 400 % erhöht und der Extended Boost für technische Sektionen angepasst und verändert. Hier gibt es einen Test vom Bosch Performance CX Race Limited Motor.
Range-Extender
Eine besonders bei Light-E-MTB zu findende Bauform eines optionalen, externen Zweitakkus ist der Range-Extender: Eine autarke, herstellerspezifische Zusatzbatterie, die in der Regel am Rahmen oder im Flaschenhalter angebracht und an den Ladeport des E-MTB gestöpselt wird.
Rebound
Siehe Zugstufe
Reichweite
Bei der Reichweite handelt es sich um die Entfernung, die mit einer Akkuladung bewältigt werden kann. Dabei müssen sich Fahrende immer bewusst sein, dass jede Prognose nur so gut sein kann wie das ihr zugrunde liegende Rechenmodell. Wer sein E-MTB ausschließlich mit maximaler Leistung fährt, lässt die Akkuladung und somit die Reichweite ordentlich schmelzen. Die Reichweite bestimmen weiterhin viele individuelle Faktoren wie Untergrund, Terrain, Wind und auch das Gesamtgewicht. Wir bei eMTB-News führen seit 2017 mit allen Testbikes Reichweitenfahrten durch, um Euch, jenseits von Herstellerangaben und Prüfständen, mit realen Fahrdaten und einer (weiteren subjektiven) Vergleichsmöglichkeit von verschiedenen Antriebssystemen, Akkus und E-MTB bieten zu können. Alle diese Reichweiten-Ergebnisse findest du in unserer Reichweitentabelle.
Reichweitenangst
Zentraler Aspekt der Reichweitenangst ist eine anhaltende irrationale Besorgtheit über einen zu kleinen oder zu schwachen E-Bike-Akku, die nicht immer auch auf einen speziellen Auslöser zurückzuführen ist. Diese Sorgen beeinträchtigen das alltägliche Leben von E-Bikern und können sich in Ruhelosigkeit, Schlafstörungen, Erschöpfung, Reizbarkeit, Schwitzen und Zittern äußern. Nicht immer lässt sich die R. durch Kauf von E-MTB mit noch größeren Akkus und/oder Range-Extendern lindern oder dauerhaft heilen.
Reifen Inserts
Das Prinzip von Reifen Inserts ist eigentlich denkbar einfach: Eine stabile Einlage im luftgefüllten Inneren des Reifens erhöht die Stabilität und verhindert Beschädigungen der Felgen bei Durchschlägen. 2014 hatte Hersteller Schwalbe mit dem Procore ein recht aufwändiges System eines Reifens im Reifen vorgestellt, unsere Kolleg*innen von MTB News berichteten. Das Teil benötigte zwei Ventile (da zwei Luftkammern), addierte 210 Gramm zu jedem Laufrad – und verschwand irgendwann sang- und klanglos wieder vom Markt.
Vier Jahre später, 2018, kam US-Hersteller Cushcore mit seinen geschäumten Polymer-Ringen auf den europäischen Markt. Das deutlich simplere Prinzip führt zwar gelegentlich beim Reifenwechsel zu wilden Flüchen und Tiraden, dennoch überzeugen dieses und diverse ähnliche Produkte durch ihre überwiegend positiven Eigenschaften. Hersteller Rocky Mountain verbaut in den E-MTB des Modelljahres 2022 gar Cushcore serienmäßig.
Rekuperation
Rekuperation bezeichnet die elektrische Energierückgewinnung bei Bergabfahrten und Bremsvorgängen. Rekuperationsbremsen kennt man aus dem Bereich von E-Automobilen und der Eisenbahn. Bei E-Bikes werden dafür notwendige zusätzliche technische Einrichtungen nicht verbaut, weil die bewegte Masse (E-Bike und Mensch) schlichtweg zu gering ist, damit Rekuperation überhaupt Sinn ergibt.
Riemenantrieb
Nach einigem Hin und Her stellt die amerikanische Firma Gates heute die weltweit einzigen funktionierenden Gummi-Textil-Zahn-Riemen für Fahrradantriebe her. Ihre Vorteile liegen in ihrer Lautlosigkeit, Wartungsfreiheit und Langlebigkeit; Nachteile am E-MTB sind ihre suboptimale mechanische Resistenz gegen groben Schmutz und Fremdkörper sowie der Umstand, dass es bauartbedingt keine Riemenschaltungen geben kann. Einige Hersteller haben dennoch E-MTB mit Riemenantrieb und Nabenschaltung für Euch im Köcher: ein nie versiegender Quell erbitterter Grundsatzdiskussionen!
