eMTB-News.de

Bike-Festival Riva 2019 – Hayes
Neue Enduro-Komponenten von Manitou, SUNringlé und Hayes

Hayes dreht weiter am Enduro-Rad und bringt zum Bike-Festival Riva gleich eine ganze Reihe neuer Komponenten mit: Ein Jahr nach der Wiederbelebung der Hayes-Bremsen kommt nun ein langhubiges Enduro-Fahrwerk von Manitou, bestehend aus der Manitou Mezzer Pro-Federgabel und dem Manitou Mara Pro-Dämpfer auf den Markt. Ergänzt wird es von neuen SUNringlé Bubba-Naben sowie einer leichteren Bremse, der Hayes Dominion A2. Wir haben alle Informationen, Bilder und auch einen ersten kurzen Fahreindruck vom Lago im Gepäck.

Vollständigen Artikel lesen …

Manitou Mezzer Pro-Federgabel

Die neue Manitou Mezzer Pro-Federgabel soll nichts weniger als die leichteste, steifste und am sensibelsten arbeitende Enduro-Gabel auf dem Markt sein. Mit diesen markigen Worten werden wir am Stand von Manitou empfangen, wo für den Nachmittag direkt eine erste Testfahrt vereinbart ist. Die Kernfakten der Mattoc-Nachfolgerin:

# Konkurrenz belebt das Geschäft: Die Manitou Mezzer Pro konkurriert mit 180 mm Federweg und ausgefeilter Dämpfungs- und Federungstechnik direkt mit der RockShox Lyrik oder der Fox 36

Was auf dem Papier nicht verkehrt klingt, soll auf dem Trail besonders überzeugen. So verspricht Manitou, dass man bei der Torsionssteifigkeit vergleichbare Gabeln um 28 % übertreffen könnte. Spannender als diese Werte ist jedoch das Innenleben. Auf der Luftfederseite verwendet Manitou die bekannte Dorado Air-Doppelluftkammer, die am unteren Ende über ein Ventil befüllt wird. Hinzu kommt das bekannte IRT-System, das von oben befüllt wird und für die gewünschte Progression in der Kennlinie sorgen soll. Auf Seiten der Dämpfung steht dem eine neu entwickelte Kartusche mit Bladder gegenüber. Diese soll in Zusammenarbeit mit SKF auf minimale Reibung optimiert worden sein und kann vom Endkunden über zwei kleine Öffnungen entlüftet werden, sollte sich einmal Luft eingemischt haben. Analog zur Downhill-Gabel Dorado kommt auch bei der neuen Manitou Mezzer ein hydraulischer Durchschlagschutz in der Dämpfung zum Einsatz. So dringt der Dämpferkolben gegen Ende des Federwegs in eine mit Öl gefüllte Tasche ein – die Verdrängung des Öls sorgt für einen besonders stark gedämpften Federweg bis zum Durchschlag.

# Mezzer, Gabel, Schere, Licht … ob den Amerikanern klar war, dass wir Deutschen nicht nur „mess around“ verstehen würden?
Diashow:
Diashow starten »
# Bei Manitou kommt noch eine echte Steckachse zum Einsatz
# Einstellungen für Druckstufe (rechts) sowie den Luftdruck in der IRT-Kammer (links) auf der Oberseite der Gabel
# Am unteren Ende der Gabel wird die Positiv-Luftkammer befüllt - über eine Ausgleichsbohrung stellt sich der Druck in der Negativfeder automatisch ein
# Fachwerk für niedriges Gewicht bei hoher Steifigkeit - Manitou will eine Verdrehsteifigkeit um 28 % über dem gleichgewichtigen Wettbewerb erzielt haben
# Optionen bei der Leitungsführung - entweder vorne oder auf der Rückseite des Castings finden sich Optionen zur Leitungsmontage
# Hohlgebohrte Gabelkrone für reduziertes Gewicht - die 29" Ausführung bringt 2.032 g auf die Waage, die 27,5" Variante soll genau 2.000 g wiegen
# Passend für das Reverse Arch Casting bietet Manitou ein anschraubbares Schutzblech an
# Klare Ansage bei den Decals: Manitou meldet sich im langhubigen Enduro-Segment zurück - die Mezzer gibt es sowohl mit 29", als auch mit 27,5" Casting und in jeweils zwei verschiedenen Offset-Längen

