Merida eONE-Eighty 900 im Test Der Muskelprotz unter den E-Bikes

Merida eONE-Eighty 900 im Test: Mit sattem 180-mm-Fahrwerk stellt das Merida den Muskelprotz in unserem Vergleichstest dar. Der Baller-Bolide im modernen Aluminiumgewand setzt auf Mullet-Laufräder und Merida-Fast-Kinematik. Damit ist es für alles bereit, was sich ihm in den Weg stellt. Dank Bosch Performance CX der fünften Generation und großem 800-Wh-Akku kann der Lift getrost ausbleiben. Ob sich das Big-Bike von Merida auch im klassischen Trail-Gefilde wohlfühlt, haben wir für euch herausgefunden. Hier gibt’s den Vergleichstest!
Titelbild

Steckbrief: Merida eONE-Eighty 900 – Test 2025

EinsatzbereichEnduro, Freeride
Federweg180 mm/180 mm
LaufradgrößeMullet 29″-27,5″
RahmenmaterialAluminium
MotorBosch
Akkukapazität800 Wh
Gewicht (o. Pedale)26,8 kg
max. Systemgewicht140,0 kg
RahmengrößenXS, S, M, L, XL (im Test: L)
Websitewww.merida-bikes.com
Preisspanne4.999 Euro - 7.499 Euro
Preis: 7.499 Euro

Mit dem eONE-Eighty hat Merida vor allem die Bikepark- und Gravity-Fans im Visier. Das solide E-Mountainbike mit Aluminiumrahmen, Mullet-Aufbau und 180 mm Federweg verfügt über eine ASTM-5-Klassifizierung und ist damit offiziell für Bikepark- und Downhill-Laps freigegeben. Obendrauf gibt es eine 5-Jahres-Garantie.

Merida setzt im eONE-Eighty auf das Bosch Smart System mit Purion 400-Display und – wie alle E-MTBs in diesem Vergleichstest – auf den neuen Bosch Performance Line CX-Mittelmotor, der im September letzten Jahres vorgestellt wurde. Dieser kompakte Motor verfügt über die gleichen Kennzahlen wie sein Vorgängermodell, wurde aber neu konstruiert, ist 100 Gramm leichter, leiser und klappert nicht mehr. Für genügend Ausdauer setzt man auf einen 800-Wh-Akku – der sich aus dem Unterrohr entnehmen und mit dem optional erhältlichen PowerMore Range Extender kombinieren lässt. So wird der großhubige Ballerbolide zum Kilometerfresser mit satten 1050 Wh Akkukapazität.

Das Merida eONE-Eighty 900 ist ein Ballergerät mit viel Federweg und Ultimate-Fahrwerk von RockShox
# Das Merida eONE-Eighty 900 ist ein Ballergerät mit viel Federweg und Ultimate-Fahrwerk von RockShox - Motor: Bosch CX Gen5 | Akkukapazität: 800 Wh | Federweg v/h: 180/180 mm | Gewicht: 26,8 kg (Rahmengröße L, von eMTB-News gewogen) | Preis: 7.499 € (UVP).

Unser Testbike samt RockShox Ultimate-Fahrwerk soll sich laut Merida förmlich durch Steinfelder fressen und dabei Lust auf mehr machen. Dank Mullet-Setup will man Agilität und maximale Downhill-Performance vereint haben. Wer es noch satter braucht, darf gern auch einen Stahlfederdämpfer verbauen, der Hinterbau soll dafür angepasst worden sein.

Der schön geformte Alu-Rahmen lässt keine Zugverlegung am Steuerrohr zu
# Der schön geformte Alu-Rahmen lässt keine Zugverlegung am Steuerrohr zu - dafür wurde die edle kleine Lezyne-Lampe unauffällig integriert.
Das Fahrwerk des eONE-Eighty lässt keinen Zweifel daran
# Das Fahrwerk des eONE-Eighty lässt keinen Zweifel daran - dieses E-MTB ist zum Hämmern gemacht mit seinen 180 mm Federweg.