S-Pedelec
Während bei normalen Pedelecs die Geschwindigkeit auf 25 Kilometer pro Stunde begrenzt ist, dürfen S-Pedelecs auch mithilfe ihres Antriebs ein Tempo von bis zu 45 km/h erreichen. Damit gelten für sie auch andere Verkehrsbestimmungen. Zur Pflicht werden Helm, Kennzeichen, Rückspiegel, Hupe sowie Dauerlicht. Zudem dürfen S-Pedelecs nur auf regulären Straßen, nicht auf Radwegen genutzt werden. Mehr zum Thema findet ihr hier: Wenn das E-Bike zum Kraftfahrzeug wird.
Sag
Als Sag, (engl. für Sacken, Durchsacken, Hängen) bezeichnet man den negativen Federweg, also die Strecke, die Eure Federelemente ohne Fahrbelastung einsinken. Speziell der Sag inklusive des Fahrers oder der Fahrerin auf dem E-MTB ist ein wichtiger Wert für die Einstellung von Gabel und Dämpfer: Ist der Sag zu hoch, fühlt sich das Fahrwerk matschig und sehr weich an. Es besteht die Gefahr, bei Unebenheiten, Drops oder Sprüngen durchzuschlagen – also am unteren Anschlag des Federwegs hart aufzusetzen. Ist der Sag zu gering, wird das Fahrwerk zu straff und verliert Komfort. Der teuer bezahlte Federweg Eures Fahrwerks wird dann nicht vollständig genutzt und ein Durchschlagen in das obere Ende des Federwegs macht sich beim Überfahren bereits geringer Unebenheiten unangenehm bemerkbar. Eingestellt wird der Sag durch den Druck in einer Luftfeder oder die Vorspannung einer Stahlfeder. Bei einem gut eingestellten Fahrwerk „schwebt“ Ihr im Federweg, knallt also nie in den oberen oder unteren Anschlag Eurer Federelemente.
Schiebehilfe
Ob Schiebehilfe oder – neudeutsch – „Walk Mode“: Mithilfe dieser Unterstützung können Pedelecs ausnahmsweise (und nur im Schritttempo) allein per Knopfdruck angetrieben werden, ohne dass gleichzeitig in die Pedale getreten werden muss. Das ergibt bei besonders steilen Anstiegen Sinn, wenn man das E-MTB schiebend irgendwie bergauf wuchten muss.
Senden
Sensoren
Ohne Sensoren funktioniert am E-Bike wenig. Kraft-, Drehmoment- und Geschwindigkeitssensoren sind das entscheidende Bindeglied zwischen Motor und Mensch. Der Drehmomentsensor stellt fest, ob und wie stark in die Pedale getreten wird und regelt die Motorunterstützung abhängig davon. Er ist somit das Gaspedal am Pedelec. Der Geschwindigkeitssensor, meist ein Magnet am Hinterrad, begrenzt diese Motorunterstützung wieder, wenn die erlaubte Höchstgeschwindigkeit erreicht ist. An dieser Stelle greifen viele nicht StVzO-konforme Tuning-Lösungen wie z.B. die Bad-Ass-Box ein.
Shredden
Ein weiterer typischer Vertreter des Denglischen bezeichnet Shredden, genau wie sein Synonym Ballern im Bergradsport das schnelle Fahren mit dem Fahrrad. Wohl abgeleitet vom englischen Fachbegriff für „Häckseln“ bezeichnet die seit den Nullerjahren bekannte originelle Verwendung des Begriffs das maximal unpassende, dabei aber kunstfertige Nachvertonen von Musikvideos.
Sitzwinkel
Der Sitzwinkel wird zwischen der Geraden aus Tretlager und Sattelmitte Richtung Heck zur Waagerechten gemessen und bietet, zusammen mit anderen Werten wie der Kettenstreben Rückschlüsse auf die Sitzposition und das Klettervermögen eines Fahrrads: Steilere Sitzwinkel (größere Zahl) bedeuten, dass der Fahrer*innenschwerpunkt weiter vorn liegt, flachere Sitzwinkel das Gegenteil. In Steigungen wandert der Schwerpunkt in Richtung Aufstandspunkt des Hinterrades – liegt er hinter diesem, ist das Resultat zunächst ein Wheelie – und kurz darauf eine Arschbombe! Da E-MTBs erwartbar besser mit Steigungen zurechtkommen und häufiger im Sitzen gefahren werden, sind Sitzwinkel hier meist steiler als bei ihrer unmotorisierten Verwandtschaft, den Bio-Bikes, um auch in steilen Anstiegen Euren Schwerpunkt VOR dem hinteren Aufstandspunkt und Euer Vorderrad auf dem Boden zu halten.
