MTB Handschuh Test: Wir haben für euch 14 verschiedene Mountainbike-Handschuhe getestet, um herauszufinden, wie sich die unterschiedlichen Modelle auf dem Trail schlagen. Hier gibt’s unseren großen Mountainbike-Handschuh-Vergleichstests.
14 MTB-Handschuhe im Test
Obwohl einige Mountainbiker beim Radfahren am liebsten ohne Handschuhe unterwegs sind, gehören sie für den größten Teil unserer Community zu den absoluten Essentials. Und das hat einen triftigen Grund: Handschuhe schützen unsere Hände bei unfreiwilligem Kontakt mit Boden oder Vegetation, sorgen bei jedweden Bedingungen für Halt am Griff und spenden an ungemütlichen Tagen etwas Wärme. Als direkter Kontaktpunkt zwischen Fahrer und Gefährt kommt dem vergleichsweise unscheinbaren Bekleidungsstück also eine sehr große Bedeutung zu. Jeder, der schon mal mit von Blasen geplagten Händen im Bikepark unterwegs gewesen ist, weiß, wovon wir reden. Außerdem kann ein schlecht sitzender Handschuh in der Abfahrt deutlich mehr Kraft kosten als ein perfekt sitzendes Modell: Verschiebt sich die der Handschuh gegenüber der Handfläche muss, man wesentlich fester zupacken. Verfrühter Armpump ist die unschöne Folge.
Doch welcher Handschuh ist der richtige? Fast jede dezidierte Mountainbike-Bekleidungsmarke hat mittlerweile ein oder sogar gleich mehrere Modelle im Programm. Um herauszufinden, bei welchen Handschuhen ihr bedenkenlos zugreifen könnt, haben wir 14 Modelle von 100%, Decathlon, Endura, Giro, Gore, Ion, Leatt, Platzangst, POC, Rocday, Roeckl, Troy Lee Designs und Vaude getestet.
Die verschiedenen Handschuhe wurden dabei in den vergangenen Monaten von drei verschiedenen Testern auf Herz und Nieren geprüft. Dabei mussten sich die Handschuhe auf ausgiebigen Trailbike- und Enduro-Touren, im Bikepark und teilweise auch auf der Downhill-Strecke beweisen.
Die 14 Kandidaten
In unserem breiten Testfeld finden sich neben Handschuhen, die sich mittels Klettverschluss schließen lassen, auch Modelle mit Slip-On-Design. Zudem verfügen drei der Handschuhe über einen kleinen Protektor auf dem Handrücken. Die Preisspanne der getesteten Handschuhe erstreckt sich von rund 20 € bis 74 €.
Modell | Typ | Touchscreen-Kompatibilität | Gewicht (Paar, Größe M) | Preis (UVP) |
---|---|---|---|---|
100% Ridefit | Klettverschluss | ✅ | 43 g | 29,50 € |
Decathlon Rockrider MTB ST500 | Klettverschluss | ❌* | 57 g | 19,99 € |
Endura MT500 D3O Ghost | Klettverschluss mit Protektor | ✅ | 55 g | 49,99 € |
Giro DND | Slip-On | ✅ | 54 g | 35,00 € |
Gore Trail KPR | Slip-On | ✅ | 26 g | 39,95 € |
Ion Scrub Select | Slip-On mit Protektor | ✅ | 44 g | 59,99 € |
Leatt MTB 4.0 Lite | Slip-On mit Protektor | ✅ | 59 g | 73,99 € |
Platzangst Scale | Slip-On | ✅ | 32 g | 19,90 € |
Poc Resistance Enduro Adjustable | Klettverschluss | ❌* | 44 g | 60,00 € |
Poc Savant | Slip-On | ✅ | 33 g | 40,00 € |
Rocday Element | Klettverschluss | ✅ | 48 g | 45,90 € |
Roeckl Moleno | Slip-On | ❌ | 43 g | 29,95 € |
Troy Lee Designs Air | Klettverschluss | ❌ | 37 g | 38,00 € |
Vaude Men’s Dyce II | Klettverschluss | ✅ | 40 g | 35,00 € |
* diese Handschuhe sind zwar theoretisch Touchscreen-kompatibel. In der Praxis konnte uns die Funktion aber nicht zufriedenstellen.
Im Folgenden werden die einzelnen Handschuhe jeweils kurz vorgestellt und hinsichtlich ihrer Performance im Praxiseinsatz bewertet. Die Reihenfolge ist dabei strikt alphabetisch und nimmt keine Wertung vor. Im Anschluss küren die drei Tester ihre persönlichen Favoriten und die gewonnenen Testeindrücke werden zusammenfassend dargestellt.