Verfügbar ist das Merida eONE-Eighty in drei Versionen: Das Einstiegsmodell eONE-Eighty 400 liegt bei 4.999 €, das 700er-Modell kommt auf 6.499 €. Die von uns getestete Top-Variante liegt bei angemessenen 7.499 € (alle Preise entsprechen dem UVP) und kommt auf stattliche 26,8 kg Lebendgewicht in Größe L (inkl. 800-Wh-Akku).

Der verbaute RockShox Vivid-Luftdämpfer des 7.499 € Top-Modells kann laut Merida gern durch ein Stahlfeder-Pendant ersetzt werden.
# Der verbaute RockShox Vivid-Luftdämpfer des 7.499 € Top-Modells kann laut Merida gern durch ein Stahlfeder-Pendant ersetzt werden.
Diashow: Merida eONE-Eighty 900 im Test: Der Muskelprotz unter den E-Bikes
Das Fahrwerk des eONE-Eighty lässt keinen Zweifel daran
Das Merida eONE-Eighty 900 kommt, wie alle unsere Testkandidaten in diesem Test, mit dem neuen Bosch Performance CX-Motor.
Merida eONE-Eighty 900 DSC 8407
Der schön geformte Alu-Rahmen lässt keine Zugverlegung am Steuerrohr zu
Auch bei den Reifen macht Merida alles richtig – Maxxis Assegai & DHR2.
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Youtube LogoVideo: Merida eONE-Eighty 900 im Test

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🤩 MERIDA eONE-Eighty 900 im Test: Der Muskelprotz unter den E-Bikes! 💪🏻
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Motor & Akku

Beim Antrieb handelt es sich, wie bei all den anderen Testkandidaten im Vergleichstest, um den neuen, 85 Nm starken Gen5 Bosch Performance CX-Motor. Das kompakte, um 100 g abgespeckte Aggregat kommt mit den identischen Leistungsdaten seines Vorgängers. Der neue Bosch CX-Motor unterstützt mit einer maximalen Kraft von bis zu 600 Watt. Angetrieben wird das Merida durch einen herausnehmbaren Bosch Powertube-Akku mit satten 800 Wh Kapazität. Natürlich kann das eONE-Eighty 900 durch einen Bosch PowerMore Range-Extender mit 250 Wh Kapazität erweitert werden.

Das Merida eONE-Eighty 900 kommt, wie alle unsere Testkandidaten in diesem Test, mit dem neuen Bosch Performance CX-Motor.
# Das Merida eONE-Eighty 900 kommt, wie alle unsere Testkandidaten in diesem Test, mit dem neuen Bosch Performance CX-Motor.

Der Akku lässt sich leicht entnehmen, um ihn so auch außerhalb des Bikes laden zu können oder ihn bei Bedarf einfach zu wechseln. Eine neue Akku-Abdeckung soll besser vor Schmutz, Stößen und Feuchtigkeit schützen und mithilfe eines Fidlock-Magneten an Ort und Stelle bleiben. Die Übersicht aller nötigen Fahrdaten übernimmt das dezente Purion 400-Display.

  • Motor Bosch Performance CX Gen5
  • Akkukapazität 800 Wh
  • Maximalleistung 600 Watt
  • Max. Drehmoment 85 Nm (Bosch CX)
  • Display Purion 400

Hier findest du mehr Informationen zu aktuellen E-Bike-Motoren.

Geometrie

Merida bietet das eONE-Eighty in ganzen fünf Rahmengrößen an und setzt auf eine als modern und aggressiv einzustufende Geometrie. Der Fokus ist klar zu erkennen: Bikepark und ruppige Strecken! Nur der Lenkwinkel, mit seinen 64,5°, liegt hier eher auf der moderaten Seite. Dagegen liegt der Sitzwinkel mit steilen 78,5° voll im Trend. Der lange Reach von 485 mm bei Rahmengröße L und die relativ kurzen Kettenstreben von 435 mm sollen eine gute Mischung aus Laufruhe und Agilität ermöglichen. Auch der Stack-Wert – also die Höhe der Front – stellt mit 666 mm einen regelrechten Highscore für die Rahmengröße L dar. Die Addition aus kurzen Kettenstreben, Mullet-Aufbau und etwas verhaltenem Lenkwinkel resultiert in einem moderaten bis kompakten Radstand (1272 mm), der dem Merida in Bezug auf seine Wendigkeit zugutekommen sollte.

