Update 13:30: Im vorherigen Artikel war die Rede von einem Warenwert der Teile von 10 Millionen Euro. Hierbei hat es sich um einen Übersetzungsfehler von unserer Seite gehandelt. Nachdem ihr, das Forum, das zurecht in Frage gestellt habt, haben wir uns mit dem Bike Fun International in Kontakt gesetzt, um den Sachverhalt zu klären. Der tatsächliche Warenwert der Teile betrug 270.000 Euro, dabei handelte es sich um Teile wie etwa Bremsen, Schaltwerke, Di2-Akkus, diverse E-Bike-Teile sowie Naben und Displays. Die 10 Millionen Euro beziehen sich auf den Verkaufswert der betroffenen Fahrräder. Der Artikel wurde entsprechend korrigiert.
Als hätten Fahrradhersteller zurzeit nicht schon genug Probleme mit der Beschaffung von Komponenten (Artikel zu den Problemen mit den Lieferketten), ist dem tschechischen Fahrradhersteller Bike Fun International eigenen Angaben zufolge eine komplette LKW-Ladung mit Shimano Komponenten für Fahrräder und E-Bikes abhandengekommen. Bei einem Überfall, der in der Nacht vom 21. Januar auf einer deutschen Raststätte erfolgt sein soll, wurde der Fahrer des LKWs betäubt und dabei insgesamt Fahrrad-Teile im Wert von 270.000 Euro entwendet.
Betroffen davon sind unter anderem die Marken Superior und Rock Machine. Auch wenn Bike Fun International einige Komponenten aus dem Lager oder der nächsten Produktion ersetzen kann, geht man davon aus, dass sich durch den Überfall die Produktion verschiedener Modelle um bis zu ein Jahr verzögern wird, da es für viele der Teile aus dieser Lieferung keine Alternative auf dem Markt gibt.
Diese Situation haben wir wirklich noch nicht erlebt. Selbst Shimano war noch nie mit einem gezielten Diebstahl auf eine Lieferung in einem ähnlichen Ausmaß konfrontiert. Wir hoffen, dass sich diese Fälle aufgrund der Teileknappheit nicht wiederholen werden, denn trotz aller Maßnahmen, die wir ergriffen haben, kann uns keine Versicherung für den Verlust und vor allem den Ruf der verspäteten Lieferung entschädigen.
Petr Kroska, Leiter der Lieferkette bei BFI
Bike Fun International geht dabei davon aus, dass es sich bei dem Vorfall um einen gezielten Diebstahl gehandelt hat. So wird vermutet, dass der LKW von der Beladung bis zur Ruhepause des Fahrers verfolgt wurde. Dann wurde der Fahrer durch ins Fahrerhaus eingeleitetes Gas betäubt und die Ladung entwendet. Um etwaige Spuren zu verwischen, kamen Feuerlöscher zum Einsatz, mit denen der Laderaum eingesprüht wurde. Ein weiteres Indiz für BFI, dass die Täter wussten, was sie vor sich hatten, ist der Verbleib von neun Kisten mit einfachen Komponenten, die nicht entwendet wurden.
Beim Fahrradhersteller BFI hat man sich dazu entschlossen, die Mitteilung zu kommunizieren, um andere Hersteller auf mögliche Zwischenfälle aufmerksam zu machen.
Was sagt ihr zum Diebstahl bei Bike Fun International?
15 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumVor Jahren gabs es gleiche Meldungen, damit Camper in Frankreich und Spanien betäubt wurden, nicht ein einziger Fall lies sich verifizieren. Hey die Diebe hatten bestimmt ne Anästhesisten Ausbildung und konnten die nötige Menge genau berechnen ohne jemanden zu killen. Insiderjob?
Trial and Error,
Hupps, zu viel…...
OK, das ergibt in etwa Teile für maximal 2'000 Velos - bei einer Jahresproduktion von 150'000 Velos also kein Grund für einen grösseren Produktionsausfall.
Nächste Frage: Wer kauft Komponenten (bulk ware) auf dem Graumarkt?
Radversender & Hibike laut ihres Google-Agents z.B.
In der Branche wird gemunkelt das viele große Grauimporte, OEM Ware und "aktivierte" Konkursmasse unters Volk bringen. Ist auch in anderen Branchen nicht unüblich.
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