Focus JAM² SL im Test: Wir haben das Light-E-MTB aus Stuttgart nach Plešivec entführt und ihm dort gemeinsam mit fünf weiteren Bikes auf den Zahn gefühlt. Dabei ging es vier Tage lang über Stock und Stein, über Flowtrails sowie auf technische Abfahrten. Wie sich das erste Light-E-MTB der Marke mit seinem Fazua Ride 60-Antrieb und 150 mm Federweg gegen die Konkurrenz schlägt und was die Besonderheiten sind, erfahrt ihr in unserem Test.
Video: Focus JAM² SL im Test
Steckbrief: Focus JAM² SL im Test
Einsatzbereich | Trail, All-Mountain |
---|---|
Federweg | 160 mm/150 mm |
Laufradgröße | 29ʺ |
Rahmenmaterial | Carbon |
Motor | Fazua |
Akkukapazität | 430 Wh |
Gewicht (o. Pedale) | 19,2 kg |
max. Systemgewicht | 135,0 kg |
Rahmengrößen | S, M, L, XL (im Test: L) |
Website | www.focus-bikes.com |
Preisspanne | 6.299 Euro - 11.499 Euro |
Ende 2022 zeigte Focus erstmals ein Light-E-Mountainbike, das mit geringem Gewicht und spielerischem Verhalten glänzen möchte: das Focus JAM² SL. Für das neue Modell wurde tief in das Know-how des Focus-Entwicklungsteams gegriffen, um ein möglichst leichtes Rad auf die Beine zu stellen, das das perfekte Gleichgewicht aus Fahrspaß, Gewicht und Performance darstellt. Um dem geringen Gewicht einen vortriebsstarken Motor zur Seite zu stellen, entschied man sich für den kraftvollen Fazua Ride 60-Motor, der von einem eleganten Carbonrahmen umhüllt wird. Im Unterrohr verbirgt sich ein 430 Wh großer Akku. Mit 160 mm Federweg an der Front und 150 mm am Heck möchte das JAM² SL ein breites Einsatzgebiet von Touren bis Trail bieten.
Bei der Entwicklung war dem Team bei Focus ebenfalls wichtig, dass sich jeder Fahrtyp auf dem Focus JAM² SL wohlfühlt. Um das sicherzustellen, hat man sich überlegt, die Geometrie an zwei Stellschrauben individuell anpassbar zu machen. So lässt sich der Lenkwinkel in zwei Settings stellen. Entweder 64,5° für mehr Laufruhe und Downhill-Performance, oder 65,5° für ein agileres Verhalten. Dazu lässt sich die Kettenstrebe per Flipchip um 7 mm verstellen und man kann zwischen 440 und 447 mm wählen. Daraus ergeben sich vier verschiedene Settings, womit sich das Rad an die unterschiedlichsten Anforderungen anpassen lässt.
Eine Besonderheit des Focus JAM² SL ist der Akku, denn den kann man entnehmen. Dazu braucht man lediglich einen Inbusschlüssel, der in der Steckachse immer mit dabei ist und schon kann man den Akku inklusive der Abdeckung am Unterrohr abnehmen, um den Akku beispielsweise in der Wohnung zu laden. Einziges Manko hier: Das ist die einzige Möglichkeit, den Akku zu laden. Eine extra Ladebuchse gibt es nicht. Allerdings kann man sich auch den Range Extender montieren, dessen Halterung über einen Ladeport des Hauptakkus verfügt.
Insgesamt bietet Focus vier verschiedene Modelle vom JAM² SL an. Preislich liegen sie zwischen 6.199 € und 11.499 € für das Topmodell. Dabei unterscheidet Focus zwischen den 8er- und den 9er-Modellen, die jeweils auf verschiedene Carbon-Layups setzen. In den 9er-Modellen kommt das MAX-Carbon-Layup zum Einsatz, bei dem unterschiedliche Carbonfasern kombiniert werden, um die beste Performance aus dem Bike rauszuholen. Das soll sich vorrangig in puncto Gewicht, Steifigkeit und Langlebigkeit bemerkbar machen. In den 8er-Modellen hingegen wird ein anderes Layup mit günstigeren Fasern verwendet.
Erhältlich ist das Focus JAM² SL in insgesamt vier verschiedenen Ausstattungen – das von uns getestete Modell Focus JAM² SL 9.9 geht für 8.999 € über die Ladentheke.