Manitou Mara Pro-Dämpfer

Das entsprechende Gegenstück für den Hinterbau zur Mezzer-Gabel soll der neue Manitou Mara Pro-Dämpfer sein. Der Luftdämpfer mit großem Ausgleichsbehälter wurde mit einem Fokus auf abfahrtsorientierte, langhubige Bikes entwickelt und soll gut 425 g auf die Waage bringen. Er wechselt für 610 € den Besitzer.

# Ein Enduro-Dämpfer fehlte bislang noch im Sortiment von Manitou - nun stellt man den Mara Pro vor
# Manitou deckt mit dem Mara Pro-Dämpfer alle wesentlichen Einsatzbereiche ab - hier im Bild zu sehen ist das mittlere Luftkammervolumen – optional gibt es noch eine große oder eine kleine Luftkammer
# Kleiner Hebel, große Wirkung: Links kann die Pedalplattform zu- oder abgeschaltet werden - so wie jetzt im Bild ist sie aktiv, was in unseren Augen nicht direkt logisch ist. Aber man gewöhnt sich dran

Der Dämpfer ist extern in High und Low Speed Druckstufe sowie Zugstufe und Luftdruck einstellbar. Außerdem kann über einen Hebel vom „Party“ in den „Work“-Mode umgeschaltet werden. Treffender kann man die beiden Abstimmungsoptionen wohl nicht benennen. Auf diese Weise wird ein zweiter Ölkreislauf freigegeben und der Shimstack bietet eine stark erhöhte Dämpfungsplattform. Das Design des Dämpfers ist dabei so ausgelegt, dass der Shimstack der high speed Druckstufe mit geringem Aufwand weiter angepasst werden kann. Zum Abschluss befindet sich im Ausgleichsbehälter ein Schwimmkolben (internal floating piston, IFP), dessen abgetrennte Luftkammer mit einer konventionellen Dämpferpumpe (bis 300 psi erforderlich) gefüllt werden kann. Als kleine Besonderheit ist die Deckfläche des Kunststoffkolbens nachgiebig ausgeführt. So soll er bereits arbeiten können, bevor die Haftreibung überwunden ist – entsprechend soll das Ansprechverhalten profitieren. Drei verschiedene Luftkammergrößen, jeweils über Volumen-Spacer weiter anpassbar, sollen das perfekte Setup ermöglichen.

Klassisch

  • 190 x 40 / 45 mm
  • 200 x 56 mm
  • 210 x 50 / 55 mm
  • 216 x 63 mm
  • 222 x 68 mm
  • 230 x 60 / 63 mm
  • 240 x 76 mm
  • 250 x 70 / 75 mm

Trunnion

  • 165 x 40 / 45 mm
  • 185 x 50 / 55 mm
  • 205 x 60 / 65 mm
  • 225 x 70 / 75 mm
  • 230 x 60 / 65 mm

# Einmal zerlegen bitte - die Innereien des Manitou Mara Pro-Dämpfers
# Schaltet man in den Work-Mode, so wird der eine Kanal verschlossen und der andere geöffnet - die Plattform schaltet sich zu
# Gut zu erkennen: die beiden Kanäle für Work- und Party-Mode
# Der Shimstack für die High Speed-Druckstufe kann bei Bedarf individuell angepasst werden
# Im Inneren des Ausgleichsbehälters sitzt ein Schwimmkolben, der das kleine Luftvolumen vom Dämpfungsöl trennt - durch die vergleichsweise dünne Deckelfläche soll er sich elastisch verformen können, bevor die Haftreibung überwunden ist und der Kolben im Ausgleichsbehälter gleitet. Das Ansprechverhalten soll davon positiv beeinflusst werden.