Die Geometrie des Merida ist aggressiv und modern – auch wenn der Lenkwinkel schon fast als moderat bezeichnet werden kann.
# Die Geometrie des Merida ist aggressiv und modern – auch wenn der Lenkwinkel schon fast als moderat bezeichnet werden kann.
Die Kettenstrebenlänge beträgt über alle Größen kurze 435 mm – was dem großhubigen eONE-Eighty jedoch mehr Agilität verleihen soll.
# Die Kettenstrebenlänge beträgt über alle Größen kurze 435 mm – was dem großhubigen eONE-Eighty jedoch mehr Agilität verleihen soll.

Wusstest du eigentlich, dass du in Geometrics – unsere Datenbank für Fahrrad-Geometrien – viele aktuelle E-Bikes miteinander vergleichen und auf den ersten Blick die Unterschiede sehen kannst? Probier’s mal aus!

Erhältliche Rahmengrößen XS / S / M / L / XL

Merida eONE-Eighty 900 2025 mit Geometrieangaben in Rahmengröße L.
# Merida eONE-Eighty 900 2025 mit Geometrieangaben in Rahmengröße L.

Rahmengröße XS S M L XL
Laufradgröße Mullet 29/27,5 Mullet 29/27,5 Mullet 29/27,5 Mullet 29/27,5 Mullet 29/27,5
Reach 415 mm 435 mm 460 mm 485 mm 505 mm
Stack 652 mm 657 mm 661 mm 666 mm 670 mm
STR 1,57 1,51 1,44 1,37 1,33
Lenkwinkel 64,5° 64,5° 64,5° 64,5° 64,5°
Sitzwinkel, effektiv 78,5° 78,5° 78,5° 78,5° 78,5°
Oberrohr (horiz.) 556 mm 577 mm 604 mm 630 mm 652 mm
Steuerrohr 110 mm 115 mm 120 mm 125 mm 130 mm
Sitzrohr 400 mm 410 mm 425 mm 445 mm 465 mm
Kettenstreben 435 mm 435 mm 435 mm 435 mm 435 mm
Radstand 1.195 mm 1.218 mm 1.245 mm 1.272 mm 1.294 mm
Tretlagerabsenkung 12 mm 12 mm 12 mm 12 mm 12 mm
Einbauhöhe Gabel 600 mm 600 mm 600 mm 600 mm 600 mm
Federweg (hinten) 180 mm 180 mm 180 mm 180 mm 180 mm
Federweg (vorn) 180 mm 180 mm 180 mm 180 mm 180 mm

Ausstattung

Merida bietet das eONE-Eighty in drei Varianten an. Den Einstieg stellt das 400er-Modell dar, welches mit SR Suntour-Fahrwerk, Tektro-Bremsen, Shimano Cues-Schaltung und Merida-Laufrädern ausgestattet und für 4.999 € zu haben ist. Der Preis für das mittlere Modell eONE-Eighty 700 liegt bei 6.499 EUR (UVP) und hier bekommt man dann schon ein RockShox-Fahrwerk mit Zeb-Federgabel und Vivid-Luftdämpfer – beides in der Select-Variante. Dazu SRAM DB8-Bremsen und SRAM GX Eagle-Schaltung.

In diesem Vergleichstest kam das Topmodell – Merida eONE-Eighty 900 – für 7.499 € zum Einsatz. Es kommt mit top-notch RockShox Ultimate-Fahrwerk, bestehend aus Zeb-Gabel und Vivid-Dämpfer. Geschaltet und gebremst wird mit der robusten und hochwertigen Shimano XT-Gruppe. Die Kraftübertragung findet statt durch eine löbliche Reifen- und Laufradkombination aus Maxxis Assegai/Minion DHR2 inn MaxxGrip und MaxxTerra-Mischung, welche auf hochwertige und haltbare DT Swiss HF 1700-Laufräder geschnallt werden. Ein Highlight im wahrsten Sinne: das Lezyne Hecto StVZO E350+ Reverse-Frontlicht, das direkt vom Akku betrieben wird.

