Steckbrief: Cannondale Topstone Neo
Einsatzbereich | Cross-Country, Trail |
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Federweg | 30 mm/30 mm |
Laufradgröße | 27,5ʺ |
Rahmenmaterial | Carbon |
Motor | Bosch |
Akkukapazität | 500 Wh |
Rahmengrößen | S, M, L, XL (im Test: L) |
Website | www.cannondale.com |
Mit dem Topstone Neo Carbon hat Cannondale ein spannendes E-Gravel-Bike im Programm, was vor allem in Sachen Komfort den Benchmark eine ganze Latte höher legt. Dieses E-Bike kommt mit einer spannenden Mischung aus Suspension-Fahrwerk und ergonomisch konzipierter Geometrie in den Handel. Während andere E-Gravel-Bikes ohne jegliche Federung daherkommen, verfügt das Cannondale Topstone Neo über 30 mm Federung an der Front und ca. 30 mm Federung am Heck. Generiert wird dies durch den Einsatz einer futuristisch anmutenden Lefty Oliver-Federgabel und dem innovativen Kingpin-System am Heck. Angetrieben wird dieses E-Bike von einem kraftvollen Bosch Performance CX der jüngsten Generation, der seinen Strom aus einem 500-Wh-Akku – der sich vollintegriert im voluminösen Unterrohr des Carbon-Rahmens befindet – bezieht. Erhältlich ist das Cannondale Topstone Neo in insgesamt fünf verschiedenen Ausstattungen – das von uns getestete Modell wechselt für 6.099 € den*die Besitzer*in.
Geometrie
Ein Vollgas-Racebike ist es nicht, denn bei der Geometrie ordnet sich das Topstone NEO in die Rubrik „komfortabler Langstrecken-Bolide“ ein. Das Steuerrohr ist lang (195 mm bei Rahmengröße L), erlaubt eine aufrechte Sitzposition und eine entspannte Haltung, die Nackenschmerzen verhindern kann. Dank der Kingpin-Federung am Heck, gepaart mit einer dämpfenden Carbon-Sattelstütze beim Topmodell, verspricht dieses E-Gravel-Bike Stoßabsorbtion par excellence. Bei den beiden Offroad-Modellen mit der 30-mm-Lefty-Federgabel wird der Komfort sogar noch erhöht.
Erhältliche Rahmengrößen: XS, S, M, L, XL
Gemessene Überstandshöhe: 800 mm (Rahmengröße L)
Gewicht: 17,9 kg (Rahmengröße L)
Rahmengröße | XS | S | M | L | XL |
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Laufradgröße | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C |
Reach | 368 mm | 377 mm | 385 mm | 394 mm | 401 mm |
Stack | 518 mm | 550 mm | 579 mm | 610 mm | 641 mm |
STR | 1,41 | 1,46 | 1,50 | 1,55 | 1,60 |
Lenkwinkel | 70° | 71,2° | 71,2° | 71,2° | 71,2° |
Sitzwinkel, effektiv | 73,1° | 73,1° | 73,1° | 73,1° | 73,1° |
Oberrohr | 525 mm | 544 mm | 561 mm | 579 mm | 596 mm |
Steuerrohr | 97 mm | 131 mm | 165 mm | 198 mm | 232 mm |
Sitzrohr | 410 mm | 458 mm | 505 mm | 553 mm | 600 mm |
Kettenstreben | 415 mm | 415 mm | 415 mm | 415 mm | 415 mm |
Radstand | 999 mm | 1.010 mm | 1.030 mm | 1.049 mm | 1.068 mm |
Tretlagerabsenkung | 69 mm | 64 mm | 61 mm | 61 mm | 59 mm |
Federweg (hinten) | 30 mm | 30 mm | 30 mm | 30 mm | 30 mm |
Federweg (vorn) | 30 mm | 30 mm | 30 mm | 30 mm | 30 mm |
Ausstattung
Das Cannondale Topstone Neo Carbon ist in fünf Ausstattungen erhältlich, von denen drei mit der Lefty Oliver-Federgabel ausgestattet sind. Preislich liegen die Modelle zwischen 4.799 € und 9.999 € für die LE-Version. Unser Testmodell kostet 6.099 € und hat alles an Bord, was ein E-Gravel-Bike braucht. Kraftvoller Bosch Performance CX-Motor, standfeste Shimano GRX-Bremsen und dazu passend die Shimano GRX-Schaltung. Als einziges Modell im Test rollt dieses E-Bike auf Laufrädern mit flachen Aluminium-Felgen, die von Cannondale speziell eingespeicht werden.