100% Ridefit Gloves
- Klettverschluss
- Preis (UVP) 29,50 €
- Farben Schwarz / Schwarz-Weiß / Neongelb-Weiß / Rot / Blau / Assault
- Größen S / M / L / XL
- www.100percent.eu
Die 100 % Ridefit überzeugen mit einer ausgezeichneten Passform. Die Handschuhe schmiegen sich perfekt an die Hand an, sitzen fast wie eine zweite Haut, bilden keine Falten, verrutschen nicht und fallen auch nicht mit unangenehmen Scheuerstellen auf. Dies führt zu einem hohen Tragekomfort. Die Verstärkung in der Daumenbeuge ist optimal platziert und gut dimensioniert. Auch der auf der Unterseite befindliche Klettverschluss und der Neopren-artige Bund lassen nichts zu wünschen, übrig und ermöglichen neben dem guten Sitzt auch ein geschmeidiges An- und Ausziehen. Was allerdings fehlt, ist ein frottierter Bereich am Daumen zum Schweiß abwischen.
Etwas unschön ist, dass sich bei einem unserer Test-Handschuhe schon auf der ersten Fahrt eine Naht gelöst hat. Zudem hat man an der weißen Farbvariation nicht allzu lange Freude. 100% bietet den Handschuh allerdings auch in zahlreichen weiteren Farben zum Kauf an. Genauso hervorragend wie die Passform sind auch das Griffgefühl und der Grip am Lenker. Die dünne, perforierte und mit Silikon-Sprenkeln überzogene Innenhand überzeugt auf ganzer Linie. Selbst bei Nässe ist der Grip am Bremshebel noch in Ordnung, da der Zeigefinger nicht großflächig mit Silikon überzogen ist. Die Ridefit-Handschuhe zählen zwar nicht zu den luftigsten Handschuhen im Test, können aber auch im Hochsommer bedenkenlos aus dem Schrank genommen werden. Auch in puncto Touchscreen-Kompatibilität lassen sich die Handschuhe nicht lumpen. Hier kann man uneingeschränkt mit Zeigefinger und Daumen tippen.
Decathlon Rockrider MTB ST500-Handschuhe
- Slip-On
- Preis (UVP) 19,99 €
- Farben Schwarz / Rot / Türkis
- Größen XS / S / M / L / XL / 2XL / 3XL
- www.decathlon.de
Mit den Rockrider MTB ST500-Handschuhen schickt Decathlon ein preiswertes und dennoch mit zahlreichen Featuren ausgestattetes Modell ins Rennen. Die Handschuhe fallen sowohl in Größe M als auch in L relativ eng aus und machen einen sehr robusten Eindruck. Das steife Material und die Polster an Unter- und Oberseite sorgen zusammen mit dem engen Fit allerdings nicht gerade für einen hohen Tragekomfort. Vielmehr sorgten die Handschuhe für Druckstellen, einem etwas indirekten Griffgefühl und führten bei unseren Testern zu verfrühtem Armpump. Man hat hier das Gefühl, gegen den Handschuh zu arbeiten. Der Grip am Bremshebel ist allerdings sowohl im Trockenen als auch bei Nässe ausreichend.
Im Gegensatz zu den vielen leichtgewichtigen Handschuhen im Test haben die Decathlon Rockrider allerdings im Sturzfall die Nase vorn. Hier haben die robusten Handschuhe dem mitunter harten Untergrund einiges entgegenzusetzen. Zudem sorgt die gepolsterte Oberseite dafür, dass auch Zusammenstöße mit Sträuchern oder kleinen Ästen, glimpflicher verlaufen. Allerdings sind die Handschuhe dadurch auch relativ warm und für den Hochsommer eher ungeeignet. Positiv zu erwähnen ist hier allerdings der großzügige „Rotzfänger“ (frottierte Bereich am Daumen). Ein weiterer Pluspunkt und ein Alleinstellungsmerkmal ist der Druckknopf. Mit diesem lassen sich die beiden Handschuhe einfach zusammenklippsen – sehr praktisch. Zwar sind an Daumen-, Zeige- und Mittelfinger Nähte zur Touchscreen-Bedingung integriert. Diese funktionierten in der Praxis allerdings nicht wirklich zufriedenstellend.