Snakebite
Zwickt man einen Fahrradschlauch beim Durchschlagen an einer Kante zwischen Reifen und Felge ein, können dort kleine punktuelle Löcher und Luftverlust die Folge sein – der sogenannte Snakebite. Wer das vermeiden möchte, sollte mehr Luftdruck fahren oder auf Tubeless umrüsten.
Spannung
siehe Volt
Sprung
Planmäßiges (!) Fahrmanöver, bei dem beide Räder den Bodenkontakt vorübergehend verlieren. Endet mit der sog. Landung. Eine Sonderform des Sprungs ohne Höhengewinn ist der Drop.
Siehe auch Evel Knievel.
Stahlfeder
In einer Feder entsteht durch Aufnahme kinetischer Energie potentielle Energie in Form von Federspannung. Federungen entkoppeln ein Fahrzeug von Stößen und Schwingungen durch den Untergrund beim Fahren. Der Vorteil von Stahlfedern gegenüber einer Luftfeder ist die linear verlaufende Federkurve, ihr Nachteil besteht in ihrem hohen Gewicht und der sehr begrenzten Anpassbarkeit auf unterschiedliche Fahrer*innengewichte.
In Mountainbikes und E-MTB kommen die optisch markanten, schraubenförmigen Federn zum Einsatz, die tatsächlich mitunter auch aus dem gegenüber Stahl deutlich leichteren Metall Titan bestehen können.
Standrohr
Ein Tauchrohr heißt Tauchrohr, weil’s taucht? Denkste!
In Wahrheit ist es genau ANDERSHERUM: Standrohre tauchen – und zwar in das Tauchrohr einer Federgabel. Genau genommen gleiten die Standrohre beim Bremsen, Überfahren von Hindernissen oder Landungen nach Sprüngen in entsprechenden Lagerbuchsen der Tauchrohre auf und nieder. Standrohre sind an ihrem oberen Ende mit der oder den Gabelbrücken verbunden und außen mit einer gleitfähigen Beschichtung versehen, um ihre Reibung zu minimieren. Kratzer oder Schrammen an diesen Oberflächen haben eine verminderte Funktion oder Undichtigkeit der Federgabel zur Folge und sind ein echter Launekiller für alle MTB- oder E-MTB-Besitzer*innen.
Stealth-Design
2023 stellte SRAM neue Level- und Code-Bremsen im Stealth-Design vor. Hierbei wird das Bremshebelgehäuse so gestaltet, dass es beinahe parallel zum Lenker liegt und die Leitungen, durch einen schrägen Ausgang, sehr nah an den Lenker kommen. Somit wird ein Maß der optischen Integration erreicht, wie es bis dato nicht möglich war.
Stoppie
Der Stoppie ist das Fahrmanöver, bei dem das Hinterrad sich planmäßig (!) vom Boden abhebt. Er bildet die Voraussetzung für das auf engen Trails und vor Eisdielen sehr praktische Hinterradversetzen. Sein Name weist zwar darauf hin, dass er mit kunstfertigem Bremsen zu tun hat – aber ganz so einfach ist es nun auch wieder nicht, wie Ihr in diesem Artikel lernen könnt.
Stoßdämpfer
Ein Stoßdämpfer bremst die Federbewegungen eines gefedertes Fahrwerks, um wilde Schaukelbewegungen zu verhindern, Eure Räder optimal am Boden zu halten und zugleich durch flinke Reaktion Stöße, Schläge und Vibrationen vom Untergrund in Richtung Fahrzeug möglichst effektiv zu eliminieren.
Bei modernen Fahrrädern ist im linken Gabelrohr die Federung untergebracht und rechts die Dämpfereinheit. Umgangssprachlich „Dämpfer“ oder „Federbein“ genannte Komponenten für den Hinterbau kombinieren Federung und Dämpfung in einem kompakten Bauteil.
