Cannondale Moterra Lab71: Infos und Preise
Der Markt für Ultra-Performance-E-MTB scheint bislang nicht gesättigt. Das zumindest muss man bei Cannondale angenommen haben, um die neue Ultra-High-Performance Ausstattungsvariante (die somit insgesamt Dritte mit Carbon-Hauptrahmen) des Cannondale Moterra Neo Carbon aufzulegen: Für knapp 13.000 Euro gibt es ein extrem gewichtsoptimiertes Performance-E-MTB mit 150 mm Federweg und Bosch CX Race Motor.
- Rahmenmaterial Carbon
- Federweg 150 mm (vorn) / 150 mm (hinten)
- Laufradgröße 29″
- Besonderheiten Mullet-Wheels (29″ vorn, 27,5″ hinten) bei Rahmengröße S
- Rahmengrößen S, M, L, XL
- Gewicht keine Angabe
- max. Systemgewicht* 150 kg
- Farbe Tinted Red
- Motor Bosch Race CX
- Akkukapazität 750 Wh
- www.cannondale.com
- Preis (UVP) 12.999 € | Bikemarkt: Cannondale Moterra kaufen
Das maximale Systemgewicht begrenzt für ein Fahrrad, E-Bike oder E-MTB, wie schwer Fahrerinnen und Fahrer inklusive Kleidung, Ausrüstung, Gepäck und Bike (!) laut Hersteller sein dürfen. Dieser Wert ist – gerade bei E-Bikes – oft niedriger als Verbraucher glauben und kann so für Verdruss sorgen. Wir gehen auf diese wichtige Kenngröße in unseren E-MTB Tests und Neuvorstellungen ein und fragen bei Herstellern nach, falls diese Angabe fehlt.
Wie diese Angabe ermittelt wird, wer sicherstellt, dass da niemand mogelt und was eine ASTM-Klasse ist, erfahrt Ihr in unserem ausführlichen Artikel:
Maximales Systemgewicht am E-Bike
Im Zentrum des neuen Modells steht unverändert der Carbonrahmen des Moterra Neo aus 2022 mit seinem Aluminium Hinterbau und 150 mm Federweg an Front und Heck. Dieser wurde für das Cannondale Lab71 Moterra Neo mit einer „Tinted Red“ genannten metallisch wirkenden, bordeauxroten Lackierung versehen, die sich – wer eventuell noch ein letztes bestechendes Kaufargument benötigt – sicher fantastisch unter einem Weihnachtsbaum entsprechender Größe machen würde.
Mit dem Bosch Performance CX Race-Motor, Carbonlaufrädern von Zipp, Carbonlenker aus dem hauseigenen Sortiment, 160 mm kurzen Carbonkurbeln von e*Thirteen und einem Sattel mit Titanrails und den Carbonhebeln der SRAM Code Ultimate Stealth wird an der Performance-Schraube gedreht und Gewicht gespart, wo es nur geht – unbeeindruckt davon verspricht der wuchtige 750 Wh Bosch PowerTube-Akku Höhenmeter und Reichweite im Überfluss.
Geometrie
Mit 65° Lenkwinkel und einer Kettenstrebenlänge von 455 Millimetern ist das 29-Zoll-Trailbike (Sonderfall: Mullet-Wheels in Rahmengröße S!) eher moderat-gefällig unterwegs und vergleichbar mit etwa einem Simplon Rapcon Pmax, einem Focus Jam² SL oder 2021er Specialized Kenevo.
Rahmengröße | S | M | L | XL |
---|---|---|---|---|
Laufradgröße | Mullet 29/27,5 | 29″ | 29″ | 29″ |
Reach | 435 mm | 455 mm | 485 mm | 520 mm |
Stack | 617 mm | 628 mm | 635 mm | 644 mm |
STR | 1,42 | 1,38 | 1,31 | 1,24 |
Lenkwinkel | 65° | 65° | 65° | 65° |
Sitzwinkel, effektiv | 77° | 77° | 77° | 77° |
Sitzwinkel, real | 70,5° | 70,5° | 70,5° | 70,5° |
Oberrohr | 540 mm | 550 mm | 585 mm | 621 mm |
Oberrohr (horiz.) | 577 mm | 608 mm | 632 mm | 669 mm |
Steuerrohr | 105 mm | 115 mm | 125 mm | 135 mm |
Sitzrohr | 400 mm | 438 mm | 460 mm | 498 mm |
Überstandshöhe | 755 mm | 755 mm | 760 mm | 770 mm |
Kettenstreben | 452 mm | 455 mm | 455 mm | 455 mm |
Radstand | 1.209 mm | 1.235 mm | 1.278 mm | 1.309 mm |
Tretlagerabsenkung | 18 mm | 30 mm | 30 mm | 30 mm |
Tretlagerhöhe | 350 mm | 350 mm | 350 mm | 350 mm |
Gabel-Offset | 44 mm | 44 mm | 44 mm | 44 mm |
Federweg (hinten) | 150 mm | 150 mm | 150 mm | 150 mm |
Federweg (vorn) | 150 mm | 150 mm | 150 mm | 150 mm |
Ausstattung
Eigentlich kurios: Auch das Carbon-Moterra gibt es lediglich mit Aluminium-Hinterbau – da macht das hier vorgestellte, exklusive Cannondale Lab71 Moterra Neo keine Ausnahme. Der aufwendigen und kostspieligen Optimierung von Gewicht auf Komponenten-Ebene, Antrieb, Laufräder, Lenker, Bremsanlage, steht der enorme 750 Wh große Akku nur solchen Kundinnen und Kunden nicht im Wege, die zwingend große Rides mit vielen Höhenmetern oder endlosen Streckenkilometern zur Aufgabe haben. Die Reichweite des Long-Travel Moterra mit dem Serien Bosch CX Antrieb hatten wir mit nicht weniger als 48 km bei 1.670 Höhenmetern ermittelt.
