Cannondale Habit NEO
Einsatzbereich | Trail, All-Mountain, Enduro |
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Federweg | 140 mm/130 mm |
Laufradgröße | 29ʺ |
Rahmenmaterial | Carbon |
Motor | Bosch |
Akkukapazität | 625 Wh |
Gewicht (o. Pedale) | 22,6 kg |
Website | www.cannondale.com |
Mit dem Habit NEO hat Cannondale ein astreines E-Trailbike im Programm, welches über einen moderaten Federweg (140/130 mm) verfügt und mit einem Gewicht von unter 23 Kilogramm nicht richtig leicht ist, aber auch nicht zu arg auf die Waage drückt. Entwickelt und konzipiert wurde es in Deutschland, genauer gesagt im Cannondale-Entwicklungszentrum, das in Freiburg im Breisgau seinen Sitz hat. Hier wurden schon das Moterra oder auch das motorlose 29er Habit entwickelt. Ähnlichkeiten bei der Linienführung sind von den Ingenieuren gewollt, denn sie haben sich in Formensprache und Design bewusst an das stromlose MTB-Pendant angelehnt. In Sachen Federweg verfügt das Habit NEO über 140 mm an der Front und 130 mm am Heck, welche wir eher straff abstimmen. In Kombination mit den großen 29″-Laufrädern ergibt das ein agiles und quirliges E-Trailbike. Angetrieben wird es vom Bosch Performance CX-Motor Gen4, der seinen Strom aus einem vollkommen ins Unterrohr integrierten Bosch PowerTube-Akku, der 625 Wh Kapazität besitzt, bezieht, und mit einem maximalen Drehmoment von 75 Nm unterstützt. Erhältlich ist das Cannondale Habit NEO in insgesamt vier verschiedenen Ausstattungen – das von uns getestete Modell wechselt für 7.999 € den Besitzer.
Hier findest du weitere E-Mountainbike Vergleichs- oder Einzeltests von eMTB-News.de
Geometrie
Cannondale bietet das Habit NEO in den Rahmengrößen S, M, L und XL an. Allen gemein sind die kurzen Kettenstreben mit einer Länge von 455 mm. Der relativ flache Lenkwinkel von 66,5° verspricht viel Laufruhe und mit einem Reach von 470 mm (Rahmengröße L) dürften auch größere Fahrer ausreichend Platz auf dem E-MTB haben.
Erhältliche Rahmengrößen: S, M, L, XL
Gemessene Überstandshöhe: 765 mm (Rahmengröße L)
Gewicht: 22,6 kg (Rahmengröße L)
Framesize | Rahmengröße | S | M | L | XL |
Seat Tube Length | Sitzrohrlänge | 400 mm | 430 mm | 460 mm | 510 mm |
Top Tube Length | Oberrohrlänge | 587 mm | 610 mm | 637 mm | 665 mm |
Head Tube Length | Steuerrohrlänge | 100 mm | 110 mm | 120 mm | 130 mm |
Reach | Reach | 425 mm | 445 mm | 470 mm | 495 mm |
Stack | Stack | 605 mm | 614 mm | 623 mm | 633 mm |
Head Tube Angle | Lenkwinkel | 66,5° | 66,5° | 66,5° | 66,5° |
Seat Tube Angle | Sitzwinkel | 75° | 75° | 75° | 75° |
Chainstay Length | Kettenstrebenlänge | 455 mm | 455 mm | 455 mm | 455 mm |
Wheelbase | Radstand | 1181 mm | 1205 mm | 1234 mm | 1263 mm |
Ausstattung
Das Cannondale Habit NEO ist in vier Ausstattungsvarianten erhältlich, die als Akku – je nach Preis – einen Bosch PowerTube 500 oder 625 verbaut haben. Preislich startet das Habit NEO bei recht attraktiven 4.499 € (UVP), für das Top-Modell aus unserem Test sind 7.999 € (UVP) fällig.
