Die in den französischen Vogesen ansässige Firma Moustache Bikes hat eine neue Plattform namens „Game“ ins Leben gerufen. Die beiden verfügbaren Varianten – Game 150 und Game 160 – sind grundsätzlich an die bisherigen Trail- und Enduro-Modelle der Samedi-Reihe angelehnt, haben jedoch nicht mehr viel gemein mit ihren Vorgängern. Wie der Name schon sagt, setzen die E-MTBs jeweils auf 150 oder 160 mm Federweg am Heck und werden standesgemäß vom neusten Aggregat aus dem Hause Bosch angetrieben: dem Bosch CX Performance Gen5. Wir konnten die neuen Moustache Bikes bereits für euch testen.
Moustache Game 150 – Neuheit MY2025
Die Innovationen
✅ Neuentwicklung mit neuem Rahmenkonzept
✅ Neuer Bosch CX Gen5-Motor samt neuer 600- oder 750er-Batterie
✅ Bosch-Motor liegt frei oberhalb des Tretlagers für bessere Belüftung
✅ Optionaler Range-Extender mit 250 Wh
✅ Eigenes Dämpferkonzept mit angepasstem Dämpfer-Tune
✅ Eigens entwickeltes Multi-Tool im Steuersatz
✅ Tiefe Akku-Positionierung für optimalen Schwerpunkt (plus Tool-Kit am Akku)
Infos und Preise
Einsatzbereich | Trail, All-Mountain, Enduro |
---|---|
Federweg | 160-170 mm/150-160 mm |
Laufradgröße | 29ʺ |
Rahmenmaterial | Aluminium |
Motor | Bosch |
Akkukapazität | 600-750 Wh |
Rahmengrößen | S, M, L, XL (im Test: XL) |
Website | www.moustachebikes.com |
Preisspanne | 5.399 Euro - 9.299 Euro |
Die französische E-Bike-Marke Moustache Bikes präsentiert die gänzlich neu entwickelte Modellreihe „Game“, die sich in zwei Kategorien aufteilt: das Game 150, ein effizientes, verspieltes Trail E-MTB sowie das Game 160, ein Enduro Performance-E-MTB, das auch den größten Herausforderungen gewachsen sein soll und auch fürs Racing eine geeignete Plattform bieten will. Wie die Namensgebung schon vermuten lässt, verfügt das Game 150 über eine Mischung aus 160/150 mm Federweg. Das Game 160 setzt dagegen auf satte 170 mm an der Front und 160 mm am Heck.
- Rahmenmaterial Aluminium
- Federweg Game 150 160 mm (vorne) / 150 mm (hinten)
- Federweg Game 160 170 mm (vorne) / 160 mm (hinten)
- Laufradgröße 29″
- Besonderheiten neuer Bosch CX der fünften Generation, außen liegender Motor für bessere Luftzufuhr, Akku-Position besonders tief für besseren Schwerpunkt, Tool-Kit am Akku befestigt
- Gewicht Game 150/160 23,7 kg (Game 150.8, Größe L) / 24,7 kg (Game 160.9, Größe L) – Herstellerangaben
- Max. Systemgewicht* je 140 kg (Herstellerangabe)
- Rahmengrößen S, M, L, XL
- Motor Bosch Performance CX Gen5
- Akkukapazität 600 oder 750 Wh
- Verfügbar ab sofort
- www.moustachebikes.com
- Preis Game 150 (UVP) ab 5.399 € | Bikemarkt: Moustache Game 150 kaufen
- Preis Game 160 (UVP) ab 6.499 € | Bikemarkt: Moustache Game 160 kaufen
Moustache Game 150 / 160 – Motor: Bosch Performance CX Gen5 | Federweg v/h: 160 & 150 mm / 170 & 160 mm | Preis: ab 5.399 / ab 6.499 € (UVP)
Das maximale Systemgewicht begrenzt für ein Fahrrad, E-Bike oder E-MTB, wie schwer Fahrende inklusive Kleidung, Ausrüstung und Gepäck laut Hersteller sein dürfen. Dieser Wert ist – gerade bei E-Bikes – oft niedriger als erwartet und kann so für Verdruss sorgen. Wir gehen auf diese wichtige Kenngröße in unseren E-MTB-Tests und -Neuvorstellungen ein und fragen bei Herstellern nach, falls diese Angabe fehlt.