Geometrie
Die Geometrie des Focus JAM² SL fällt sehr modern aus und deckt mit ihren Anpassungen das gesamte Spektrum in unserem Testfeld ab. Mit einem 485-mm-Reach in Größe L ist es auf der langen Seite und versetzt die Fahrenden in eine sportliche Position. In Größe XL liegt der Reach bei stattlichen 515 mm. Die Kettenstreben sind über alle Größen hinweg gleich, dadurch können sich die 440 bzw. 447 mm in Größe XL agil und in Größe S eher sehr stabil und laufruhig anfühlen. Die Verstellfunktion der Kettenstreben kann also dabei helfen, die Hinterbaulänge besser mit dem vorderen Rahmendreieck harmonieren zu lassen.
Grundsätzlich stellt jedes Setting die unterschiedlichen Eigenschaften des JAM² SL dar. Im flachen und langen Setting ist es besonders laufruhig und stabil, das eignet sich beispielsweise für ruppige, schnelle Strecken bergab, während sich das lange, steile Setting wohl am besten für steile und technische Uphills eignet. Im kurzen Setting wird das Bike dann agiler und verspielter, sodass man es mit viel Spaß über den Trail ziehen kann.
Wusstest du eigentlich, dass du im Geometrics – unsere Datenbank für Fahrrad-Geometrien – viele aktuelle E-Bikes miteinander vergleichen und auf den ersten Blick die Unterschiede sehen kannst? Probier’s mal aus!
Erhältliche Rahmengrößen S / M / L / XL
Gewicht 19,2 kg (Rahmengröße L, von eMTB-News gewogen)
Das maximale Systemgewicht begrenzt für ein Fahrrad, E-Bike oder E-MTB, wie schwer Fahrende inklusive Kleidung, Ausrüstung und Gepäck laut Hersteller sein dürfen. Dieser Wert ist – gerade bei E-Bikes – oft niedriger als erwartet und kann so für Verdruss sorgen. Wir gehen auf diese wichtige Kenngröße in unseren E-MTB-Tests und -Neuvorstellungen ein und fragen bei Herstellern nach, falls diese Angabe fehlt.
Wie diese Angabe ermittelt wird, wer sicherstellt, dass da niemand mogelt und was eine ASTM-Klasse ist, erfahrt Ihr in unserem ausführlichen Artikel:
Rahmengröße |
S
|
M
|
L
|
XL
|
---|---|---|---|---|
Laufradgröße | 29″ | 29″ | 29″ | 29″ |
Reach | 430 mm | 460 mm | 485 mm | 515 mm |
Stack | 614 mm | 614 mm | 632 mm | 650 mm |
STR | 1,43 | 1,33 | 1,30 | 1,26 |
Lenkwinkel | 64,5°64,5°65,5°65,5° | 64,5°64,5°65,5°65,5° | 64,5°64,5°65,5°65,5° | 64,5°64,5°65,5°65,5° |
Sitzwinkel, real | 76,5° | 76,5° | 76,5° | 76,5° |
Oberrohr (horiz.) | 578 mm | 608 mm | 637 mm | 672 mm |
Steuerrohr | 100 mm | 100 mm | 120 mm | 140 mm |
Sitzrohr | 390 mm | 420 mm | 440 mm | 460 mm |
Überstandshöhe | 790 mm | 790 mm | 790 mm | 792 mm |
Kettenstreben | 447 mm440 mm447 mm440 mm | 447 mm440 mm447 mm440 mm | 447 mm440 mm447 mm440 mm | 447 mm440 mm447 mm440 mm |
Radstand | 1.216 mm1.196 mm1.209 mm1.189 mm | 1.241 mm1.221 mm1.234 mm1.214 mm | 1.274 mm1.254 mm1.267 mm1.247 mm | 1.308 mm1.288 mm1.301 mm1.281 mm |
Tretlagerabsenkung | 25 mm | 25 mm | 25 mm | 25 mm |
Einbauhöhe Gabel | 571 mm | 571 mm | 571 mm | 571 mm |
Gabel-Offset | 44 mm | 44 mm | 44 mm | 44 mm |
Federweg (hinten) | 150 mm | 150 mm | 150 mm | 150 mm |
Federweg (vorn) | 160 mm | 160 mm | 160 mm | 160 mm |
Ausstattung
Das Focus JAM² SL ist in vier Ausstattungen erhältlich. Los geht’s beim Modell 8.7 für 6.299 €. Dabei bekommt man eine SRAM NX-Gruppe mit DVO-Gabel und RockShox-Dämpfer. Das Ende der Fahnenstange markiert das Modell 9.0 für schlanke 11.499 € mit den edelsten Parts von Fox und SRAM. Focus gibt die Gewichte der Modelle zwischen 17,9 kg und 20,2 kg an. Alle Modelle teilen sich den gleichen Motor und Akku von Fazua. Mit dem Fazua Ride 60 gibts 60 Nm Drehmoment und einen 430-Wh-Akku dazu. Die Bedienung erfolgt über die unauffällige Ring Control in Kombination mit dem LED-Hub auf dem Oberrohr.
