Transition Repeater PT im Test: Zuhause im US-amerikanischen Bikeparadies Bellingham wurde das Konzept des Transition Repeater PT auf wilden, steilen und anspruchsvollen Strecken geboren. Wie sich das 170-mm-Vollgas-E-MTB mit SRAM Eagle Powertrain-Motorsystem samt festverbautem 720-Wh-Akku auf mitteldeutschen Trails macht und warum es dabei so überraschte, erfahrt in unserem Testbericht zum Transition Repeater PT.
Video: Transition Repeater PT im Test
Steckbrief: Transition Repeater PT
Einsatzbereich | All-Mountain, Enduro |
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Federweg | 170 mm/170 mm |
Laufradgröße | 29ʺ, Mullet 29″-27,5″ |
Rahmenmaterial | Carbon |
Motor | SRAM |
Akkukapazität | 720 Wh |
max. Systemgewicht | 135,0 kg |
Rahmengrößen | SM, MD, LG, XL (im Test: XL) |
Website | www.transitionbikes.com |
Preisspanne | 9.999 Euro - 11.499 Euro |
Neben dem bereits getesteten Transition Relay (Test) Light-E-Mountainbike hat die US-amerikanische Marke auch das wattstarke Repeater im Programm, welches seit dem 2023er-Update auf ein SRAM Eagle Powertrain Motorsystem mit Brose-Motor und festverbautem 720er-Akku setzt. Das Repeater PT kann als reinrassiges Baller-E-MTB bezeichnet werden, denn mit seinen 170 mm Federweg an Front und Heck braucht man sich vor harten Enduro- oder sogar Bikepark-Strecken wohl kaum zu verstecken. Dazu gibt es die Option, von Full-29- auf Mullet-Modus zu wechseln, mithilfe des dafür integrierten Flip-Chips am Dämpferauge. Das Ziel der Überarbeitung war nicht nur die Integration des SRAM Powertrain-Antriebs, das Repeater sollte durch kleine Anpassungen der Geometrie und den Zuwachs an Federweg mehr Vertrauen und Performance in anspruchsvollem Gelände sicherstellen.
- Rahmenmaterial Carbon
- Motor SRAM Eagle Powertrain mit Bridge-Display
- Akku 720 Wh
- Gewicht 23,8 kg (Größe XL, gewogen durch eMTB-News)
- Federweg 170 mm (vorn) / 170 mm (hinten)
- Laufradgröße 29″, Mullet
- Rahmengrößen SM, MD, LG, XL
- www.transitionbikes.com
Preis Transition Repeater PT GX AXS 9.999 € (UVP)
Preis Transition Repeater PT XO AXS 11.499 € (UVP)
Transitions GiddyUp-Fahrwerkskonzept nutzt ein Dämpfermaß von 205 × 65 mm, um die 170 mm zu generieren. Dabei ist es so abgestimmt, dass sowohl Luft- als auch Stahlfederdämpfer damit funktionieren. Mit rund 27 % Progression und einer E-Bike-spezifischen Version der GiddyUp-Kinematik soll das Repeater eine Balance zwischen reichlich Gegenhalt in wilden Sektionen und sensiblem Ansprechverhalten bei kleinen Unebenheiten bieten. Grundsätzlich will man das Repeater auf maximale Traktion ausgelegt haben, was sowohl den Abfahrts- als auch den Klettereigenschaften zugutekommen soll. Das Optimum für den Negativfederweg (SAG) liegt dabei laut Transition zwischen 28 – 34 %.
Ein weiterer wichtiger Punkt für das Entwicklungsteam war ein unkompliziertes und „cleanes“ Bike. Das zeigt sich auch am Cockpit, welches dank AXS-Schaltung und -Sattelstütze nur die nötigsten zwei Leitungen vom Lenker zu den Bremszangen führt. Das sogenannte SRAM Bridge-Display passt außerordentlich gut zum dezenten und aufgeräumten Look des Bikes. Der schlichte Carbonrahmen im matten Farb-Design kommt in zwei Ausstattungsvarianten, welche sich zwischen 9.999 und 11.499 € bewegen.