Das Merida eONE-Eighty 900 für 7.499 € hat alles, was man benötigt, um selbst bei einsetzender Dunkelheit noch sicher den Trail hinunterzukommen.
# Das Merida eONE-Eighty 900 für 7.499 € hat alles, was man benötigt, um selbst bei einsetzender Dunkelheit noch sicher den Trail hinunterzukommen.
Die XT-Bremsen werden von (günstigen) 220er-Scheiben an der Front  ergänzt.
# Die XT-Bremsen werden von (günstigen) 220er-Scheiben an der Front ergänzt.
Das Fahrwerk stammt aus dem obersten Regal – hier gibt es keine Kompromisse.
# Das Fahrwerk stammt aus dem obersten Regal – hier gibt es keine Kompromisse.
Der Bosch CX Gen5 wird durch ein Purion 400-Display unterstützt.
# Der Bosch CX Gen5 wird durch ein Purion 400-Display unterstützt.
Auch bei den Reifen macht Merida alles richtig – Maxxis Assegai & DHR2.
# Auch bei den Reifen macht Merida alles richtig – Maxxis Assegai & DHR2.
Es werde Licht
# Es werde Licht - etwas unüblich für ein angepriesenes Bikepark-Gerät, aber dennoch nützlich – das Lezyne-Frontlicht.

Ein Großteil der Komponenten wie Lenker, Vorbau oder bspw. die Vario-Sattelstütze entstammt dem hauseigenen Merida-Expert-Portfolio. Das Gesamtgewicht (inkl. Lampe und großem 800-Wh-Akku) liegt bei 26,8 kg.

Hier findest du alle Infos und einen Test vom neuen Bosch Performance CX: Bosch CX Motor Gen5 2025 – Infos und Test

  • Federweg v/h 180/180 mm
  • Motor Bosch CX Gen5
  • max. Drehmoment 85 Nm
  • Akkukapazität 800 Wh
  • Federgabel RockShox Zeb Ultimate (180 mm)
  • Dämpfer RockShox Vivid Ultimate (180 mm)
  • Schaltung Shimano XT
  • Bremsen Shimano XT
  • Laufräder DT Swiss HF 1700
  • Reifen
    • Vorderrad Maxxis Assegai MaxxGrip Exo+
    • Hinterrad Maxxis DHR2 MaxxTerra DoubleDown
  • Cockpit Merida Expert eTR (780 mm) / Merida Expert eTR II (40 mm)
  • Motor Bosch Performance CX Gen5
  • Akkukapazität 800 Wh
  • Display Bosch Purion 400
  • Gewicht 26,8 kg (Größe L, gewogen von eMTB-News)
  • Preis (UVP) ab 4.999 € | Bikemarkt: Merida eONE-Eighty kaufen
  • www.merida-bikes.com

Merida eONE-Eighty 900 – Test auf dem Trail

Wer gern schnell fährt, wilde ruppige Linien schätzt, auch mal über Sprünge fegt oder grundsätzlich viel Bikepark fährt, ist mit dem Merida hervorragend beraten.

Uphill

Bevor wir uns auf die erste Bergetappe begeben, ist das obligatorische Grundsetup vorzunehmen. Hierbei fällt das vorinstallierte Lezyne-Frontlicht ins Auge, das eher für geteilte Meinungen sorgt. Grundsätzlich ist zu sagen, wer solch ein E-MTB als Allrounder nutzt und auch mal den abendlichen Heimweg damit antritt, für die oder den ist es ein absolutes Plus. Bikeparkfreundinnen und Trail-Enthusiasten, die das Bike ausschließlich als Sportgerät nutzen, können den Scheinwerfer auch einfach demontieren. Denn optisch macht das Merida eine wirklich gute Figur, wenn es auch etwas üppiger ausfällt als so manch andere Test-Konkurrenten.

Unser Testpilot Arne beim Erklimmen des nächsten Trailstarts
# Unser Testpilot Arne beim Erklimmen des nächsten Trailstarts - das eONE-Eighty gewinnt hier keine Preise, ist aber ein solider und sehr bequemer Tourbegleiter.