Der formschön gestaltete Carbon-Rahmen wirkt wertig und gefällt uns mit seiner modernen Linienführung und der Cannondale-typischen Geometrie, die es erlaubt, sich auf das E-MTB zu setzen und sofort „heimisch“ zu fühlen. Am Top-Modell setzt Cannondale auf ein RockShox-Fahrwerk, bestehend aus einer Pike Select-Federgabel und einem Deluxe Ultimate-Dämpfer, und generiert 140 mm Federweg an der Front bzw. 130 mm am Heck. Gebremst wird mit kräftigen Magura MT7-Scheibenbremsen, die am Vorderrad eine mächtige 220 mm große Bremsscheibe besitzen. Überhitzung? Fehlanzeige! Biss? Extrem! Auch bei der Schaltung vertraut man Produkten aus Amerika und spendiert dem User eine SRAM X01 Eagle, die 12 knackige Gänge zur Verfügung stellt. Als besonderes Schmankerl besitzt das Cannondale Habit NEO 1 eine fest verbaute Supernova M99 Mini Pro – ein heller Frontscheinwerfer, der immer dann Licht gibt, wenn man es braucht.
Alles in allem ein stimmiges Gesamtpaket, bis auf die relativ „zahnlosen“ Reifen. Hier wurden Maxxis Rekon in der Dimension 29 x 2,6″ auf die Stan’s NoTubes Flow MK3-Felgen montiert, die weder am Vorderrad genug Spurtreue noch am Hinterrad genug Grip generieren, sobald der Boden etwas feuchter wird.
- Federgabel RockShox Pike Select + RC (140 mm)
- Dämpfer RockShox Deluxe Ultimate RT (130 mm)
- Schaltung SRAM X01 Eagle
- Bremsen Magura MT7 mit 220/200 mm Bremsscheiben
- Motor Bosch Performance CX Gen4
- Akku/Kapazität Bosch PowerTube / 625 Wh
- Reifen Maxxis Rekon, 29 x 2.6″
- Cockpit Cannondale 1 Riser, Carbon (780 mm) / Cannondale 1
- www.cannondale.com
Preis Cannondale Habit NEO 1: 7.999 € (UVP)
Name | Modell | Cannondale Habit NEO 1 |
Frame | Rahmen | Carbon-Rahmen mit 130 mm Federweg |
Fork | Gabel | RockShox Pike Select + RC, 140 mm, DebonAir, 15x110 mm tapered steerer, 51 mm offset |
Shock | Dämpfer | RockShox Deluxe Ultimate RT, DebonAir |
Shifter | Schalthebel | SRAM GX Eagle, 12-speed |
Derailleur | Schaltwerk | SRAM X01 Eagle |
Cassette | Kassette | SRAM PG-1230, NX Eagle, 11-50, 12-speed |
Cranks | Kurbel | Bosch Gen4 w/ custom Ai offset, 34T |
Brakes | Bremse | Magura MT7 Trail hydro disc, (F) 4-piston / (R) 2-piston, 220/203 mm Spider rotors |
Tires | Reifen | Maxxis Rekon, 29 x 2.6", 3C compound, EXO, tubeless ready |
Rims | Felgen | Stan's NoTubes Flow MK3, 32h, tubeless ready |
Hubs | Naben | (F) Formula DC-511, 15x100 (R) SRAM 746, 12x148 |
Seat | Sattel | Fabric Scoop Shallow Elite, cro-mo rails |
Seatpost | Sattelstütze | Cannondale DownLow Dropper Post, internal routing, 31.6, 100mm (S), 125mm (M), 150mm (L-XL) |
Bar | Lenker | Cannondale 1 Riser, Carbon, 15 mm rise, 9° sweep, 4° rise, 780 mm |
Stem | Vorbau | Cannondale 1, 3D Forged 6061 Alloy, 1-1/8", 31.8, 7° |
Motor | Motor | Bosch Performance CX |
Display | Display | Bosch Kiox |
Battery | Akku | Bosch PowerTube / 625 WH |
Power | Leistung | 250 Watt |
Price (RRP) | Preis (UVP) | 7.999 € |
Motor & Akku
Cannondale setzt bei seinen E-Mountainbikes auch in der Saison 2020 auf Motoren aus Deutschland. Genau wie im Moterra NEO werkelt auch im Habit NEO der neue Bosch Performance CX-Motor, der im Juni 2019 vorgestellt wurde. Bosch gelingt mit dem überarbeiteten Performance CX ein großer Schritt in die richtige Richtung und wahrscheinlich zu noch mehr Marktanteil. Neben den cleveren Softwarupdates, deutlich besser nutzbarem Turbo-Modus und guter Modulation der Unterstützungsstufen, besticht dieser kraftvolle Motor auch durch viel Power, ein maximales Drehmoment von 75 Nm, sein sehr kompaktes Einbauvolumen und eine fantastische Pedalierbarkeit über 25 km/h. Mit Strom wird der kompakte Motor von einem vollintegriertem PowerTube mit 625 Wh versorgt.