Wie diese Angabe ermittelt wird, wer sicherstellt, dass da niemand mogelt und was eine ASTM-Klasse ist, erfahrt Ihr in unserem ausführlichen Artikel:
Als Herzstück beider Bikes wurde natürlich der neue Bosch CX-Motor in der fünften Generation eingepflanzt. Dazu hat man die Wahl zwischen dem neuen 600-Wh-Akku mit 21.700-Zellen-Technologie und dem 750-Wh-Vorgängermodell. Optional kann der 250-Wh-Range-Extender angeschlossen werden, der die maximale Gesamtkapazität auf reichliche 1000 Wh erhöht. Was sofort ins Auge fällt: Das neue Bosch-Aggregat wird nicht mehr im Rahmen untergebracht, sondern sitzt oberhalb des Tretlagers, was laut Moustache für eine optimale Luftzufuhr sorgen soll. Zudem kann der Akku damit nochmals ein Stück tiefer rutschen, was den Gewichtsschwerpunkt weiter gen Boden bringt und damit das Handling positiv beeinflusst.
Befestigt wird der Akku durch eine abschließbare Achse, welche jedwede Relativbewegung der Energiequelle verhindern soll. Anders als beim Großteil der Mitbewerber werden die Leitungen beim Moustache Game weiterhin durch den Rahmen geführt, um direkt nach dem Einlass am Oberrohr per neu entwickelter Kabelleiste in die jeweilige Endlage zu dirigieren. Ziel war es zudem, eine optimale Kombination aus Integration und Wartungsfreundlichkeit zu gewährleisten.
Auch im Hinblick auf die Hinterbau-Performance wurde Hand angelegt, damit verspricht das neue Rahmendesign beider Varianten mehr Gegenhalt im mittleren Federwegsbereich sowie eine höhere Progression zum Ende des Hubs. Hierfür hat man eng zusammen mit Fox und der eigenen Fahrwerksentwicklung gearbeitet, um einen speziellen Dämpfer-Tune herauszufahren. Ebenfalls sollen Anti-Rise und Anti-Squat angepasst und optimiert worden sein. Der Anti-Rise bestimmt, wie stark der Dämpfer beim Bremsen einfedert – der Anti-Squat definiert, wie stark die über die Pedale übertragene Kraft die Federung beeinflusst. Das neue Rahmenkonzept inkludiert ebenfalls eine Offset-Dämpferposition direkt unterhalb des Oberrohrs. Dies bedeutet, dass der Dämpfer um 14 mm jenseits der Mitte positioniert wurde, um zum einen das Oberrohr etwas abzusenken – für weniger Überstandshöhe – zum anderen, um genug Platz eine Wasserflasche oder den Range-Extender zu haben.
Des Weiteren verfügen beide Game-Bikes über ein praktisches Multi-Tool im Steuersatz, welches schnell und einfach herausgezogen werden kann. Die tiefe Position des Akkus ermöglicht es, ein sogenanntes „Battery-Tool-Bag“ am oberen Ende zu platzieren, welches neben einem Schlauch (nur bei dem kleineren 600-Wh-Akku möglich) mit weiteren nützlichen Tools befüllt werden kann. Dazu kommen alle Bikes mit dem original Fidlock-Flaschenaufnahmesystem und einem Rahmenschutzfolien-Kit, welches sogar individualisiert werden kann.