Endura MT500 D3O Ghost-Handschuhe
- Klettverschluss mit Protektor
- Preis (UVP) 49,99 €
- Farben Schwarz / Rot / Blau
- Größen XS / S / M / L / XL / 2XL
- www.endurasport.net
Die Enduro MT500 D3O-Handschuhe sitzen etwas lockerer, als die meisten Handschuhe im Test. Dadurch bilden sich beim ersten Anprobieren zwar ein paar mehr Falten in der Handfläche, als man gerne hätte, in der Praxis fällt dies jedoch überraschenderweise nicht wirklich störend auf. Trotz der etwas weiteren Passform rutscht man in den Handschuhen nicht übermäßig herum und hat einen sehr guten Grip sowie ein ausreichend gutes Griffgefühl. Außerdem empfanden wir – vermutlich unter anderem aufgrund des vergleichsweise dicken Handinnenflächen-Materials – eine bessere Dämpfung als bei den übrigen Handschuhen im Test. Wer allerdings auf der Suche nach einem möglichst direkten Griffgefühl ist, ist hier nicht an der richtigen Adresse. Ein echter Schwachpunkt des Endura-Handschuhs zeigt sich allerdings, wenn es regnet. Der großzügig mit Silikon-Applikationen bedeckte Zeigefinger rutscht dann nämlich fröhlich auf dem nassen Bremshebel herum und findet absolut keinen Grip.
Der Tragekomfort liegt insgesamt auf einem guten Niveau und das Material der Oberhand fühlt sich schön weich und flexibel an. Einzig zwei Nähte an der Oberseite von Zeige- und Ringfinger können mitunter etwas drücken. Zudem fällt der sonst gut ausgeführte Klettverschluss für einen unserer Tester etwas zu kurz aus. Die Endura-Handschuhe zählen zu den wärmeren Modellen im Test und sind somit auch im Herbst ein idealer Begleiter, an heißen Sommertagen bleiben die Handschuhe hingegen besser im Schrank. Wer öfter mal mit Baum oder Strauch-Kontakt zu kämpfen hat, wird sich über den D3O-Protektor auf dem Handrücken erfreuen. Am Daumen ist ein kleiner Bereich mit weichem Wildleder zum Scheiß abwischen eingearbeitet, dieser könnte für unseren Geschmack aber größer ausfallen. Unschöner Weise löste sich an einem Handschuh bereits nach einigen Wäschen der erhabene Endura-Aufdruck auf dem Handrücken ab, zudem neigt das Mesh-Material an der Seite des Zeigefingers relativ schnell zum Fadenziehen. Besonders positiv hervorzuheben ist bei diesem Modell die Touchscreen-Kompatibilität. Hier kann man seinen Bildschirm mit jedem Finger einwandfrei benutzen. Da kann im Testfeld sonst kein Handschuh mithalten.
Giro DND-Handschuhe
- Slip-On
- Preis (UVP) 35,00 €
- Farben Schwarz / Neongrün / Grün / Blau
- Größen S / M / L / XL / 2XL / 3XL
- www.giro-sports.com
Die Giro DND-Handschuhe haben eine angenehme, weder besonders enge noch allzu weite Passform. Durch das Slip-On-Design sitzt der Handschuh im Bereich des Handballens eher locker, während Finger und Mittelhand eng anliegen. Dadurch kann der Handschuh in ruppigem Terrain leicht herumrutschen, wodurch man fester greifen muss. Das Griffgefühl ist gut und auch am Grip der Innenhand gibt es nichts zu meckern. Problematisch ist allerdings die Traktion am Bremshebel bei Nässe. Aufgrund der dicken Silikon-Streifen rutscht man hier nur herum. Hinsichtlich des Tragekomforts offenbaren die Giro-Handschuhe genau wie das Modell von Rocday eine Schwäche: Die Nähte in den Fingerspitzen fallen relativ dick und wulstig aus. Hier stößt man mit den Fingerspitzen an, was den Tragekomfort mindert.
Im Hinblick auf die Details ist der Giro DND gut aufgestellt: Das Anziehen klappt dank der integrierten Lasche und des Dreiecks-Einsatzes aus flexiblem Material ziemlich einfach. Des Weiteren gibt es einen großzügigen Nosecleaner, eine Verstärkung am äußeren Handballen, sowie Silikon-Applikationen an Daumen, Zeige- und Mittelfinger. Auch an leitende Nähte für die Touchscreen-Bedingung wurde gedacht. Diese funktionieren in der Praxis aber nicht so gut wie gewünscht. Für längere Nachrichten haben wir die Handschuhe lieber ausgezogen.