Im Uphill überzeugt das Merida mit guten Klettereigenschaften und einer sehr effizienten Sitzposition. Auch wenn das 180-mm-E-MTB keine Bergziege ist, überzeugt uns die Traktion auf unebenen Streckenabschnitten. Das Gewicht im Zusammenspiel mit viel Hub lässt das Merida in technischen Kletterpassagen jedoch etwas träger erscheinen. Hier hat beispielsweise das Focus JAM² mit identischem Gewicht, aber deutlich weniger Federweg und strafferer Abstimmung die Nase vorn. Dennoch überzeugt das auf Bikepark und Downhill getrimmte Merida eONE-Eighty mit hohem Komfort und guten Bergauf-Eigenschaften.

Downhill, Abfahrt, Trail

Die Abfahrt ist es, wofür dieses Geschoss gebaut wurde. Unterstrichen wird dies durch die solide und teils hochwertige Ausstattung – dazu gehören ebenfalls die weise gewählten Maxxis-Reifen, welche in MaxxGrip Exo+ an der Front und MaxxTerra DD-Konfiguration am Heck gewählt wurden. Unserer Meinung nach sollte dies der Standard sein, jedoch werden wir immer wieder vom Gegenteil überrascht. So bleibt uns keine Wahl, wir spannen den Gasgriff und greifen direkt an. Das 180-mm-Fahrwerk gönnt uns obendrein viel Sicherheit und Komfort. Es darf gebügelt werden: Die Kombination aus viel Hub, relativ hohem Gewicht und Baller-Geometrie lässt das Merida im Vergleich zur Konkurrenz etwas behäbiger wirken. Auch das ähnlich konzipierte Centurion No Pogo R3000 – 170 mm Federweg und rund 1,5 kg weniger auf den Rippen – fährt sich im direkten Vergleich agiler und spritziger.

Gemacht für die Abfahrt
# Gemacht für die Abfahrt - das Merida kann auf groben und schnellen Trail-Segmenten zeigen, was es kann – ballern bis der Arzt kommt.
Enge Kehren und verblockte Segmente entsprechen nicht ganz der Kernkompetenz dieses 180-mm-Geschosses.
# Enge Kehren und verblockte Segmente entsprechen nicht ganz der Kernkompetenz dieses 180-mm-Geschosses.
Dennoch vermittelt es in jeder Situation ein hohes Maß an Sicherheit und lädt ein zum Hämmern.
# Dennoch vermittelt es in jeder Situation ein hohes Maß an Sicherheit und lädt ein zum Hämmern.
Etwas mehr Körpereinsatz ist vonnöten, um das Merida flink durch technisches Geläuf zu manövrieren
# Etwas mehr Körpereinsatz ist vonnöten, um das Merida flink durch technisches Geläuf zu manövrieren - Grip ist dabei nie ein Problem, davon generiert dieses Bike immer ausreichend.

Man panzert mit dem Merida über Hindernisse jeglicher Art, was grundsätzlich nichts Schlechtes ist. Denn je nach Gusto kommt solch ein Fahrverhalten samt der gebotenen Sicherheit einigen Gravity-Fans entgegen. Wer es jedoch auf klassisches Trailfahren, enge technische Routen oder Flowlines abgesehen hat, muss hier etwas mehr Kraft investieren, um ans Ziel zu gelangen. Das Merida glänzt hingegen in sehr ruppigen schnellen Abschnitten und lässt sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen. Schnelle Richtungswechsel benötigen allerdings etwas mehr Nachdruck, dafür belohnt es uns mit sattem Fahrgefühl und verzeiht auch eine eher martialische Linienwahl.

Wer es richtig fliegen lässt, der wird belohnt – das Merida ist gutmütig und nur schwer aus der Ruhe zu bringen
# Wer es richtig fliegen lässt, der wird belohnt – das Merida ist gutmütig und nur schwer aus der Ruhe zu bringen - auch wenn mein Gesichtsausdruck etwas anderes vermuten lässt.