Die Wahl der Unterstützungsstufen werden über ein Bosch Kiox-Display gesteuert. Dieses smarte Info-Center liefert alle wichtigen Informationen, ist sehr kompakt gestaltet und sitzt mittig über dem Vorbau. Leider ist die Position dieses Displays fix und kann nicht an die Bedürfnisse der User angepasst werden, was mitunter zu mittelmäßiger Lesbarkeit führt.
Noch Unklarheiten über diesen Motor? In diesem Artikel beantworten wir die 10 häufigsten Fragen zum Bosch Performance CX Gen4.
- Motor: Bosch Performance CX
- Akku: Bosch PowerTube mit 625 Wh
- Leistung: max. 250 Watt
- Max. Drehmoment: 75 Nm
- Display: Bosch Kiox
Lange wurde auf einen Nachfolger des beliebten Bosch Performance CX gewartet, zwischenzeitlich wurde wild spekuliert und jetzt ist er endlich da. Der neue Bosch Performance CX-Motor ist leichter, kompakter und besser! Der vollkommen neu konstruierte Mittelmotor hat ein max. Drehmoment von 75 Nm und drückt mit seinem modernen Magnesiumgehäuse das Gewicht unter die Marke von drei Kilogramm – genau sind es 2,9 kg. Damit wiegt der neue CX rund 25 % weniger als sein Vorgänger. Mit seinem verringerten Einbauvolumen von Minus 48 % ist er zudem nur noch knapp halb so groß wie das eierförmige Vorgänger-Modell. Wie klar zu erkennen ist, verzichtet der neue Motor auch auf das kleine Kettenblatt und erlaubt gängige Zähnezahlen. Wichtig für eine stimmigere Integration und bessere Kinematiken am E-Mountainbike ist die Platzierung der Antriebswelle. Diese rückt nämlich bei der neuen Konstruktion weit nach außen und erlaubt – wenn man dies möchte – kürzere Kettenstreben und damit agilere Geometrien.
Leistungsdaten des neuen Bosch Performance CX
- Max. Support 340 %
- Max. Drehmoment 75 Nm
- Gewicht 2,9 kg
Sowohl außen wie im Inneren hat sich beim Bosch Performance CX eine Menge getan. Der kraftvolle Motor verfügt jetzt über ein leichtes Magnesiumgehäuse und wurde sehr kompakt gestaltet – er ist nur noch halb so groß wie sein Vorgänger. Die Modulation der Unterstützungsmodi ist den Software-Entwicklern und Ingenieuren von Bosch extrem gut gelungen. Der Motor klebt am Pedal und folgt sehr sensibel jedem Quäntchen Druck, das wir ins Pedal geben. Sehr interessant finden wir dieses „Gummiseil-Feeling“, bei dem man im Turbo langsam pedalierend mit schleifenden Bremsen auf ein Hindernis zu fahren kann und beim Kontakt einfach die Bremsen öffnet. Jetzt schnellt das E-MTB nach vorne, quasi so, als würde es von einem Gummiband angezogen werden. Dies hilft in technischen Passagen ungemein und macht enorm viel Spaß.
Besonders positiv fällt der Übergang von Motor- zur Muskelunterstützung auf. Dank der neuen Konstruktion im Inneren „segelt“ der Motor förmlich aus der Unterstützung hinaus und lässt sich absolut frei mit Muskelkraft auf hohe Geschwindigkeiten beschleunigen. Schnelle Sprints – früher ein wahrer Graus mit dem Bosch-Motor – gelingen heute mit einem vollkommen natürlichen Fahrgefühl.