Transition gewährt zudem lebenslange Garantie auf den Rahmen für die Erstbesitzenden, während der Support für das Antriebssystem bzw. den Antriebsstrang von SRAM übernommen wird.
Geometrie
Transition setzt beim neuesten Repeater den Fokus noch mehr auf Abfahrt, was sich unter anderem in einem 63,5°-Lenkwinkel zeigt. Der Reach spannt zwischen 425 und 510 mm, der etwas angewachsene Stack misst zwischen 630 und 652 mm. Mein XL-Testbike kommt somit auf lange 1326 mm Radstand, welcher ebenfalls durch die 455 mm langen Kettenstreben zu dieser Länge anwächst. An dieser Stelle muss erwähnt werden, dass sich die benannte Kettenstrebenlänge über alle Rahmengrößen erstreckt und damit unweigerlich eine etwas unausgewogene Balance in Rahmengrößen S und M erwirken sollte. Sicher ist, dass Bikende auf S- bzw. XL-Bikes unterschiedliche Fahreigenschaften zu spüren bekommen.
Auch beim Sitzwinkel wird geklotzt, dieser bewegt sich nämlich zwischen 77,5° und 79,2°, was als super steil bezeichnet werden kann. Leider hat Transition hier etwas vertauscht, denn der steile 79,2° Sitzwinkel gehört nicht zum XL-Bike, sondern zur Rahmengröße S. Das ergibt wenig Sinn, denn ein steilerer Sitzwinkel ist primär für große Menschen mit langem Stützenauszug entscheidend, um sich eine aufrechte und effiziente Sitzposition zu sichern.
Gleichwohl sind auch 77,5° für meine langen Haxen ausreichend steil bemessen, was mich in der Praxis zu keinerlei Kritik verführt. Ebenfalls gefällt das Zusammenspiel aus Reach, hohem Stack und langen Kettenstreben, womit die Rahmengröße XL für meine 1,94 m als äußerst passend bezeichnet werden kann. Randnotiz: Das Steuerrohr ist so dimensioniert, dass ein Angle-Set oder Reach-Adjuster-Steuersatz verbaut werden kann, was noch mehr Anpassungsmöglichkeit bietet.
Schon gewusst? In unserem Geometrics – die Datenbank für Fahrrad-Geometrien sind viele aktuelle E-Bikes aufgelistet. Hier lassen sich die Geometriedaten studieren und sogar miteinander vergleichen, damit man auf den ersten Blick die Unterschiede sieht? Einfach mal ausprobieren!
Erhältliche Rahmengrößen: SM, MD, LG, XL
Gewicht: 23,8 kg (Rahmengröße XL, gewogen)
Rahmengröße | S | M | L | XL |
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Laufradgröße | 29″ | 29″ | 29″ | 29″ |
Reach | 425 mm | 455 mm | 480 mm | 510 mm |
Stack | 630 mm | 635 mm | 643 mm | 652 mm |
STR | 1,48 | 1,40 | 1,34 | 1,28 |
Lenkwinkel | 63,5° | 63,5° | 63,5° | 63,5° |
Sitzwinkel, effektiv | 79,2° | 78,5° | 78,2° | 77,5° |
Sitzwinkel, real | 72° | 72° | 72° | 72° |
Oberrohr (horiz.) | 551 mm | 584 mm | 615 mm | 654 mm |
Steuerrohr | 110 mm | 115 mm | 125 mm | 135 mm |
Sitzrohr | 380 mm | 400 mm | 440 mm | 470 mm |
Überstandshöhe | 710 mm | 720 mm | 730 mm | 740 mm |