Erhältlich sind die neuen Moustache Game Bikes ab sofort und können in den Farben Dusty Mauve, Moon Landing und Night Rider erworben werden. Die Preisspanne des Game 150 liegt zwischen 5.399 € und 7.299 € (UVP), die des Game 160 reicht von 6.499 € bis 9.299 € (UVP). Zum Verkaufsstart gibt es eine zusätzliche Limited Edition, diese kommt in auffälligem Lila-Farbton samt Fox Factory-Suspension-Kit und kostet dabei so viel wie das jeweilige Topmodell.
Geometrie
Die Geometrien beider Modelle liegen sehr nah beieinander, Unterschiede zwischen dem Game 150 und 160 finden sich primär in ihrem Federweg und dem dadurch vordefinierten Einsatzbereich. Das Game 150 baut im Reach etwas länger, jedoch sprechen wir hier von gerade einmal 5 bis 7 mm je nach Rahmengröße. Auch beim Stack liegen gerade einmal 4 bis 5 mm zwischen beiden Bikes, hier hat jedoch das potentere Game 160 die Nase vorn und kommt in der getesteten Größe XL auf satte 662 mm. Beim Reach-Wert schlagen 503 mm zu Buche, während das Game 150 auf 510 mm kommt.
Auch die Lenkwinkel liegen nah beisammen, hier verfügt das 150er-Modell über 64,7°, während das Game 160 auf noch abfahrtslastigere 64,2° setzt. Erstaunlich flach wirkt der Sitzwinkel – zumindest auf dem Papier – denn mit 76,3° (Game 150) und 75,8° (Game 160) kann man wohl nicht von steilen Werten sprechen. Dennoch zeigt sich die Sitzposition in Wirklichkeit angenehm und nicht zu gestreckt, eventuell ist der sich einstellende Sitzwinkel dann doch etwas steiler. Eine Erwähnung wert sind die als lang zu bezeichnenden Kettenstreben, die mit satten 462 mm über alle Rahmengrößen bei kleineren Moustache-Fans für große Augen sorgen könnten. Denn solch lange Streben kombiniert mit einem Reach von 437 (Größe S) oder 465 mm (Größe M) lassen unweigerlich eine Disbalance erahnen, die wohl nur mit viel Kraft überwunden werden kann und ein Fahrgefühl wie auf Schienen generieren sollte.
Mit den vier verfügbaren Größen von S bis XL will Moustache einen Sitzplatz für Körpergrößen von 1,55 m bis 2,03 m zur Verfügung stellen. Die Größe XL war für meine 1,94 m absolut passend.
Schon gewusst? In unserem Geometrics – die Datenbank für Fahrrad-Geometrien sind viele aktuelle E-Bikes aufgelistet. Hier lassen sich die Geometriedaten studieren und sogar miteinander vergleichen, damit man auf den ersten Blick die Unterschiede sieht? Einfach mal ausprobieren!
Erhältliche Rahmengrößen: S, M, L, XL
Gewicht Game 150/160: 23,7 kg / 24,7 kg (Rahmengröße L, Herstellerangabe)
Rahmengröße | S | M | L | XL |
---|---|---|---|---|
Laufradgröße | 29″ | 29″ | 29″ | 29″ |
Reach | 437 mm | 465 mm | 485 mm | 510 mm |
Stack | 621 mm | 632 mm | 648 mm | 657 mm |
STR | 1,42 | 1,36 | 1,34 | 1,29 |
Lenkwinkel | 64,7° | 64,7° | 64,7° | 64,7° |
Sitzwinkel, real | 76,3° | 76,3° | 76,3° | 76,3° |
Oberrohr (horiz.) | 590 mm | 620 mm | 645 mm | 670 mm |
Steuerrohr | 100 mm | 112 mm | 130 mm | 140 mm |
Überstandshöhe | 830 mm | 830 mm | 830 mm | 830 mm |
Kettenstreben | 462 mm | 462 mm | 462 mm | 462 mm |
Radstand | 1.228 mm | 1.260 mm | 1.289 mm | 1.316 mm |
Tretlagerhöhe | 349 mm | 349 mm | 349 mm | 349 mm |
Einbauhöhe Gabel | 575 mm | 575 mm | 575 mm | 575 mm |
Gabel-Offset | 44 mm | 44 mm | 44 mm | 44 mm |
Federweg (hinten) | 150 mm | 150 mm | 150 mm | 150 mm |
Federweg (vorn) | 160 mm | 160 mm | 160 mm | 160 mm |
Rahmengröße | S | M | L | XL |
---|---|---|---|---|
Laufradgröße | 29″ | 29″ | 29″ | 29″ |
Reach | 430 mm | 460 mm | 480 mm | 503 mm |
Stack | 625 mm | 636 mm | 652 mm | 662 mm |
STR | 1,45 | 1,38 | 1,36 | 1,32 |
Lenkwinkel | 64,2° | 64,2° | 64,2° | 64,2° |
Sitzwinkel, real | 75,8° | 75,8° | 75,8° | 75,8° |
Oberrohr (horiz.) | 590 mm | 620 mm | 645 mm | 670 mm |
Steuerrohr | 100 mm | 112 mm | 130 mm | 140 mm |
Überstandshöhe | 836 mm | 836 mm | 836 mm | 836 mm |
Kettenstreben | 462 mm | 462 mm | 462 mm | 462 mm |
Radstand | 1.233 mm | 1.266 mm | 1.295 mm | 1.322 mm |
Tretlagerhöhe | 353 mm | 353 mm | 353 mm | 353 mm |
Einbauhöhe Gabel | 587 mm | 587 mm | 587 mm | 587 mm |
Gabel-Offset | 44 mm | 44 mm | 44 mm | 44 mm |
Federweg (hinten) | 160 mm | 160 mm | 160 mm | 160 mm |
Federweg (vorn) | 170 mm | 170 mm | 170 mm | 170 mm |
Ausstattung
Das Moustache Game 150 kommt in drei Ausstattungsvarianten, die preislich zwischen 5.399 € und 7.299 € (UVP) angesiedelt sind. Das Einstiegsmodell Game 150.6 kann, genau wie alle anderen Modelle, entweder mit 600- oder 750-Wh-Akku ausgewählt werden. Dazu gibt es einen soliden Ausstattungs-Mix aus Marzocchi Z1-Federgabel, Moustache Magic Grip-Dämpfer, Shimano XT-Schaltwerk, Magura MT5-Bremsen sowie Eigenbau-Laufrädern samt Maxxis Assegai-Bereifung. Die zweitteuerste Variante namens Game 150.7 ab 5.999 € unterscheidet sich durch eine Fox Performance-Federgabel und Schaltungs- wie Bremskomponenten der Klasse Shimano XT, ebenso sind Mavic-Naben verspeicht.
Das Topmodell Game 150.8 – ab 6.999 € – setzt auf eine güldene Fox 36 Factory-Federgabel, SRAM GX Transmission, XT-Bremsen und eine KS Ragei-Variostütze.