Gore Trail KPR-Handschuhe
- Slip-On
- Preis (UVP) 39,95 €
- Farben Schwarz / Grün / Blau
- Größen XS / S / M / L / XL / 2XL / 3XL
- www.gorewear.com
Die Gore Trail KPR-Handschuhe sind der absolute Minimalist im Testfeld. Schnickschnack und zahlreiche Features sucht man hier vergeblich. Die Handschuhe fallen relativ eng aus und kommen ohne Klettverschluss daher. Dementsprechend gestaltet sich das Anziehen etwas aufwendiger. Vor allem mit schweißnassen Händen hat man hier wirklich zu kämpfen. Erst einmal angezogen, sitzen die Handschuhe dann perfekt und schmiegen sich optimal hauteng an die Hand an. Das dünne Material macht einen sehr hochwertigen Eindruck und trägt sich sehr angenehm. Lediglich die Mesh-Einsätze an den Fingern sind etwas rauer. Das einzige kleine Manko an der Passform stellt der Daumen dar. Dieser ist für uns einen Hauch zu weit, was sich allerdings nicht beim Fahren, sondern nur beim präzisen Tippen am Handy bemerkbar macht. Ansonsten ist die Smartphone-Kompatibilität der Gore-Handschuhe über jeden Zweifel erhaben.
Das Griffgefühl ist absolut direkt und präzise, hier gibt es nichts zu meckern, obwohl auch die Gore-Handschuhe genau wie die übrigen Slip-On-Modelle ein wenig mehr zum Verrutschen neigen als die Varianten mit Klettverschluss. Auch hier gibt es allerdings Abzüge für den mangelnden Grip am Bremshebel bei Nässe. Auch der in den Daumen integrierte Schweißfänger überzeugt durch seine Größe und das weiche Material. Durch ihre dünne Bauweise sind die Gore-Handschuhe gerade an heißen Bike-Tagen eine ausgezeichnete Wahl. Für den Bikepark-Einsatz oder hartes Enduro-Geläuf würden wir aufgrund der leichten Bauweise eher zu anderen Modellen greifen. Auf ausgedehnten XC- oder Trailbike-Ausfahrten liegt man mit den Gore Trail KPR allerdings goldrichtig. Auch in Sachen Haltbarkeit leisten sich die Handschuhe eigentlich keine Schwäche. Lediglich der Gore-Aufdruck auf dem Handrücken löste sich bei einem Testpaar relativ schnell ab. Das ist nicht schön, aber genau wie beim Endura-Handschuh nur kosmetischer Makel.
Ion Scrub Select Handschuhe
- Slip-On
- Preis (UVP) 59,99 €
- Farben Schwarz / Grau
- Größen S / M / L / XL
- www.boardsandmore.com
Die Ion Scrub Select-Handschuhe fallen etwas weiter aus, was das Anziehen der Slip-Ons erleichtert. Das Material fühlt sich sehr hochwertig an und ist das Bequemste im Testfeld. In Hinblick auf den Tragekomfort spielen die Ion-Handschuhe dementsprechend ganz vorn mit. Allerdings sorgt der etwas weitere Schnitt dafür, dass man in der Abfahrt ein wenig im Handschuh herumrutscht und fester greifen muss. Gerade im Bikepark oder auf längeren Abfahrten ist das störend. Anders als bei einigen der anderen Modelle im Test geht der Bremshebel-Grip bei den Ion Scrub Select in Ordnung. Die Handschuhe fallen weder besonders warm noch besonders gut belüftet aus.
Neben einem weichen Schweißfänger zählt auch ein recht dünner Gummi-Protektor an der Außenseite zu den Features. Dieser ist nicht so dick wie bei Endura oder Leatt und eignet sich dementsprechend hauptsächlich für die Abwehr sehr dünner Zweige. Besonders gut gelungen ist die Touchscreen-Kompatibilität. Hier sorgt eine sehr steife Daumenkappe dafür, dass man sein Handy besonders präzise und besser als bei der Konkurrenz bedienen kann.
Leatt Glove MTB 4.0 Lite
- Slip-On mit Protektor
- Preis (UVP) 73,99 €
- Farben Schwarz-Weiß-Grün / Schwarz-Weiß-Rot / Grau
- Größen S / M / L / XL
- www.leatt.com
Genau wie beim Gore Trail KPR gestaltet sich das Anziehen beim Leatt Glove MTB 4.0 Lite auch etwas aufwendiger. Vor allem mit schwitzigen Händen dauert es etwas, bis man sich in die Handschuhe hinein gezwängt hat. Dann ist der Sitzt der Handschuh allerdings auch nahezu perfekt und schön eng anliegend. Das Griffgefühl ist herausragend und auch der Grip liegt auf einem guten Niveau. Am Bremsgrip bei Nässe gibt es aufgrund der Abwesenheit von Silikon nichts zu meckern. Auf längeren Abfahrten verrutschte der Handschuh bei uns allerdings leicht an der Außenseite. Ein Klettverschluss könnte hier effektiv Abhilfe schaffen. Belüftungstechnisch reiht sich der Leatt-Handschuh im Mittelfeld ein und ist weder besonders warm noch besonders luftig.
