Bosch eMTB-Challenge supported by Trek: Beim Bike Festival in Riva wurde die zweite Ausgabe der Bosch eMTB-Challenge veranstaltet. Mit einem internationalen Teilnehmerfeld, diversen Stars der Szene und einem coolen Konzept, versucht der Veranstalter ein Rennformat zu platzieren, das es bis dato im eMTB-Bereich nicht gab. Wir waren zu viert Mixed-Team am Start und schildern euch unsere Eindrücke.
Knapp 43 km, viiiiieele hm und mehr als 3 Stunden Fahrzeit – KRASS!
Die Bosch eMTB-Challenge gehts 2018 ins zweite Jahr und serviert ein Rennformat der etwas anderen Art. Wie im Vorjahr auch, findet das Auftaktrennen als Side-Event im Rahmen des Bike Festivales in Riva am Gardasee statt. Das mit mehr als 100 Teilnehmern sehr große Starterfeld ist gut besetzt und international, überall hört man Menschen die englisch, tschechisch, deutsch oder italienisch reden. Auch einige Stars der Enduro-Szene wollten mit dem E-Bike dabei sein und so entdeckten wir beispielsweise René Wildhaber, Jérôme Clementz oder die bärtigen Brüder Alex und Denny Lupato (die leider die Startnummern schwärzen mussten, weil sie Ärger sonst mit dem italienischen Verband bekommen hätten).
An der Promenade von Riva war der Start und jeder hatte vorab seine Startzeit per Mail mitgeteilt bekommen. Wir stellten uns in der Schlange an und warteten auf die Übergabe des Transponders. Diverse E-Bikes, die mit Bosch-Motoren ausgestattet waren, wurden auf Motordoping überprüft. Welche Parameter der Techniker hierbei gecheckt hat, wollte er uns aber nicht verraten.
Die Strecke am Gardasee war sehr lang und am Abend sahen wir auch, dass wir enorm viele Höhenmeter auf der Uhr hatten. Bei den Höhenmetern stimmt aber irgendetwas nicht – wir prüfen das nochmal. Hier könnt ihr euch die ganze Runde anschauen: STRAVA
Hier die Stationen der Bosch eMTB-Challenge 2018:
- 30. April 2018: BIKE Festival Garda Trentino in Riva del Garda, Italien
- 05. Mai 2018: Bike Days in Solothurn, Schweiz
- 20. Mai 2018: BIKE Festival in Willingen, Deutschland
- 14. Juli 2018: Salzkammergut Trophy in Bad Goisern, Österreich
Wer sich über die komplette Rennserie informieren möchte, der findet die Stationen der Bosch eMTB-Challenge hier.
eMTB-RockShocker – unser Team
Wir wollten die Bosch eMTB-Challenge am Gardasee mitfahren und suchten gemeinsam mit SRAM in unserem Gewinnspiel zwei Mitstreiter. Ursina und Babaak waren die glücklichen Gewinner und pünktlich um 10:00 Uhr trafen wir uns mit Max am SRAM-Truck. Er hatte passende E-Bikes für Ursina und Babaak, ein cooles Team-Trikot, jede Menge Tipps für ein passendes Setup parat und Bier für unsere Rückkehr kalt gestellt. Nachdem wir einen Bikechek gemacht haben, half Max beim Setup des Fahrwerks und gab hilfreiche Hinweise.
Vorab hatten wir uns darauf geeinigt, dass wir keinen Ersatzakku mitnehmen möchten, weil wir das Thema Akku-Management irgendwie nicht außer Acht lassen wollten.
12:30 Uhr sattelten wir auf, fuhren zur Promenade und wenige Minuten später hatten wir einen Transponder am Arm und waren Teil der Bosch eMTB-Challenge 2018.
„Der Teamspirit im 4er Team war toll und der Kontakt zu vielen anderen Teilnehmern machte es schnell zur großen Gruppe. Besonders angenehm fand ich, dass sich jeder beim Navigieren geholfen hat. Ich hatte im Vorfeld überlegt mich anzumelden, hab aber noch gezögert. Jetzt bin ich sehr glücklich darüber gemeinsam mit Ursina, Max und Rico am Start gewesen zu sein“, sagte Babaak nach dem Rennen bei einem kühlen Bier auf dem Dach des SRAM-Trucks.
Max von SRAM antwortete auf unsere Frage, was er so richtig gut fand:
ALLES! Der Teamgedanke war cool, die Schnitzeljagd interessant und der Tag auf dem E-Bike schön.
Nicht so gut waren die langen Wartezeiten an den Stages und viel zu kurze Downhill-Passagen.
Die Stages der Bosch eMTB-Challenge
Stage 1
Nach einem endlosen Uphill-Transfer auf Asphalt kamen wir in Molina di Ledro, einem kleinen Dorf am Ledrosee, an und durften die erste Stage fahren. Diese Stage war eine kurze Uphill-Stage, die eine Wiese hinauf führte. Vom Start weg war eine No-Feet-Zone ausgeschildert, bei der es Strafsekunden gab, wenn der Fuß oder ein anderes Körperteil den Boden berührt. Kleine Steine und Wurzeln sorgten bei vielen Teilnehmern für durchdrehende Hinterräder und Füße am Boden.