Unser Testbike, das Focus JAM² SL 9.9, siedelt sich unter dem Topmodel an und verfügt bereits über die teureren MAX-Carbonfasern. An Board unseres 8.999 Euro teuren Geschosses finden wird ein hochwertiges Fox Performance Elite-Fahrwerk bestehend aus einer Fox 36-Federgabel und einem Float X-Dämpfer. Für präzise Gangwechsel sorgt ein kompletter Shimano Deore XT-Antrieb im Einklang mit einer Rotor-Kurbel. Bei den Laufrädern findet man stabile DT Swiss HX1700 mit Schwalbes Magic Mary an der Front und Big Betty am Heck.
- Federgabel Fox 36 Float Performance Elite (160 mm)
- Dämpfer Fox Float X Performance (150 mm)
- Schaltung Shimano Deore XT
- Bremsen Shimano XT
- Laufräder DT Swiss HX1700
- Reifen
- Vorderrad Schwalbe Magic Mary 29 x 2,4 Super Ground Soft
- Hinterrad Schwalbe Big Betty 29 x 2,4 Super Trail SpeedGrip
- Cockpit Race Face Atlas (780 (820) mm) / Focus C.I.S. (35 mm)
- Motor Fazua Ride 60
- Akkukapazität 430 Wh
- Display Fazua LED Hub
- www.focus-bikes.com
- Preis (UVP) 8.999 € | Bikemarkt: Focus JAM² SL kaufen
Modell | Focus JAM² SL 8.7 | Focus JAM² SL 8.8 | Focus JAM² SL 9.9 | Focus JAM² SL 9.0 |
Rahmen | Carbonrahmen mit 150 mm Federweg | Carbonrahmen mit 150 mm Federweg | Carbonrahmen mit 150 mm Federweg | Carbonrahmen mit 150 mm Federweg |
Gabel | DVO Diamond E3 | Fox 36 Float Rhythm 29 E-Bike | Fox 36 Float Performance Elite 29, Grip 2 | Fox 36 Float Factory 29, Grip 2 |
Dämpfer | RockShox Deluxe Select+ | Fox Float DPS | Fox Float X Performance | Fox Float DPS Factory |
Schalthebel | SRAM SX Eagle, 12-speed | Shimano Deore XT M8100, 12-speed | Shimano Deore XT M8100, 12-speed | SRAM AXS Rocker, 12-speed |
Schaltwerk | SRAM NX Eagle | Shimano Deore XT | Shimano Deore XT | SRAM XO1 Eagle AXS |
Kassette | SRAM NX Eagle | Shimano Deore CS-M6100 | Shimano Deore XT M8100 | SRAM XG-1295 |
Kurbel | Samox EC40 | Rotor eKAPIC RF | Rotor eKAPIC RF | Rotor eKAPIC RF |
Bremse | SRAM GUIDE T | Magura MT5 | Shimano XT M8120, | SRAM G2 Ultimate |
Laufräder | Race Face AR30-Felgen / Novatec D041/D462-Naben | Race Face AR30-Felgen / Novatec D041/D462-Naben | DT Swiss HX1700 LS | Mavic Crossmax X LR 29, Carbon |
Reifen | Maxxis Minion DHF, EXO | Maxxis Assegai, 2.5, 3C MaxxTerra Exo TR (vorne) / Maxxis Dissector 2.4, WT 3C MaxxTerra Exo TR (hinten) | Schwalbe Magic Mary, 2.4 Super Ground Soft (vorne) / Schwalbe Nobby Nic 2.4 SuperTrail SpeedGrip (hinten) | Maxxis Dissector, 2.4 Exo |
Sattel | fi‘zi:k Taiga | fi‘zi:k Taiga | fi‘zi:k Taiga | fi‘zi:k Taiga |
Sattelstütze | Post Moderne PM-MT171, 31,6 mm | Post Moderne PM-MT171, 31,6 mm | Post Moderne PM-MT171, 31,6 mm | Post Moderne PM-MT171, 31,6 mm |
