Am 6./7. Juli 2019 war Bad Wildbad erstmals Schauplatz der nationalen Titelkämpfe der E-Biker. Nach fünf Disziplinen stehen Fabian Scholz vom Focus Trail Team (Herren), Stephanie Teltscher von Focus Bikes (Damen) und Lars Willmes vom Team Bikesport Scheid -Pinkbommel (Senioren) als offizielle Deutsche E-Bike Meister fest. Neben dem prestigeträchtigen Meistertrikot gab es dafür Medaillen mit Echtgold im Wert von mehreren tausend Euro.
Bei der zweiten Auflage der Brose E-Bike DM wurde das Format auf fünf Disziplinen ausgebaut, die attraktive Duelle brachten und am Ende den besten Allrounder zum Meister kürten. Die Streckenmacher schöpften aus den Vollen und präsentierten den Teilnehmern Trails, die einer Meisterschaft in jeder Hinsicht gerecht wurden.
Hier gibt es unseren Erfahrungsbericht vom Rennwochenende.
Top-Ergebnisse
Herren
- Fabian Scholz (Focus Trail Team)
- Felix Heine (RSG Olympiapark)
- Fabian Heim (Radon RSG Olympiapark München)
Damen
- Stephanie Teltscher (FOCUS Bikes)
- Sandra Klose Wustmann (Zwillingscraft BMC)
- Sabika Speros (All Mountains Racing Team)
Senior
- Lars Willmes (Bikesport Scheid-Pinkbommel)
- Andy Benz (Feistel Racing)
- Olaf Nützsche (Focus RAPIRO Racing)
Los ging es am Samstag mit dem Cross Country. Zehn Mal galt es den Rundkurs (1,5 km / 60 hm) am Sommerberg zu absolvieren. Titelverteidiger Andre Kleindienst war tags zuvor beim Training im Bikepark gestürzt und musste mit zehn Stichen am Schienbein genäht werden, doch er biss die Zähne zusammen und übernahm zunächst die Führung. Direkt in die Offensive ging Fabian Scholz, der Kleindienst nach wenigen Runden überholen und letztendlich auf Platz Zwei verweisen konnte. Bei den Senioren legte Andy Benz vor, während Stephanie Teltscher die Schnellste unter den Damen war. Technische Probleme beim Zeitnahmepartner führten dazu, dass der für Samstag angesetzte Dual Slalom am Sonntag als Einzelzeitfahren wiederholt werden musste.
Über Nacht fegte dann ein heftiger Gewittersturm über Bad Wildbad, der den anspruchsvollen Strecken frischen Grip verlieh. Bei deutlich kühlerer Temperatur herrschten also beste Verhältnisse. Spätestens nach dem Uphill am Morgen war der Puls ganz oben. Auf der technischen Bergaufpassage fuhr das 17-jährige Leichtgewicht Leon Huber die schnellste Zeit aller Starter ein. Andy Benz gelang indes bei den Senioren die zweite Spitzenplatzierung des Wochenendes. Bei den Damen siegte Sandra Klose Wustmann.
Im anschließenden Enduro waren insgesamt vier Stages auf der Runde von 17,5 km / 620 hm auf Zeit zu fahren. Jede Stage zeigte ihren eigenen Charakter mit anspruchsvollen Steinfeldern und Wurzelteppichen, flowigen Steilkurven und Tables. Fabian Scholz setzte mit der schnellsten Gesamtzeit den Run zum Titel fort, während bei den Senioren Nino Antic die Aufholjagd startete. Beste Dame war Abigail Hogie, doch als US-Bürgerin fuhr sie nicht in der Wertung der Deutschen Meisterschaft, so dass sich die zweite Dame, Stephanie Teltscher, erneut über die wenigsten Strafpunkte freuen durfte.
Alles geben hieß es nun im ausschlaggebenden Lauf auf der Dual Slalom Strecke – 400 m bergab mit schnellen Anliegern und kurzen Sprüngen. Felix Heine, Nino Antic und wieder einmal Abigail Hogie vor Stephanie Teltscher waren am schnellsten unterwegs.
Die letzten und alles entscheidenden Punkte wurden schließlich im Sprint vergeben. Der führte vor großer Publikumskulisse durch den Pump Track am Gipfel des Sommerbergs. Noch einmal verwiesen Felix Heine, Nino Antic und Stephanie Teltscher die Konkurrenten auf die Plätze.
Mit Sektduschen wurden am Ende eines spannenden Wochenendes die neuen Deutschen E-Bike Meister gebührend gefeiert. Diese heißen Fabian Scholz, Stephanie Teltscher und Lars Willmes. Baboons Geschäftsführer Ulrich Hanus ließ es sich nicht nehmen, gemeinsam mit Volkmar Rollenbeck von Titelsponsor Brose sowie Klaus Mack, Bürgermeister Bad Wildbad, die Trikots und Medaillen mit Echtgold persönlich an die Schnellsten zu übergeben.