Ein Gummiprotektor auf dem Handrücken sowie an Ringfinger und kleinem Finger schützt vor Strauch oder Ast-Kontakt. Des Weiteren ist der Handschuh am Handballen verstärkt, was uns bei einem Sturz im Testzeitraum vor einer Verletzung bewahrte. Auch ein weicher Schweißfänger ist natürlich mit von der Partie. Der Handschuh ist im kompletten Bereich der Handfläche Touchscreen-kompatibel. Beim Sony Xperia eines Testers funktionierte das Material aber seltsamerweise überhaupt nicht.
Platzangst Scale Glove
- Slip-On
- Preis (UVP) 19,90 €
- Farben Schwarz
- Größen S / M / L / XL / 2XL / 3XL
- www.platzangst.com
Die Platzangst Scale Gloves bestehen größtenteils aus Mesh-Material und sind dementsprechend ein passender Begleiter für warme Sommertage. Die Passform ist in Größe M gut gelungen und relativ eng. Der L-Handschuh ist für unseren Geschmack allerdings einen Hauch zu weit. Das Anziehen gelingt jedoch ein Stück besser als bei Gore oder Leatt. Trotzdem verrutschen die Handschuhe im Fahrbetrieb nicht störend. Das Griffgefühl ist definiert und auch der Grip überzeugt sowohl im Trockenen als auch bei Nässe. Selbst bei nassem Bremshebel gibt es nichts zu beanstanden. In puncto Tragegefühl können die Platzangst-Handschuhe allerdings nicht in der ersten Liga mitspielen. Das Material ist nämlich relativ rau und nicht so bequem wie beispielsweise bei den Ion Scrub Select.
Auch an die Details wie einen Schweißabwischer und die Smartphone-Bedienung hat man bei Platzangst gedacht. Der Touchscreen lässt sich mit Daumen und Zeigefinger einwandfrei bedienen. Nach einigen Testfahrten löste sich bei einem unserer Handschuhe allerdings ein Teil der Verbindungsnaht zwischen Innenhand und Saum.
POC Resistance Enduro Adjustable-Handschuh
- Klettverschluss
- Preis (UVP) 60,00 €
- Material Handrücken: 90 % Polyester, 10 % Elastan / Handfläche: 60 % Polyamid, 40 % Polyurethan
- Farben Orange / Schwarz / Blau / Gelb / Braun
- Größen XS / S / M / L / XL
- www.pocsports.com
Die POC Resistance Enduro-Handschuhe verfügen über eine angenehme Passform, die zusammen mit dem bequemen Material für einen sehr hohen Tragekomfort sorgt. So besteht auch auf langen Touren nicht das Verlangen, die Handschuhe auszuziehen. Der Klettstrap fällt schön minimalistisch aus und ist trotzdem funktional. Allerdings schmiegt sich die Handinnenfläche der Handschuhe nicht ganz so gut an die Hand an wie bei den 100% Ridefit, den Gore Trail KPR oder den Troy Lee Designs Air. Trotzdem können auch die POC-Handschuhe auf dem Trail mit einem guten Grip und einem direkten Griffgefühl überzeugen. Der Grip am Bremshebel bei Nässe ist nicht überragend, aber auch nicht so schlecht wie bei Endura, Gore, Vaude oder Giro.
Wärme-technisch liegen die Resistance Enduro-Handschuhe im Mittelfeld und sind weder besonders luftig noch zu warm. Das integrierte Schweißtuch am Daumen ist angenehm groß und auch die Verstärkung in der Daumenbeuge ist gelungen. Die Verarbeitungsqualität wirkt durchwegs sehr hochwertig und robust. Allerdings hat sich bei einem Handschuh direkt zu Beginn des Tests einer der Silikon-Punkte am Finger verabschiedet. Schwächen zeigen die POC-Handschuhe bei der Smartphone-Bedienung. Zwar ist diese tendenziell über die Silikon-Applikationen möglich. Diese haben jedoch nicht die richtige Position, wodurch die Handy-Bedienung für uns eher zum Krampf wird. Hier heißt es ausziehen, wenn man zuverlässig Nachrichten tippen will.
