Die Evolution des Brose S Mag E-Bike-Motors Von Kinderkrankheiten zu Spitzenleistung

In den vergangenen Jahren hat sich beim Brose S Mag E-Bike-Motor einiges getan. Zahlreiche Updates sollen insbesondere die Lebensdauer des E-Bike-Antriebs deutlich erhöht haben. Zeit, einen neuen Blick auf das Aggregat aus Berlin zu werfen!
Titelbild

Brose S Mag – moderner E-Bike-Antrieb mit Geschichte

Als wir den Brose Drive S Mag im Juli 2018 vorstellten, war der Elektromotor des Berliner-Systemanbieters das erste Aggregat für E-Bikes überhaupt, welches auf ein Gehäuse aus Magnesium gesetzt hat. Damit sollte vorwiegend das hohe Gewicht der damaligen Antriebe vermieden werden.

Wie man aber auch bei Brose zugibt, hatte der E-Bike-Motor damals noch mit einigen Kinderkrankheiten zu kämpfen. Im Laufe der Zeit wurden zahlreiche Updates in das Aggregat eingebracht, um die Zuverlässigkeit des Motors zu verbessern.

Anfänglich waren wir mit der Performance unserer Magnesium-Antriebe, insbesondere des S Mag, sehr unzufrieden. In enger Zusammenarbeit mit unseren internen und externen Partnern haben wir jedoch intensiv an den einzelnen Schwachstellen gearbeitet und die Motoren kontinuierlich verbessert.

Lukas Zwanziger, Leiter Qualität Brose E-Bike

Erstes großes Update des Brose S Mag 2021

Schon 2021 setzte so das erste große Optimierungspaket der Berliner an, das laut eigener Aussage in einer erhöhten Haltbarkeit des Motors resultierte. Etwa wurde der Antriebsriemen durch eine neue, haltbarere Version ersetzt. Weitere kleine, aber sukzessive Verbesserungen folgten. So wurde die Lautstärke des ohnehin schon leisen Aggregats noch weiter reduziert oder der Motor gegen Einflüsse von außen wie das Eindringen von Wasser besser abgeschirmt.

Ein der Kinderkrankheiten des ersten Modells war der Riemen, der reißen konnte.
# Ein der Kinderkrankheiten des ersten Modells war der Riemen, der reißen konnte. - Dieser wurde im ersten großen Update 2021 durch eine neue Version ersetzt, die wesentlich längere Laufzeiten verspricht.

Mit dem Einsatz einer neuen Elektronik und Software wurde dann nicht nur der Fahrkomfort gesteigert. Die modernisierte Elektronik garantierte vielmehr, dass Ersatzteile langfristig verfügbar sind und die nahtlose Integration in verschiedene E-Bike-Systeme gegeben blieb. Was auch in den Brose Reman-Antrieben zum Tragen kommt, bei denen etwa alte S-Mag-Motoren wiederaufbereitet werden und so einen neuen Lebenszyklus bekommen.

Auch die Elektronik hat sich seit der Vorstellung des S Mag gewandelt
# Auch die Elektronik hat sich seit der Vorstellung des S Mag gewandelt - durch neue Komponenten wurde nicht nur der Fahrkomfort gesteigert, auch die Ersatzteilversorgung für die Zukunft und die Integration in bestehende E-Bike-Systeme ist damit gesichert.

Um die Updates auf Tauglichkeit zu überprüfen, hat Brose diese in den vergangenen Jahren einem umfangreichen Dauerlauftest im Harz unterzogen, der mit sagen und schreibe über 50.000 Kilometern und etwa einer Million Höhenmetern auf Herz und Nieren getestet wurde. Dazu kommt der Einsatz auf Dauerlaufprüfständen, wo der Motor im Berliner Werk jährlich rund 175.000 Stunden Laufzeit absolviert.

Wer sich für das Innenleben eines Brose Drive S-Motor interessiert – hier haben wir einen Motor komplett zerlegt und schauen ins Innere: Brose Drive S Mag Motor zerlegt

Neue Partnerschaften und Blick in die Zukunft

Dass auch andere Hersteller von dem System der Berliner überzeugt sind, zeigt nicht die langjährige Zusammenarbeit mit Specialized, deren 2.2 Motor auf dem Brose S Mag basiert, auch die US-Amerikaner von SRAM konnten neuerdings ins Boot geholt werden:

Beim SRAM Eagle Powertrain System dient als Basis ebenfalls der Brose S Mag Motor. Die US-Amerikaner setzen dabei auf ihre Kernkompetenz, die Schaltung, und entwickelten rund um den Brose Antrieb Technologien wie Auto-Shift, ein vollautomatisches Schalten, und das Coast-Shifting, das Schalten im Rollen erlaubt, ohne, dass in die Pedale getreten werden muss. Übrigens, ein Punkt der zeigt, dass der Brose S Mag vorerst nicht vom neuen Brose Drive³ Peak Motor abgelöst werden wird.

