Bosch eMTB-Challenge 2021 / Riva del Garda
Es gilt, beim eintägigen Rennen rund 35 km und 1.000 Höhenmeter zu bewältigen. Gestartet wird im Enduro-Format, also mit Einzelstart auf definierten Stages. Während beim herkömmlichen Enduro-Rennen nur die Downhill Stages gezählt werden und die Uphill Abschnitte lediglich in einer vorgegebenen Zeitspanne absolviert werden müssen, hat man sich bei der Bosch eMTB Challenge supported by Trek für ein neues, innovatives Format entschieden: Neben den Downhill Stages gibt es auch Uphill Stages, was den spezifischen Eigenschaften eines E-Mountainbikes Rechnung trägt. Die No-Feet-Zone ist ein definierter Abschnitt der Uphill-Stages, bei denen das Abstellen eines Fußes Strafpunkte bringt. Insgesamt eine gelungene und spannende Ergänzung zu den herkömmlichen Rennformaten, der man in der wachsenden E-Mountainbike-Rennszene vermehrt begegnen dürfte.
Natürlich macht das Fahren auf dem E-MTB mit Freunden mehr Spass als ohne. Unsinn quatschen und High-Fives verteilen – egal wie jugendlich das klingen mag: Das ist genau mein Ding! Umso besser, dass sich meine Kollegen Kathy Kuypers und Sandro Schmid für die Challenge begeistern lassen. Mit Freunden starten und unterwegs neue Freundschaften schließen, genau das ist E-Mountainbiken für mich.
Vor dem Riders Briefing gibt’s zunächst aber noch einen Kaffee. Aber Hallo – immerhin sind wir in Italien. Beim Start wird uns der Timing Chip ans Handgelenk gezurrt und eine Karte in die Hand gedrückt. Ab jetzt heißt es: Navigieren und in einer Art Orientierungslauf die verschiedenen Checkpoints in der richtigen Reihenfolge abfahren. Ganz auf uns allein gestellt sind wir dann aber natürlich doch nicht. Einerseits gibt’s unterwegs immer wieder Streckenmarkierungen, die uns versichern, auf dem richtigen Weg zu sein, andererseits sind noch viele andere Teilnehmer auf den Stages und Verbindungsetappen unterwegs, die gerne auch mal einen Tipp geben. Wettkampf-Feeling? Bisher Fehlanzeige! Das ändert sich aber schnell, als wir zu der ersten Stage mit Zeitmessung kommen. Da jeder einzeln startet, muss man nicht die Ellenbogen spitzen, sondern nur mit dem eigenen Teufel auf der Schulter kämpfen. Obwohl wir die Challenge nicht verbissen angehen, kommt Nervosität auf. Es ist wie immer: Startnummer am Lenker und schon wird das Race Pony in mir geweckt.
Die erste Stage startet bergauf. Zum Glück! So kann ich etwas Nervosität abbauen und in den Flow finden. Der Teufel auf meiner Schulter ruft «schneller, schneller» und natürlich fahre ich viel zu schnell in die erste Kurve des Downhills und stehe quer. Ich nerve mich tierisch – und der Teufel lacht sich ins Fäustchen. Zum Schluss der Stage wartet noch die «No-Feet-Zone», so wird der Streckenabschnitt genannt, in dem man in einem technischen Aufstieg den Fuss nicht abstellen darf, ansonsten kassiert man Strafsekunden. Die No-Feet-Zone meistere ich mit Bravour und versöhne mich dabei wieder mit meinen Fehlern.
Das Tolle an der Bosch eMTB-Challenge ist, dass man sich in den Stages bis an die eigenen Grenzen (oder auch etwas darüber hinaus) pushen und dabei trotzdem einen geselligen Tag mit Kumpels verbringen kann. Die entspannten Transfers zwischen den Stages sind sowieso meine Lieblingsdisziplin. Sechs Stages mit Zeitmessung absolvieren wir in Riva. Zwei davon abfahrt-orientiert, die anderen gemixt mit knackigem auf- und ab – genau wie ich es gerne mag. Die einen Stages flowig, die anderen eher ruppig (ich lerne: In Riva ist ruppig der Normalfall!). Dabei gefällt mir aber nicht nur die Trail-Action, sondern vor allem auch die Panoramablicke über den See. Die Herbstsonne scheint uns ins Gesicht und für ein paar Minuten bleiben wir stehen, um die Aussicht zu genießen.
Nach rund 1000 Höhen- und 35 Kilometern neigt sich die Challenge langsam dem Ende zu und unsere Bäuche knurren. Zum Glück sind wir hier nicht auf einem reinrassigen Rennen, sondern auf Genussfahrt mit Renncharakter. Deshalb ist die Feedzone kein Zeltstand mit Riegel und Gels, sondern ein Stopp in einem schönen italienischen Restaurant in Arco. Wir schlemmen und als wir uns nach der Essenspause wieder aufs Rad schwingen, rollt es sich zu Beginn eher harzig. Einige wenige Kilometer sind es noch zurück nach Riva. Als wir im Ziel ankommen, gibt es zunächst noch eine letzte Runde High-Fives. Resultate? Die sind eher zweitrangig! Was wirklich zählt? Trails fahren mit Freunden und zwischendurch die eigenen Grenzen spüren. Eine E-MTB-Challenge steht auf jeden Fall auch in der nächsten Saison wieder auf meiner To-do-Liste. Mal sehen, für welche Strecken ich mich im kommenden Jahr anmelden werde.
Alles zur Bosch eMTB-Challenge
Ein Rennformat mit lockerem Charakter. Hier gilt es Checkpoints zu finden, flüssig durch No-Feet-Zones zu kommen und schnell über abgesteckte Trails zu fahren.
Wie der Name schon sagt, ist diese Rennserie von Boch E-Bike Systems initiiert und findet immer im Rahmen eines größeren Events statt.
Du interessierst dich für die lockeren Rennen der Bosch eMTB-Challenge? Dann haben wir hier eine ganze Menge dazu:
Denkst du auch über einen Start bei der eMTB Challenge nach?
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4 Kommentare
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Bosch eMTB-Challenge 2021 / Riva del Garda: Dolce Vita mit Renncharakter!
Denkst du auch über einen Start bei der eMTB Challenge nach?
Coole Geschichte! könnte wer vllt den Streckenverlauf zeigen, wäre recht interessant zu wissen auf welchen Trails so was abläuft, wenn z.B. 601 im Renntempo ziehe ich meinen Hut
sonst natürlich auch
Uphill ist sowieso vom Feinsten, genau dafür hat ma ja da große E.
Auf den Bildern siehts eher nach Arco-Gegend aus, schüttelt etwas weniger
Wir sind damals von Riva rauf Richtung Ledro-See gefahren. Da hat es wenig geschüttelt. @aloisius
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