- Federweg v/h 160/150 mm
- Motor Bosch CX Gen5
- max. Drehmoment 85 Nm
- Akkukapazität 600- oder 750 Wh
Modell | GAME 150.6 | GAME 150.7 | GAME 150.8 |
---|---|---|---|
Motor-System | Performance CX Gen5 Smart System System Controller | Performance CX Gen5 Smart System System + Purion 400 | Performance CX Gen5 Smart System System + Purion 400 |
Akkus | 600 oder 750 Wh | 600 oder 750 Wh | 600 oder 750 Wh |
Gabel | Marzocchi Z1 160 mm | FOX 36 Performance 160 mm | FOX 36 Factory 160mm |
Dämpfer | Moustache Magic Grip Control 150 mm | Moustache Magic Grip Control 150 mm | Moustache Magic Grip Control 150 mm |
Schaltung | Shimano XT 12 10x51 | Shimano XT 12 10x51 | SRAM GX AXS 12 10x52 |
Bremsen | Magura MT5 203/203 | Shimano XT 203/203 | Shimano XT 203/203 |
Sattelstütze | EXA 900i 125/150/170/190 | EXA 900i 125/150/170/190 | KS Ragei 125/150/170/190 |
Laufräder | Moustache AL | Moustache AL / Mavic | Moustache AL / Mavic |
Reifen | Maxxis Assegai 29x2.5 EXO | Maxxis Assegai 29x2.5 EXO | Maxxis Assegai 29x2.5 EXO+ 3C |
Preis (UVP) | ab 5.399 € | ab 5.999 € | ab 6.999 € |
Das Moustache Game 160 ist ebenfalls in drei Konfigurationen zu haben, welche sich zwischen 6.499 € und 9.299 € (UVP) bewegen. Gestartet wird mit dem Game 160.7 ab 6.499 €, das vorn wie hinten auf Fox Performance-Fahrwerkskomponenten steht – zum Einsatz kommen Fox 38 Performance und Fox Float X-Dämpfer. Dazu gibt es Shimano XT-Schaltwerk und –Bremsen (inkl. 220er-Bremsscheibe an der Front). Gerollt wird auf Moustache Alu-Laufrädern samt Mavic-Naben. Das Game 160.8 ab 7.499 € unterscheidet sich durch die Factory-Version der Fox-Elemente. Dazu gibt es eine SRAM GX Transmission und ebenfalls Shimano XT-Bremsen. Bei beiden Varianten wird auf der KS Ragei Vario-Stütze getrohnt, während auf Moustache/Mavic-Laufrädern samt Maxxis Assegai-Pneus in Exo+ und DoubleDown-Karkasse gerollt wird.
Das Game 160.9 stellt das Topmodell ab 8.999 € und glänzt mit SRAM X0 Transmission-Schaltung, Fox Transfer Vario-Stütze, sowie Moustache-Carbonfelgen.
- Federweg v/h 170/160 mm
- Motor Bosch CX Gen5
- max. Drehmoment 85 Nm
- Akkukapazität 600- oder 750 Wh
Hier findest du alle Infos und einen Test vom neuen Bosch Performance CX: Bosch CX Motor Gen5 2025 – Infos und Test
Modell | GAME 160.7 | GAME 160.8 | GAME 160.9 |
---|---|---|---|
Motor-System | Performance CX Gen5 Smart System System + Purion 400 | Performance CX Gen5 Smart System System + Purion 400 | Performance CX Gen5 Smart System System + Purion 400 |
Akkus | 600 oder 750 Wh | 600 oder 750 Wh | 600 oder 750 Wh |
Gabel | FOX 38 Performance 170 mm | FOX 38 Factory 170 mm | FOX 38 Factory 170 mm |
Dämpfer | FOX Float X Performance 160 mm | FOX Float X Factory 160 mm | FOX Float X Factory 160 mm |
Schaltung | Shimano XT 12 10x51 | SRAM GX AXS 12 10x52 | SRAM X0 AXS 12 10x52 |
Bremsen | Shimano XT 220/203 | Shimano XT 220/203 | Shimano XT 220/203 |
Sattelstütze | KS Ragei 125/150/170/190 | KS Ragei 125/150/170/190 | FOX Transfer 120/150/180/210 |
Laufräder | Moustache AL Eu / Mavic | Moustache AL Eu / Mavic | Moustache Carbon / Mavic |
Reifen | Maxxis Assegai 29x2.5 EXO+/DD | Maxxis Assegai 29x2.5 EXO+/DD | Maxxis Assegai 29x2.5 EXO+/DD |
Preis (UVP) | ab 6.499 € | ab 7.499 € | ab 8.999 € |
Moustache Game 150 & 160 im ersten Test
Eine Plattform, zwei Bikes … Das Game 150 und das 160 wissen mit ihren ersten Fahreindrücken zu überzeugen und lassen mich die exquisiten Loamer-Trails der Vogesen voll und ganz genießen. Entweder etwas lebendiger oder super satt und im Vollgas-Modus, beide Bikes sorgen für viel Spaß auf den anspruchsvollen Trails. Die extravagante Interpretation der Motorintegration verleiht dem Bike dabei etwas Besonderes.
