BikeYoke Sagma MTB-Sattel 2023: Weniger Gewicht, mehr Varianten
Mit neuartiger Elastomerdämpfung zwischen steifer Schale und gewichtsoptimierten Aluminiumstreben hat der BikeYoke Sagma-MTB-Sattel in unserem ersten Test (BikeYoke Sagma-Test) für Aufmerksamkeit gesorgt. Hinzu kamen die relativ dicke Polsterung aus stark dämpfendem idbeadsTM-Schaum unter griffigem PU-Bezug sowie die ungewöhnliche kurze Sattelnase.
Neben den technischen Neuerungen war das Feedback der Fahrerinnen und Fahrer hier im Forum insgesamt positiv. Von besonders schweren Pilot*innen hörten wir vereinzelt, dass sie auf Dauer zu tiefe im Schaum einsinken würden und sich der Komfort verschlechtere. Außerdem störten sich manche Biker daran, dass die Schale bis zur Außenkante geführt ist und so unangenehm reiben kann. Die Mehrheit der im Forum veröffentlichten Rückmeldungen war jedoch klar positiv und sowohl von der Passform, als auch dem Komfort begeistert.
Hier hat Stefan Sack von BikeYoke für die 2023er-Produktpalette des Sagma-Sattels angesetzt und bringt ihn neben der bewährten nun auch in drei neuen Varianten auf den Markt. Die Übersicht des Angebots gibt die folgende Tabelle:
Hersteller | BikeYoke | ||||
---|---|---|---|---|---|
Produkt | Sagma | Sagma Carbon | Sagma Lite | Sagma Lite Carbon | |
Material | Schale | Nylon, Carbon-verstärkt | |||
Schaum | idbeads™ Schaum | ||||
Bezug | PU | ||||
Streben | Aluminium | Carbon | CroMo | Carbon | |
Elastomerdämpfung | Ja | Nein | |||
Abmessungen | Länge | 242 mm | |||
Breite | 130 oder 142 mm | 142 mm | |||
Streben | 7 x 10 mm | 7 x 10 mm | 7 x 7 mm | 7 x 10 mm | |
Gewicht | 142 mm | 226 g | 210 g | 225 g | 167 g |
Farben | schwarz, rot, orange, lime, pink | ||||
Preis (UVP) | 139 € | 169 € | 89 € | 139 € |
BikeYoke Sagma Carbon
Zu den schweren Sätteln hat der BikeYoke Sagma mit 226 g noch nie gehört – doch die neuen Carbon-Streben machen ihn noch mal gut 16 g leichter. Die Streben sind einzeln bei BikeYoke erhältlich (50 €), sodass theoretisch auch jeder bestehende Sagma erleichtert werden kann. Der Neupreis für den Sagma Carbon liegt 30 € höher als beim Sagma mit Aluminiumstreben – bei jetzt 169 €.
Abgesehen von dieser Änderung tut sich für das neue Modelljahr nichts. Schaum, Schale und Elastomere sowie die Form des Sattels an sich bleiben unverändert.
BikeYoke Sagma Lite
Der von BikeYoke beim Sagma verwendete Schaum nennt sich idbeadsTM und soll sich dadurch auszeichnen, dass er exzellente Dämpfungseigenschaften und Anpassungsfähigkeit mit einer langsamen Ausdehnungsbewegung kombiniert. Im Grunde kennt man das von sogenannten Memory-Schäumen – das von BikeYoke verwendete Material soll jedoch deutlich leichter sein.
Wer die Vorzüge dieses Schaums und die inzwischen bewährte Form des Sagma’s ohne den speziellen Unterbau mit seiner Elastomerdämpfung nutzen will, für den bietet BikeYoke ab sofort den neuen BikeYoke Sagma Lite an. Unter der Carbon-verstärkten Nylonschale finden sich hier sehr konventionell aussehende Streben – entweder aus Stahl, oder aus leichter aus Kohlefaser.
Durch den Entfall der Elastomere sinkt das Gewicht auf schlanke 169 g – zumindest in der Carbon-Ausführung. Die Variante mit Stahlstreben liegt auf dem Gewicht des gedämpften Sagma’s mit Aluminiumstreben.