Wenn es um die Charakteristik eines E-Bike-Motors geht, sind die Meinungen sehr unterschiedlich. Dem einen ist die maximale Power wichtig, während der andere auf ein möglichst widerstandsfreies Fahren über 25 km/h Wert legt. Beides ist mit dem Bosch Performance CX möglich. Die 75 Nm max. Drehmoment fühlen sich immer nach genug an und wie eben erwähnt, macht dieser Motor auch jenseits der 25 km/h extrem viel Spaß.
Beim Display setzt man vermehrt auf das kompakte Bosch Kiox, welches als Trainingspartner fungieren kann und dank seiner Qualitäten in Sachen Vernetzung aus dem normalen E-Mountainbike ein smartes E-Mountainbike macht.
Wie sieht es mit der Geräuschentwicklung aus? Ist er lautlos? Nein, sicher nicht. Unter realen Bedingungen auf dem Trail pfeift der neue Bosch Performance CX hochfrequent und deutlich hörbar. Unter Last kann er auch etwas lauter werden. Subjektiv betrachtet, reiht er sich zwischen Shimano und Brose ein.
Hier findest du alle weitere Details zum Bosch Performance CX.
Tatsächliche Reichweite
54,1 km / 1119 hm
2 h 13 min
Hier gibt es die genauen Details der Testrunde mit dem Cannondale Habit NEO 1.
Laborwerte sind gut und schön, aber in der Realität sieht es leider oftmals anders aus. Deshalb fahren wir einen ganz eigenen Testzyklus für euch. 54,1 km / 1119 hm – diese Daten ermittelten wir in Testfahrten, bei denen wir immer in der maximalen Unterstützungsstufe fahren bis der Akku komplett leer ist. Bitte beachtet, dass diese ermittelten Werte nur als Richtwert zu verstehen sind und in keinster Weise die Ergebnisse aus einem genormten Labortest widerspiegeln. Wenn dieses E-Bike in niedrigeren Unterstützungsstufen gefahren wird, erhöht sich die Reichweite deutlich.
Auf dem Trail
Uphill
Wir brauchen mehr Traktion!
Unterstützt von satten 75 Nm schiebt uns der Bosch-Motor an, wenn es den Berg hinauf geht. Mit seinem typischen Surren quittiert er gut hörbar seinen Dienst. Dank gut platziertem Akku und gelungenem Balancing – typisch für E-MTBs von Cannondale – haben wir mit dem Habit NEO keinerlei Probleme, auch Uphill-Sektionen zu erklimmen, die steiler und etwas technischer sind. Ein kurzer Zug am Lenker und das Vorderrad wird leicht, geht etwas in die Höhe und lässt sich mühelos über Hindernisse heben. Durch die 165 mm kurzen Kurbeln gelingt es uns mühelos, auch in verblockterem Gelände zu pedalieren, ohne Gefahr zu laufen, dass wir im nächsten Augenblick aufsetzen würden. Durch die gelunge Sitzposition und die gute Gewichtsverteilung ist es uns ein Leichtes, jedwede Uphills hinauf zu fahren. Einzig der etwas „zahnlose“ Maxxis Rekon-Reifen rutscht auf losem Untergrund öfters durch und hat spürbare Mühe, genug Traktion und Grip zu generieren.
Bei langen Auffahrten macht sich allerdings auch der etwas schmale Sattel bemerkbar, auf dem wir irgendwann hin und her rutschen, um den Druck auf dem Hintern ein wenig besser zu verteilen.