Lenker | Aluminium, 800 mm, Rise: 30 mm, Backsweep: 9° | Aluminium, 800 mm, Rise: 30 mm, Backsweep: 9° | Race Face Atlas 35, Aluminium, 820 mm, Rise: 35 mm, Backsweep: 8° | Race Face Next R, Carbon, 800 mm, Rise: 25 mm, Backsweep: 8° |
Vorbau | Focus C.I.S. integrated, 50 mm, 0°, 35 mm | Focus C.I.S. integrated, 50 mm, 0°, 35 mm | Focus C.I.S. integrated, 50 mm, 0°, 35 mm | Focus C.I.S. integrated, 50 mm, 0°, 35 mm |
Motor | Fazua Ride 60 | Fazua Ride 60 | Fazua Ride 60 | Fazua Ride 60 |
Display | LED-Remote mit Ring-Control | LED-Remote mit Ring-Control | LED-Remote mit Ring-Control | LED-Remote mit Ring-Control |
Akkukapazität | 430 Wh | 430 Wh | 430 Wh | 430 Wh |
Max. Drehmoment | 60 Nm | 60 Nm | 60 Nm | 60 Nm |
Gewicht | 20,19 kg (M, Herstellerangabe) | 19,69 kg (M, Herstellerangabe) | 19,00 kg (L, selbst gewogen) | 17,90 kg (M, Herstellerangabe) |
Preis (UVP) | 6.299 € | 6.999 € | 8.999 € | 11.499 € |
Focus JAM² SL – Test auf dem Trail
Uphill
Das Focus JAM² SL zeigt, wie man bergauf fliegt und dennoch den Kontakt zum Boden nicht verliert.
Beim ersten Aufsitzen macht sich direkt der lange Reachwert von 485 mm (Größe L) bemerkbar, denn das JAM² SL ist ein sehr geräumiges Bike, auf dem man sich schnell zurechtfindet. Die Sitzposition fällt komfortabel aus, auch wenn ein Tester leichten Druck an den Händen verspüren konnte. Wir haben das JAM² SL in steilem Gelände getestet und an seine Grenzen gebracht. Dabei zeigte sich das Focus als besonders effizient. Der kraftvolle Fazua Ride 60-Motor schiebt auch im steilsten Gelände mit viel Kraft den Berg hinauf. Zugleich arbeitet der Hinterbau feinfühlig und filtert Unebenheiten sauber, sodass viel Grip am Hinterrad generiert wird und man sich keine Sorgen um die Traktion machen muss.
Das Vorderrad steigt sehr spät und das Focus entpuppt sich als ein besonders tourentaugliches Bike mit starkem, ausdauerndem Motor und tollen Fahreigenschaften im Uphill sowie einer angenehmen Sitzposition.
Downhill
Draufsetzen und runterfahren, das Focus lässt sich super einfach und intuitiv fahren, sodass der Downhill beinahe zum Kinderspiel wird.
Sicherheit vermitteln kann das Focus JAM² SL besonders gut. Bereits nach den ersten Metern fühlten sich alle aus der Testcrew auf dem Trail pudelwohl und waren bereit zum Angasen. In steilem, technischem Gelände ist das Bike kinderleicht manövrierbar und man hat stets das Gefühl, das Bike unter voller Kontrolle zu haben. Dadurch steigt schon nach kurzer Zeit das Tempo auf dem Trail ordentlich an und die Wurzeln schlagen in hoher Frequenz gegen den Hinterbau, welcher jetzt voll in seinem Element ist. Das Fahrwerk arbeitet feinfühlig und filtert die großen Schläge gut raus, ohne vom Untergrund zu isolieren, sodass man genug Feedback vom Trail und der Bodenbeschaffenheit bekommt.
