Die Corona-Festival-Pause dauerte eine gefühlte Unendlichkeit. Obwohl mich meine zahlreichen Outdoor Aktivitäten und insbesondere die sonnigen Stunden auf meinen unterschiedlichen Fahrrädern gut durch den Lockdown gebracht haben, hat mir eines doch richtig gefehlt: Das gemeinsame Radeln mit Freunden, das ist doch das Tollste überhaupt. Doch jetzt geht es endlich wieder los: Coole Events an tollen Orten, wo man zusammen mit alten und neuen Freunden etwas erleben kann. Das Verbier E-Bike Festival hatte mit der Bosch eMTB-Challenge supported by Trek das perfekte Format dafür im Angebot. Dabei wird einem in Verbier nicht nur ein Alpen-Panorama der Spitzenklasse präsentiert, sondern es hat neben einem spaßigen Bike-Park und auch eine unendliche Anzahl Natur-Trails zu bieten. Hier kommt mein Bericht der eMTB Challenge Verbier!
Egal ob Hobbyfahrer oder Profi-Biker: Bei der Bosch eMTB Challenge ist für jeden was dabei. Gestartet wird in zwei Kategorien: «Amateur», fahrtechnisch etwas einfacher ausgelegt und «Advanced», wo den erfahreneren Mountainbikern durch eine zusätzliche Stage nochmal einiges mehr abverlangt wird.
Es gilt, beim eintägigen Rennen rund 35 km und 1‘000 Höhenmeter zu bewältigen. Gestartet wird im Enduro-Format, also mit Einzelstart auf definierten Stages. Während beim herkömmlichen Enduro-Rennen nur die Downhill Stages gezählt werden und die Uphill Abschnitte lediglich in einer vorgegebenen Zeitspanne absolviert werden müssen, hat man sich bei der Bosch eMTB Challenge supported by Trek für ein neues, innovatives Format entschieden: Neben den Downhill Stages gibt es auch Uphill Stages, was den spezifischen Eigenschaften eines E-Mountainbikes Rechnung trägt. Die No-Feet-Zone ist ein definierter Abschnitt der Uphill-Stages, bei denen das Abstellen eines Fußes Strafpunkte bringt. Insgesamt eine gelungene und spannende Ergänzung zu den herkömmlichen Rennformaten, der man in der wachsenden E-Mountainbike-Rennszene vermehrt begegnen dürfte.
Mit viel Vorfreude auf einen tollen Tag versammeln wir uns in Verbier bei der Gondel-Talstation zum Riders-Briefing. Ich bin wie so oft etwas spät dran und habe noch nicht gefrühstückt. Ich pokere darauf, dass ich mit fünf Minuten Verspätung immer noch pünktlich sein werde und gönne mir im Coffee Shop nebenan noch einen Cappuccino und ein Avocado-Sandwich. Jetzt kann der Tag für mich losgehen!
Beim Briefing wird schnell klar, dass die Bosch eMTB Challenge nicht nur ein Enduro-Rennen ist, sondern auch eine Orientierungsfahrt. Beim Start wird uns eine Karte in die Hand gedrückt und wir müssen mit der Karte selber zu den Orientierungspunkten navigieren und dort mit unserem Timing-Chip einchecken. Etwas Abenteuer-Feeling kommt definitiv auf! Da es bei den Stages aber keine fixen Startzeiten gibt, sondern jeder zu den Stages starten kann, wie er will, kann man für den Orientierungs-Teil auch einfach auf einen Renn-Kumpel warten, der das Kartenlesen im Griff hat. Neben guten Beinen war eine clevere Rennstrategie schon immer Garant für top Platzierungen!
Ich bin mit einer All-Star-Crew unterwegs: Nach der langen Corona-Pause fahren auch viele Pro-Fahrer bei der Bosch eMTB Challenge mit und nutzen die Gelegenheit, endlich wieder an einer Startlinie zu stehen. Wer hätte gedacht, dass ich mal zusammen mit Jérome Clementz (FRA/ Cannondale), Florian Nicolai (FRA/ Trek), Marco Aurelio Fontana (IT/ Focus) oder Kathi Kuypers (DE/ Trek) E-Bike Rennen fahre?
Bei der ersten Stage geraten wir schon mal richtig ins Schwitzen! E-Biken kann ganz schön schweißtreibend sein. Die Trails sind flowig und machen nicht nur während den Stages Spaß, sondern auch in den Transfers zwischen den Stages. Fahrtechnik, Kondition und Orientierungssinn werden gefordert.
Zum Glück wartet nach der dritten Stage auf dem Croix de Coeur die Verpflegungszone, so können wir uns endlich Zeit nehmen, die beeindruckende Landschaft etwas zu genießen. Episches Panorama bei lokalem Aprikosensaft und Schokolade? Viel besser geht es nicht!
Unmittelbar nach der Verpflegungszone geht’s in die nächste Uphill Stage. Eine Downhill Stage wäre mir in diesem Moment zwar lieber gewesen, da ich mir den Bauch etwas zu voll geschlagen habe, aber Spass macht es trotzdem. Streckenchef Jan Wittmaack hat gemeinsam mit dem Local Enduroprofi Ludo May eine abwechslungsreiche Strecke mit einer gelungenen Mischung aus gebauten Bikepark Strecken, Alpin- und Waldtrails geplant. Ein großes Kompliment an die beiden, so macht E-Biken einfach Spaß!
Für mich war es eine super Gelegenheit, mein Trek Rail auf Herz und Nieren zu testen und mal wieder mit meinen Kumpels unterwegs zu sein. E-Biken macht Bock, umso mehr auf Trails der Extraklasse umgeben von Alpen-Gipfeln. Ich freue mich bereits auf die nächste Bosch eMTB Challenge supported by Trek, auch wenn ich Corona bedingt leider bis nächstes Jahr darauf warten muss.
Wäre die eMTB Challenge etwas für dich?
Fotos: Sam Buchli