Canyon MTB Performance Pedale: Infos und Preise
Canyon, die Profis für fast alles rund ums Rad, haben bereits mehrfach bewiesen, dass sie mehr können als Bikes bauen. Neben eigenen Cockpits, Dropper Posts und anderen Parts bieten die Koblenzer jetzt auch ein eigenes Flatpedal für 99,95 € an. Das in zwei Größen verfügbare Pedal kommt mit 10 verstellbaren Pins pro Seite und ist in den Farben Schwarz und Raw erhältlich. Das Gewicht liegt bei 443 g pro Paar.
- Pin-Anzahl 10 je Seite
- Farben Schwarz / RAW
- Verfügbarkeit ab sofort
- Gewicht 443 g (Paar, inklusive 5,5 mm Pins)
- www.canyon.com
- Preis (UVP) 99,95 €
Im Detail
Ich befinde mich im Canyon-Onlineshop, ich lege mir ein schickes frisches Spectral in den Einkaufswagen – aber Moment mal, das Ding kommt ohne Pedale! Weiter unten sehe ich „Andere Kunden kauften auch …“ und darunter das Canyon Performance Flatpedal für 99,95 €. Kann man machen – aber sollte man auch?
Das Canyon Performance Flatpedal wird in zwei Größen angeboten. Die Größenempfehlung orientiert sich an der Schuhgröße und lautet 36–42 (100 mm x 95 mm x 17 mm) beziehungsweise 43+ (109 mm x 110 mm x 17 mm). Die konkave Alu-Plattform des Pedals fasst 10 Pins je Seite. Der aus der Plattform ragende Teil der Pins ist glatt ausgeführt, sodass beschädigte Pins ohne Weiteres demontierbar sind. Im Lieferumfang des Pedals ist ein Satz Pins erhalten. Die Pins im Bereich der Achse sind dabei etwas kürzer ausgeführt als die an der Außenkante der Plattform stehenden Pins. Das soll die Konkavität des Pedals weiter unterstreichen. Wem die mitgelieferten Pins zu kurz sind, der kann für 9,95 € einen Satz längere Pins kaufen.
Die Lagerung des Canyon Performance Flatpedals besteht aus einer breiten, selbstschmierenden Buchse und zwei Kugellagern. Die Buchse selbst ist nicht gefettet, sondern hat direkten Kontakt zur Achse. Bei einer Gewichtsbegrenzung von 200 kg sollen die Buchsen so lange halten, dass sie beim Service nicht getauscht werden müssen und sind dementsprechend nicht in dem 24,95 € kostenden Servicekit enthalten. Sollte die Buchse dennoch mal platt sein, ist das Maß der als Normteil ausgeführten Buchse bei Canyon erfragbar und kann dann im Netz geordert werden. Eine Ersatzachse sucht man im Onlineshop vergeblich.
Auf dem Trail
Wir haben die Canyon Performance Flatpedale mit den mitgelieferten Pins für euch über unsere Hometrails getreten. Die Lagerung des Canyon-Pedals fühlt sich beim Erstkontakt mit der Hand etwas seltsam an. Gefettete Lagerungen neigen dazu, sich sehr smooth anzufühlen – nicht so bei Canyon. Die Lagerung gibt ein etwas raues Feedback. Das ist allerdings kein Drama: Nachdem die Pedale ein paar Kilometer gefressen haben, laufen sie weich.
Der erste Stand auf dem Pedal fühlt sich mit meinen Größe-47-Füßen gut an. Man steht satt auf, aber nicht ganz so tief im Pedal, wie ich das von meinen Favoriten gewohnt bin. Das liegt aber nicht an der Plattform, sondern vielmehr an den kurzen Pins. Auf dem Trail liefert das Canyon Performance Flatpedal guten Grip. Dank der großen Plattform steht man nie auf einer Kante oder hat das Gefühl, dass das Pedal an irgendeiner Seite größer sein müsste. Soweit also alles prima, ich komme aber auch nach 100 km auf den Pedalen noch nicht so ganz ins Schwärmen. Mir fehlt in grobem Geläuf einfach der letzte Hauch Grip.
Es müssen also die langen Pins her. Obwohl die kurzen Pins schon ein paar Schrammen abbekommen haben, lassen sich alle Pins absolut stressfrei entfernen und die neuen langen Pins wieder montieren. Und siehe da: Das Canyon Flatpedal kann auch anders. Das Gefühl, etwas integrierter im Pedal zu stehen, stellt sich ein und der Grip lässt keine Wünsche mehr offen. Für zusammengerechnet etwa 110 € erhält man bei Canyon ein top funktionierendes Flatpedal mit langen Pins, das einem die Sicherheit gibt, auch auf die härtesten Missionen auf dem Mountainbike gehen zu können.