Für die Vorstellung der neuen Moustache Game-Plattform durfte ich ins gar nicht so ferne Frankreich reisen, um genau zu sein: an den Rand des regionalen Naturparks Ballons des Vosges. Zwei kurze Testtage stehen zur Verfügung, um die beiden Varianten anzutesten und mir einen ersten Eindruck der in den Vogesen ansässigen Firma Moustache Bikes zu machen. Gestartet wird mit dem Trail-E-MTB Game 150, welches mich in der Top-Ausstattung empfängt und mich zuerst etwas überrascht ob seiner Optik mit dem außen liegenden Motor. Alles Geschmackssache, dennoch etwas speziell, aber der Zweck heiligt bekanntlich die Mittel …
Das Game 150 kann nicht nur durch das verbaute Bosch Gen5-Aggregat im Uphill überzeugen, man sitzt ergonomisch und relativ aufrecht im Bike – auch wenn ich mir noch einen etwas steileren Sitzwinkel für mich vorstellen könnte. Kein störendes Wippen ist zu verspüren und so bahnen wir uns den Weg nach oben zum Traileinstieg. Auch steile und technische Segmente werden dabei ohne große Mühen bewältigt. Der Eigenbau-Dämpfer agiert reaktiv und folgt dem Untergrund, um dabei ordentlich Grip zu generieren.
Angekommen am Traileinstieg wird klar, dass wir uns in einem Trail-Paradies befinden, das neben satt viel Loam auch Wurzeln und spaßige bis wilde Sprünge zu bieten hat. Also eingelenkt und los-gezündet … Das Game 150 liegt gut auf dem Trail, dennoch merkt man, dass unsere Testbikes nicht für die maximale Abfahrt aufgebaut wurden. Denn die dünnen Exo+-Reifen samt MaxxTerra-Mischung lassen nicht direkt sattes, griffiges Vertrauen aufkommen auf den etwas feuchten und teils steilen und wilden Trails. Sobald man sich an diesen Umsatnd gewöhnt hat, geht es dennoch flott zur Sache. Der Moustache Magic Grip-Dämpfer kann auf der Strecke doch mehr überzeugen als beim Parkplatztest. Denn dort gab er mir ein etwas unterdämpftes Gefühl, primär beim Ausfedern. Doch auf dem Trail merke ich davon nicht mehr viel, auch wenn das erhoffte Magic-Feeling nicht ganz aufkommt. Hierzu muss allerdings erwähnt werden, dass die Reifenwahl für ein grundsätzlich schweres Bike im gewählten Terrain einen großen Einfluss auf dieses Gefühl hat. Auf dem rund drei Stunden langen Test-Loop lerne ich das Game 150 als agiles und lebendiges E-MTB kennen, das auch vor anspruchsvollen Trail-Abschnitten keinen Halt macht und auch auf langen Touren einen guten Partner darstellen sollte.
Abschließend durfte ich mir einen Eindruck vom Hauptquartier des französischen E-Bike-Herstellers machen. Dieser überraschte mit seiner Größe und dem Automatisierungsgrad, was im Nachhinein nicht verwundert, denn Moustache Bikes stellt laut eigener Aussage den Marktführer in Hinblick auf E-Bikes in Frankreich dar.
Der zweite Tag ist angebrochen und wir dürfen uns ebenfalls rund 3,5 Stunden mit der potenteren Enduro-Variante mit dem Namen Game 160 anfreunden. Gleich zu Beginn wird klar: Hier wird geklotzt, nicht gekleckert. Denn das Game 160-Testbike steht vorn wie hinten auf Maxxis Assegai in klebriger MaxxGrip-Mischung samt DH-Karkasse. Dazu gibt 10 mm mehr Federweg an Front und Heck. Ich sitze gut im Bike und werde gleich zu Beginn von einem sehr satten wie traktionsreichen Gefühl verwöhnt. Auch wenn der Schwerpunkt dieses Bikes auf Abfahrt steht, lässt sich damit hervorragend den Berg erklimmen. Steil und technisch – kein Problem. Hier bin nur ich der limitierende Faktor.