Erste Testeindrücke: Manitou Mezzer Pro & Mara pro

Für unsere Testfahrt sind wir die neuen Manitou Mezzer Pro & Mara Pro-Federelemente in einem Canyon Torque mit 27,5″ Laufrädern gefahren. Die Gabel steht breit da und setzt sich optisch deutlich von der bekannten Mattoc ab. Zu Beginn haben wir uns von den hauseigenen Experten beim Setup helfen lassen. In Anbetracht der feucht-rutschigen Bedingungen empfahlen diese einen Druck von 47 psi in der Hauptfeder und 87 psi für den Durchschlagschutz (68 kg Fahrergewicht).

# DSC01324

Auf dem Naranch-Trail angekommen geht die wilde Hatz los, doch in Folge der starken Regenfälle reicht es nur zu einer hochgradig spaßigen, aber wenig aussagekräftigen Rutschpartie. So gibt die Manitou Mezzer Pro-Federgabel ihren Federweg sehr gut kontrolliert frei und bietet viel Gegenhalt und Lenkpräzision – doch mehr Aussagen lassen die gesammelten Fahreindrücke zumindest zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu. Unsere Testmuster sind bereits geordert und wir freuen uns auf den ausführlichen Praxistest.

SUNringlé Bubba-Naben

Laufräder bietet SUNringlé schon lange an und nun kommen mit den neuen SUNringlé Bubba-Naben echte Klassiker zurück. Während die „Bubba“ Naben mit J-Bend Speichenbohrungen kommen, hören die entsprechenden Straight Pull-Speichen auf den Namen „Super Bubba“. Ebenfalls für den Enduro- und Trail-Einsatz optimiert sollen die Naben nicht nur die SUNringlé Düroc-Laufräder komplettieren, sondern auch technisch den ein oder anderen spannenden Kniff bieten. So ist der Sperrklinkenfreilauf doppelt ausgeführt, wobei eine der Innenverzahnungen herausnehmbar ist. So kann zwischen zwei Setups gewählt werden: 4° Einrastwinkel mit jeweils 3 Sperrklinken im Eingriff für schnellstmögliche Verzahnung oder aber maximale Haltbarkeit bei 8° Einrastwinkel und 6 gleichzeitig greifenden Sperrklinken.

Um den Service zu vereinfachen, wird an Vorder- und Hinterrad jeweils nur eine Lagergröße verwendet – das Austauschkit ist für gut 14 € (UVP) im Handel verfügbar. Als Einbaumaße werden die gängigen Größen 15 x 110 mm Boost (Vorderrad) und 12 x 148 / 157 mm (Hinterrad) angeboten – jeweils mit Shimano oder SRAM XD-Freilaufkörper sowie mit Straight-Pull- oder J-Bend-Speichen. Die Gewichte liegen laut Hersteller bei 160 bis 180 g für das Vorderrad und 340 g für das Hinterrad.

# Schlicht und schwarz - nur die Farbe des Freilaufkörpers erinnert an die Bubba-Naben der 90er Jahre
# Gut zu erkennen: die breite Stufe am antriebsseitigen Flansch, die den doppelten Sperrklinkensatz aufnimmt
# Die SUNringlé Super Bubba-Naben werden sowohl mit SRAM XD, als auch mit Shimano-Freilauf angeboten - bei den Speichenbohrungen kann zwischen J-Bend (hier zu sehen) und Straight-Pull gewählt werden
# Ist der Verschlussring (zweites Bauteil von rechts) entfernt, kann die Nabe ohne weiteres Werkzeug vollständig zerlegt werden - neu ist, dass die Achse ohne Nuten oder Kerben auskommt. Das soll der Haltbarkeit zugutekommen.
# Insgesamt sechs Sperrklinken können gleichzeitig im Eingriff sein - optional greifen jedoch nur drei von ihnen und halbieren so den Einrastwinkel
# Möglich macht das die geteilte Verzahnung - der äußere Ring ist herausnehmbar und drehbar
# so kann von einer groben auf eine feine Verzahnung umgestellt werden - je nach Vorliebe und Fahrerprofil
# Die neuen Naben finden direkt in den hauseigenen SUNringlé Düroc-Laufrädern Verwendung …
# … und sollen sowohl Mountainbiker als auch E-Biker glücklich machen