POC Savant-Handschuhe
- Slip-On
- Preis (UVP) 40,00 €
- Farben Grün / Schwarz / Türkis / Blau
- Größen XS / S / M / L / XL
- www.pocsports.com
Wer einen Handschuh für besonders heiße Tage sucht, wird mit den POC Savants glücklich. Das extrem dünne Obermaterial ist nicht nur ausgesprochen bequem, sondern auch hauchdünn und sehr durchlässig. Das Hereinschlüpfen in die Handschuhe gelingt gut und ist bei Weitem nicht so hakelig wie bei den Gore Trail KPR. Dafür sitzen die POC-Handschuhe allerdings auch nicht so straff. Dies führt dazu, dass das Material am Handballen in ruppigen Passagen etwas zum Verrutschen neigt. An den Fingern und im vorderen Handbereich sitzt der Handschuh hingegen ausgezeichnet. Auch der Grip sowie das Griffgefühl liegen auf einem hohen Niveau. Trotzdem ist der Handschuh eher für Touren als für Bikepark-Laps oder raues Terrain geeignet. Die Traktion am Bremshebel bei Nässe ist in Ordnung, aber nicht überragend.
Genau wie die POC Resistance-Handschuhe können auch die Savants mit einem großzügigen Schweißabwischer punkten. Allerdings haben die Savants in puncto Smartphone-Bedienung die Nase vorn. Hier sorgen Nähte an der Daumenspitze für eine zufriedenstellende Funktion. Handschuhe wie beispielsweise die Endura MT500 oder die Vaude Men’s Dyce II bekommen das aber noch mal besser hin.
Rocday Element-Handschuhe
- Klettverschluss
- Preis (UVP) 49,90 €
- Farben Schwarz / Rot / Gelb
- Größen XS / S / M / L / XL / 2XL
- www.rocday.com
Die Element-Handschuhe von Rocday sind genau wie die Endura MT500 etwas weiter geschnitten als der Troy Lee Designs Air oder der 100% Ridefit. Dadurch schmiegt sich der Handschuh nicht ganz wie eine zweite Haut an die Handfläche an. Da auch das Material etwas dicker ausfällt, ist das Griffgefühl hier nicht ganz so direkt. Analog zum MT500 ist der Grip allerdings sehr gut und man muss den Lenker nicht fester halten als bei den oben genannten Modellen. Wie bei einigen der anderen Test-Handschuhe ist aber auch bei den Elements die Traktion am Bremshebel ausbaufähig, sobald Nässe ins Spiel kommt. Ursächlich hierfür sind die Silikon-Aufdrucke.
Der Rocday Element-Handschuh macht einen äußert robusten Eindruck und dürfte im Gegensatz zu einigen der filigranen Vertreter auch den ein oder anderen Sturz problemlos wegstecken. Auch die Verstärkung im Bereich des Handballens ist hier gern gesehen und erhöht die Stabilität. In puncto Belüftung reiht sich der Element im Mittelfeld ein und ist somit ein ausgezeichneter Alleskönner, der außer an besonders warmen oder kalten Tagen eine gute Figur abgibt. Der Schweißabwischer fällt ziemlich groß aus und ist aus sehr saugfähigem Frottee-Material gefertigt. Obwohl der Tragekomfort insgesamt auf einem hohen Niveau liegt, leistet sich der Handschuh hier eine unangenehme Schwäche. Die Nähte an den Fingerspitzen sind relativ dick und wulstig. Hier stößt man mit den Fingern an, was sich nicht so angenehm ist. Das Handy lässt sich dank der leitfähigen Daumenkappe gut bedienen.
Roeckl Moleno-Handschuhe
- Slip-On
- Preis (UVP) 29,95 €
- Farben Lila / Grün / Blau / Dark Shadow
- Größen 6,5 / 7,0 / 7,5 / 8,0 / 8,5 / 9,0 / 9,5 / 10,0 / 10,5 / 11,0
- www.roeckl.de
Die Roeckl Moleno-Handschuhe wissen mit einem guten Tragekomfort sowie einem hochwertigen Erscheinungsbild zu punkten. Das Hereinschlüpfen in die Handschuhe gelingt verhältnismäßig einfach und die weichen Materialien schmiegen sich gut an die Haut an. Der Schnitt fällt größengetreu aus, allerdings sitzen die Handschuhe nicht ganz so hauteng wie die Modelle von Gore oder Leatt. Roeckl bietet allerdings satte zehn Größenoptionen an. Hier sollte jeder glücklich werden. Das etwas dickere Handinnenflächenmaterial sorgt dafür, dass man einen nicht ganz so direkten, sondern etwas gedämpften Kontakt zum Griff hat. Zudem ist eine kleine Polsterung in die Daumenbeuge eingenäht, was sich an langen Bikeparktagen bezahlt machen kann. Auch der Grip der Innenhand weiß zu überzeugen.