Kettenstreben | 455 mm | 455 mm | 455 mm | 455 mm |
Radstand | 1.230 mm | 1.262 mm | 1.292 mm | 1.326 mm |
Tretlagerabsenkung | 25 mm | 25 mm | 25 mm | 25 mm |
Tretlagerhöhe | 345 mm | 345 mm | 345 mm | 345 mm |
Federweg (hinten) | 170 mm | 170 mm | 170 mm | 170 mm |
Federweg (vorn) | 170 mm | 170 mm | 170 mm | 170 mm |
Ausstattung
Getestet wurde das Transition Repeater PT in der X0 AXS-Variante für 11.499 € (die Preise wurden nach unserem Test und dem dazugehörigen Videodreh heruntergesetzt). Dafür bekommt man ein RockShox Ultimate-Fahrwerk, eine SRAM Eagle XO AXS Transmission-Schaltung, eine Reverb AXS-Sattelstütze mit 170 mm Hub und Crankbrothers Synthesis-Laufrädern inkl. Industry Nine 1/1-Naben, welche jedoch nur auf Alufelgen setzen statt auf die Carbon-Version. Das Cockpit besteht aus einer Kombination von ANVL-Vorbau und OneUp-Carbonlenker. Dazu gibt es SRAM Code Stealth-Bremsen samt 220er-Scheiben. Kontakt zum Boden wird ab Werk über Schwalbe Magic Mary und Big Betty aufgenommen, beide in Super Gravity-Karkasse und Ultra Soft-Mischung an der Front. Unser XL-Testbike zeigte exakt 23,85 kg auf meiner Digitalwaage, jedoch mit etwas leichteren Reifen – Goodyear Wrangler ElectricDrive, welche jeweils knapp 1.200 Gramm wiegen.
Wer es einen Tick günstiger möchte, kann auf das zweite Modell namens Repeater GX AXS zurückgreifen, welches nun für 9.999 € (UVP) über die Ladentheke geht, statt wie zuvor für 11.499 €. Ausgestattet mit SRAM GX AXS Transmission, RockShox Zeb Select-Federgabel, Vivid Select+ Dämpfer und Reverb AXS-Sattelstütze unterscheidet es sich zudem durch die verbauten DT Swiss H1900-Laufräder und das vollständig durch die Eigenmarke ANVL ausgestattete Cockpit. Auch bei den Bremsen muss mit der günstigeren SRAM Code Bronze Stealth vorliebgenommen werden.
- Federgabel RockShox Zeb Ultimate (170 mm)
- Dämpfer RockShox Vivid Air (170 mm)
- Schaltung SRAM Transmission XO
- Bremsen SRAM Code Stealth Silver (220 mm Bremsscheiben)
- Laufräder Crankbrothers Synthesis E-Bike Alloy
- Reifen
- Vorderrad Schwalbe Magic Mary, Super Gravity, Ultra Soft (Originalbereifung)
- Hinterrad Schwalbe Big Betty, Super Gravity, Soft (Originalbereifung)
- Cockpit OneUp Carbon (800 mm) / ANVL Swage (40 mm)
- Motor SRAM Powertrain
- Akkukapazität 720 Wh
- Display SRAM Eagle Powertrain AXS Bridge
- www.transitionbikes.com
- Preis (UVP) 11.499 € | Bikemarkt: Transition Repeater PT kaufen
Modell | Transition Repeater PT GX AXS | Transition Repeater PT XO AXS |
Rahmen | Carbonrahmen mit 170 mm Federweg | Carbonrahmen mit 170 mm Federweg |
Gabel | Rockshox ZEB Select / 170 mm | Rockshox ZEB Ultimate / 170 mm |
Dämpfer | Rockshox Vivid Select+ | Rockshox Vivid Ultimate |
Schalthebel | SRAM POD Bridge MMX | (205x65mm) |