Allerdings gibt es dann doch noch einen Wermutstropfen: die Lagerung. Nach etwa 200 km hat eines der Pedale leichtes, wirklich minimales Spiel entwickelt. Aufgrund der Trockenschmierung erinnert mich das Pedal beim schnellen Drehen an die Lagerung meiner Skateboard-Rollen aus den Anfängen der 200oer. Schnell angedreht gibt es durch das Spiel diesen altbekannten vibrierenden Sound, bis das Pedal wieder steht. Dazu muss man sagen, dass mir dieses wirklich minimale Spiel nur aufgefallen ist, weil ich das Pedal im Stand einmal kurz schnell angedreht habe und es dann gerappelt hat. Man spürt das Spiel mit den Händen kaum und beim Fahren erst recht nicht.
Wir haben Canyon natürlich dazu befragt. Im Hause Canyon macht man ein Zulieferteil für das leichte Spiel verantwortlich. Canyon lässt potenzielle Kunden wissen, dass dieses Spiel in der Lagerung von der Garantie abgedeckt ist, sodass es in diesem Falle einen neuen Satz Pedale gibt.
Unseren zweiten Satz Pedale habe ich mittlerweile zwei Wochenenden durch den Bikepark Lac Blanc befördert, ein paar Runden auf Trails getreten und etwa 800 km auf meiner Pendelstrecke bewegt. Das Spiel und Gerappel des ersten Pedalpaars blieb tatsächlich aus.
Im Vergleich
Im Vergleich mit der Konkurrenz aus unserem großen Flatpedal-Vergleichstest muss sich das Canyon Performance Flatpedal auf dem Trail nicht verstecken. Es liefert den Grip und die Sicherheit der besten Pedale im Test. Allerdings hatte ich bei keinem anderen Flatpedal nach einer so kurzen Nutzung Spiel in der Lagerung. Sobald Canyon dieses Problem im Griff hat, muss die Konkurrenz sich warm anziehen. Mehr Pedal für 100 € gibt es bislang nirgends.
Fazit – Canyon MTB Performance Pedale
Die Canyon MTB Performance Pedale bieten eine super Performance zu einem Preis, der die Konkurrenz alt aussehen lässt. Vor allem überzeugten uns die langen Pins, die im Lieferumfang aber nicht enthalten sind. Leider entwickelte das erste Pedalpaar leichtes Spiel. Der zweite Satz Pedale lief während unseres Tests allerdings vollkommen stress- und vor allem spielfrei.
Canyon MTB Performance Pedale – Pro / Contra
Stärken
- günstiger Preis
- super Grip mit den längeren Pins
- zwei Plattformgrößen
- abgesetzte Pins für eine zerstörungsfreie Demontage
Schwächen
- Trockenlagerung entwickelt schnell Spiel
- nur kurze Pins im Lieferumfang enthalten
Sind die Canyon MTB Performance Pedale der Bang for the Buck?
18 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumEs wäre was anderes, wenn jedes 2. Pedal das Problem hätte. Da der 2. Satz keine Probleme macht, scheint es eine Ausnahme gewesen zu sein.
Das wäre ja so, als ob man ein Auto kauft, das hat einen gravierenden Mangel. Es wird getauscht, alles gut.
Jetzt behauptet man, bei Hersteller XY wäre jedes 2. Auto mangelhaft.
Hat niemand getan. Die Aussage bezieht sich auf die Menge der getesten Pedale in der Redaktion und ist richtig.
ist pure Spekulation.Deine Annahme hingegen
Kauf mal 100 Sätze und schau dann. DANN kann man eine Aussage dazu treffen.
Am Besten deutsche Firmen gleich von vornherein schlecht reden damit wir die irgendwann auch noch kaputt bekommen und direkt in China kaufen.
Wäre es Werbung bzw. Lob-Hudelei, hätten sie tunlichst das defekte Pedal verschwiegen. Oder nicht?
Wäre eine seltsame Art von Werbung.
Du möchtest nicht. Ich habe verstanden. Kein Problem.
da bin ich völlig bei Dir. Wäre auch nice wenn sich die Redaktion nochmal 5 Paar zusenden lässt und und ein paar Leutz aus dem Umfeld der Redaktion die fahren - und nochmal auf Fehler testen. Das wäre Dienst am Kunden & auch am Leser.Wir laden dich ein, jeden Artikel bei uns im Forum zu kommentieren und diskutieren. Schau dir die bisherige Diskussion an oder kommentiere einfach im folgenden Formular: