Im November vergangenen Jahres hatte ein bekannt gewordener inoffizieller Entwurf zur Novellierung des BWaldG für große Unruhe in der Biker-Community gesorgt. Jetzt kann scheinbar aufgeatmet werden: Wie die DIMB berichtet, wurde der Entwurf angepasst und fällt nun wesentlich Mountainbike-freundlicher aus.

Gute Nachrichten von der Deutschen Initiative Mountainbike e. V. (DIMB). Wie der Verein in einer Verlautbarung bekannt machte, wurde der umstrittene Entwurf zum Bundeswaldgesetz überarbeitet und entschärft. Hier gibt’s die gesamte Pressemitteilung der DIMB:

DIMB gibt Entwarnung: Waldgesetz-Entwurf schützt Rechte der Radfahrer

Die Deutsche Initiative Mountainbike e. V. (DIMB) richtet sich mit einer freudigen Botschaft an ihre Mitglieder: Das Mountainbiken in Deutschlands Wäldern bleibt erlaubt. So zumindest sind erste Informationen zu einem neuen Referentenentwurf zur Modernisierung des Bundeswaldgesetzes (BWaldG) zu werten.

Rückblick: Im November vergangenen Jahres hatte ein bekannt gewordener inoffizieller Entwurf zur Novellierung des BWaldG für große Unruhe in der Biker-Community gesorgt. Die damals geplanten Änderungen hätten das Mountainbiken erheblich eingeschränkt. In der Folge hatte die DIMB alle Kräfte mobilisiert und sich vehement gegen die angedachten Änderungen ausgesprochen. „Unserer Argumentation, die wir gemeinsam mit dem Bike.Nature.Movement und anderen Verbänden eingebracht haben, wurde beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft offensichtlich gehört und umgesetzt“, bewertet DIMB-Fachreferent Heiko Mittelstädt die Entwicklung.

Was bleibt und was wegfällt: Die wichtigsten Botschaften

Mittelstädt informiert im Namen der DIMB über die ersten Erkenntnisse zum überarbeiteten Entwurf, die durch verschiedene Quellen an die Öffentlichkeit gelangt waren. Demnach erfolgen keine Formulierungsänderungen in § 14. Das bedeutet: Die Zulässigkeit des Radfahrens auf allen Straßen und Wegen im Wald bleibt grundsätzlich erlaubt. „Die im ersten Entwurf angedachten Einschränkungen über verschiedene Kriterien zu definieren, welche Wege sich zum Radfahren eignen, sind nicht mehr enthalten. Auch die Länder werden Radfahren nicht mehr pauschal und ohne Begründung auf eigens ausgewiesene Wege beschränken können. Damit fallen zwei der von uns besonders kritisch beurteilten Inhalte weg“, führt Mittelstädt aus. Ein weiterer Erfolg: Das Tracken von Routen durch Waldbesucher dürfte in Zukunft nicht mehr als Ordnungswidrigkeit geahndet werden können.

Die DIMB begrüßt ausdrücklich, dass der neue Entwurf die Gleichrangigkeit der Waldfunktionen – Forstwirtschaft, Naturschutz und Erholung – betont. Dies bestätigt, dass Maßnahmen zur Verbesserung der Erholungsfunktion weiterhin ein zentrales Ziel des Bundeswaldgesetzes bleiben. Allerdings könnte es noch Diskussionsbedarf geben, was sich noch in der Gesetzesbegründung an konkreten Formulierungen findet. „Hier warten wir die offizielle Verbändeanhörung ab und werden gegebenenfalls nochmals aktiv“, kündigt Mittelstädt an.

Bleibende Aufgaben: DIMB weiterhin im Einsatz für die MTB-Community

Leider enthält der Entwurf weiterhin keine Richtlinie zur dringend erforderlichen Vereinheitlichung der Länderregelungen zum Radfahren. Dies bleibt ein wichtiges Anliegen, das die DIMB entschlossen weiterverfolgen wird. „Wir werden uns auch in Zukunft auf Länderebene für die Interessen der Mountainbikerinnen und Mountainbiker einsetzen“, versichert Mittelstädt.

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Pressemitteilung DIMB
  1. benutzerbild

    MtB55

    dabei seit 05/2016

    Merkst du selbst, oder…
    Ja, ich habe in den ganzen Zitaten niemanden als Idioten betitelt.
  2. benutzerbild

    Brother

    dabei seit 11/2020

    Auch bei den Nachbarn gibt es regional Unterschiede. In der Schweiz ist Graubünden vorbildlich. In Solothurn möchte man derzeit aber nur noch das Bike auf Forstwegen zulassen.
    https://www.ride-mtb.com/de/news/in-solothurn-droht-singletrail-verbot-biker-lancieren-petition
    Hier in der Schweiz ist es vielerorts noch ziemlich entspannt, vor allem in Graubünden das stimmt. Es gibt aber auch hier Gebiete die nicht ganz so MTB freundlich gesinnt sind oder auch lokale Sperrungen für Radfahrer um eine Entflechtung des Verkehrs (Wanderer und Biker Hotspots) zu erwirken. Auch hier in meiner Region wo ich sehr viel auf den verschiedenen Trails unterwegs bin sind ein paar neue Verbote aufgetaucht. Mit einigen Bauern habe ich auch darüber gesprochen und meist war die Begründung des Verbotes ähnlich oder gleich. Zwei die mir geblieben sind lauten "Er habe eigentlich nichts gegen Biker aber der Trail führe direkt vor seinem Hof durch und wenn an einem schönen Wochenende hunderte vorbei fahren (Komoot sei dank) sei dies einfach zu viel und zu gefährlich" ein anderer meinte "Bei ihm sei immer und immer wieder Plastikmüll (Gel Verpackungen usw.) in die Wiese geworfen worden und irgendwann hatte er einfach die Schnauze voll". Da habe ich irgendwie Verständnis dafür.

    Was das wilde Trailbauen angeht ist es halt auch so, dass ich nenne sie der Einfachheitshalber mal Kids dies so in Youtube, Insta und Tiktok aus den USA, Kanada oder sonstigen Länder zu sehen bekommen und das auch als ultimativ Cool verkauft wird. Man fährt mit dem Pickup in die Pampa, fällt ein paar Bäume und baut sich da einfach nen neuen Trail. Das dies bei uns logischer Weise nicht so funktionieren kann, sollte man bemerken wenn man nur schon die Grösse der Länder vergleicht.

    Gleiches gilt für das Verhalten auf den Trails. Wie viele Videos von sogenannten Pro Riders gibt es die einen Trail runter schruppen bei jeder Kurve das Hinterrad blockieren um die spektakulärsten Bilder zu machen? Das wird als cool empfunden und ja dann halt auch so nachgemacht.
  3. benutzerbild

    rogerdubois

    dabei seit 10/2021

    Zum abholzen werden ja auch 4m breite Schotterstraßen durch den Wald gebaut.
    Das sind bei uns hauptsächlich die Autobahnen der schiessenden Jeep-Fahrer.

    Die Harvester fräsen ganz ohne Unterstützung Schneisen durch alles hindurch. Der Beginn ist idR am Waldrand oder auf Beton/Asphalt.

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