Stage 2
Die zweite Stage war, wie wir erhofft hatten, eine Downhill-Stage. Auf frischem Waldboden war ein witziger Kurs abgesteckt, der sogar dem unterschiedlichen Fahrkönnen gerecht wurde. Es gab nämlich rote Lines – technisch anspruchsvoll – und blaue Lines, die einfacher zu fahren waren. Solche Trails sucht man unten am Gardasee leider vergeblich, denn dort ist der Untergrund immer extrem steinig.
Stage 3
„Verdammte Axt! War das steil! Ich hab fast gekotzt!“
Die dritte Stage hatte es in sich. Vom Start weg, der leider nicht ganz klar definiert war, ging es gute 80 Meter auf losem Untergrund steil hinauf. Hier brannten nicht nur die Akkus auf Hochtouren, denn mit Puls 180 ging es um eine enge Kurve auf ganz, gaaaanz losem Gestein. No Feet Zone – ist klar oder? Hier setzten sehr viele Fahrrinnen und Fahrer ab und hetzten einige Meter nach oben. Dann folgten weitere 300 Meter sehr steiler Trail, der aber glücklicherweise gut zu befahren war. Die Lunge brannte, die Motoren liefen heiß und die Beine ächzten.
Stage 4
Wer dachte, dass Uphill und Downhill im Wechsel kommt, der hatte sich getäuscht, denn mit der vierten Stage folgte ein weitere Uphill. Diesmal ging es über eine Wiese, die nur ganz grob abgesteckt wurde. Hier konnte jeder fahren, wie er wollte – Hauptsache die Füße bleiben auf den Pedalen.
Cool war, dass am Fuße dieser Stage ein Verpflegungspunkt eingerichtet war, wodurch die Fahrt hinauf zu einem lauten Fest wurde, denn die Anfeuerungsrufe waren kaum zu überhören.
Stage 5
Letzte Stage am Berg – ein Downhill. Nach der Karte zu urteilen etwas länger und mit zwei Stellen gespickt, die mit DANGER gekennzeichnet waren.
Rein in die Stage, lose Steine – cool! Rum um die Kurve, Drahtseile auf Kopfhöhe – saublöd! Tretpassage am Zaun – stressig! Technische Steinpassage – geil! Alles in allem – ZU KURZ!
Stage 6
Auf der kompletten Fahrt schwärmte Rico davon, wie toll es wird, wenn wir die City-Stage fahren und unzählige Zuschauer uns anfeuern. „Leute, da fliegen wir durch!“ – genau das sagte er. Wir freuten uns darauf. Leider sah die Realität anders aus. Nur eine Handvoll Zuschauer säumte den Kurs und die Länge der Stage war extrem kurz. Am Abschluss rollten wir durch das Zielzelt, gaben den Transponder aus und wurden aus dem Erlebnis eMTB-Challenge wieder ausgespuckt. Es gab kein Eis, kein Bier, keine Musik – nichts. Sorry, aber irgendwie ist das schade.
Ursina sagte abschließend:
Mir hat der Mix aus up und down sehr gut gefallen. Das Thema Akkumanagement fand ich spannend, auch wenn es in meiner Gewichtsklasse keine so große Rolle gespielt hat.
Ich bin vorher nie ein Rennen gefahren und hätte mich wahrscheinlich auch nicht angemeldet, bin jetzt aber sehr froh über die Erfahrung dabei gewesen zu sein.
Im Ziel hätte ich mir gewünscht, wenn es irgendeine Art des Entertainment gegeben hätte.
Meinung @eMTB-News.de
Eins vorab: Bis dato kennen wir aus der eigenen Erfahrung nur E-Endurorennen und würden das Format eher als „RTF mit Strom“ bezeichnen. Die Transfers sind extrem lang und im Verhältnis zu den Kilometern auf den Stages viel zu hoch. Mit einer Gesamtlänge über 40 Kilometern und einer Stagelänge von ca. 3 Kilometern, erscheint uns der Trailanteil viel zu gering. Richtig geil ist es nämlich nicht, wenn man fast die komplette Strecke nur auf dem Eco-Modus fahren kann.
Cool sind die Ideen der Veranstalter, die Aktion nah ans Publikum zu bringen. Es gab eine Stages in der City und bei den Uphill-Stages wurde darauf geachtet, dass die No Feet Zones direkt am Anfang lagen. Deshalb konnte man unter dem Grölen der anderen Teilnehmer wie irre den Berg hochkeulen. Bei Stage 4 war beispielsweise direkt am Start die Verpflegungsstation aufgebaut und so konnte man sich stärken und den anderen bei der Linienwahl zusehen – cool!
Dass es nur für eMTBs mit Bosch-Systemen Kontrollen gab, ist sicher dem Veranstalter geschuldet, sollte aber in der Zukunft auf andere Motor-Systeme ausgeweitet werden.
Unser Wunsch für kommende Rennen: Weniger Transfer auf Asphalt, mehr Downhill, klar definierte Startfelder und Eis im Ziel.
Impressionen vom Tag
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