Strava
Strava ist ein soziales Netzwerk zum Tracking sportlicher Aktivitäten, wie Radfahren, Joggen, Schwimmen, Skifahren oder Rudern. Betrieben wird es vom gleichnamigen Unternehmen mit Sitz in San Francisco. Im Jahr 2017 wurden allein 136 Millionen Läufe hochgeladen, die zusammen eine Strecke von über 1,1 Milliarde Kilometer ergaben.
Strava ist über eine Website und über die Integration verschiedener Mobilgeräte wie Smartphones und Outdoor-GPS-Geräte erreichbar. Im Unterschied zu anderen Netzwerken dieser Art verwenden Strava auch diverse professionelle Athleten. Auf diese Weise können regelmäßig aktuelle Daten unterschiedlicher Profiradrennen ausgewertet werden.
Davon abgesehen ist Strava die unbestreitbar EINZIG wahre App zum Planen und Tracken Eurer Aktivitäten auf dem E-MTB. Siehe auch komoot
Strom
siehe Ampere
Tauchrohr
Tauchrohre von Gabeln werden zumeist in Gussverfahren hergestellt, daher auch ihr englischer Name „Casting“. So oder so bezeichnet man den unteren, stehenden und fest mit dem Vorderrad verbundenen Teil einer Gabel, in den die Standrohre beim Einfedern hineingleiten.
Tiefentladung
Wurde ein Akku so weit entladen, dass er nicht mehr aufgeladen werden kann, spricht man von Tiefentladung.
In der Regel liegt die Schwelle für moderne Akkuzellen bei 2,5 Volt – bei einer Nennspannung von 3,6 Volt. Häufig kommt das bei alten Akkus oder fehlenden bzw. mangelhaften Batterie-Management-Systemen oder längerer, unsachgemäßer Lagerung vor. Bei E-Bikes tritt eine Tiefentladung daher meist im Frühjahr auf, wenn das E-Bike im Winter nicht benutzt oder der Akku zu kühl gelagert wurde. Ob ein solcher Akku gerettet werden kann, sollte unbedingt ein Mensch vom Fach prüfen. Nicht selten haben Dendriten oder Sulfatierung den Akku jedoch unbrauchbar gemacht: Besonders beim Aufladen solcher vorgeschädigter Akkus besteht Brandgefahr durch Kurzschlüsse! Wichtig ist hier, die Regeln und Tipps zu sachgerechter Lagerung und Überwinterung von E-Bike Akkus zu beachten!
Tour+ Modus
Der klassische Tour-Modus an einem Bosch E-Bike Antrieb liefert eine relativ flache, linear verlaufende Kurve von Antriebsunterstützung zu aufgebrachter Eigenleistung. Der Tour+ Modus erblickte zuerst exklusiv an E-MTB der Marke Moustache als Magic Tour Modus Anfang 2021 das Licht der Welt. Ähnlich wie beim eMTB Modus ist seine Kurve etwas steiler angelegt; nach einer geringeren Motorunterstützung in ruhiger Fahrt legt der Antrieb bei höheren Leistungen deutlich zu, ist also zugleich sportlich und sparsam. Der Tour+ Modus überschreibt per Software-Update den klassischen Tour-Modus. Die Anzahl der verfügbaren Fahrstufen bleibt dabei gleich.
TPI
Threads per Inch – zu Deutsch Fäden pro Zoll – ist die Maßeinheit für Gewebe in Reifenkarkassen. Weniger TPI können auf dickere Garne oder dünnere Gewebelagen hinweisen. Hatten wir schon erwähnt, dass Reifenkauf eine komplizierte Angelegenheit ist?
Trail Modus
Der Trail Modus ist, ähnlich wie der eMTB Modus bei Marktbegleiter Bosch, Shimanos eierlegende Wollmilchsau der Antriebsstufen für herausforderndes Terrain. Mit hoher Unterstützung bei hoher Tretleistung, niedriger Geschwindigkeit und Kadenz (bergauf) sowie wenig Antriebsleistung auf rutschigem Grund soll der Trail Modus Euch in möglichst allen Fahrsituationen im Gelände optimal zur Seite stehen.
Trailpark
siehe Bikepark
Trittfrequenzsensor
Ein Trittfrequenzsensor misst die Pedalumdrehungen pro Minute, die sogenannte Kadenz.
