Mit Charge2Bike versucht der Verband der Fahrradindustrie ZIV, eine einheitliche Lösung für Ladestecker an E-Bikes zu entwickeln. Mit dem cross-kompatiblen System will man den Kabelsalat bei E-Bike Besitzern und an Ladestationen entwirren.

Charge2Bike – einheitlicher Ladestecker für alle?

Nach Medienberichten plant ein Konsortium verschiedener Fahrrad- und E-Bike Hersteller in Zusammenarbeit mit dem Zweirad Industrie Verband (ZIV) einen einheitlichen Standard für Ladestandard am E-Bike. Charge2Bike, so der Name des Projekts, soll ein herstellerübergreifender Industriestandard für Ladelösungen an E-Bikes werden und so endlich Schluss machen mit dem babylonischen Wirrwarr proprietär-herstellerspezifischer Ladestecker.

Der solls richten: Ein 19×16 mm großer Stecker soll nach dem Willen des CHAdeMO-EPAC Konsortiums zum neuen Standard zum Laden von E-Bike Akkus werden. Der Expertenrat befasst sich insgesamt mit der Vereinheitlichung von Standards im Bereich der Elektromobilität, aber eben im Einzelnen auch mit dem Ladestandard für Pedelecs.

Proprietäre Stecker am E-Bike – wo ist das Problem?

Was für den einzelnen Kunden mit nur einem E-Bike meist gut zu verkraften ist, wird spätestens an einer öffentlichen E-Bike Ladestation zur Posse: Zu viele spezifische Stecker und Standards verhindern, dass E-Biker zuverlässig und unkompliziert – etwa bei einem Zwischenstopp im Wirtshaus oder beim Einkaufen, ein paar Prozente nachtanken können. Das eigene Ladegerät mitzunehmen, verspricht zwar Abhilfe, aber elegant ist das nicht. Spätestens beim Systemwechsel oder mehreren E-Bikes in einem Haushalt wird es unübersichtlich. Dabei soll eine einheitliche Lösung nicht nur mechanisch auf möglichst alle Systeme passen, sie muss auch elektrisch Antriebe mit etwa unterschiedlich hohen Spannungen versorgen können. Hinzu kommt noch die notwendige Kommunikation zwischen der Ladestation und dem Batterie-Management Systems im Akku.

CHAdeMO-EPAC – WTF?

Das CHAdeMO-EPAC (Electric Vehicle Charging Association) wurde als Industriekonsortium 2010 gegründet. Die Gründungsmitglieder des Konsortiums sind fünf japanische Unternehmen: Tokyo Electric Power Company (TEPCO), Nissan, Mitsubishi Motors, Fuji Heavy Industries (heute Subaru), und Toyota.

Es widmet sich der Entwicklung und Förderung des CHAdeMO-Standards, ein Schnellladestandard für Elektro-Automobile. CHAdeMO steht für „Charge de Move“. Dabei arbeitet man an der Standardisierung von Schnellladeprotokollen und -technologien sowie an der Zertifizierung von Ladegeräten und Fahrzeugen.

Der Verein kooperiert mit internationalen Organisationen und Regierungen, um die Kompatibilität und Interoperabilität von Ladestandards weltweit zu gewährleisten. Das Charge2Bike Projekt widmet sich denselben Aufgaben, aber eben bei Fahrzeugen aus dem Segment der elektrischen Fahrräder.

Wenn du dich für weitere Details zum Ladestandard Chrage2Bike interessierst, kannst du dem CHAdeMO-Stand auf der kommenden Eurobike in Frankfurt einen Besuch abstatten. Du findest ihn in Halle 9.0 B20B.

Was denkst du über den Charge2Bike Standard?

Infos: ZIV, Titelbild Rico Haase
  1. benutzerbild

    Mullet82

    dabei seit 02/2024

    Würde reichen, wenn Shimano und Bosch sich einigen würden.

  2. benutzerbild

    Inaktiv_Acount

    dabei seit 12/2022

    Macht Bosch und Shimano mit? Wenn nicht wird es eh nix.
    dachte das wäre in zukunft usb c
  3. benutzerbild

    bluecat

    dabei seit 12/2011

    Ja, das ist leider so, aber eigentlich nicht akzeptabel.
    ...
    Peinlich, denn hier liegt eine große Chance, zumal Laden sogar mit USBC möglich wäre, bei mit der Anschluss sogar schon am Ghost Pathfinder integriert ist.

    Das Ladeprotokoll für einen E-Velo Akku ist massiv komplexer als jenes für ein USB-Gerät.

    Das Einheits-Ladergerät würde ein Einheits-BMS und eine Einheits-Verdrahtung notwendig machen, damit das Einheits-Ladeprotokoll auch funktioniert. Genau daran ist der vorhandene Standard gescheitert: Zu viele Player auf dem Feld.
  4. benutzerbild

    Philantokrat

    dabei seit 07/2024

    Das Ladeprotokoll für einen E-Velo Akku ist massiv komplexer als jenes für ein USB-Gerät.
    Und wieso sollte das kein BMS können? Auf der Netzseite braucht es am Schluss immer nur eine dynamische Leistung. USB-C PD 2.1 kann alles was es braucht. Gemeinsam mit einem der Magnetanschlüsse sind die bis zu 240W mit denen Laptops laden können die ideale Vorlage.

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