Das JAM² SL vermittelt nicht das Gefühl, obenauf zu sitzen, sondern viel mehr das, ein Teil des Bikes zu sein, man fühlt sich wunderbar ins Bike integriert. Nach einer regnerischen Nacht fanden wir uns am nächsten Morgen auf feuchten Trails und nassen, glatten Steinen wieder. Die Testgegebenheiten hatten sich verändert und die Bikes konnten zeigen, wie sie mit anderen Bedingungen zurechtkommen. Unsere Teststrecke im wunderschönen Trailpark Plešivec hatte ein breites Angebot an Untergründen, unter anderem sehr glatte, nun nasse Steine, auf denen sich die Vorzüge der Schwalbe Magic Mary- und Big Betty-Reifen in ultrasofter und softer Gummimischung bemerkbar machten. Und nicht nur dort konnte uns die Reifenwahl überzeugen, die unter anderem für ein hohes Sicherheitsempfinden gesorgt haben.
Allgemein zeigt die Ausstattung ein stimmiges Gesamtkonzept, das tadellos und im Einklang mit den positiven Fahreigenschaften funktioniert. Die Shimano XT-Bremsen verzögerten adäquat, während man weder vom XT-Antrieb noch anderen Anbauteilen mit Störgeräuschen belästigt wird. Auch im Downhill und über ruppige Passagen bleibt das Focus angenehm ruhig, was nicht zuletzt dem Fazua Ride 60 zu verdanken ist, denn dieser verursacht ebenfalls keinerlei Klappergeräusche.
Trail
Gehts auf den Trail, ist das Focus voll in seinem Element und zaubert allen Testern ein Lächeln ins Gesicht!
Auf flowigen Trails hat uns das Focus besonders Spaß gemacht, werden die Anlieger größer und Sprünge weiter, ist das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht zubekommen. Das JAM² SL verleitet geradewegs zum Spielen auf dem Trail. Dazu trägt besonders das Heck im kürzeren Setting bei, wobei die Eigenschaft auch im langen Setting nicht verloren geht. Die Flipchips laden zum Experimentieren ein, denn insgesamt ergeben sich sechs verschiedene Geometrie-Settings. Durch Kurven gleitet das Focus besonders flink und macht bei jeder Geschwindigkeit Spaß. So kann das Focus alle Fahrtypen abholen und allen, von Neuling bis Profi, das geben, was gebraucht wird.
Das JAM² SL lässt sich zudem sehr agil und leichtfüßig über den Trail zirkeln. Durch intuitives Pushen und Pumpen und mit entsprechendem fahrerischem Können erreicht man schnell hohe Geschwindigkeiten. Dabei verleitet der poppige Hinterbau zum Abziehen an jeder Kante, auch gebaute Sprünge machten unserer Testcrew besonders viel Spaß. Außerdem besticht das Focus durch ein direktes und reaktives Handling, womit es zielstrebig der gewählten Line folgt und sich mühelos auf dem Trail platzieren lässt.
Das ist uns aufgefallen
- Reifen Das Focus ist mit einem Paar griffigen Schwalbe Magic Mary und Big Betty in der Ultra Soft-Mischung vorn und der soften Gummimischung hinten ausgestattet und bot in jeder Fahrsituation genügend Grip, was für ein hohes Sicherheitsgefühl sorgte.
- Kabelführung Die Kabel werden elegant und unauffällig durch den Vorbau in den Rahmen geführt, das macht einen aufgeräumten Eindruck, andererseits kann es das Schrauben am Bike immens verkomplizieren und die Optik des Vorbaus muss gefallen.
- Akkucover zu lose Der Akku des Focus ist der einzige im Test, den man entnehmen kann. Dafür ist er unter einem Cover versteckt. Leider hielt das Cover nicht besonders fest und ging uns bereits auf der ersten Abfahrt verloren.
- Fazua Ring Control Die Ring Control ist eine unauffällige Lösung, die leicht am Lenker zu bedienen ist, jedoch macht sie mit ihrem Kunststoffgehäuse und klapprigem Sitz einen nicht so hochwertigen Eindruck. Außerdem muss man die Befehle klar setzen und darf nicht mal eben schnell den Schalter nach oben schieben, damit der Befehl übernommen wird, daran gewöhnt man sich nach einer Zeit, ist aber nicht 100-%-ig intuitiv.