Tubeless
Klassischerweise enthalten Fahrradreifen einen luftdichten Gummischlauch mit Ventil, der die kostbare Reifenluft am Entweichen hindert. Aber Schläuche bei E-MTB sind anfällig gegen Beschädigungen, z. B. durch Snakebites oder Dornen, sie addieren zu den ungefederten Massen und beeinflussen alle möglichen Fahreigenschaften eines E-MTB nachteilig. Es liegt also nahe, sie einfach loszuwerden, das große Loch in der Felge mit einem Tubeless-Ventil und die kleinen Löcher der Speichennippel mit einem geeigneten Felgenband abzudichten und dann einfach schlauchlos zu fahren.
Wer davon profitieren möchte, braucht neben „Tubeless Ready“-Felgen und -Reifen noch geeigneten Tubeless-Ventile und sogenannte Dichtmilch, welche sowohl schleichenden Luftverlust als auch akute Beschädigungen des Mantels im Idealfall völlig unbemerkt von innen stopft.
Wer am E-MTB tubeless fährt, bekommt zur Belohnung leichtere, leichter abrollende Laufräder, besseres Kurvenverhalten, eine erhöhte Pannensicherheit und erheblich mehr Grip, da mit weniger Luftdruck gefahren werden kann und so die Auflagefläche zum Untergrund größer ausfällt.
Tuning
Das englische Wort für „Verstellen“ ist in Bezug auf Fahrzeuge selten neutral oder wertfrei gemeint: In der Regel geht es hier um eine Verbesserung von Fahreigenschaften hin zum Schnelleren. Zu unterscheiden sind hier Anpassungen im erlaubten Bereich (Dämpfertuning, Anpassung von Unterstützungsstufen am E-Antrieb) und solche, die Eurem Pedelec den Weg in eine Asservatenkammer der Polizei ebnen. Siehe auch Motortuning.
Turbo Modus
siehe Boost Modus
U bis Z
Ungefederte Masse
Alle Feststoffe (E-Bikes) und Flüssigkeiten (E-Biker) besitzen eine Masse. Eine Masse möchte ihren Weg durch den Raum gern beharrlich fortsetzen und die Änderung eines wie auch immer beschaffenen Lagezustands kostet Energie. Diesen Umstand nennt man – wir alle kennen das – Trägheit. Bei einem Fahrzeug ist es sehr im Interesse effizienten Vorankommens, möglichst wenig kostbare Energie in Änderungen des Trägheitszustandes von Massen zu vergeuden. Man kann dies, Prinzip Straße, durch die Wahl eines glatteren Untergrundes lösen, der dem gesamten Fahrzeug wenig Hindernisse in den Weg stellt. Oder man kann, ist der Untergrund nicht eben, dem Fahrzeug eine Federung spendieren, Prinzip MTB, die einen möglichst großen Teil der Gesamtmasse von Stößen und Schlägen des Trails entkoppelt und so ein ungestörtes Fortkommen ermöglicht.
An einem Fahrzeug entspricht die ungefederte Masse all den Bauteilen, die vom Trail aus betrachtet VOR der Federung liegen: Laufräder, Reifen, Schläuche, Kassetten, Teile von Gabel und Hinterbau … Nabenmotoren. Je größer diese ungefederte Masse, desto schepper! Den gesamten gefederten Rest von Fahrzeug und Fahrendem innerhalb des Wirkungskreises der Federelemente nennt man dann aufgehängte Masse.
Unterstützungsstufen
Pedelecs und E-Bikes verfügen über verschiedene Unterstützungsstufen für ihr Antriebssystem. Neben dem Leistungsvermögen von Fahrer oder Fahrerin sind natürlich auch die Beschaffenheit des Untergrunds, Terrain, Fitness, Zuladung bzw. Gesamtgewicht und die benötigte Reichweite für eure Tour entscheidend für die „richtige“ Unterstützungsstufe. Nicht zuletzt ist es auch Konditions- und Geschmackssache, ob ihr euch vom Antrieb lieber sanft assistieren lasst oder gern mit Schmackes auch steile Anstiege hochbrettert.
Uphillflow
Der Uphillflow ist des E-MTB-Piloten Rache am Bio-Biker: Kein anderer Betriebszustand zeigt eure natürliche (hust!) Überlegenheit mehr als das souveräne Hinaufschroten möglichst steiler Trailabschnitte, möglichst knapp vorbei an schnaufenden Push-Bikern. Kann – und sollte – kombiniert werden mit einem möglichst mühelos dahingesäuselten „Darf ich mal gerade?!“.
Volt
Volt ist die Maßeinheit für elektrische Spannung. Nimmt man als Analogie ein Rohr mit Wasser, dann entspräche die Spannung vielleicht dem Wasserdruck und der elektrische Strom der tatsächlich durchfließenden Wassermenge.