Ausgerechnet das Gewicht des Performance-Race-Bikes verrät uns Cannondale auch auf Nachfrage nicht, verspricht aber, dieses alsbald nachzuliefern. Wir werden den Artikel entsprechend aktualisieren.
- Rahmen Carbon-Rahmen mit Aluminium-Hinterbau
- Gabel RockShox Lyrik Ultimate Charger 3 150 mm
- Dämpfer RockShox Deluxe Select+
- Schaltung SRAM XX Eagle Transmission
- Antrieb Bosch CX Race
- Akku Bosch PowerTube 750 Wh
- Display Bosch Kiox 300
- Bremsen SRAM Code Ultimate Stealth
- Sattelstütze SRAM Reverb AXS
- Laufräder Zipp 3Zero Moto
- Reifen Maxxis Mionion DHF 29×2,6 vorn, Maxxis Recon 29×2,6.EXO hinten
- Besonderheit Supernova Mini Pro Frontleuchte m. Fernlichtfunktion 550 Lumen
Motor & Akku
- Motor Bosch Performance CX Race Limited
- Akku Bosch PowerTube
- Akkukapazität 750 Wh
- Nenndauerleistung 250 Watt
- Max. Drehmoment 85 Nm
- Display Bosch Kiox 300
Der Bosch Performance CX Race kam 2022 auf den Markt und stellt einen Motor dar, der an die speziellen Anforderungen im E-Racing angepasst und für hartes E-Racing vorbereitet ist. Hierbei wurde das maximale Drehmoment von 85 Nm nicht angetastet, aber das Gewicht ist jetzt reduziert, die Leistungsabgabe auf 400 % erhöht und der Extended Boost für technische Sektionen angepasst und verändert.
Die Innovationen des CX-Race
✅ 2,7 kg Gewicht – 200 g leichter als normaler CX-Motor
✅ 400 % Support im Race-Mode
✅ stärkerer Extended Boost
✅ aggressivere Leistungsentfaltung mit spürbar mehr Punch
✅ Unterstützung auch bei einer Trittfrequenz von über 120 U/min
Wie überall im Rennsport zählt auch beim E-Racing mit dem E-Mountainbike geringes Gewicht am Bike selbst. Wer das beste Verhältnis aus Drehmoment und zu bewegender Masse hat, verfügt über Vorteile und ein besseres Grund-Setup für den Track. Genau aus diesem Grund reduziert Bosch das Gewicht des Performance CX Race-Motors auf 2,7 Kilogramm und erleichtert das Aggregat somit um 200 Gramm im Vergleich zum normalen CX-Motor der aktuellen Generation. Möglich machen dies Updates im Inneren des Magnesium-Gehäuses, das, bis auf das Weglassen des Schriftzugs und einer auffälligen Farbe, absolut unverändert bleibt.
„Als leidenschaftlicher eMTB-Fahrer kenne ich den Schmerz, die Anstrengung und Begeisterung auf dem Trail selbst genau. Dass wir Athlet*innen mit unserer Technologie ermöglichen, noch erfolgreicher im Wettkampf zu bestehen, macht mich deshalb besonders stolz. Der E-Mountainbike-Bereich wird weltweit immer professioneller, diese Entwicklung unterstützen wir aktiv.“
Claus Fleischer, Geschäftsleiter von Bosch eBike Systems
Schon früh war Bosch im E-Racing aktiv. Die Bosch eMTB-Challenge findet seit 2017 statt und fand den Auftakt beim Bike-Festival am Gardasee. Seitdem erfreut sich dieses Rennformat immer größerer Beliebtheit und knackt stellenweise die 100 Teilnehmenden. Beim Racing selbst nutzt Bosch den engen Austausch mit gesponserten Rennfahrerinnen und Rennfahrern, um in einer intensiven Zusammenarbeit die eigenen Produkte zu verbessern, stetig weiterzuentwickeln und genau hinzuhören, was sich Profi-Racer für ihren Sport wünschen. So entwickelte man auch den Race-Motor, an dem bereits seit knapp 3 Jahren gearbeitet wird.
