Bildergalerie: Specialized Turbo Creo SL2 erster Test: Gamechanger im E-Gravel Bike-Gewand Mehr Bildergalerien
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Das neue Specialized S-Works Turbo Creo SL2 konnten wir bereits testen - spannend war, wie der neue SL 1.2 Motor, die geänderte Geometrie und die stark gewachsene Reifenfreiheit sich auswirken.
Im neu entwickelten Rahmen ist jetzt Platz für Reifen bis 2,2" - außerdem bietet er mehr Bikepacking- und Alltagsoptionen.
Alle Turbo Creo SL2 kommen mit SRAM AXS 1x12-Gruppen im Mullet-Built - auch eine Variostütze ist immer an Bord.
Entwickler Jan Talavasek von Specialized ist stolz auf den neuen SL 1.2 Motor - er leistet jetzt 50 Nm statt 35 Nm, wurde leiser und effizienter.
Das SL 1.2 Aggregat ist eine komplette Neu-Entwicklung - die Wabenstruktur im Inneren schluckt Schall, der Q-Faktor verringerte sich deutlich.
Der Mittelmotor ist auf Effizienz getrimmt - das Getriebe ist so ausgelegt, dass er bei 90 U/min am effizientesten arbeitet.
Im Bike macht sich der Motor schlank - er ist gut geschützt untergebracht.
Auch die eigene Mission Control App erhielt ein Update - die Fahrstufenanpassung geht kinderleicht.
Besser einstellbare Federung am Vorbau - das Specialized Future-Shock 3.0 System liefert 20 mm Federweg, besitzt einen einstellbaren Dämpfer und kann jetzt einfach per Federhärte an Fahrstil und Gewicht auf dem Lenker angepasst werden.
Nur das Future-Shock 3.3 ist per Drehrad unterwegs verstellbar bis beinahe zur Unbeweglichkeit - ich bin fast immer „offen“ gefahren.
So sieht die Federungs-Einheit aus - sie soll noch unempfindlicher geworden sein, die Federn sind leicht zugänglich.
Das Gewicht des S-Works Turbo Creo SL2 Testrades lag bei 12,96 kg.
Der neue S-Works Creo SL2-Rahmen soll 120 g leichter geworden sein als der Vorgänger - alle Turbo Creo SL2 haben aber den gleichen leichteren Fact 11r-Carbonrahmen als Basis.
Das unterwegs einstellbare Future Shock 3.3 gibt es am Expert- und S-Works-Modell.
Alle Turbo Creo SL2 rollen auf 47 mm breiten, schnellen Specialized Tracer Pro-Reifen.
Das Turbo Creo SL2 Expert mit SRAM Rival AXS 1x12 Gruppe ...
... gibt es in 2 Farben für 8.500 €.
Der SRAM Red AXS Antrieb im Mullet-Built mit XX1 Eagle-MTB-Schaltwerk - so steht eine starke Untersetzung zusätzlich zur Motorpower zur Verfügung.
Vorne liegen 44 Zähne auf, die Kette ist gut vor Abwurf gesichert.
Hinten sind 10-50er Kassetten an Bord – 11-50 auf Comp-Niveau.
Das gedämpfte SRAM XX1 Eagle-Schaltwerk lieferte perfekte Gangwechsel - der Antrieb läuft leise.
Die SRAM Red AXS-Hebel haben noch die alte Ergonomie und Druckpunkteinstellung - mit dem kompakten Roval Lenker waren sie für mich aus allen Positionen perfekt zu erreichen.
Der Roval Carbon-Lenker besitzt einen leichten Flare - die Ergonomie passt perfekt zum Einsatzbereich.
Der Drop ist maßvoll - die weite Rückbiegung erlaubt langes Unterlenkerfahren.
Eine absenkbare Sattelstütze erhöht an allen Turbo Creo SL2 die Trail-Qualitäten - aber nur am S-Works-Modell gibt es die RockShox Reverb AXS, die per Funk angesteuert werden kann.
Das Klemm-Maß ist 27.2 - Austausch ist möglich.
Der Power-Sattel glänzte zum wiederholten Mal - Sitzkomfort und Form passen für mich einfach.
Das Specialized SL 1.2.-System ist eine komplette Eigenentwicklung der Kalifornier - die Turbo-Software macht eine Einheit aus App, Motor, Akku (320 Wh) und Range Extender (160 Wh), die von Specialized-Händlern ohne externen Support von Zulieferern gewartet werden kann.
Laut Specialized ist der Sl 1.2-Motor der effizienteste seiner Klasse - zwischen 80er und 100er Trittfrequenzen setzt er bis zu 15 % mehr der Energie in Vortrieb um als andere bekannte Light-Mittelmotor-Systeme.
Die Specialized Mission Control App ist übersichtlich und informativ - auch eigene Sensoren und Radcomputer lassen sich mit dem Bike koppeln.
Sehr einfach ist die Anpassung der Fahrstufen an die individuellen Vorlieben.
Einfach die Punkte verschieben – hier gibt es 70 Prozent der Motorleistung schon bei 20 % der Eigenleistung im Trail-Modus.
An allen Modellen lässt sich ein Range-Extender mit 160 Wh zusätzlicher Energie koppeln - er saß während er Testfahrten sicher im Halter.
Das Display liefert die wichtigsten Infos - mit Range Extender liegt der Energietank bei 150 % Füllung.
Über einen soliden Kontakt dockt der Range Extender an - nach den Testfahrten im Sportmodus über rund 50 km waren noch 43 % im Tank.
Tatsächlich war der neue SL 1.2 Motor in den meisten Fahrsituationen kaum vernehmbar.
Der Q-Faktor ist nun so gering, dass man sich von Anfang an wie auf einem Rennrad fühlt.
Die Zusatzschalter für die Fahrstufen lassen sich frei positionieren.
Die Sitzposition auf dem Turbo Creo SL2 ist aufrecht wie bei einem komfortablen Endurance-Rennrad - dennoch kann man sich sportlich positionieren, wie die mehrfache XC-Weltmeisterin Annika Langvad zeigt.
Die leicht rollenden, auf trockenem Boden aber Grip-starken Tracer Pro-Reifen sind eine Entdeckung des Tests.
Die Roval Terra CLX Carbon-Laufräder halten das Gewicht gering – sie sind sehr seitensteif.
Am Cockpit des Turbo Creo SL2 hat man grundsätzlich einen guten Überblick.
Je rauer die Gravel Piste, desto mehr kommen die Vorteile des Creo SL2 gegenüber anderen E-Gravel Bikes zum Tragen.
Auf der Straße sind die Reifen lauter als der Motor - und das Creo SL2 macht auch auf Asphalt viel mehr Spaß, als die dicken Reifen ahnen lassen.
Die Unterstützungsgrenze von 25 km/h überschreitet man unmerklich.
Auch im Wiegetritt unterstützt der SL 1.2-Motor sehr harmonisch - näher kann man dem nicht unterstützten Gefühl kaum kommen.
Bergab macht das Creo SL2 so viel Spaß auf dem Gravel Trail, dass man am liebsten sofort wieder hoch fahren würde - und das geht ja einfach.
Ein E-Gravel Bike fürs Dauergrinsen