Wie bei den meisten Modellen im Test sorgt Feuchtigkeit auch bei den Roeckl-Handschuhen für eine deutliche Verringerung des Griplevels am Bremshebel. Man rutscht allerdings nicht ganz so hemmungslos herum wie bei Endura, Giro oder Gore. Die Smartphone-Bedienung ist mit den Roeckl-Handschuhen offiziell nicht möglich. Insgesamt machen die Roeckl Moleno einen sehr robusten und hochwertigen Eindruck.
Troy Lee Designs Air Glove
- Slip-On
- Preis (UVP) 38,00 €
- Farben unzählige
- Größen S / M / L / XL / 2XL
- www.troyleedesigns.eu
Genau wie die 100% Ridefit und die Vaude Dyce überzeugen auch die Troy Lee Designs Air Goves mit ihrem optimalen, hautengen Sitz. Hier schmiegt sich das Material press an die Hand an und es bilden sich keine störenden Falten. Auch der Grip lässt absolut nichts zu wünschen übrig. Das Obermaterial trägt sich sehr angenehm und ist hauchdünn, wodurch der Handschuh auch an heißen Tagen eine gute Wahl ist. Ein Mini-Kritikpunkt ist allerdings am Bund zu finden: Dieser ist relativ steif und kann auf langen Touren am Knöchel reiben. Eine Verschiebung des Klettverschlusses auf die Unterseite würde unserer Meinung nach helfen. Obwohl auch hier etwas Silikon am Zeigefinger zu finden ist, geht der Grip am Bremshebel bei Nässe noch in Ordnung.
Features wie einen Materialeinsatz zum Schweiß abwischen sucht man beim TLD Air Glove allerdings vergeblich. Auch die Touchscreen-Kompatibilität ist bei diesem Handschuh leider überhaupt nicht gegeben. Wem die extravagante Farbe unseres Test-Modells nicht zusagt, muss den Kopf trotzdem nicht gleich in den Sand stecken: Neben dem zugegeben streitbar designten Handschuh bietet Troy Lee Designs selbstverständlich auch dezenteren Modelle in zahlreichen verschiedenen Farben zum Kauf an.
Vaude Men’s Dyce Gloves II
- Klettverschluss
- Preis (UVP) 35,00 €
- Farben Schwarz / Rot / Blau
- Größen 7 / 8 / 9 / 10 / 11 / 12
- www.vaude.com
Den Abschluss macht der Vaude Men’s Dyce Glove II. Auch dieses Modell sitzt wie eine zweite Haut, verrutscht nicht und wirft auch keine störenden Falten. Dank der dünnen Innenhand hat man ein sehr direktes Gefühl am Griff und auch beim Grip gibt es absolut nichts zu meckern. Einzig der kleine Finger des Handschuhs verdreht sich bei längeren Abfahrten gelegentlich. Insgesamt gehört der Vaude-Handschuh eher zu den leichteren Modellen im Tests und ist dank Mesh-Einsätzen an den Fingern und dem dünnen Obermaterial vorwiegend für wärmere Tage und weniger für frische Morning Rides geeignet.
Die präzise Bedienung des Touchscreens funktioniert dank dafür vorgesehenen Einsätzen an Daumen und Zeigefinger ausgezeichnet. Allerdings stellen diese gleichzeitig auch ein kleines Manko dar. Das Material funktioniert bei trockenen Bedingungen zwar hervorragend. Wird in Kombination mit Feuchtigkeit aber sehr rutschig. Am Bremsfinger kann dies schnell unangenehm werden. Der Daumen besteht zum Teil aus angenehm weichem und großflächigem Material zum Schweiß abwischen. Allerdings gibt es in der Daumenspitze eine unangenehme Naht, die den Tragekomfort leicht schmälert.
Die Favoriten der Tester
Mein Favorit ist der 100% Ridefit. Der Handschuh sitzt einfach perfekt. Finger und Handfläche sitzen richtig straff. Durch den Klettverschluss auf der Unterseite kann man ihn immer perfekt einstellen. Die Handfläche ist supergriffig. Mit dem Handschuh spart man merklich Kraft und beugt Armpump vor. Als Alternative für CC-Touren im Sommer würde ich den Gore Trail KPR nehmen. Er hat zwar nicht ganz den Grip des 100%, ist aber auf längeren Touren noch mal angenehmer zu tragen.