Sobald sich der Trail in die entgegengesetzte Richtung neigt, zeigt das Game 160, wofür es konzipiert wurde. Es liegt satt auf dem Trail und vermittelt gleich zu Beginn ein hohes Sicherheitsgefühl; hier spielen ebenfalls die Maxxis DH-Reifen ihre Vorteile aus. Im direkten Vergleich zum Game 150 wirkt das Vollgas-Modell – wenig verwunderlich – weniger agil und poppig. Was nicht heißt, dass es sich um ein lebloses Schlachtschiff handelt. Ganz im Gegenteil lässt sich das 170/160-mm-Bike erstaunlich präzise und intuitiv handhaben, ohne mich dabei zu ermüden. Gleichzeitig verzeiht es so manchen Fahrfehler und Unsicherheiten auf den unbekannten und teils fordernden Trails. Es verführt mich sogar dazu, blind große Sprünge inmitten eines steilen und verwinkelten Hangs anzugehen, ohne mich dabei in brenzlige Situationen zu bringen. Dazu beitragen werden auch die langen Kettenstreben, welche dem getesteten XL-Modell gut zu Gesicht stehen und eine ausbalancierte Gewichtsverteilung ermöglichen. Einzig die Geräuschkulisse abseits des neuen, ausgesprochen leisen Bosch-Motors könnte bemängelt werden. Hier war jedoch zu wenig Zeit, um sich weitergehend mit dem Thema auseinanderzusetzen oder den Ursprung auszumachen.
So spannend die ersten Ausfahrten mit der Game-Plattform sind, so schnell sind sie auch schon wieder vorbei. Zusammenfassend hat Moustache mit beiden Bikes eine gute Alternative für ambitionierte E-Bike-Fans geschaffen, die auf der Suche nach viel Performance zu einem annehmbaren Preis sind und dabei Gefallen an der etwas ausgefallenen Optik finden.
Fazit – Moustache Game 150 & 160
Nach zwei eher kurzen Testtagen, in denen beide neuen Moustache Game-Bikes getestet werden konnten, kann kein vollumfänglicher Testeindruck wiedergegeben werden. Dennoch haben mich beide E-MTBs positiv überrascht, denn egal ob Game 150 oder 160, beide Bikes überzeugen mit einer für ihren Einsatzzweck konzipierten Performance, auch wenn ich dünnen Reifen mit mittlerer Grip-Option an der Front nur wenig Beifall schenken mag. Das Game 150 verschenkt hier zwar etwas Potenzial, kann aber trotzdem mit einem agilen und intuitiven Handling überzeugen. Der Hinterbau bedarf dagegen noch etwas Liebe im Einstellprozess, um mich vollends zufriedenzustellen.
Wer das Game 160 wählt, wählt Gravity bzw. Vollgas-Modus. Das Testbike überzeugte mit sattem Gefühl ab dem ersten Meter und machte kein Geheimnis daraus, was es im Schilde führt. Zusammen mit den verbauten DH-Reifen gab es keine Entschuldigung mehr, nicht volles Rohr reinzuhalten. Wer ein sehr flinkes und agiles Bike sucht, sollte sich jedoch besser beim Game 150 melden. Kurzum, innerhalb des gut dreistündigen Testzeitraums konnte ich kaum erkunden, was in der Realität möglich ist. Sicher ist, dass viel Potenzial in dieser Plattform steckt, das entfesselt werden will.
Ohne Zweifel könnte man dem 150er-Modell allein mit anderen Reifen schon ein gutes Stück mehr Performance und grippiges Wohlgefühl entlocken – aber dies entspricht im ersten Schritt natürlich nicht dem angestrebten Einsatzzweck. Wir würden es dennoch tun!
Was sagt ihr zur überarbeiteten Game-Plattform von Moustache?
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