Hayes Dominion A2-Bremse

Genau ein Jahr nach der Vorstellung der Hayes Dominion A4-Bremse schickt Hayes die kleine Schwester Dominion A2 ins Rennen. Sie kommt – der Name deutet es an – mit nur mehr zwei geschmiedeten Aluminium-Kolben (21 mm Durchmesser) und soll 303 g (ohne Scheiben) auf die Waage bringen. Die Änderungen beschränken sich dabei auf den Bremssattel, der Geberzylinder ist bei beiden Modellen identisch. So präsentiert sich die Hayes Dominion A2 entweder als leichte Ergänzung für das Hinterrad oder aber als insgesamt leichtere Alternative für Vorder- und Hinterrad.

# Die neue Hayes Dominion A2-Bremse setzt auf einen einteiligen Bremssattel mit nur mehr zwei statt vier Kolben - die verwandtschaftliche Zusammengehörigkeit ist klar erkennbar
# Die beiden Kolben messen 21 mm - der Gebezylinder ist jedoch identisch …
# … so lässt sich am Cockpit nicht erkennen, welche Bremse montiert ist

Preise und Verfügbarkeit

  • Hayes Dominion A2 Kit: 235 €
  • Hayes Dominion A2 Bremssattel: 107 €
  • Hayes Dominion Geberzylinder: 56,99 €
  • Hayes Dominion Bremshebel: 129,99 €
  • Hayes Dominion Bremsbeläge (halb-metallisch / gesintert): 29,99 €
  • Manitou Mezzer Pro 27,5“, 180 mm, 15 x 110 mm Boost: 1.050 €
  • Manitou Mezzer Pro 29“, 180 mm, 15 x 100 mm Boost: 1.050 €
  • Manitou Mezzer Pro MC2 Partridge Dämpfungseinheit: 210 €
  • Manitou Gen 2 Reverse Arch Mudguard: 25 €
  • Manitou Mara Pro Dämpfer: 610 €
  • SUNringlé Bubba Vorderrad: 175 €
  • SUNringlé Bubba Hinterrad: 355 €
  • SUNringlé Bubba Lagersatz: 13,99 €

🔽 Inhalte ausklappen 🔽🔼 Inhalte einklappen 🔼

Video: Hayes Neuheiten vom Bike-Festival Riva 2019

Hayes Performance Systems: Enduro Collection von TobiasMehr Mountainbike-Videos

Meinung @MTB-News.de

Hayes will es im Enduro-Segment wissen und zeigt auf dem Bike Festival Riva vier interessante Neuigkeiten: Mit der neuen Manitou Mezzer legen die Amerikaner im Wettbewerb der langhubigen Enduro- und Freeride-Federgabeln nach. Auf dem Trail hinterlässt die Manitou Mezzer einen ansprechenden ersten Eindruck – eine Testgabel ist sobald möglich auf dem Weg zu uns. Als passende Ergänzung am Heck bietet sich der neue Manitou Mara-Dämpfer an. Er soll einfach anzupassen sein und bietet eine wirkungsvolle Plattform, die im „Work“-Modus zugeschaltet werden kann. Die neuen SUNringlé Bubba-Naben kommen mit schlauem Sperrklinkenkonzept auf dem Markt, bei dem die gewünschte Rasterung einfach eingestellt werden kann. Abgerundet werden die Neuheiten durch die neue, leichtere Hayes Dominion A2. Wir sind gespannt auf die anstehenden Praxis-Tests.

Was haltet ihr von den neuen Enduro-Produkten von Hayes?


Hier findest du alle Neuheiten vom Bike-Festival Riva 2019:

Die mobile Version verlassen