Wer gern agil und mit viel Pop über den Trail hüpft, trifft mit dem Merida nicht ganz ins Schwarze. Wer jedoch gern schnell fährt, wilde ruppige Linien schätzt, auch mal über Sprünge fegt oder grundsätzlich viel Bikepark fährt, ist mit dem Merida hervorragend beraten. Vergleicht man das Merida mit den anderen Testkandidaten, so reiht es sich, was Agilität und Spritzigkeit angeht, hinten ein. Dafür steht es in Sachen „Ballermodus“ ganz weit vorn und überzeugt dabei mit einem hohen Sicherheitsgefühl in ruppigen Passagen. Im direkten Vergleich mit dem Mondraker Craft RR oder dem Bulls Sonic EN-R Team wirkt es etwas träge, doch hier stehen sich bis zu 4,7 kg Gewichtsunterschied sowie 30 mm Differenz im Federweg gegenüber. Auch das Einsatzgebiet bzw. die Ausrichtung beider Bikes ist vollends unterschiedlich. Daher geht das Merida eONE-Eighty 900 eine klare Empfehlung an Hämmerfreunde und Gravity-Fans aus diesem Vergleichstest.

Das ist uns aufgefallen

  • Frontlicht Die Lezyne-Frontlicht sorgt für geteilte Meinungen. Grundsätzlich sinnvoll im Straßenverkehr, oder wenn es mal später wird am Trail. Für ein E-MTB mit Fokus Bikepark und Ballern vielleicht etwas zu viel des Guten. Dennoch, der Scheinwerfer kann einfach demontiert werden und macht das Merida damit ab Werk breiter nutzbar.
  • Reifenwahl Das Merida eONE-Eighty 900 kommt mit Maxxis-Reifen mit solider Karkassen- und Compound-Auswahl. Klebrige MaxxGrip-Mischung an der Front und eine etwas härtere MaxxTerra-Mischung am Heck. Die stabile DD-Karkasse sorgt für mehr Durchhaltevermögen und Stabilität. Top!
  • Geräuschkulisse Ab und an war ein für uns nicht exakt lokalisierbares Klappern zu vernehmen. Wir gehen von einer gelösten Akku-Halterung aus, konnten dies im Testverlauf jedoch nicht mehr verifizieren.
  • Integriertes Tool Am Unterteil des Sattels findet sich integriertes Multi-Tool, das absolut sinnvoll sein kann, nicht ganz so sinnstiftend ist jedoch die Tatsache, dass es ununterbrochen Spritzwasser und Dreck ausgesetzt wird.
Merida eONE-Eighty 900 DSC 8397
# Merida eONE-Eighty 900 DSC 8397
Merida eONE-Eighty 900 DSC 8407
# Merida eONE-Eighty 900 DSC 8407
Merida eONE-Eighty 900 DSC 8413
# Merida eONE-Eighty 900 DSC 8413
Merida eONE-Eighty 900 DSC 8422
# Merida eONE-Eighty 900 DSC 8422
Das Merida mit seinen 180 mm Federweg fokussiert weniger Flowtrails als vielmehr grobes Terrain
# Das Merida mit seinen 180 mm Federweg fokussiert weniger Flowtrails als vielmehr grobes Terrain - wer sich dessen bewusst ist und kein flinkes Trailbike sucht, findet im eONE-Eighty einen potenten Begleiter.

Fazit – Merida eONE-Eighty 900

Das Merida eONE-Eighty stellt in diesem Vergleichstest den meisten Federweg und fokussiert damit weniger flowige als vielmehr schnelle und raue Trails. Es ist kein Leichtgewicht, kann aber durch seine durchdachte Geometrie sowie eine ergonomische und komfortable Sitzposition punkten und geht dabei solide und mit viel Traktion den Berg hinauf. In der Abfahrt liegt es satt, gönnt einem dabei viel Grip und Sicherheit in jeder Lebenslage. Es bügelt Unebenheiten einfach weg, wirkt auf weniger anspruchsvollen Strecken dadurch aber etwas leblos. Flowtrails benötigen mehr Kraft, um dynamisch gefahren zu werden. Das eONE-Eighty glänzt mit solidem Preis-Leistungs-Verhältnis und kann vor allem bei Bikepark- und Gravity-Fans punkten.

Artikelbild

Merida eONE-Eighty 900 – Pro / Contra

Stärken

  • bequeme und effiziente Sitzposition
  • viel Grip in allen Lagen
  • hohes Sicherheitsgefühl
  • macht Bock auf Ballern

Schwächen

  • etwas träger und weniger agil im Vergleich zur Konkurrenz
  • relativ hohes Gewicht

Wie gefällt dir das Merida eONE-Eighty 900? Hast du vielleicht schon selbst Erfahrungen mit diesem Modell gesammelt? Wenn ja, poste sie doch in die Kommentare und lass die Community daran teilhaben.