Schaltwerk | SRAM GX AXS Eagle Transmission | SRAM XO AXS Eagle Transmission |
Kassette | SRAM XS 1275 T-Type (10-52t) | SRAM XS 1295 T-Type (10-52t) |
Kurbel | SRAM GX Eagle E-MTB (160mm) | SRAM XO Eagle E-MTB (160mm) |
Bremse | SRAM Code Bronze | SRAM Code Silver |
Laufräder | DT Swiss H 1900 Spline | Crankbrothers Synthesis E-Bike Aluminium |
Vorderreifen | Schwalbe Magic Mary, Super Gravity, Ultra Soft (2.4) | Schwalbe Magic Mary, Super Gravity, Ultra Soft (2.4) |
Hinterreifen | Schwalbe Big Betty, Super Gravity, Soft (2.4) | Schwalbe Big Betty, Super Gravity, Soft (2.4) |
Sattel | SDG Bel Air V3 | SDG Bel Air V3 |
Sattelstütze | RockShox Reverb AXS | RockShox Reverb AXS |
Lenker | ANVL Mandrel Alloy 35 | OneUp Carbon |
Vorbau | ANVL Swage (40mm) | ANVL Swage (40mm) |
Motor | SRAM Powertrain | SRAM Powertrain |
Display | SRAM Bridge | SRAM Bridge |
Akkukapazität | 720 Wh | 720 Wh |
Max. Drehmoment | 90 Nm | 90 Nm |
Gewicht | keine Angabe | keine Angabe |
Preis (UVP) | 11.499 € | 12.999 € |
Motor & Akku
Transition verbaut im neuen Repeater PT, wie das Kürzel bereits erahnen lässt, das SRAM Eagle Powertrain Motorsystem, welches auf einen Brose Drive S Mag-Motor setzt, der allerdings über eine eigene SRAM-Software verfügt und nur zwei Unterstützungsstufen besitzt. Im Oberrohr wurde das Bridge-Display verbaut, das Auskunft über vier aktuelle Einstellungen bzw. Systemdaten gibt.
- Unterstützungsmodus
- Auto-Shift
- Pedal-Speed (Cadence-Support)
- Ladezustand des Akkus
Im Unterrohr sitzt ein 720-Wh-Akku, der fest verbaut ist und nur im Falle einer Reparatur aus dem Unterrohr genommen werden soll. Das Motorsystem von SRAM verfügt über zwei Schaltmodi – Auto- und Coast-Shifting –, mit der Absicht, den Komfort zu verbessern und sich positiv auf die Haltbarkeit und Lebensdauer auszuwirken. Ich selbst habe die beiden Funktionen nur kurz ausprobiert und entschieden, weiter „manuelle“ Schaltvorgänge vorzuziehen.
- Motor SRAM Powertrain
- Akku SRAM
- Akkukapazität 720 Wh
- Leistung 250 Watt, Peak 680 Watt
- Max. Drehmoment 90 Nm
- Display AXS Bridge Display
Hier findest du weitere Informationen zum SRAM Eagle Powertrain Motorsystem:SRAM Eagle Powertrain im Test
Hier findest du alle Infos und einen Test zum SRAM Eagle Powertrain Motorsystem: SRAM Powertrain
Transition Repeater PT XO AXS auf dem Trail
Bei Erhalt des Transition Repeater PT war mein erster Gedanke: „Ganz schönes Ballergerät“ … Zudem stellte ich mir die Frage, ob sich dieses 170-mm-E-MTB wie ein Panzer fährt und nicht etwas viel sein könnte für meine Hometrails. Ob sich diese Vermutung bestätigt, erfahrt ihr im folgenden Testeindruck. Bevor es losgeht, musste das Bike jedoch erst einmal auf mich eingestellt werden, also nichts wie ran!
