BikeFinder – Infos und Preise
In Deutschland wird der seit 2019 europaweit erhältliche norwegische BikeFinder, der GPS-Tracker für den Fahrradlenker, seit Kurzem unter dem Namen „FahrradFinden“ vermarktet. Das steht aber längst nicht überall drauf – zum Beispiel auf der App – wir verwenden hier also der Einfachheit halber einheitlich den international üblichen Markennamen.
- GPS Tracker mit eigener Stromversorgung
- komplett autarkes, wartungsfreies System
- Akku hält bei täglich 1-3 h Bewegung fast drei Wochen. In Ruhe mehr.
- Laden über USB-C
- kooperiert mit Hepster Fahrradversicherung
- Ortung über GPS, GSM und Bluetooth
- App für iOS und Android
- Wasserdicht nach IP67
- weitere Informationen fahrradfinden.de
- Preis 169 € (UVP) + Abonnement (ab 2,29 €/Monat, mit Hepster-Versicherung ab 5,49 €/Monat)
BikeFinder – im Detail
Auch wenn derlei schon etwas aus der Mode gekommen ist, beginnen wir hier mit einem kleinen Unboxing, denn: Bereits der Karton des BikeFinder ist wertig, hübsch anzuschauen und solide. In seinem Inneren finden wir eine übersichtliche und gut gestaltete deutschsprachige Anleitung, das Gerät, einen Spezialschraubendreher für die Montage, ein hochwertiges USB-C-Ladekabel und ein Adapterset für Lenker mit mehr als 20 mm Innendurchmesser. Alles hübsch, aufgeräumt – und irgendwie gut gemacht.
Laut Anleitung muss die flexible, graue Wabbelwurst erst einmal geladen werden – wir lösen das ortsunabhängig über eine Powerbank und holen uns parallel schon einmal die BikeFinder-App auf das Smartphone (in unserem Falle ein iPhone). Dass die App ebenfalls gut aussieht und funktioniert, überrascht uns kaum noch. Das Gerät ist schnell mit der App gepaart, unser Testabo gestartet und wir bekommen eine erste Position vom Tracker – über Bluetooth! Anders als z.B. der Powunity Biketrax kann der BikeFinder neben GPS-Ortungen seine Position auch grob über GSM-Funkzellen und im Nahbereich auch über eine Bluetooth-Verbindung zum Gerät seines Besitzers oder seiner Besitzerin bestimmen. Nützlich: In der App ist gut erkennbar, welche Ortung über welche Technologie stattfand.
Die App zeigt den Ladestand des GPS-Trackers, seine Positionsdaten und seinen Status, man kann dort ein Profil mit Fotos und Steckbrief des Bikes anlegen und auch aus der Ferne zwischen vier unterschiedlich aktiven (und unterschiedlich stromhungrigen) Betriebsarten des BikeFinder wählen.
- Passive Mode Der BikeFinder schläft, kann aber aus der Ferne geweckt werden. Die Einstellung für maximale Akkulebensdauer, allerdings pausiert in dieser Betriebsart auch eine eventuell im Paket enthaltene Hepster-Versicherung!
- Standard Mode Wird der Tracker bewegt, sendet er alle 10-15 Minuten seine Position an den Server. Akku hält bei normaler Nutzung des Fahrrads fast drei Wochen. Dies ist die sinnvollste Einstellung des BikeFinder, wenn das zugehörige Bike oder E-Bike regulär genutzt wird.
- Security Mode Wie Standard, aber mit Push-Meldungen auf das Smartphone, sobald der BikeFinder bewegt wird. Praktisch, wenn das Bike irgendwo abgestellt wird.
- Tracking Mode Sobald der Tracker bewegt wird, sendet er so oft wie möglich mit hoher Priorität Positionsdaten. In unserem Test lag das Intervall zwischen 3 Sekunden und maximal 60 Sekunden. Im Durchschnitt eher am kürzeren Ende.
Wird das Fahrrad mit dem BikeFinder gestohlen, kann man das direkt in der App melden. Dazu aber später mehr.