Testablauf

Auf unseren Testrunden bewegen wir die Bikes in ihrem natürlichen Habitat, sprich: Wir fahren Trails, Trails, Trails! Unsere Testrunden haben alles, was ein E-Bike braucht:

  • enge Uphill-Trails mit dicken Wurzeln, Steinen und losem Waldboden
  • flache Trails mit kleinen Gegenanstiegen
  • kurvige, flowige Downhills
  • lange Schotterpisten bergauf und bergab

Jedes E-Bike wurde mehrfach auf dieser Runde gefahren und im Anschluss sorgfältig beurteilt.

Hier haben wir das Merida eONE-Eighty 900 getestet

  • Bamberg/Bad Kreuznach, Deutschland: Hier gibt es schmale, enge Trails, die mit Wurzeln und Steinen gespickt sind, steile technische Uphills und flowige Downhills.
  • Latsch/Vinschgau, Italien: Sunny-Benny-, Flipsi-, Tschilli-, Roatbrunn-, 4-gewinnt-13-Trail – wer kennt die legendären Trails nicht, die sich durch die Hängen rund um Latsch und Goldrain schlängeln und eine große Menge an Abwechslung bieten. Von ultraflowig hin zu ausgesetzt und technisch anspruchsvoll, von sauber geshaped bis zu Steinfeldern mit Integralhelm großen Steinen⁣ oder Wurzelteppichen, die sich einem in den Weg stellen, findet man alles auf den Trails im Vinschgau./li>

Tester-Profil: Rico Haase
62 cm95 kg86 cm61 cm183 cm
E-Enduro, E-Trailbike, Hardtail, Downhiller, Rennrad – mir macht jedes Bike Spaß. Egal ob mit oder ohne Motor, außer ich muss damit unendlich bergauf fahren – da mag ich Motorunterstützung schon sehr. Flowige Trails, gern auch gebaut, liebe ich. Ach ja, eins noch, ich hasse Spitzkehren. Ich bin 1.83 m groß und fahre in 99 % der Fälle Rahmen der Größe L – mein Sweetspot liegt zwischen 470 und 480 mm Reach.
I ride everything: E-Enduro, E-Trailbikes, hardtails, downhill, road – I enjoy it all, whether it’s E-assisted or not. I’ll admit that I do quite like having a motor on the uphills though. There’s lots to love about flowing trails; natural or built. The only thing I hate – switchbacks. I am 1.83 m tall and ride in 99% of cases frame size L - my sweet spot is between 470 and 480 mm Reach.
Fahrstil / Riding style
Verspielt und flowig / Flowing and playful
Ich fahre hauptsächlich / I mainly ride
E-Enduro, E-Trailbike, aber auch XCO, DH und Road / E-Enduro, E-Trailbike but also XCO, DH and road
Vorlieben beim Fahrwerk / Preferred suspension setup
Straff und schnell – ich möchte wissen, was unter mir passiert / Firm and reactive – I like feedback from the trail
Vorlieben bei der Geometrie / Preferred geometry
Langer Reach, kurzer Vorbau, breiter Lenker / Long reach, short stem, wide bars

Tester-Profil: Michael Biernoth
71 cm100 kg92 cm68 cm194 cm
Mitch ist seit 2013 auf dem Mountainbike unterwegs. Gern bügelt er mit dem Enduro- oder Trail Bike auf heimischen Trails, egal ob flowig oder steil und technisch. Einer seiner Leidenschaften ist das Segeln, jedoch nicht auf dem Wasser, lieber durch die Luft am Local Jumpspot oder anderen Gelegenheiten in den Bikeparks dieser Welt.

Mitch has been mountain biking since 2013. He enjoys shredding his enduro or trail bike on local trails, whether flowy or steep and technical. One of his passions is sailing, but not on the water, better through the air at the local jump spot or other opportunities in bike parks all over the world.