Der Setup-Prozess ist so simpel wie schnell erledigt, denn nachdem ich die Motoreinheit samt Peripherie mit meiner SRAM-App verbunden habe, geht es schon an das Fahrwerkssetup. Nach den ersten Fahrten pendle ich mich bei ca. 87 psi für die Zeb-Gabel mit 3.0-Kartusche ein, dazu wird der Vivid-Dämpfer auf rund 273 psi aufgeblasen, was mich knapp unterhalb der 30-%-SAG-Marke einpendelt. Dieses Setup wird mich über den gesamten Testzeitraum begleiten und nicht mehr angepasst. Gefahren wird das Repeater zudem ausschließlich im Full-29-Modus, die Option auf ein Mullet-Setup ist für mich in dem Fall uninteressant.
Uphill
Das von mir erwartete – eher schwerfällige – Fahrgefühl bleibt völlig aus, denn das Performance-E-MTB mit satten 170 mm Federweg sorgt mit seinem relativ niedrigen Gesamtgewicht und einer passenden Kinematik für ein überraschend agiles und spritziges Fahrgefühl – auch im Uphill.
Mit der Erwartung, ein eher panzerig-großhubiges Ballergeschoss zu testen, geht es in Richtung Wald. Die verbaute 170-mm-AXS-Sattelstütze reicht natürlich bei weitem nicht aus für meine langen Beine, was mich dazu zwingt, die Sattelklemme für längere Traversen und Uphills zu lösen und die RockShox Funk-Sattelstütze etwas weiter herauszuziehen. Später justiere ich die Stütze irgendwo dazwischen und trete kurze Uphills mit einer etwas zu tiefen Sitzposition, was mir aber das nervige Rein und Raus der Stütze erspart. Sei’s drum, denn der Uphill ist für mich nur die Pflicht, der Downhill das Vergnügen.
Über die Sitzposition kann ich nur Positives berichten, denn mit passender Auszugshöhe sitze ich entspannt aufrecht im Bike und habe dabei eine effiziente Position, um auch selbst kräftig in die Pedale treten zu können. Gerade der Range-Modus – den ich auf längeren Ausfahrten nutze – gibt genau so viel Leistung ab, dass ich noch das Gefühl habe, Sport zu treiben und auch mal schön ins Schwitzen komme. Für steile Uphill-Segmente ist der Rally-Modus meine Geheimwaffe, denn die 90 Nm des Brose-Aggregats schieben kontrollierbar und souverän an, lassen mich trotz meiner gut 100 kg Kampfgewicht an keiner Steigung hängen. Für ordentlichen Schub braucht es zudem keine hohen Kadenzen, das SRAM Eagle Powertrain Motorsystem verleiht dem Repeater ein natürliches Fahrgefühl, was mich vor allem auf technischen Anstiegen überzeugt. Auch das von mir erwartete panzerige Fahrgefühl bleibt völlig aus, denn das Performance-E-MTB sorgt mit seinem nicht zu hohen Gesamtgewicht und einer passenden Kinematik für ein überraschend agiles und wendiges Fahrgefühl, und das bei satten 170 mm Federweg.
Downhill
Nach unzähligen Runden auf mir bekannten wie unbekannten Strecken darf ich dem Transition Repeater ein überraschend großes Einsatzspektrum attestieren. Egal, ob schnell und flowig, oder technisch oder steil, das Repeater weiß damit umzugehen. Auch auf Sprüngen jeglicher Art weiß es zu überzeugen und vergönnt mir enorm viel Sicherheit in der Luft.
Ein solcher Test wäre natürlich nicht komplett, ohne das Bike über kleine wie große Jumplines oder kühne und ruppige DH-Segmente zu scheuchen. Das US-amerikanische Ballerbike verfügt über hervorragende Flugeigenschaften, die es für mich zum perfekten Begleiter auf kurzen After-Work-Runden machen. Die schnelle Hausrunde kann neben technischen und flowigen Trails auch zwei amtliche Jumplines vorweisen, welche von kleinen spitzen bis zu großen weiten Absprüngen alles bietet, was dem Airtime-Fan Freude macht. Ebenfalls steile und als wild zu bezeichnende Streckenabschnitte nimmt das Repeater mit absoluter Gelassenheit und verschafft hierdurch viel Vertrauen hinterm Cockpit. Der hohe Stack bringt mich in eine angenehm aufrechte Position, aus der ich auf ruppigen, genau wie auch auf stark abfallenden Abschnitten alles unter Kontrolle habe, ohne Schreckmomente zu produzieren.