Der Brose Drive³ Peak, der wahrscheinlich erst Ende des Jahres an den ersten Komplett-E-Bikes zu finden sein wird, wird hauptsächlich, wenn nicht sogar exklusiv an Performance-E-MTBs eingesetzt werden. Ihm gegenüber wird der S Mag, der ähnliche Leistungsdaten und dasselbe Gewicht von 2,9 kg aufweist, ebenfalls an E-MTBs zu finden sein. Gerade in Bezug auf die Partnerschaft mit SRAM oder Specialized, aber auch mit Blick auf seine Nutzung an Lastenrädern oder City-Bikes gehen wir nicht davon aus, dass der Brose S Mag in den nächsten fünf Jahren von der Bildfläche verschwinden wird.

Brose Drive S Mag 2023 1
# Brose Drive S Mag 2023 1

Wie sind deine Erfahrungen mit dem Brose S Mag?

Infos und Bilder: Pressemitteilung Brose

40 Kommentare

» Alle Kommentare im Forum
  1. Ich habe in meinem Specialized Turbo Levo Expert auch diesen Motor verbaut. In der Schweiz geht es nun halt mal nur hoch und runter, somit wird der Motor stark belastet. Ich habe die Erfahrung gemacht dass der Motor nach EXAKT!! 3500km beginnt extrem laut zu werden. Der erste Motor wurde in Garantie gewechselt, beim zweiten ist es nun auch soweit und den muss ich wohl selbst bezahlen. Aber wie kommen die auf eine Laufleistung von 10K ohne Service? In DE nur geradeaus? Wieso gibt es keinen Reparaturkit mit dem der Motor revidiert werden kann? Brose revidiert ja keine "Spezialiced" Motoren....

  2. Die gehen halt davon aus, dass der durchschnittliche Specialized Fahrer nur zur nächsten Eisdiele fährt. 😉

    Es gibt mittlerweilen auch Drittfirmen die Brosemotoren reparieren.

  3. Will mir ein S Pedelec mit Brose S Mag vin M1 zulegen, aber wie ich hier so lese, sollte man das wegen Brose eher nicht.

    Mit der Abdichtung ist übrigens interessant. 2021 standen 2 E-bikes etwa 12 Stunden im Wasser. Ein Yamaha Motor läuft ohne was zu machen bis heute, der Bosch CX 4. Gen. wurde für etwa 2000 Euro getauscht, hat die Jobradversicherung gezahlt.

  4. Mein Brose-Alumotor hat jetzt fast 22 000 Km runter. Ohne Probleme, ohne Zahnriementausch, nur etwas lauter ist er bei Teillast geworden. Das Kit mit dem Ersatzriemen liegt schon auf dem Tisch. 99 Euro. Wird im Winter ausgewechselt. E-Bike: Bulls E-Stream EVO 3 von 2017, 22 Gänge, vorne 2 Kettenblätter. Alles serienmäßig. Allerdings: Nie im Regen gefahren, nie mit Kärcher abgesprüht. Mehrere Ketten, mehrere Reifendecken und Schläuche verbraucht. Fahre fast nur auf befestigten Straßen, Landwirtschaftswegen, Fahrradwegen. Kein Trail, fast keine Waldwege wegen der Versandung des Antriebs. Eine Kette reicht ca. 3000 bis 3500 km inkl. Nachölen. Viele Bergstrecken (Mittelgebirge), wo dann auch Volllast gefragt ist.

  5. Akku: BMZ 650 Wh, Bike: Bulls, Motor: Brose

    Akkuproblem

    Habe jetzt wahrscheinlich ein Problem mit dem Akku nach 7 Jahren Gebrauch. Nach ein paar Tagen Lagerung mit nur noch Teilladung nach der Fahrt, wurde er am Ende des Aufladens ziemlich warm, so dass das Ladegerät in Notabschaltung ging. Wahrscheinlich über einen Wärmefühler. Haben Akkus in E-Autos auch. Ev. kann man das auch über eine Ladekurve ermitteln (Abflachung der Spannungskurve und Ladestrom). Arbeitsthese bei mir: Bei einigen Zellen ist die Selbstentladung während der Lagerung höher, so dass am Ende des Ladevorgangs die Ladeschlussspannung nicht für alle Zellen geeignet ist (Erhitzung bei den guten Zellen durch noch hohen Ladestrom). Lade ich gleich nach der Fahrt von unten durch, bleibt der Akku auch am Ladeende kühl. Bisher ca. 500 Ladezyklen. 22 000 km gefahren.

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