Im Rahmen der BikeStage 2020 veranstalten wir im April und Mai diesen Jahres erstmals eine komplett digitale Fahrrad-Messe, bei der wir euch die spannendsten Bikes und Neuheiten für die kommende Saison präsentieren. Heute zu Gast: Domink von Magura, der ein voll funktionstüchtiges Magura MCi-Konzeptbike präsentiert. Was es genau mit dem spannenden Ansatz auf sich hat, erfahrt ihr bei uns!
Im Frühjahr 2020 hat das Redaktionsteam von MTB-News, eMTB-News und Rennrad-News das Format „BikeStage“ entwickelt, um Herstellern eine neue Bühne zu geben und es interessierten LeserInnen zu ermöglichen, sich trotz fehlender Festivals und Messen spannende News im Video präsentieren zu lassen. Neben den eigentlichen Produkt-Highlights in Foto und Video erzählt uns ein Mitarbeiter der jeweiligen Firma alle Details zur Produktneuheit. Wir wünschen viel Spaß!
Video: Magura MCi – das ist die Cockpit-Integration
Magura MCi Cockpit-Integration – kurz & knapp
- neuartiges Cockpit-Konzept mit in den Lenker integrierten Bremsen
- Bremsleitungen laufen komplett intern
- extrem aufgeräumter Look
- Verfügbarkeit erste Komplettbikes ab Sommer erhältlich
- www.magura.com
Ist das der Lenker der Zukunft?
Bereits Mitte des letzten Jahres präsentierte uns der deutsche Bremsenhersteller Magura ein neuartiges Konzept mit dem Namen MCi (wir berichteten). Die Abkürzung steht für Magura Cockpit Integration – hierbei handelt es sich um eine Lenker-Vorbau-Bremsen-Kombination, die komplett ohne externe Leitungen auskommt. Die Bremsleitungen laufen durch Lenker, Vorbau und Steuersatz direkt in den Rahmen oder zur Vorderrad-Bremse. In Kombination mit einer kabellosen Schaltung und Variostütze sorgt dies für einen extrem aufgeräumten und sauberen Look des Bikes.
Um diese cleane Optik zu ermöglichen, hat Magura die Geberkolben der Bremse ins Innere des Lenkers verlegt. Einzig die aufgesteckten Bremshebel sind so noch von außen sichtbar. Um die von den Magura MT-Bremsen gewohnte Standfestigkeit, Bremskraft und Dosierbarkeit auch bei der MCi beizubehalten, verfügt der MCi-Hydraulik-Zylinder über den gleichen Kolbendurchmesser und Ausgleichsbehälter wie der herkömmliche Konterpart. Einziger Unterschied: Bei der MCi kommt ein Zugzylinder statt eines Druckzylinders zum Einsatz. Dadurch ist die MCi genau wie alle anderen Magura MT-Bremsen sowohl mit Vier- als auch Zwei-Kolben-Bremssätteln kompatibel.
Dass eine derartige aufwendige Integration natürlich auch einen speziellen Lenker erforderlich macht, sollte nicht überraschen. Hier arbeitete Magura mit Bike Ahead Composites zusammen, die speziell für die MCi laminierte Carbon-Lenker beisteuern. Doch allein mit einem Custom-Lenker ist es noch nicht getan: Auch Vorbau und Steuersatz sind Speziallösungen. Schließlich müssen die Leitungen ohne an die Oberfläche zu treten in den Rahmen geführt werden. Dafür laufen die Bremsleitungen zuerst vom Lenker in den Vorbau, von wo sich eine Leitung direkt in Richtung Vorderrad-Bremse aufmacht, während die andere durch den Steuersatz den Weg in den Rahmen findet. Um im Steuersatz genügend Platz für die Bremsleitung zu schaffen, setzt Magura auf eine Kombination aus überdimensionaler oberer Lagerschale und Reduzierhülse. Dadurch ist zwischen Gabelschaft und Lagerschale genügend Platz für die Leitung und der Weg in den Rahmen ist frei.
Ein großer Punkt bei derart integrierten Systemen ist natürlich die Wartbarkeit. Hier will Magura Kritikern mit klugen Lösungen schnell den Wind aus den Segeln nehmen. Um die Bremsen zu entlüften, muss lediglich der Griff abgezogen werden und schon ist die Entlüftungsschraube frei zugänglich. Der Entlüftungsprozess verläuft anschließend genau wie man es von herkömmlichen Magura-Bremsen gewohnt ist. Kommt es mal zu einem Defekt, so sollen die Easy-Link-Tube-Leitungskupplungen die Wartung erleichtert. Durch die Kupplungen lassen sich die Bremsleitungen spielend einfach trennen, ohne dass im Anschluss ein Entlüften nötig ist. So kann das gesamte Cockpit blitzschnell demontiert werden.
Neben der schicken Optik hat die Integration jedoch zum aktuellen Zeitpunkt auch Einschränkungen. So ist die Bremshebel-Position fix und lässt sich nicht verstellen. Allerdings kann man die Magura MCi durch Verschieben des Griffs und leichtes Drehen des Lenkers trotzdem etwas an seine Bedürfnisse anpassen. Die Griffe können dafür bis zu 2 cm über das Lenkerende hinaus montiert werden. Außerdem lässt sich die Hebelweite selbstverständlich ganz normal einstellen. Um trotz der limitierten Einstellbarkeit die bestmögliche Ergonomie zu gewährleisten, wird die Magura Cockpit Integration spezifisch für jedes Bike und sogar für die einzelnen Rahmengrößen angepasst.
Wann und wie kann man die Magura MCi kaufen?
Die Magura Cockpit Integration wird es vorerst nur in Komplettbikes und nicht als Aftermarket-Nachrüst-Produkt zu kaufen geben. Auf den Verkaufsstart muss man allerdings nicht mehr allzu lange warten. Nach rund zwei Jahren Entwicklungszeit ist die Magura MCi mittlerweile komplett einsatzbereit: Das hier vorgestellte Konzept-Bike mit einem zwar umlackierten, aber ganz gewöhnlichen Müsing XC-Rahmen ist uneingeschränkt fahrbar. Laut Magura werden verschiedene Hersteller bereits ab Sommer 2020 Komplettbikes mit Magura Cockpit Integration anbieten. Dabei wird es sich vorwiegend um XC- und Urban-Bikes handeln. Allerdings gibt es auch Anfragen einiger Hersteller, die das Konzept an ihren Trailbikes verbauen wollen. Wir sind sehr gespannt!
Wie gefällt euch die Magura MCi Cockpit-Integration?
Was ist die BikeStage? Neuheiten im Mountainbike-, E-Bike- und Rennrad-Bereich gibt es trotz vieler Messe-Ausfälle und -Verschiebungen auch 2020 zahlreiche – Grund genug für uns, in diesem Jahr erstmals die BikeStage 2020 ins Leben zu rufen! Im Rahmen dieser virtuellen Messe werden euch die spannendsten neuen Modelle und Produkte für die kommende Saison präsentiert.
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