- Federgabel Lefty Oliver (30 mm)
- Besonderheiten Kingpin-Federung am Heck (ca. 30 mm)
- Schaltung Shimano GRX
- Bremsen Shimano GRX
- Motor Bosch Performance CX
- Akku/Kapazität Bosch / 500 Wh
- Display Bosch Purion
- Laufräder WTB-Felgen mit Lefty/Formula-Nabe
- Reifen WTB Resolute
- www.cannondale.com
Model | Modell | Cannondale Topstone NEO 3 Lefty |
Frame | Rahmen | BallisTec Carbon-Rahmen, integrierter Akku im Unterrohr, Kingpin-Federungssystem |
Fork | Gabel | Lefty Oliver Carbon, 30 mm Federweg |
Shock | Dämpfer | Kingpin-System |
Shifter | Schalthebel | Shimano GRX 600, 1x11 |
Derailleur | Schaltwerk | Shimano GRX 812, Shadow Plus |
Cassette | Kassette | Shimano SLX, 11-42, 11-speed |
Cranks | Kurbel | FSA Bosch E-Bike, FSA Megatooth, 44T |
Brakes | Bremse | Shimano GRX hydraulic disc, 160 mm |
Tires | Reifen | WTB Resolute, 650b x 42c, tubeless ready |
Rims | Felgen | WTB ST i23 TCS, 28h, tubeless ready |
Hubs | Naben | (F) Formula, Lefty (R) Formula, 12x148 mm thru-axle |
Seat | Sattel | Fabric Scoop Shallow Sport |
Seatpost | Sattelstütze | Promax SP-2032, Aluminium, 27.2 |
Bar | Lenker | Cannondale |
Stem | Vorbau | Cannondale |
Motor | Motor | Bosch Performance Line CX 250W |
Display | Display | Bosch Purion |
Battery | Akku / Kapazität | Bosch PowerTube / 500 Wh |
max. Torque | Max. Drehmoment | 85 Nm |
Weight | Gewicht | 17,6 kg (M) |
Price (RRP) | Preis (UVP) | 6.099 € |
Motor & Akku
Cannondale verbaut im Topstone Neo den kraftvollen Bosch Performance CX-Motor, der in der Spitze ein maximales Drehmoment von 85 Nm leistet. Die Unterstützungsmodi können per Bosch Purion Remote-Einheit, die gleichzeitig als Display fungiert, komfortabel ausgewählt werden. Seinen Strom bezieht das System aus einem Bosch PowerTube-Akku mit einer Kapazität von 500 Wh.
- Motor: Bosch Performance CX
- Akku: 500 Wh
- Leistung: max. 250 Watt
- Max. Drehmoment: 85 Nm
- Display: Bosch Purion
Lange wurde auf einen Nachfolger des beliebten Bosch Performance CX gewartet, zwischenzeitlich wurde wild spekuliert und jetzt ist er endlich da. Der neue Bosch Performance CX-Motor ist leichter, kompakter und besser! Der vollkommen neu konstruierte Mittelmotor hat ein max. Drehmoment von 85 Nm und drückt mit seinem modernen Magnesiumgehäuse das Gewicht unter die Marke von drei Kilogramm – genau sind es 2,9 kg. Damit wiegt der neue CX rund 25 % weniger als sein Vorgänger. Mit seinem verringerten Einbauvolumen von minus 48 % ist er zudem nur noch knapp halb so groß wie das eiförmige Vorgänger-Modell. Wie klar zu erkennen ist, verzichtet der neue Motor auch auf das kleine Kettenblatt und erlaubt gängige Zähnezahlen. Wichtig für eine stimmigere Integration und bessere Kinematiken am E-Mountainbike ist die Platzierung der Antriebswelle. Diese rückt nämlich bei der neuen Konstruktion weit nach außen und erlaubt – wenn man dies möchte – kürzere Kettenstreben und damit agilere Geometrien.