Optisches Unterscheidungsmerkmal des CX Race: die Farbe, das war’s! Treu bleibt man dem maximalen Drehmoment von 85 Nm, erhöht aber den maximalen Support von 340 % (herkömmlicher Turbo-Modus) auf 400 % beim neuen Race-Modus. Dies wird alles über die Anpassung der Software-Abstimmung erreicht, die speziell für den Einsatz im Rennen optimiert wurde. Ergebnis: eine spürbar aggressive Leistungsfreigabe und eine Modulation, die nicht jedermanns Geschmack sein dürfte.
Sicher fragen sich einige unserer Leser*innen, was Limited Edition, in der Produktbezeichnung zu suchen hat. Nun, die Erklärung hierfür ist einfach: Damit kein Hersteller auf die Idee kommt, dieses Aggregat in ein Trekking-E-Bike oder gar in einem Tiefeinsteiger zu verbauen, bekommen alle Hersteller pro Modelljahr nur eine bestimmte Anzahl dieser Motoren geliefert. Somit erhofft sich Bosch, dass wirklich nur E-Bikes mit dem passenden Setup in einer Race-Version auf den Markt kommen. Also Oma Ernie wird sicherlich niemals einen CX Race in ihrem City-E-Bike haben.
Kommen wir zum Herzstück des Bosch Performance CX Race: dem Race-Mode. Dieser Modus unterstützt mit bis zu 400 % – der bekannte Turbo-Modus schiebt mit bis zu 340 % – und wurde über einen längeren Zeitraum mit Profi-Racern entwickelt, den speziellen Anforderungen angepasst und immer weiter verfeinert. Der finale Serienmodus ist allerdings nicht 1:1 gleich den Modi, die manche Profis im Rennen fahren, denn diese noch spezielleren sind noch härter im Punch, ruppiger im Charakter und unkomfortabler in der Leistungsentfaltung. Letztlich verfügt der neue Race-Motor über eine geänderte Sensorik, die für ein noch sensibleres Ansprechverhalten und aggressiveres Losbrechmoment der Unterstützung sorgt.
Neben mehr Support wurde der Extended Boost, zu Deutsch das Nachschieben, verändert. Hiermit ist es nun möglich, verblockte Steinpassagen, die ein Pedalieren unmöglich machen, mittels kurzen Pedalkicks zu durchfahren. Solange man die Kurbel kurz hoch- und runterdrückt, schiebt der Motor mit ordentlich Kraft über das Hindernis. In kniffligen Uphills im Rennen ein Fakt, der über Sieg oder Niederlage entscheiden kann. Natürlich bewegt sich hier alles im Rahmen der Legalität! Laut Gesetz muss das Nachschieben nach 2 Metern beendet sein. Mit wie viel Kraft hierbei geschoben wird, ist hierbei nicht geregelt und genau dies nutzt der Race-Modus. Es ist jetzt möglich, sich nur mittels Nachschieben eine Steigung hinauffahren zu lassen. Nicht für alle etwas und bedarf auch etwas Übung, wie wir im Test gemerkt haben.
Ausführliche Infos zu aktuellen Motorsystemen findest du hier: E-Bike-Motoren im Überblick
Im Hinblick auf Akku, Display, Kabel, Konnektivität bleibt hier alles unverändert, denn der CR Race ist im Bosch Smart System beheimatet und unterscheidet sich tatsächlich nur im Motor und der Software, die für die spezielle Charakteristik verantwortlich ist.
Hier findest du mehr Informationen zu aktuellen E-Bike-Motoren.
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99 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumNoch ist es ja so, dass man beim Bikeleasing auch aus der eigenen Tasche was zahlen muss - das is ja nicht alles geschenkt. Ob die Kiste dann 11.999 oder 9.500 kostet macht schon nen Unterschied.
Stimmt was mein Vorredner sagt. Für die steuerliche Betrachtung wird lediglich immer der Listenpreis zugrunde gelegt.
Die Eingangsfrage ob die Möhre ihr Geld wert ist, kann schnell und eindeutig beantwortet werden:
NEIN
Kein einziges E-Bike das mehr als €8.000,- kostet ist es auch wert.
Weder die verbauten Teile, noch die verwendeten Materialien stellen besondere Anforderungen an deren Gewinnung, Herstellung oder an sonst irgendeine geheimnisvolle Technologie.
Das ist alles Massenware.
Davor muss niemand demütig auf die Knie fallen und Götzenanbetung betreiben.
Jedes Bike ist nach 3-4 Jahren gerade noch einmal 20% (wenn überhaupt) wert und nach 10 Jahren Technologie-Schrott.
Ist leider auch wahr, muss man nur mal mit Motorräderm vergleichen. Immerhin gibt es bei Cube und Radon vor allem jetzt im Sale Bikes für 4000 bis 4500 mit XT Ausstattung, also dazu mehr als akzeptabel.
Hab trotzdem auch mit einem Scott Patron Ultimate ein viel zu teures Bike geordert.
Auch wenn es nur am Rand was mit dem Bike zutun hat: Kann jemand für das Moterra Neo 1 MY 2020 einen alternativen Dämpfer zum verbauten DPX2 empfehlen? Meiner ist dauernd defekt und nun soll ein neuer rein. Insbesondere der passennde Tune wäre äre wichtig. Danke Euch (finde kein aktuelles Thema, wo das passen würde)
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