Denis
Trotz seines für mich fast abschreckenden Designs, ist der Troy Lee Designs Air Glove mein Gewinner. Ganz nach dem Motto: weniger ist mehr, hat der Handschuh alles, was ich brauche. Bei seiner allgemein eng sitzenden Passform gelingt dem sehr angenehm zu tragendem Handschuh ein toller Materialmix: Viel Grip an der Innenseite gepaart mit einer dünnen und luftigen Oberfläche.
Moritz
Mir haben die Vaude Men’s Dyce II Gloves aufgrund ihrer guten Passform und des hohen Tragekomforts am besten gefallen. Doch auch die 100% Ridefit, die Troy Lee Designs Air und die Gore Trail KPR zählen zu meinen absoluten Favoriten.
Arne
Fazit
Um einen direkten Vergleich zwischen den 14 Kandidaten visualisieren zu können, haben wir die Handschuhe in fünf verschiedenen Kategorien auf einer Punktskala von 1 bis 5 bewertet. 5 Sterne steht dabei für die beste Performance, während 1 ausbaufähig ist.
Die einzige Ausnahme davon bildet die Kategorie „Warm/Kalt“. Hier wird dargestellt, ob es sich eher um ein warmes oder ein gut belüftetest Paar Handschuhe handelt. 1 Thermometer steht dort also für einen gut luftigen Sommer-Handschuh, während die mit 5 Thermometern bewerteten Handschuhe auch an frischen Herbst-Tagen eine gute Wahl sind. In den übrigen vier Kategorien werden der Tragekomfort, die Passform, der Grip und das Griffgefühl sowie die Smartphone-Kompatibilität der 14 Handschuhe quantifiziert.
Modell | Passform | Tragekomfort | Grip & Griff | Smartphone | Warm/Kalt |
---|---|---|---|---|---|
100% Ridefit | ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ | ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ | ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ | 📱📱📱📱 | 🌡️🌡️🌡️ |
Rockrider MTB ST500 | ⭐️ | ⭐️ | ⭐️⭐️ | 📱 | 🌡️🌡️🌡️🌡️ |
Endura MT500 D3O | ⭐️⭐️⭐️ | ⭐️⭐️⭐️ | ⭐️⭐️⭐️ | 📱📱📱📱📱 | 🌡️🌡️🌡️🌡️🌡️ |
Giro DND | ⭐️⭐️⭐️ | ⭐️⭐️⭐️ | ⭐️⭐️⭐️ | 📱📱 | 🌡️🌡️ |
Gore Trail KPR | ⭐️⭐️⭐️⭐️ | ⭐️⭐️⭐️⭐️ | ⭐️⭐️⭐️⭐️ | 📱📱📱📱 | 🌡️ |
Ion Scrub Select | ⭐️⭐️⭐️ | ⭐️⭐️⭐️⭐️ | ⭐️⭐️⭐️ | 📱📱📱📱📱 | 🌡️🌡️🌡️ |
Leatt MTB 4.0 Lite | ⭐️⭐️⭐️⭐️ | ⭐️⭐️⭐️⭐️ | ⭐️⭐️⭐️⭐️ | 📱📱📱 | 🌡️🌡️ |
Platzangst Scale | ⭐️⭐️⭐️ | ⭐️⭐️⭐️ | ⭐️⭐️⭐️⭐️ | 📱📱📱📱 | 🌡️ |
Poc Resistance Enduro | ⭐️⭐️⭐️ | ⭐️⭐️⭐️⭐️ | ⭐️⭐️⭐️⭐️ | 📱 | 🌡️🌡️🌡️ |
Poc Savant | ⭐️⭐️⭐️ | ⭐️⭐️⭐️⭐️ | ⭐️⭐️⭐️⭐️ | 📱📱📱 | 🌡️ |
Rocday Element | ⭐️⭐️⭐️ | ⭐️⭐️ | ⭐️⭐️⭐️ | 📱📱📱📱 | 🌡️🌡️🌡️ |
Roeckl Moleno | ⭐️⭐️⭐️ | ⭐️⭐️⭐️ | ⭐️⭐️⭐️ | 📱 | 🌡️🌡️🌡️🌡️ |
Troy Lee Designs Air | ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ | ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ | ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ | 📱 | 🌡️🌡️ |
Vaude Men's Dyce II | ⭐️⭐️⭐️⭐️ | ⭐️⭐️⭐️⭐️ | ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ | 📱📱📱📱📱 | 🌡️🌡️ |
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