Downhill
Eins ist absolut klar: In richtig groben Downhill-Passagen kann man von einem E-Trailbike mit 140/130 mm Federweg keine Abfahrts-Performance auf Top-Niveau oder ein sänftenartiges Fahrwerk erwarten, aber auch hier lässt sich schnell die Spreu vom Weizen trennen. Wir stimmen das Fahrwerk etwas straffer ab – SAG (Negativfederweg) vorne/hinten: 20/25 % – um ausreichend Reserven zu haben und Durchschläge zu verhindern und hämmern los! Der 780 mm breite Carbon-Lenker sieht nicht nur edel aus, nein, er sorgt auch für viel Kontrolle auf dem Trail. Highlight am Rande: Die hauseigenen Fabric Funguy-Griffe mit Lockring haben eine durchdachte und klug designte Oberflächenstruktur, greifen sich sehr gut und liegen tadellos in der Hand. Die RockShox Pike-Luftfedergabel arbeitet souverän, stellt mit ihren 140 mm ausreichend Federweg zur Verfügung und schluckt diverse grobe Brocken mühelos weg. Am Hinterrad sorgt ein RockShox Deluxe-Dämpfer für Komfort und stellt 130 mm Federweg zur Verfügung. In Kombination mit den 29″-Laufrädern haben wir hier ein extrem potentes E-Trailbike am Start, das sich auch im unwegsamsten Gelände kaum Patzer erlaubt. Einzig die Reifen trüben die Fahrfreude ein wenig, denn wenn der Hintrerradreifen im Uphill schon Traktion vermissen ließ, wie sieht es dann im Downhill aus, wenn dieser niedrig profilierte Reifen auch auf dem Vorderrad montiert ist? Bei Nässe eine nur schwer zu beherschende Reifen-Kombination, die wir direkt gegen grobstolligere Produkte austauschen würden.
Lobenswert ist die Bremsanlage von Magura mit den neu entwickelten zweiteiligen MDR-P-Scheiben. Die hier verbaute MT7 Trail erreicht mit den großen Bremsscheiben – am Vorderrad sind es beeindruckende 220 mm und am Hinterrad 200 mm – ausgezeichnete Verzögerungswerte und auch ein „Singen“ gehört mit diesen Scheiben der Vergangenheit an. Bei harten Bremsmanövern keimte in uns der Wunsch auf, die 220er Scheibe auch gern mal am Hinterrad zu probieren.
Trail
Agil und quirlig flitzen wir über den Trail!
Wer beim Habit NEO eine Sänfte mit den Komfortwerten einer Mercedes S-Klasse erwartet, den müssen wir leider enttäuschen. Dieses E-Mountainbike überzeugt vielmehr mit seinem straffen Fahrwerk und dem daraus resultierenden quirlig-agilen Fahrverhalten. Der steife Hauptrahmen aus Carbon sorgt dafür, dass jeder Tritt in die Pedale in Vortrieb verwandelt wird und man mit einer hohen Grundgeschwindigkeit über den Trail fliegen kann. Mit der richtigen Fahrtechnik ist es ein Leichtes, auch mit den großen 29″-Laufrädern, schnell um enge Kurven zu fahren und dank neuer Konstruktion des Bosch Performance CX macht auch das Pedalieren oberhalb von unterstützen 25 km/h richtig Spaß. Dank 625 Wh-Akku sind ausgedehnte Trailtouren auch mit maximaler Unterstützungsstufe machbar und wer keine Trinkblase im Rucksack mitschleppen will, der kann im Rahmendreieck einen Flaschenhalter montieren.
Nicht ganz so super fanden wir das Kiox-Display von Bosch, welches mit seinen vielen kleinen Zahlen und Informationen etwas überfrachtet erschien und manche Infos nur mit Mühe auf den ersten Blick zu erfassen waren. Dazu stört uns die Position des Displays, welche in genau einer Stellung vorgegeben ist und nicht individualisiert werden kann. Hier wünschten wir uns eine universellere Montagemöglichkeit von Bosch.
Mit knapp 23 kg ist dieses Modell kein absolutes Leichtgewicht und verlangt mitunter etwas mehr Nachdruck, wenn es um enge Kurven geht. Dies geht in der Realität auf dem Trail allerdings mühelos von der Hand, denn die Geometrie und Gewichtsverteilung passen.
Notiz am Rande: Wer mit dem Cannondale Habit NEO in der Dämmerung unterwegs ist, der muss sich nicht vor der Dunkelheit fürchten, denn dieses E-MTB verfügt serienmäßig über einen Frontscheinwerfer von Supernova. Die helle M99 Mini Pro hat zwei Leucht-Modi und leuchtet im Fernlichtmodus mit bis zu 1250 Lumen (im Abblend-Modus sind es 600 Lumen).