Walk Mode
siehe Schiebehilfe
Watt
Die Leistung eines Antriebs wird in Watt angegeben. Je höher die Wattzahl, desto leistungsfähiger ist das System. Die Leistung in Watt kann errechnet werden, wenn man die Spannung mit dem Strom multipliziert. Anhand des aktuellen Shimano EP8-Antriebs kommt man bei 36 Volt Systemspannung und 14 Ampere maximalem Strom auf 504 Watt. Eine Pferdestärke entspricht 750 Watt.
Wattstunde
Die Wattstunde (Wh) ist eine der prominentesten Kennzahlen, die Leistungsfähigkeit eines E-Bike-Akkus zu beschreiben: Es handelt es sich nämlich um die Akkukapazität. Eine Wattstunde entspricht der Energie, welche ein System mit einer Leistung von einem Watt in einer Stunde aufnimmt – oder abgibt. Eine 50-Watt-Glühlampe, die eine Stunde lang leuchtet, setzt also 50 Wh um. Der aktuelle Shimano EP8 wird unter anderem mit einem 630-Wh-Akku angeboten. Nimmt man die 504 Watt, die der Motor maximal an Leistung liefern kann, bekommt man eine Vorstellung, wie lang ein Akku theoretisch den Antrieb mit Strom versorgen kann.
Wheelie
Mehr noch als der Manual ist der Wheelie DAS Fahrmanöver, welches wie kein anderes Kraft und Potenz eines Zweiradfahrenden zum Ausdruck bringt. Analog zu einem sich wild aufbäumenden Mustang können auch halbwegs ungelenke Menschen mithilfe von kleinen Gängen oder viel Motorunterstützung das Vorderrad zumindest für einen Moment vom Boden abheben. Anders als beim Manual macht man das beim Wheelie aber im Sitzen und eher niedrigen Geschwindigkeiten. Tatsächlich kann das absichtliche Anlupfen des Vorderrades nicht nur an der Eisdiele, sondern auch auf dem Trail von Vorteil sein. Nämlich dann, wenn man mit (zu) wenig Speed einen Drop fahren will oder im Uphill das Vorderrad über Wurzeln oder Stufen lupfen muss.
Zugstufe
Die Zugstufe, englisch „Rebound“, ist die Gegenspielerin der Druckstufe und kontrolliert die Geschwindigkeit, mit der ein Federelement nach einer Belastung wieder ausfedert. Die korrekte Einstellung einer Zugstufe korreliert mit dem tatsächlichen Systemgewicht, da ein schwereres Fahrzeug mit seinem höheren notwendigen Federdruck entsprechend natürlich mehr Rückstellkraft entwickelt, die von der Zugstufe eingebremst werden muss. Die Kennfarbe für Zugstufenversteller ist in aller Regel Rot.
Zuladung
Als Zuladung bezeichnet man die Differenz aus Fahrzeuggewicht und Systemgewicht. Sie ist bei einem E-MTB die Summe von Fahrer oder Fahrerin, Kleidung, Ausrüstung, Gepäck und dem gesamten Gewicht eines eventuell gezogenen, ungebremsten Anhängers am E-Bike.
Zieht man vom Maximalen Systemgewicht das Fahrzeuggewicht ab, erhält man den Wert für die maximal vom Hersteller freigegebene Zuladung.
Zulässiges Gesamtgewicht
siehe Maximales Systemgewicht
Welcher E-MTB-Begriff fehlt Euch und soll hier unbedingt sinnvoll erklärt werden?
Das E-Bike-Lexikon, welches von eMTB-News veröffentlicht wurde, stellt keine umfassende Sammlung aller Begriffe und Definitionen rund um das Thema E-Bikes dar. Es ist vielmehr ein laufend aktualisiertes Nachschlagewerk, welches kontinuierlich erweitert und mit neuen Einträgen versehen wird, um den Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu liefern. Das bedeutet, dass das Lexikon nicht als endgültiges und vollständiges Werk betrachtet werden kann, sondern ständig aktualisiert und ergänzt wird, um den sich wandelnden Anforderungen und Entwicklungen im Bereich E-Bikes gerecht zu werden. Somit können neue Begriffe und Konzepte, die im Zusammenhang mit E-Bikes entstehen, jederzeit in das Lexikon aufgenommen werden, um den Lesern eine umfassende und stets aktuelle Informationsquelle zu bieten.
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