- Kraftvoller und leiser Motor Der Fazua Ride 60 hat uns am Focus sehr gut gefallen. Einmal ist er super kraftvoll und schob uns mühelos jeden Anstieg hoch, und dazu ist er auch noch sehr leise auf dem Trail, kein lautes Klappern über Wurzeln oder nach Sprüngen. Die Abfahrt ist ein Genuss.
- Keine Ladebuchse Das JAM² SL hat keine Ladebuchse, das heißt der Akku muss entnommen werden, um ihn zu laden. Dafür ist der Akku einfach entnehmbar, da ist es fast verkraftbar, dass es keinen Range Extender für das Focus gibt, denn der Akku kann problemlos zum Laden – beispielsweise auf einer Tour – in jede Gaststätte mitgenommen werden.
- Clevere Flip-Chips Über zwei Flip-Chips kann einmal zwischen hohem und tiefem Setting gewechselt werden und separat davon die Kettenstrebenlänge zwischen 440 und 447 mm gewechselt werden. Dadurch ist das Focus besonders individualisierbar und es ergeben sich sechs verschiedene Geometrie-Settings.
Während unseres Vergleichstests entpuppte sich das Focus JAM² SL als wahrer Allrounder. Der starke und effiziente Fazua Ride 60-Motor macht das Bike auch ohne Range Extender super tourentauglich, während die Geometrie des Focus zum Spielen auf dem Trail einlädt. Es vermittelt Sicherheit ab den ersten Metern und richtet sich genauso an Neulinge wie Profis. An jedem Sprung abziehen, durch jede Kurve pushen: Das Focus bereitet viel Spaß, überfordert dich nicht und supportet dich bei deinem Tempo sowie fahrerischem Können. Zusätzlich kann sich jeder das Focus mit den beiden Flip Chips ein Stück weit individualisieren und an die eigenen Vorlieben anpassen. Damit holt sich das Focus unseren Kauftipp!Fazit – Focus JAM² SL
Focus JAM² SL Pro / Contra
Pro
Contra
Preisvergleich
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Hier geht es zu den Mitbewerbern aus diesem Vergleichstest:
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- Scott Voltage eRide 900 Tuned im Test: Ballerbolide mit natürlichem Fahrgefühl
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- Centurion No Pogo SL im Test: Ultrasouverän, schnell und präzise
Testablauf
Auf den Testrunden fahren wir fast ausschließlich mit der maximalen Unterstützungsstufe.
Unsere Testrunden haben alles, was ein E-Bike braucht:
- enge Uphill-Trails mit dicken Wurzeln, Steinen und losem Waldboden
- flache Trails mit kleinen Gegenanstiegen
- kurvige, flowige Downhills
- lange Schotterpisten bergauf und bergab
Jedes E-Bike wurde mehrfach auf dieser Runde gefahren und im Anschluss sorgfältig beurteilt.
Hier haben wir das Focus JAM² SL getestet
- Bamberg/Bad Kreuznach, Deutschland: Hier gibt es schmale, enge Trails, die mit Wurzeln und Steinen gespickt sind, steile technische Uphills und flowige Downhills.
- Trailpark Plešivec, Tschechien: In diesem Trailpark gibt es alles, was ein Light-E-MTB braucht. Grobe Steinpisten, flowige Kurvensektionen und abwechslungsreiche Trails.
I ride everything: E-Enduro, E-Trailbikes, hardtails, downhill, road – I enjoy it all, whether it’s E-assisted or not. I’ll admit that I do quite like having a motor on the uphills though. There’s lots to love about flowing trails; natural or built. The only thing I hate – switchbacks. I am 1.83 m tall and ride in 99% of cases frame size L – my sweet spot is between 470 and 480 mm Reach.