„Nach der letztjährigen Erstausgabe der DM in Wipperfürth haben wir das Format mit fünf Disziplinen geformt und fanden an diesem Wochenende in Bad Wildbad eine hervorragende Bestätigung durch die gesamte deutsche E-MTB Elite. Die Ausrichtung für 2020 und darüber hinaus ist also klar. Wir freuen uns auf eine spannende Zukunft im E-Bike Racing. Ein großer Dank geht an unseren Titelsponsor Brose, alle weiteren Sponsoringpartner sowie die die Radsportakademie Bad Wildbad für die professionelle Unterstützung“, sagt Ulrich Hanus, CEO von Promoter und Veranstalter Baboons.
Alle Ergebnisse, eine große Bildergalerie sowie das offizielle Video zum Event gibt es auf der Homepage www.ebike-dm.de.
Alle Artikel über die E-Bike DM findest du hier:
- Premiere: Deutsche E-Bike Meisterschaft 2018 in Wipperfürth
- Deutsche E-Bike Meisterschaft: In Wipperfürth fand die 1. E-Bike DM statt
- Brose E-Bike DM 2019: Deutsche Meisterschaft in Bad Wildbad
- Brose E-Bike DM 2019: Deutsche Meisterschaft – Modus steht fest
- Brose Deutsche E-Bike Meisterschaft: Fünfkampf auf dem E-Bike
- Brose E-Bike DM in Bad Wildbad: Die neuen dt. Meister*innen stehen fest
- Brose E-Bike DM 2019: E-Bike DM oder „Würfel-DM“?
- Giant Germany Off-Road Team: Wir waren mit den Profis bei der Brose E-Bike DM
13 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumHast ja grundsätzlich Recht, in diesem Fall geht es aber um Plätze weit weg vom Podium...
Das ist doch völlig egal. Wo ziehst du die Grenze? Top 10 wird nicht verändert...danach können wir mal über die Platzierungen diskutieren? Ob auch jeder mit seinen Platz zufrieden ist?
Warum soll dann Leute, welche keine Chance auf die Top10 haben, überhaupt an einen Wettkampf teilnehme, wenn die Ergebnisse gewürfelt werden? Ist ja wie auf dem türkischen Basar.
Die Leute zahlen Startgeld, da haben Sie auch das Recht auf eine faire Bewertung. So einfach ist das. Ist dies nicht möglich, muss das Ergebnis gestrichen werden und falls dies nicht möglich, die Meisterschaft abgesagt werden.
Und bei Fehlmessungen reden wir nicht nur von den hinteren Startplätzen. Ich bin mir da ziemlich sicher, das auch vorne etwas schief gelaufen ist....
Aber das ist ja nicht alles. Für mich war es das erste Mountainbikerennen, habe aber dafür in anderen Sportarten auf Internationalen Wettkämpfen teilgenommen. Denke als schon die Situation einschätzen zu können.
Zuerst gehört für mich einmal definiert, ob es sich um einen offene Meisterschaft handelt oder nicht. Falls ich Starter aus anderen Ländern zulasse, kann es nicht sein, das ich deren Ergebnisse nicht honoriere oder erwähne. Dann gehören einfach 2 Podien gemacht, ein Wettkampfpodium und das Deutsche Meisterschaftspodium. Aber jeden Teilnehmen lassen und dann deren Leistung nicht erwähnen, ist einfach ein riesiges NO GO.
Das passiert bei anderen Sprotveranstaltungen genauso.
Beispiel? Das diejährige 24h-Rennen auf dem Nürburgring. Hier wurde jetzt (2 Wochen nach dem Rennen) der Zweitplazierte aus der Wertung gestrichen. Das Fahrzeug hatte zu viel Leistung mit den vom Veranstalter vorgeschriebenen Luftmengenbegrenzer.
Hier würde ich zwar den Fehler nicht beim Team suchen, aber Fehler passieren.
Von da her: Ruhig bleiben, das ist noch ne ganz junge Veranstaltung und somit wird sich das Chaos auch noch ziehen, bis alle sich eingespielt haben.
Warum steht davon nichts im Artikel?
Aber auch hier...der Fahrer wurde nachträglich disqualifiziert, weil er nicht regelkonform gestartet ist, was ja eindeutig nachweisbar ist ( wie bei Doping)
Das ist was ganz anderes, als wenn an den Zeiten herummanipuliert wird. Es kann einfach keiner mit 100 prozentige richtiger Sicherheit sagen, wie schnell ein Fahrer X war. Der eine legt Veto ein ,der andere evtl nicht. Woher soll ich denn bei 3 verschiebeneb Zeiten, welche ausgespuckt werden, sicher sein, das die richtig ist, welche letztendlich im Klassement erscheint?
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