Leistungsdaten des neuen Bosch Performance CX
- Max. Support 340 %
- Max. Drehmoment 85 Nm
- Gewicht 2,9 kg
Sowohl außen wie im Inneren hat sich beim Bosch Performance CX eine Menge getan. Der kraftvolle Motor verfügt jetzt über ein leichtes Magnesiumgehäuse und wurde sehr kompakt gestaltet – er ist nur noch halb so groß wie sein Vorgänger. Die Modulation der Unterstützungsmodi ist den Software-Entwickler*innen und Ingenieur*innen von Bosch extrem gut gelungen. Der Motor klebt am Pedal und folgt sehr sensibel jedem Quäntchen Druck, das wir ins Pedal geben. Sehr interessant finden wir dieses „Gummiseil-Feeling“, bei dem man im Turbo langsam pedalierend mit schleifenden Bremsen auf ein Hindernis zufahren kann und beim Kontakt einfach die Bremsen öffnet. Jetzt schnellt das E-MTB nach vorne, quasi so, als würde es von einem Gummiband angezogen werden. Dies hilft in technischen Passagen ungemein und macht enorm viel Spaß.
Besonders positiv fällt der Übergang von Motor- zur Muskelunterstützung auf. Dank der neuen Konstruktion im Inneren „segelt“ der Motor förmlich aus der Unterstützung hinaus und lässt sich absolut frei mit Muskelkraft auf hohe Geschwindigkeiten beschleunigen. Schnelle Sprints – früher ein wahrer Graus mit dem Bosch-Motor – gelingen heute mit einem vollkommen natürlichen Fahrgefühl.
Wenn es um die Charakteristik eines E-Bike-Motors geht, sind die Meinungen sehr unterschiedlich. Der einen ist die maximale Power wichtig, während der andere auf ein möglichst widerstandsfreies Fahren über 25 km/h Wert legt. Beides ist mit dem Bosch Performance CX möglich. Die 85 Nm max. Drehmoment fühlen sich immer nach genug an und, wie eben erwähnt, macht dieser Motor auch jenseits der 25 km/h extrem viel Spaß.
Beim Display setzt man vermehrt auf das kompakte Bosch Kiox, welches als Trainingspartner fungieren kann und dank seiner Qualitäten in Sachen Vernetzung aus dem normalen E-Mountainbike ein smartes E-Mountainbike macht.
Wie sieht es mit der Geräuschentwicklung aus? Ist er lautlos? Nein, sicher nicht. Unter realen Bedingungen auf dem Trail pfeift der neue Bosch Performance CX hochfrequent und deutlich hörbar. Unter Last kann er auch etwas lauter werden. Subjektiv betrachtet, reiht er sich zwischen Shimano und Brose ein.
Hier findest du alle weitere Details zum Bosch Performance CX.
Noch Unklarheiten über diesen Motor? In diesem Artikel beantworten wir die 10 häufigsten Fragen zum Bosch Performance CX Gen4.
Cannondale Topstone Neo – auf dem Trail
Dieses E-Bike will ins Gelände!
Mit der der Lefty Oliver-Federgabel und dem Kingpin-Hinterbau am Topstone Neo sendet Cannondale ein Signal, welches nicht eindeutiger sein könnte: Dieses E-Bike will ins Gelände!
Bereits nach den ersten unbefestigten Kilometern wird klar, dass das Konzept eines vollgefederten E-Gravelbikes aufgehen kann. Die Lefty Oliver bietet zwar nur 30 mm Federweg – an dieser Art Bike sind das aber auch im Jahr 2021 immer noch 30 mm mehr als für das Genre üblich. Und so trauen wir uns mit dem Topstone Neo auch sofort deutlich mehr Gelände zu als wir es sonst graveln.