Das ist uns aufgefallen
- 220 mm Bremsscheibe Cannondale verbaut erstmals in Serie eine 220 mm große Bremsscheibe an der Front und setzt damit einen neuen Benchmark. In Kombination mit der 200 mm großen Bremsscheibe am Heck hat die Magura MT5 deutlich mehr Biss und eine höhere Standfestigkeit. Wir wünschen uns auch bei anderen E-Mountainbikes diese großen Scheiben in Serie.
- Reifen mit wenig Profil Maxxis Rekon – kein Reifen, der für besonders grobes Profil bekannt ist, genau hier liegt sein Problem. Am E-MTB fehlt diesem Reifen einfach die Traktion, wenn es auf losen Untergrund geht und diverse Anstiege erklommen werden sollen. Hier wäre man mit einem Maxxis DHR am Heck deutlich besser bedient.
- Tolles Design und gelungene Integration Der Carbon-Rahmen, den Cannondale dem Habit NEO spendiert hat, sieht klasse aus und setzt auf vollkommene Integration des Motor/Akku-Systems. Der 625 Wh-Akku ist unsichtbar im Unterrohr verborgen und der Bosch Performance CX-Motor wurde formschön integriert und durch ein eigens entwickeltes Skidplate vor äußeren Einflüssen geschützt.
- Kiox-Display nicht justierbar Die Informationsflut auf dem Bosch Kiox-Display ist enorm. Leider kann man diverse Angaben beim flüchtigen Blick kaum erkennen und wessen Sitzposition nicht zum Neigungswinkel der vorgegebenen Position passt, der kann mitunter wenig auf dem Display erkennen. Hier wünschen wir uns von Bosch eine individuell einstellbare Display-Halterung.
- Frontscheinwerfer Wo Strom vorhanden ist, da sollte auch ein Licht brennen. Richtig, sehen wir auch so. Der Supernova M99 Mini-Scheinwerfer an der Front des Habit NEO sorgt für helles Licht in der Dämmerung, ganz egal, ob man noch schnell zum Einkaufen in die City oder zum Nightride mit Freunden unterwegs ist. Daumen hoch dafür!
Fazit: Cannondale Habit NEO 1
„130 mm Federweg &
29″ – eine gute Kombi!“
Jeder, der sein E-Montainbike sportlich-schnell über den Trail bewegen will, macht mit dem Cannondale Habit NEO nichts falsch. Die Kombination aus steifem Carbon-Rahmen, straffem Fahrwerk und großen 29"-Laufrädern macht es zu einer agilen Trailrakete. Dank kraftvollem Bosch-Motors und ausgewogenem Balancing stellen auch knifflige Uphill-Sektionen keine größeren Hindernisse dar, und im ruppigen Downhill kann die Performance der Magura-Bremsen absolut überzeugen. Unserer Meinung nach haben wir es hier mit einer spaßigen Trailrakete mit Suchtpotential zu tun!
Beim Gewicht könnte man vielleicht noch einsparen, denn fahrfertige 23 kg wollen bewegt werden und erfordern etwas Kraft und Nachdruck.
Pro / Contra
Stärken
- serienmäßiger Frontscheinwerfer
- 220 mm große Bremsscheibe vorn
- attraktives Design und gelungene Integration
- überzeugende Reichweite
Schwächen
- Maxxis Rekon-Reifen haben wenig Grip
- Bosch Kiox-Display nur in einer Position montierbar
- Sattel auf langen Touren etwas unbequem
Wie gefällt euch das Habit Neo von Cannondale? Giert ihr nach viel Federweg oder reicht euch ein E-MTB mit 130 mm am Heck?
Testablauf
Auf den Testrunden fahren wir fast ausschließlich mit der maximalen Unterstützungsstufe. Mindestens einmal fahren wir den Akku komplett leer und dokumentieren dies auf unserem Strava-Account.