Der Preis für den Sagma Lite liegt bei 89 € (CroMo-Streben) beziehungsweise 139 € (Sagma Lite Carbon). Anders als den Sagma gibt es den Sagma Lite / Sagma Lite Carbon nur in 142 mm Breite, nicht in 130 mm.
Von oben betrachtet gibt es keinen Unterschied – der findet sich in den Sattelstreben.
Einmal starr angebunden, einmal über Elastomer entkoppelt.
Minimal reduzierte Bauhöhe für den Sagma Lite.
Auf dem Trail – BikeYoke Sagma Lite vs. Sagma
Was los, Digga, sag’an: Wie groß ist der Unterschied zwischen den Versionen des BikeYoke Sagma? Wir hatten im Oktober bereits die Möglichkeit, die neuen Versionen des BikeYoke Sagma-Sattels in der Praxis zu fahren. Das niedrigere Gewicht der Carbon-Streben ist natürlich nicht spürbar, freut jedoch die Gewichtsfetischisten unter uns.
Bei der Montage und dem Wechsel zwischen beiden Sätteln fällt zunächst einmal auf, dass die Klemmbereiche auf den Streben nicht gleich positioniert sind. Wer einen Sagma mit Elastomeren fährt, kann diesen nicht so weit nach hinten schieben, wie man das beim Pendant ohne Elastomere kann. Meistens nicht kritisch, aber im Zweifelsfall gut zu wissen.
Spannender ist aber natürlich die Frage, wie groß die Auswirkung der Elastomere in der Anbindung der Sattelstreben ist. Beim Sagma Lite entfallen die Elastomere zugunsten eines konventionellen Gestells. Wir konnten die Sättel in 142 mm Breite im direkten Vergleich fahren. Dabei zeigt sich beim ersten Aufsitzen kein spürbarer Unterschied. Das ändert sich auch im Rahmen unserer Testrunde nicht, die uns über 1.000 hm auf unter 20 km steil durch die Berge hinter Pfronten im Allgäu führt. Der Komfort ist in beiden Fällen ausgezeichnet: Der Sattel fühlt sich beim Erstkontakt vergleichsweise weich an, ohne jedoch unangenehmen Druck auf dem Damm zu erzeugen und ein einsinkendes Gefühl zu hinterlassen. Allenfalls die Nase könnte eine Spur schlanker und flacher sein. Das hängt jedoch auch relativ stark von der Sitzposition ab. Die Qualität der Beads kann jedenfalls überzeugen.
Jetzt wiege ich ohne Rucksack unter 70 kg. Für leichtere Fahrerinnen und Fahrer bietet BikeYoke von Haus aus drei Härten für den hinteren Elastomer an. Der Wechsel desselben beim Sagma Carbon auf die weichste Ausführung erhöht das Abkippen nach links und rechts insofern, als es für mich leicht spürbar wird. Das bietet einen kleinen relativen Komfortvorsprung für den gedämpften Sagma. Zwingend erscheint mir der Unterschied jedoch nicht – ich bevorzuge in jedem Fall eher die strafferen Sättel.
Mehr noch würde ich von einem flacheren Aufbau des Sattels an sich profitieren. Der Entfall der Elastomere bringt jedoch nur wenige Millimeter weniger Bauhöhe mit sich. Überzeugen kann nach wie vor die kompakte Form des Sagma, die die Bewegungsfreiheit gerade im Downhill verbessert. Geblieben und der Vollständigkeit halber zu erwähnen ist, dass der PU-Bezug des Sagma aufgrund der vielen kleinen Unebenheiten, die die Kügelchen des Schaumstoffs erzeugen, vergleichsweise schwer zu reinigen ist.
BikeYoke Barkeeper RFF-Vorbau und 31,8 mm Reduzierhülse
Im BikeYoke Cockpit-Bereich gibt es zwei kleine, aber dennoch feine Neuerungen: Der Barkeeper-Vorbau ist ab sofort nicht mehr nur in Schwarz, sondern auch im RFF-Design (Raw Forged Finish) erhältlich. Dabei ist der Vorbau allerdings nicht „Raw“ im wörtlichen Sinne. Die Oberfläche zeigt zwar das tatsächliche Muster des Schmiederohlings, wird aber in einem speziellen Verfahren geglättet und anschließend zum Schutz transparent anodisiert. Heraus kommt laut BikeYoke eine samtig anmutende, sehr feine Oberfläche mit einem einzigartigen Look. Die Eckdaten wie Preise, Gewichte und Maße teilt sich der Barkeeper RFF mit der herkömmlichen, schwarzen Variante.
