Komoot an Italienischen Tech-Riesen verkauft Droht jetzt das Evernote-Schicksal?

Die italienische Technologiefirma Bending Spoons hat die Übernahme der deutschen Outdoor- und Routenplanungsplattform komoot bekanntgegeben. Damit soll ein weiterer Schritt im wachsenden Markt für digitale Abenteuerlösungen gesetzt werden.
Titelbild

Am 20. März 2025 wurde von Bending Spoons der Abschluss der Übernahme von komoot per Pressemitteilung verkündet. Der Kaufpreis wurde nicht öffentlich kommuniziert, die Transaktion soll aber einen bedeutenden Schritt für beide Unternehmen bedeuten. komoot sei in den vergangenen Jahren zu einer der führenden Outdoor-Plattformen Europas mit über 45 Millionen Nutzern gewachsen, hieß es weiter.

Komoot wurde 2010 gegründet und hat seinen Sitz in Potsdam.

Strategische Partnerschaft für globales Wachstum

Markus Hallermann, Mitgründer und CEO von komoot, habe sich zuversichtlich über die Zusammenarbeit geäußert. komoot sei aus dem Nichts aufgebaut worden und habe sich zu einer Plattform mit weltweiter Reichweite entwickelt. Für die nächste Wachstumsphase seien jedoch andere Fähigkeiten erforderlich, weshalb Bending Spoons als Partner mit Expertise im Skalieren von Plattformen ideal geeignet sei. Der Fokus solle auf Innovationen und globaler Expansion liegen, konkrete Pläne wurden nicht genannt.

Kompetenzen bündeln, Potenziale heben

Luca Ferrari, CEO und Mitgründer von Bending Spoons, hob die bisherigen Erfolge von komoot hervor. Mit den Technologien und dem Know-how seines Unternehmens könne die Plattform weiter gestärkt werden. Bending Spoons, bekannt für Plattformen wie Evernote, Issuu, WeTransfer und Brightcove sehe in komoot eine Möglichkeit, das eigene Portfolio im Bereich digitaler Lifestyle- und Freizeitlösungen auszubauen. Ziel sei es, die Community von komoot zu unterstützen und neue Nutzer weltweit zu erreichen.

Personelle Einschnitte und Preiserhöhungen – wie bei vorherigen Übernahmen?

Die Übernahme von komoot reihe sich in eine Serie von Akquisitionen ein, die Bending Spoons in den vergangenen Jahren getätigt hat, oftmals mit großen Einschnitten für das Personal.

  • So wurden etwa nach der Übernahme von Evernote im Januar 2023 bereits im Juli desselben Jahres fast alle Mitarbeiter entlassen, während die Operationen ins Hauptquartier von Bending Spoons in Mailand verlagert wurde.
  • Ähnlich sei es bei Mosaic Group (Januar 2024, 330 Entlassungen)
  • WeTransfer (Juli 2024, 75 % der Belegschaft entlassen)
  • MeetUp (Januar 2024, erhebliche Kürzungen) und
  • Brightcove (November 2024, zwei Drittel der US-Mitarbeiter entlassen) verlaufen.

Ob auch bei komoot nach der Übernahme Stellenstreichungen und eine Zentralisierung der Aktivitäten drohen könnte, ist derzeit nicht bekannt.

Auch ob es Preiserhöhungen in Richtung der Nutzer geben wird, ist derzeit unklar. Deutlich gestiegene Abo-Preise ist bei den vorherigen Bending Spoons-Übernahmen wie z.B. Evernote und WeTransfer ein Thema.

Was sagt ihr zur Übernahme von komoot durch Bending Spoons?

Infos: Pressemitteilung bendingspoons.com

27 Kommentare

» Alle Kommentare im Forum
  1. Ich hab das Weltpaket ganz am Anfang von komoot gekauft ... ich glaube 29,99€ mit "Lebenslanger" Nutzung...
    Genau. Hatte das gleiche bezahlt.
  2. Genau. Hatte das gleiche bezahlt.
    dann hoffen wir dass die es nicht abbestellen... aber die finden schon Wege dass man mehr bezahlt...
  3. dann hoffen wir dass die es nicht abbestellen... aber die finden schon Wege dass man mehr bezahlt...
    Und ist das so unverständlich?

    Einmal zahlen und lebenslange Nutzung ist nicht wirklich ein Geschäftsmodell, von dem ein Unternehmen leben kann.
    Mitarbeitende, Weiterentwicklung der App etc. kosten nunmal kontinuierlich Geld.
  4. Ich habe mir schon immer die Frage gestellt, wie es der Anbieter mit einer einmaligen Zahlung schafft Gewinne zu erzielen.

    Ich hatte jetzt zweimal das Premium-Abo zu vergünstigten Konditionen.

    Aus meiner Sicht sollte die App für alle aktiven User 30 Euro pro Jahr kosten. Das fände ich fair und das wäre mir die Nutzung wert.

    Leider vertreten viele App-User die Meinung, dass Apps nichts kosten dürfen.

    Ich kaufe in vielen Fällen die Bezahl-Version, wenn mir die App das wert ist.

    Im Falle von LED-Blinker.de, Blitzer.de-Plus und Mein Haushaltbuch.de habe ich trotz gekauter Version schon mehrfach gespendet, da mir neue Features und die Pflege der Apps das einfach wert waren.

    60 Euro für Komoot waren mir allerdings schon immer zu viel.

  5. Habe auch das Weltpaket, wobei ich die Komoot Planung/Navigation eigentlich nur zum Wandern nutze.
    Beim Biken nutze ich Komoot hauptsächlich zum Aufzeichnen meiner Tour und teilen mit den Kumpels.
    Manchmal auch um im Urlaub ein paar Trails zu suchen.
    Bei einem Abosystem wäre ich aber auch raus...

Was meinst du?

Wir laden dich ein, jeden Artikel bei uns im Forum zu kommentieren und diskutieren. Schau dir die bisherige Diskussion an oder kommentiere einfach im folgenden Formular: