Dass Brose seine aufbereitete Motoren anbietet, geschieht nicht erst seit gestern – bereits 2021 ist das Verfahren für die Reman-Antriebe implementiert worden, jetzt aber durch das Deutsche Institut für Normung (DIN) in die Schlagzeilen befördert worden. Die Hervorhebung erfolgte im Kontext der DIN-Spezifikation 91472, die sich mit „Remanufacturing – Qualitätsklassifizierung für zirkuläre Prozesse“ befasst.
Das Remanufacturing-Konzept von Brose umfasst die Wiederaufbereitung von fünf Schlüsselkomponenten in E-Bike-Antrieben, die zuvor als irreparabel galten. Diese Komponenten werden nicht nur gründlich geprüft und gereinigt, sondern auch mit fehlenden Teilen ergänzt, um schließlich zu einem hochqualitativen Brose Reman-Drive zusammengefügt zu werden.
Ein interessanter Aspekt dieses Prozesses ist die erhebliche Kosteneinsparung im Vergleich zu neuen Antrieben. Darüber hinaus bieten die aufbereiteten Antriebe eine Gewährleistung von zwei Jahren und stehen den Neuprodukten in puncto Qualität in nichts nach. Ein weiterer bemerkenswerter Vorteil ist die CO2-Einsparung, die bei der Produktion dieser Reman-Drives im Vergleich zur Herstellung neuer Teile erzielt wird – etwa 21 Kilogramm pro Motor.
Brose hat zudem begonnen, E-Bike-Händler in seinen Serviceschulungen über diese kostengünstigere und umweltfreundlichere Reparaturoption zu informieren. Seit August können Endverbraucher aufbereitete Motoren der Magnesiumplattform erwerben, und Anfang 2024 werden die Reman-Versionen der Aluminium-Serie folgen. Bis der neue Brose Drive³ Peak-Motor als Reman-Version auftaucht, könnte natürlich noch etwas dauern.
Ob diese Entwicklung einen wichtigen Schritt in Richtung einer nachhaltigeren E-Bike-Industrie darstellt? Auf jeden Fall zeigt sie das Potenzial auf, wie aus kleinen Pilotprojekten weitreichende, umweltbewusste Konzepte entstehen können. Mehr zum Thema Brose und deren E-Bike-Motoren könnt ihr auf der Website des Herstellers erfahren: www.brose.com.
Was sagst du zum Ansatz von Brose? Würdest du einen Reman-Antrieb fahren?
25 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumWitzige Debatte. Geht es hier um Hersteller, eventuell nur vermuteter schlechte Hardware, oder doch ganz einfach nur um schlechten Service ?
Fakt ist doch, dass jedes Jahr weltweit Milliarden Tonnen wertvoller Schrott, der keiner ist, sondern Rohstoff deponiert, nicht wiederverwendet wird, weil neu produzieren vermeintlich günstiger ist. Totale Fehleinschätzung, denn Reparatur war und wird immer günstiger sein, wenn man Produkte schon bei der Vision entsprechend so konstruiert, dazu auch einen Wiederwerwendungskreislauf plant. Es wurde früher, oder heute noch anderswo, viel mehr repariert und Qualität war aber immer schon teurer. Heute kauft man halt, viel zu oft einfach neu, wechselt auch viel öfter die Räder.
Hier setzt nun endlich der erste Big Player in diesem Markt eine Duftmarke, um neue EU Richtlinie bzw. sehr gute ISO sehr früh umzusetzen, um natürlich damit bei Kunden punkten zu können. Diesen Schritt hätte man bei allen Anbietern viel früher, schon bei der Vision und Planung vor Markteinführung berücksichtigen müssen.
Dann braucht es Anreize, da ist Österreichs mit Anspruch auf Reparatur ein prima Beispiel, also einfach kopieren Reparaturkosten anteilig erstatten. Aber am Ende liegt es auch hier immer nur an uns Verbrauchern zu entscheiden, was man, wie oft, nachhaltig bei wem kauft.
Zu Brose, 10k km in drei Rädern, zwei Ausfälle in 5 Jahren. Nicht aber wegen Motorschaden, sondern wegen schludrigen Einbau des Motors zusätzlich vergessene Service Arbeiten am Rades bei RW Dealern.
Bei der Anzahl der verkauften Einheiten, fallen im Verhältnis nur ganz wenige Motoren aus und da hat die Autoindustrie weit größere Probleme, aber jeder Ausfall vor großer Tour ist für den Betroffenen ärgerlich.
Brose hat sicher ne ganze Menge Garantierückläufer, insofern ein lohnendes Geschäft.
Bei dem Prozess der Aufarbeitung müssten sie auch die Schwachstellen der bisherigen Kostruktion erkennen.
Es besteht also die Hoffnung, dass diese Erkenntnisse in die Produktion von neuen Motoren einfließen.
Damit meine ich nicht nur den Riemen, der neue kommt ja ohne.
Auch bei der Qualität der Lager, Freiläufe, Planetengetriebe und Abdichtung gegen Wassereintritt gibt es Luft nach oben.
Gibt es eigentlich schon Preise für die wiederaufbereiteten SMag, ich habe bisher nichts gefunden.
Allerdings hatten alle meine Austauschmotore 0km Laufleistung, zumindest wurde das so angezeigt und ich konnte keine Gebrauchsspuren erkennen.
Grundsätzlich finde ich jede Art von Wiederaufbereitung defekter Teile super!
Mein Levo aus 2019 hatte ich 2020 gekauft, es hat jetzt knapp 8.000km runter und den 1. Motor. Ich bin kein Schönwetterfahrer und benutze den Bosch Fontus zum putzen. Die mir nachträglich gewährte 4-Jahres-Garantie läuft in 2024 ab, da freue ich mich im Fall des Falles über einen Austauschmotor, so dieser auch klar günstiger zu haben ist. Denn mein Levo mag ich weiterhin sehr, zumal ich mittels der BLEvo App eine recht individuelle Motorcharakteristik am Start habe.
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