Fahrstil / Riding style
verspielt, strammes Grundtempo, lieber eine Kurve mehr als Straightline / playful, fast basic speed, rather one curve more than straightline.
Ich fahre hauptsächlich / I mainly ride.
Enduro, Trail, Jumps und auch gern mal Downhill / Enduro, Trail, Jumps and sometimes Downhill.
Vorlieben beim Fahrwerk / Suspension preferences.
etwas straffer, viel Zugstufe, so wenig Dämpfung wie nötig, ausreichend Pop / A little firmer, lots of rebound damping, as little high and low-speed damping as necessary, adequate pop.
Vorlieben bei der Geometrie / Geometry preferences.
nicht zu viel Reach, mittellange Kettenstreben, flacher Lenkwinkel / not too much reach, medium-length chainstays, slack head angle.

Tester-Profil: Arne Koop
67 cm75 kg87 cm63 cm184 cm
Arne ist seit 2010 auf dem Mountainbike unterwegs. Am liebsten scheucht er Enduro-, Downhill- oder Trail-Bikes auf ruppigen Trails bergab. Wenn sich die Gelegenheit bietet, springt er jedoch auch gerne mal aufs E-Bike oder dreht eine Runde mit dem Rennrad.
Arne started mountain biking in 2010. He prefers to ride enduro, downhill or trail bikes on rough trails. When the opportunity arises, he also likes to jump on an e-bike or go for a spin on his road bike.
Fahrstil / Riding style
sauber, hohes Grundtempo / Flowing and playful
Ich fahre hauptsächlich / I mainly ride
Enduro/ Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk / Preferred suspension setup
vorne straffer als hinten, schneller Rebound, nicht zu viel Dämpfung / front firmer than rear, fast rebound, not too much damping
Vorlieben bei der Geometrie / Preferred geometry
Reach um die 480 mm, keine zu kurzen Kettenstreben, flacher Lenkwinkel/ Reach around 480 mm, chainstays not too short, slack head angle

Hier geht es zu den Einzelartikeln aus diesem Vergleichstest:

Testinfos kompakt

eONE-Eighty 900

Einsatzbereich
All-Mountain: 6/10 – Trail: 7/10 – Enduro: 8/10 – Downhill: 9/10
Motor + Akku
Bosch
Performance Line CX Gen5
Akkukapazität
800 Wh
max. Drehmoment
85 Nm
E-Bike-Kategorie
performance
PERFORMANCE
60 – 90 Nm
≥ 500 Wh
Uphill
schlecht
super
Downhill
schlecht
super
Motor-Power
schwach
extrem
Preis/Leistung
zu teuer
perfekt
Sitzposition
aufrecht
sportlich
Handling
verspielt
laufruhig
Erklärung der Einsatzbereiche
XC:
0 bis 120 mm Federweg (Hardtails und Full-Suspension)
Trail:
100 bis 150 mm Federweg (Hardtails und Full-Suspension)
All-Mountain:
120 bis 150 mm Federweg (Full-Suspension)
Enduro:
150 bis 180 mm Federweg (Full-Suspension)
Downhill:
über 180 mm Federweg (Full-Suspension)

6 Kommentare

» Alle Kommentare im Forum
  1. Freerider, Ballerbolide, Bike Park, Downhiller, Geschoss, Baller Geometrie...

    Lenkwinkel, Gewicht und nicht zuletzt das integrierte Licht bestätigen den Einsatzzweck.

    Mit Stahlfeder und Pedale 28 kg - Viel Spass smilie

  2. Bei den Schweißnähten hat jemand fälschlicherweise ein "w" ins Wort eingebaut smilie . Echt, das sieht aus wie ein handgeklöppelter Rahmenprototyp. Oder es sieht auf den Fotos schlimmer aus als es ist, aber schöne Nähte sind anders.

  3. Watt n Panzer

  4. Hatte ja auch kurz gezuckt um auf den Bestell-Button zu drücken, hab dann doch wo anders gedrückt. 🙈

  5. Das Frontlicht bei den Meridas ist saupraktisch und durchaus gut gemacht, auch von der Optik!
    Bis aufs Gewicht ist das bike absolut top, Preis/Leistung gerade noch so ok. Seh da eher kräftige Fahrer als Leichtgewichte drauf. RockShox Ultimate-Fahrwerk ist ja sehr beleibt zur Zeit, muss ja was dran sein ;-)

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