Abschließend kann zusammengefasst werden, dass das E-MTB aus Bellingham, ausgestattet mit dem fast exotischen SRAM Powertrain, ein gelungenes Konzept darstellt. Man könnte es als Alleskönner bezeichnen, und das trotz des üppigen Hubs und seines angepeilten Einsatzbereichs. Ob lange Trail-Tour oder unzählige Runden an der lokalen Jumpline, das Repeater war mir stets ein passender Begleiter. Kurz nach Abschluss meines Tests wurde das Preisschild des Transition Repeater PT noch einmal angepasst. Auch wenn das getestete X0 AXS-Modell noch immer kein Schnäppchen ist, können sich potenziell Interessierte über rund 1.500 € Ersparnis freuen. Dennoch befinden wir uns mit nunmehr 11.499 € (UVP) immer noch im hochpreisigen Milieu.
Trail
Das Repeater überzeugt mit astreinen Fahreigenschaften am Trail, auch auf flowigen und technischen Abschnitten mit Wechselkurven oder kleinen Sprüngen. Kein wildes Untersteuern am Kurveneingang, kein Kraftakt, um den Richtungswechsel einzuleiten – ganz im Gegenteil.
Spannend wird es in der Abfahrt, hier wird sich schnell zeigen, ob das Konzept aus viel Federweg und aggressiver Geometrie aufgeht, ohne dabei träge und schwerfällig zu wirken. Spoileralarm – das Transition-Konzept geht auf – so viel kann ich vorab verraten. Denn zu meinem Erstaunen lässt sich dieses Ballergerät deutlich agiler und zackiger über meine Hometrails bewegen als gedacht. Kein wildes Untersteuern am Kurveneingang, kein überzogener Kraftakt, um den Richtungswechsel einzuleiten. Ganz im Gegenteil überrascht mich das Repeater mit astreinen Fahreigenschaften, egal ob auf flowigen Trailabschnitten oder in steilen und technischen Gefilden. Gleich zu Beginn macht sich ein hohes Sicherheitsgefühl und viel Vertrauen ins Bike breit, einzig die Kombination aus scheinbar steifen Laufrädern und der dicken Schwalbe-Gravity-Pellen macht etwas Sorge. Denn schon auf der ersten, noch verhaltenen Ausfahrt stelle ich Milchspritzer an beiden Reifen über die komplette Flanke fest. Da ich die Reifenkombi gut kenne, kommen hier entweder Toleranzabweichungen bei Felge und/oder Reifen infrage, oder der für mich schlüssigste Fakt, dass der Reifen den fehlenden Flex der Felgen ausgleichen muss. Nach kurzer Zeit wechsle ich auf ein anderes Reifenfabrikat (inkl. weicherer Karkasse), und siehe da, keine Milchränder mehr auf der Flanke – also weiter geht’s.
Das Repeater wird nun zum wöchentlichen Begleiter, was ein weiteres kleines Problem zutage bringt. In rund zwei Monaten Testzeitraum notiere ich vier Fehlermeldungen aus dem Maschinenraum, die das E-MTB kurzzeitig zum Erliegen bringen. Jedes Mal geht es um die Verbindung von Akku und Motor; was genau die Ursache dafür ist, kann ich nicht ausmachen. Das Problem ist spätestens nach mehrmaligem Neustart des Motors behoben, und ich kann meine Fahrt stets fortsetzen. Wenn wir gerade beim Thema Powertrain sind: Die viel beworbenen Key-Features wie Auto-Shift (automatisches Schalten) und Coast-Shifting (Gangwechsel, ohne zu pedalieren) kommen bei mir nur zu kurzen Testzwecken zum Einsatz. Denn für mein Fahrprofil und Einsatzzweck ergeben sich für diese Funktionen kaum ein Vorteil oder Nutzen, daher bleiben beide Funktionen ohne Verwendung im Testzeitraum.
Das ist uns aufgefallen
- Überraschend vielseitig zeigt sich das auf den ersten Blick als Bergab-Bomber zu identifizierende Repeater mit seinem voluminösen Unterrohr und der grundsätzlichen Gesamtlänge in Größe XL. Doch schon auf den ersten Metern wird klar, man hat es weder mit einem schwerfälligen noch federwegfressenden Performance-E-MTB zu tun. Das Repeater überrascht mich mit seiner Agilität und Vielseitigkeit.
- Fehlermeldungen aus dem Maschinenraum unterbrechen meine Fahrt, viermal im Testzeitraum. Die Ursache wurde nicht ganz klar. Vorstellbar ist ein Wackelkontakt zur Energiequelle (Akku). Hierzu haben wir direkt bei SRAM angerufen und diese Rückmeldung bekommen: Per Ferndiagnose und meiner Fehlerbeschreibung vermutet SRAM ein Kommunikationsproblem zwischen Akku und Drive-Unit. In solchen, laut SRAM seltenen Fällen, wird normalerweise der Hauptkabelbaum getauscht und die Kontakte geschmiert, was ohne zusätzliche Kosten für den Besitzer vonstattengeht.
- Natürlich lässt sich das Transition bewegen, denn der SRAM Powertrain-Antrieb weiß seine maximalen 90 Nm gut einzusetzen und überfordert nicht mit Leistungsspitzen. Die Kraftentfaltung und sonore Geräuschkulisse gefallen.
- SBG „Speed Balanced Geometry“ nennt Transition deren Rahmengeometrie-Ansatz. Fraglich ist, woher die Balance kommen soll, wenn nur das „Front Center“ länger wird und die Kettenstreben – wie im Falle des Repeater PT – über alle Größen 455 mm messen. Die Größen S und M werden hier unweigerlich eine andere Definition von Balance erfahren. Ebenfalls wird das Bike-Handling sich deutlich unterscheiden.
- Ausstattung und Preispunkt passen nach der letzten Preissenkung zwar etwas besser zusammen. Doch für 11.499 € (zuvor 12.999 €) würde man bspw. die Carbon-Variante der verbauten Crankbrothers-Laufräder erwarten. Die RockShox AXS-Reverb ist zwar ziemlich schick, aber 170 mm Hub sind erwartungsgemäß viel zu kurz für die Rahmengröße XL.
- Allzweckwaffe oder auch Alleskönner, so würde ich das Repeater PT nach rund 2 Monaten Testeinsatz beschreiben. Denn egal ob flowig, technisch, steil oder auf Jumplines jeglicher Größe, das Transition überzeugt mit sattem Fahrwerk, mit viel Gegenhalt und einem sofort einsetzenden Wohlgefühl beim Aufsitzen.
- Optik ist das A und O, zumindest für viele unter euch, mich eingeschlossen. Glücklicherweise kann das Repeater PT auch hier überzeugen und bietet dem Auge einen matten Stealth-Look, der mir sogar das ein oder andere Kompliment verschaffte am Trail.
Fazit – Transition Repeater PT XO AXS
Überrascht hat das Transition Repeater PT – denn die Annahme, dass es sich um ein großhubiges, eher träges Performance-E-MTB handelt, war unbegründet. Das Repeater PT überzeugt mit kräftigem, natürlichem Antritt, der es auch für längere Touren prädestiniert. Egal, ob flowig, technisch, steil oder auf kleinen bis großen Jumplines, das Transition Repeater PT überzeugt mit sattem Fahrwerk, viel Gegenhalt und einem Wohlgefühl ab dem ersten Aufsitzen. Trotz der Preissenkung von 1.500 € befindet sich das Repeater PT immer noch im hochpreisigen Segment. Doch der Preis von 11.499 € (UVP) für unser Testmodell stellt am Ende das größte Minus im Testfazit dar, was wiederum für die Performance des Bikes spricht.
Transition Repeater PT XO AXS Pro / Contra
Pro
- natürlicher, kraftvoller Antrieb
- hervorragende Fahrwerks-Balance aus satt und effizient
- überraschend agil und wendig
- Alleskönner von Tech bis Jumps
Contra
- hohes Preisniveau
- Geometrie-Details wie Kettenstrebenlängen und Sitzwinkel sollten überdacht werden
Was sagt ihr zum Transition Repeater PT?
Testablauf
Auf unseren Testrunden bewegen wir die Bikes in ihrem natürlichen Habitat, sprich: Wir fahren Trails, Trails, Trails! Unsere Testrunden haben alles, was ein E-Bike braucht:
- enge Uphill-Trails mit dicken Wurzeln, Steinen und losem Waldboden
- flache Trails mit kleinen Gegenanstiegen
- kurvige, flowige Downhills
- lange Schotterpisten bergauf und bergab
Jedes E-Bike wurde mehrfach auf dieser Runde gefahren und im Anschluss sorgfältig beurteilt.
Hier haben wir das Transition Repeater PT getestet
- Odenwald: Hier findet man alles, was Spaß macht auf zwei Rädern. Flowige Kurventrails, kleine und große Sprünge, steile technische Abfahrten. Dabei bewegt man sich oftmals auf sandigem Boden mit einem hohen Anteil von Nadelwald.
- Pfalz: Natürliche wie auch gebaute Trails. Alles von flowig, schnell, technisch und auch gern mal steil. Dazu natürliche Felsformationen, die auch mal an Trails in Kanada erinnern können.
- Vogesen: Das Trailparadies nicht weit entfernt der deutschen Grenze. Nadelwald und meist sandiger Boden schaffen hier den perfekten Loam-Cocktail für unglaublich gute und anspruchsvolle Trails. Hier kann man sich und sein Bike an die Grenzen bringen und dabei maximalen Spaß haben.
Mitch has been mountain biking since 2013. He enjoys shredding his enduro or trail bike on local trails, whether flowy or steep and technical. One of his passions is sailing, but not on the water, better through the air at the local jump spot or other opportunities in bike parks all over the world.
- Fahrstil / Riding style
- verspielt, strammes Grundtempo, lieber eine Kurve mehr als Straightline / playful, fast basic speed, rather one curve more than straightline.
- Ich fahre hauptsächlich / I mainly ride.
- Enduro, Trail, Jumps und auch gern mal Downhill / Enduro, Trail, Jumps and sometimes Downhill.
- Vorlieben beim Fahrwerk / Suspension preferences.
- etwas straffer, viel Zugstufe, so wenig Dämpfung wie nötig, ausreichend Pop / A little firmer, lots of rebound damping, as little high and low-speed damping as necessary, adequate pop.
- Vorlieben bei der Geometrie / Geometry preferences.
- nicht zu viel Reach, mittellange Kettenstreben, flacher Lenkwinkel / not too much reach, medium-length chainstays, slack head angle.
Testinfos kompakt
Repeater PT
60 – 90 Nm
≥ 500 Wh
- XC:
- 0 bis 120 mm Federweg (Hardtails und Full-Suspension)
- Trail:
- 100 bis 150 mm Federweg (Hardtails und Full-Suspension)
- All-Mountain:
- 120 bis 150 mm Federweg (Full-Suspension)
- Enduro:
- 150 bis 180 mm Federweg (Full-Suspension)
- Downhill:
- über 180 mm Federweg (Full-Suspension)
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