- Fahrstil / Riding style
- Verspielt und flowig / Flowing and playful
- Ich fahre hauptsächlich / I mainly ride
- E-Enduro, E-Trailbike, aber auch XCO, DH und Road / E-Enduro, E-Trailbike but also XCO, DH and road
- Vorlieben beim Fahrwerk / Preferred suspension setup
- Straff und schnell – ich möchte wissen, was unter mir passiert / Firm and reactive – I like feedback from the trail
- Vorlieben bei der Geometrie / Preferred geometry
- Langer Reach, kurzer Vorbau, breiter Lenker / Long reach, short stem, wide bars
David ist vorzugsweise auf dem XC-Hardtail unterwegs und damit auch nicht selten in Trailbike bis Endurohabitaten zu finden. Er liebt sowohl den Uphill, als auch den Downhill und schätzt die Vielseitigkeit des Mountainbikesports. Gerne darf es auch mal technisch und herausfordernd werden. Egal, ob Enduro, Trailbike, Cross-Country, Rennrad, oder E-Bike, solange es sich um ein Fahrrad handelt, macht ihm alles Spaß.
- Fahrstil
- schnell und sauber bergab, spritzig bergauf
- Ich fahre hauptsächlich
- Cross-Country, Trails, Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk
- Eher soft, schnelle Zugstufe
- Vorlieben bei der Geometrie
- Sportlich und agil, tiefes Cockpit
Mitch has been mountain biking since 2013. He enjoys shredding his enduro or trail bike on local trails, whether flowy or steep and technical. One of his passions is sailing, but not on the water, better through the air at the local jump spot or other opportunities in bike parks all over the world.
- Fahrstil / Riding style
- verspielt, strammes Grundtempo, lieber eine Kurve mehr als Straightline / playful, fast basic speed, rather one curve more than straightline.
- Ich fahre hauptsächlich / I mainly ride.
- Enduro, Trail, Jumps und auch gern mal Downhill / Enduro, Trail, Jumps and sometimes Downhill.
- Vorlieben beim Fahrwerk / Suspension preferences.
- etwas straffer, viel Zugstufe, so wenig Dämpfung wie nötig, ausreichend Pop / A little firmer, lots of rebound damping, as little high and low-speed damping as necessary, adequate pop.
- Vorlieben bei der Geometrie / Geometry preferences.
- nicht zu viel Reach, mittellange Kettenstreben, flacher Lenkwinkel / not too much reach, medium-length chainstays, slack head angle.
I ride everything: E-Enduro, E-Trailbikes, hardtails, downhill, road – I enjoy it all, whether it’s E-assisted or not. There’s lots to love about flowing trails; natural or built. The only thing I hate – switchbacks. I am 1.80 m tall and ride in 99% of cases frame size L – my sweet spot is between 470 and 480 mm Reach.
- Fahrstil / Riding style
- Verspielt und flowig / Flowing and playful
- Ich fahre hauptsächlich / I mainly ride
- E-Enduro, E-Trailbike, Enduro und Road / e-enduro, e-trailbike, enduro and road
- Vorlieben beim Fahrwerk / Preferred suspension setup
- Straff und schnell – ich möchte wissen, was unter mir passiert / Firm and reactive – I like feedback from the trail
- Vorlieben bei der Geometrie / Preferred geometry
- Langer Reach, kurzer Vorbau, breiter Lenker / Long reach, short stem, wide bars
Riding has a high priority in my world – I really feel at home on bikes with a lot of travel, downhill and enduro are my favorites and accordingly the rough, natural terrain is my comfort zone. I do have fun on almost every two-wheeler, whether motorized or not, and occasionally I enjoy bikes with less travel, like XC or dirt. I am 1.72 m tall and usually ride a frame size M with a tendency towards larger
frames.
- Fahrstil / Riding style
- Gerne schnell und flowig/ Dynamic and flowing
- Ich fahre hauptsächlich / I mainly ride
- Enduro, DH und XC / Enduro, DH and XCO
- Vorlieben beim Fahrwerk / Preferred suspension setup
- Schnell und etwas straffer / Slightly faster suspension set-up with less than average sag
- Vorlieben bei der Geometrie / Preferred geometry
- Langer Radstand, kurzer Vorbau, abfahrtsorientierte Geometrie / Long wheel-base, short stem, downhill-oriented Geometry
Testinfos kompakt
Focus JAM² SL
30 – 60 Nm
< 500 Wh
- XC:
- 0 bis 120 mm Federweg (Hardtails und Full-Suspension)
- Trail:
- 100 bis 150 mm Federweg (Hardtails und Full-Suspension)
- All-Mountain:
- 120 bis 150 mm Federweg (Full-Suspension)
- Enduro:
- 150 bis 180 mm Federweg (Full-Suspension)
- Downhill:
- über 180 mm Federweg (Full-Suspension)
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