Unsere Testrunden haben alles, was ein E-Bike braucht:
- enge Uphill-Trails mit dicken Wurzeln, Steinen und losem Waldboden
- flache Trails mit kleinen Gegenanstiegen
- kurvige, flowige Downhills
- lange Schotterpisten bergauf und bergab
Jedes E-Bike wurde mehrfach auf dieser Runde gefahren und im Anschluss sorgfältig beurteilt.
Hier haben wir das Cannondale Habit NEO getestet
- Bamberg/Bad Kreuznach, Deutschland: Hier gibt es schmale, enge Trails, die mit Wurzeln und Steinen gespickt sind, steile technische Uphills und flowige Downhills.
- Brixen / Italien: Im Bikepark an der Plose gibt es gebaute Linien und diverse Naturtrails. Steinpassagen und dicke Wurzeln wechseln sich mit gebauten Anliegerkurven ab. Ein Härtetest für Fahrwerk und Reifen.
I ride everything: E-Enduro, E-Trailbikes, hardtails, downhill, road – I enjoy it all, whether it’s E-assisted or not. I’ll admit that I do quite like having a motor on the uphills though. There’s lots to love about flowing trails; natural or built. The only thing I hate – switchbacks. I am 1.83 m tall and ride in 99% of cases frame size L – my sweet spot is between 470 and 480 mm Reach.
- Fahrstil / Riding style
- Verspielt und flowig / Flowing and playful
- Ich fahre hauptsächlich / I mainly ride
- E-Enduro, E-Trailbike, aber auch XCO, DH und Road / E-Enduro, E-Trailbike but also XCO, DH and road
- Vorlieben beim Fahrwerk / Preferred suspension setup
- Straff und schnell – ich möchte wissen, was unter mir passiert / Firm and reactive – I like feedback from the trail
- Vorlieben bei der Geometrie / Preferred geometry
- Langer Reach, kurzer Vorbau, breiter Lenker / Long reach, short stem, wide bars
Testinfos kompakt
Cannondale Habit NEO
60 – 90 Nm
≥ 500 Wh
- XC:
- 0 bis 120 mm Federweg (Hardtails und Full-Suspension)
- Trail:
- 100 bis 150 mm Federweg (Hardtails und Full-Suspension)
- All-Mountain:
- 120 bis 150 mm Federweg (Full-Suspension)
- Enduro:
- 150 bis 180 mm Federweg (Full-Suspension)
- Downhill:
- über 180 mm Federweg (Full-Suspension)
14 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumGute Frage, @Jan!,
ich habe auch nicht mehr Unterschiede gefunden. Aber wenn man sich die verbauten Teile mal ansieht, erscheint das Rad sowieso extrem teuer.
Moin, sicherlich kann man sich die Frage stellen ob das Habit Neo 2 den Mehrpreis gegenüber dem 4er gerechtfertigt ist. Der Mehrpreis liegt bei 1500€. Es ist immer eine Überlegung wert, ob man sich nicht das günstigste Modell kauft und dies dann nach seinen Wünschen aufbaut. Hab ich übrigens bei all meinen BIO Bikes so gemacht.
Generell kann man sich aber immer die Frage stellen ob die Preise gerechtfertigt sind.
Tja, auch die Frage ist wohl wichtig.
Preisgestaltung ist merkwürdig. Die Komponenten des 2 gefallen mir (leider) am besten, am 4er würde ich doch einiges tauschen wollen (also nächstes mal eine Barebone Version verkaufen, Cannondale!).
Mein SuperV ist so langsam in die Jahrzehnte gekommen und in meinem Alter brauche ich Unterstützung. Wenn ihr das auch so seht, dann "schenke" ich mir das Upgrade, denn die 35 Gold sieht (zumindest auf den Papier) nicht viel schlechter aus und die MT5 sind Klasse.
Sieht gut aus, aber auch die Schlabber Ladesteckerabdeckung und das Display ist nicht wirklich sturzgeschützt - beides 08/15 Pedelec Bosch Teile. Ist ja jetzt kein Grund es nicht zu kaufen, aber sehr schade das man sich um solche Details nicht kümmert, da ist Canondale aber nicht alleine.
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