Über die zweite Neuerung dürften sich vor allem Fahrer von 31,8 mm-Lenkern freuen. Diese können ab sofort nämlich auch in den Genuss des BikeYoke-Vorbaus kommen. Dafür wird eine passende Reduzierhülse angeboten. Diese ermöglicht es, den herkömmlichen BikeYoke Barkeeper-Vorbau mit 35 mm-Klemmung auch mit 31,8 mm-Lenkern zu fahren. Anstatt einen dedizierten Vorbau für das altbekannte Lenkermaß zu konstruieren, hat BikeYoke bewusst auf diese modulare Lösung zurückgegriffen. Dadurch spart sich der Hersteller einerseits weitere Schmiedeformen, während der Kunde laut BikeYoke flexibler für die Zukunft gewappnet sein soll, falls sich die Industrie wieder mal einen neuen Standard einfallen lässt. Preislich schlägt die Reduzierhülse mit 13 € zu Buche. Das Gewicht beläuft sich auf 19 g.
- jetzt auch mit Reduzierhülse für 31,8 mm Klemmung und im Raw-Design
- Klemmung 35 mm / 31,8 mm (mittels Reduzierhülse)
- Gewicht 86 g (35 mm) / 96 g (50 mm) / 112 g (55 mm) / mit optional erhältlichen Titanschrauben jeweils 6 g leichter
- Gewicht Reduzierhülse 19 g
- Farben Schwarz / Raw Forged Finish
- Verfügbarkeit ab sofort
- www.bikeyoke.de
- Preis (UVP) 89 € (Vorbau) / 13 € (Reduzierhülse)
Meinung @MTB-News.de
BikeYoke geht wesentlich breiter aufgestellt in die kommende Saison. Mit den neuen Versionen des Sagma-Sattels dürfte eine breite Nutzergruppe abgedeckt werden. Komfort-technisch konnte uns das Lite-Modell ohne Elastomer-Dämpfung im ersten Testeindruck überzeugen. Dazu gibt's einen schicken Vorbau im Raw-Look, der dank Reduzierhülsen auch mit 31,8 mm-Lenkern kompatibel ist.
Was sagst du zu den BikeYoke-Neuheiten?
13 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumEs ist ein Unterschied ob man sich über Krieg lustig macht. Oder ob man Umstände die im Zusammenhang mit dem Krieg stehen satirisch zur Sprache bring als verstecke Gesellschaftskritik (plötzlich kommt alles aus der Ukraine).
Schwarz Weiß denken vom Feinsten.
Und eigentlich auch sehr feindselig, du unterstellst mir allen Ernstes das ich mich über Tote Menschen amüsiere.
Charlie Chaplin fand das vergasen sicher auch ultimativ lustig.
Oh, er macht einen Witz und das Wort Ukraine ist beinhaltet. Er muss ein Befürworter von Tod und Leid sein.
Alter, wach mal aus deiner Woke Blase auf.
Du bist das perfekte Beispiel für unsere derzeitige Gesellschaft.
Gekauft das Vorbau Gerät in raw 👍
Den Sattel kannte ich noch gar nicht ... interessantes Konzept ... bloß wird leider mein C14 Lupine Licht da nicht dranpassen ... schade ...
Passend zu der Diskussion gleich Reklame für die Helden.
Schade, dass es den Sattel nicht in anderen Breiten gibt als nur 14 cm, da ist man mit 12,5 cm Sitzknochenbreite genau auf der Kante, schmerzhaft beim Fizik Sattel bemerkt.
Zum Sattel, ich hatte den Sagma auch immer im Blick, war mir aber etwas zu teuer. Der Lite interessiert mich echt
hab gerade bei Bikeyoke nachgeschaut, wenn man den Sattel kauft kann man nen Grippy für 12,50€ anstatt 25€ dazubestellen, werd ich mir definitiv überlegen
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