BikeFinder – im Test
GPS-Tracker brauchen eine Menge Strom, weshalb Geräte wie der kürzlich getestete Powunity Biketrax nur für bestimmte E-Bikes funktionieren. Dachten wir, bis wir auf der diesjährigen Eurobike über den Stand von BikeFinder gestolpert sind, deren Erfindung gleich zwei Probleme zu lösen verspricht: a.) die Stromversorgung, b.) das Problem eines passenden Verstecks an möglichst vielen verschiedenen Fahrradtypen.
Der Einbau des BikeFinder ist in der Tat ein Kinderspiel. Nach dem Entfernen eines Lenkerstopfens schiebt man das Gerät bis zum Anschlag in den Lenker und schraubt es mit dem beigelegten Schraubendreher einfach fest. Einziger Fallstrick: Die winzigen Pfeilmarkierungen muss man sich genau anschauen, damit die GPS-Antenne korrekt nach oben ausgerichtet ist. Der so installierte BikeFinder schaut nur 10 mm über das Ende des Lenkers hinaus. Wer möchte, kann nun sein innen geklemmtes Griffgummi ein wenig über dieses herausstehende Ende des Trackers schieben, um diesen vor allzu direktem Kontakt mit dem Trail zu schützen: Fertig!
Leert sich der Akku des GPS-Trackers, schickt die App eine Erinnerung, diesen über seine gut zugängliche USB-C-Buchse aufzuladen. Ansonsten ist das Gerät wartungsfrei und nach IP67 wasser- und staubdicht.
Positionsdaten und Akku
Bewegt man den BikeFinder nicht, schläft er und spart Strom. Im Test haben wir, während das Gerät pro Tag zwischen einer und drei Stunden lang bewegt wurde, nach elf Tagen die erste 40 % Akkuwarnung auf dem Smartphone empfangen, nach insgesamt 16 Tagen war das Gerät mit unter 20 % so leer, dass eine im Paket abgeschlossene Hepster-Versicherung bei Diebstahl nicht mehr leisten würde – und insgesamt 20 Tage, also fast drei Wochen nach seiner vollen Ladung war der Bikefinder dann endlich komplett leer.
Wenn er bewegt wird, liefert der BikeFinder im Standard- oder Security-Modus etwa alle 15 Minuten eine Position. Das spart Strom und reicht im Normalfall völlig aus. Der Akku hält bei normaler Nutzung Eures Bikes sicher zwei Wochen.
Möchte man genauer wissen, wo der Tracker sich bewegt, kann man ihn, auch aus der Ferne, in den Tracking Mode schalten. Es dauert dann bis zum nächsten regulären Intervall und dann kommen Updates in Bewegung in Abständen von meist deutlich unter einer Minute. Auch konnten wir keine Verzögerung zwischen den Positionsmeldungen und unserer tatsächlichen Position feststellen. Der Akku büßte in unserem Test bei dieser maximalen Betriebsstufe allerdings etwa 30 % Ladung in nur 90 Minuten ein!
GPS-Ortung aus einem Van
Oft wird behauptet, sobald Diebe ein E-Bike mit GPS-Tracker in einen geschlossenen Lieferwagen laden, gäbe es mangels GPS oder GSM (oder beidem) keine Positionsupdates mehr. Das wollten wir genauer wissen und haben für unseren Test ein mit zwei GPS Trackern versehenes E-MTB in einen Van mit geschlossenem Kasten eingeladen, mit dem wir dann umhergefahren sind. Unsere Erkenntnis: Selbst wenn das Bike auf dem Tracker liegt, also der BikeFinder in dem Lenkerende steckt, welches auf dem Boden des Van aufsteht, bekommen wir völlig unbeeindruckt und ohne erkennbare Aussetzer munter weiter Positionsdaten aus dem Inneren des Transporters von beiden Trackern. Wow!
GSM Ortung
In unserem Test lag der BikeFinder mit seiner über GSM ermittelten Position auch mal grob falsch: Am nördlichen Elbufer war der Tracker scheinbar in einer Zelle weit südlich der Elbe eingebucht – und seine vermeintliche Position gute neun Kilometer von der tatsächlichen abweichend. Wer mit dieser Information versucht hätte, ein geklautes Bike wiederzufinden, hätte es am wirklich fatal falschen Ort gesucht. Von diesem Ausreißer abgesehen – zu dem es zeitgleich auch eine präzise GPS-Ortung gab – befand sich der Tracker aber immer ziemlich genau da, wo die App ihn auch angezeigt hatte.
Fahrrad-gestohlen-Modus
In der BikeFinder-App gibt es einen Button namens „Diebstahl melden“, falls das geliebte Vehikel gestohlen wurde. Den haben wir natürlich für Euch gedrückt! Im folgenden Dialog muss man eine Telefonnummer angeben, unter der man für die BikeFinder-Agenten erreichbar ist.
Etwa 20 Minuten nach unserer Diebstahlmeldung erhalten wir einen Rückruf von einem freundlichen Herrn aus Norwegen, der uns seine Hilfe beim Wiederfinden unseres E-MTB anbietet. Er kann Details zur Funktion des Trackers erklären und uns helfen, Positionsdaten aus der App zu interpretieren. Von Michael erfahren wir, dass viele gestohlene BikeFinder-Bikes mithilfe der örtlichen Polizei in nur wenigen Stunden wiedergefunden werden.
Ersatzteile
Der BikeFinder ragt mit seinen Antennen im schwarzen Ende 10 mm außen aus dem Lenker heraus. Das ist technisch notwendig für den Empfang von GPS, GSM und Bluetooth, aber suboptimal bei einem Sturz. BikeFinder empfehlen, falls möglich, das Ende des Griffgummis bündig mit dem BikeFinder 1 cm über das Lenkerende hinauszuschieben, um diesen vor ruppigem Bodenkontakt zu schützen. Sollte der BikeFinder dennoch beschädigt werden, bieten die Norweger schnellen, kulanten Ersatz für die außen liegende Antenneneinheit und kümmern sich um Versand und eine schnelle, kundenfreundliche Lösung des Problems.
Ausprobiert! BikeFinder
Jahaaa. Na-TÜR-lich ist es besser, Euer Bike wird gar nicht erst gestohlen. Wissen wir, aber ...
Wer ohnehin keine emotionale Bindung zu einem fahrbaren Untersatz von der Stange aufbaut (pun intended!), ist vermutlich mit einem im Sinne der AGB ausreichenden Schloss und einer guten Diebstahlversicherung ideal beraten. Wer aber DIESES EINE Bike oder E-Bike gern nach einem Diebstahl wiederfinden würde, für den ist der BikeFinder – oder zu Deutsch FahrradFinden – eine durchdachte, gut funktionierende und zuverlässige Lösung, zumindest semiprofessionellen Langfingern den Spaß zu verderben.
Der BikeFinder ist kinderleicht einzubauen und zu bedienen. Eine Akkuladung hält nach unserer Meinung ausreichend lang und das Besondere am Gerät ist, dass er ohne Getüdel auch in Bikes verwendet werden kann, für die andere GPS-Tracker mangels Stromversorgung ausfallen. Der Bikefinder geht mit seiner begrenzten Akkulaufzeit clever um und ermöglicht ein zügiges Wiederfinden eines geklauten Rades.
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15 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumFür 30 Euro mehr gibt's BikeTrax für den Motorraum, dann noch die Kurbeln mit Hexlox sichern, wird gleich mitgeleast und montiert. Das ist meiner Meinung nach die deutlich elegantere Lösung.
Ich find in den Lenker montieren immer daneben egal ob Werkzeug oder was anderes. Einseitiges Gewicht, leichter Zugang, einfach zu prüfen. Wenn man es sogar sieht, kommt vom Dieb direkt was drüber wo nix mehr durchfunkt, auch sehr einfach am Lenkerende.
Das müsste für mich schon anders versteckt und nicht einfach schirmbar sein.
Preislich gefällt mir das gut mit Sim. Da war unser Katzen-Tracker ab 2 Jahren aufwärts dann teurer.
in einem Carbon Lenker wird das wahrscheinlich nicht besonders gut funktionieren denn Carbon schirmt Funkwellen ab.
Daher gibt's auch keine Carbon Smartphones 🙂
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