Die Lefty bügelt den Weg nicht glatt wie eine Mountainbike-Federgabel, dazu fehlt ihr einfach der Federweg. Sie schafft es aber, sehr effektiv die Lastspitzen von Unebenheiten im Boden wegzufiltern. Der Impact von Schlaglöchern wird somit nicht mehr unvermindert an die Handgelenke weitergegeben. Die Gabel steht dazu normalerweise hoch im Federweg und gibt diesen erst frei, wenn es wirklich angebracht ist. Wie ihre Mountainbike-Geschwister liefert auch die kleine Lefty absolut überzeugende Werte in Sachen Steifigkeit und Spurtreue. Ihre Grenzen bekommt sie irgendwann mit noch schlechter werdendem Untergrund aufgezeigt, welcher viele harte Schläge (z. B. Wurzelteppiche) in kurzen Abständen erzeugt. Hier stellt sich dann aber schon die Frage, ob das Gravel-Bike noch das richtige Gefährt für diese Art Wege ist.
Der Kingpin-Hinterbau bietet ebenfalls bis zu 30 mm Federweg, diese entstehen aber komplett aus dem Flexen der Carbonrohre von Hinterbau sowie Sitz- und Oberrohr. Das System lässt sich im Gegensatz zur Federgabel nicht an das eigene Gewicht anpassen. Es schafft es, auftretende Unebenheiten merklich zu dämpfen, bietet beim Treten aber gleichzeitig erfreulich Gegenhalt. Die Hinterbaudämpfung bietet gerade auf längeren Geländestrecken einen willkommenen Komfortgewinn. Der Sattel ist eher auf der komfortablen denn auf der sportlichen Seite zu verorten und passte auch auf längeren Touren ausgezeichnet. Manch eine*r wird hier aber vielleicht doch zu einer sportlicheren und härteren Variante upgraden wollen.
Auf unserer Wunschliste für steileres Gelände bleibt eine Vario-Stütze – diese wird ab Werk nämlich nicht verbaut. Der Carbon-Rahmen ist aber für versenkbare Stützen mit interner Zugverlegung vorbereitet und damit bereit für diese Art Upgrade.
Die Geometrie des Topstone Neo zeigt keine groben Abweichungen von gewohnten Gravel-Dimensionen und so erleben wir auf dem Trail auch keine Überraschungen in dieser Hinsicht. Einzig die 650b-Laufräder stellen sich manchmal als nicht ganz optimal heraus: Mit den kleineren Laufrädern liegt das Topstone merklich tiefer. Was für die Lage des Schwerpunkts ein Pluspunkt ist, führt an anderer Stelle zu einem Problem: Im Testzeitraum sind wir bei Anstiegen nicht nur einmal mit der Kurbel in Kurveninnenseiten hängen geblieben. Ein Upgrade auf Laufräder in 700C würde dieses Problem verschwinden lassen, ist beim Topstone Neo ohne Weiteres möglich und könnte damit eine interessante Option sein.
Die WTB Resolute-Reifen in 42 mm Breite überzeugen im Gelände ohne Schwächen: Ihr Stollenprofil auf der Lauffläche sowie an den Seiten sorgt immer für mehr als ausreichend Grip, sei es in engen Kurven oder auch an den steilsten Anstiegen, die wir motor-unterstützt hochgefahren sind. Durch das gefederte Fahrwerk des Topstone Neo ist die relativ geringe Eigendämpfung der Reifen aufgrund des niedrigen Volumens überhaupt kein Thema. Die Option auf dickere Pneus steht am Topstone Neo offen, Hinterbau und Gabel bieten dafür ausreichend Platz (bis 47 x 650b laut Cannondale).
Der Bosch-Motor hat seine Performance bereits vielfach unter Beweis stellen können und bietet mit 85 Nm mehr als ausreichend Drehmoment für den E-Gravel-Einsatzbereich. Auf längeren, nicht allzu bergigen Touren läuft der Antrieb auch gerne mal im oft vollkommen ausreichenden Eco-Modus. Hiermit lassen sich sehr leicht Strecken über 100 km realisieren, ohne dass der*die Fahrer*in an Reichweitenangst leiden muss.
Die Übersetzungen der 11-fach-GRX-Schaltung sind auf den Motorbetrieb optimiert und bieten mit den 42 Zähnen des Kettenblatts und der 11-42-Kassette ausreichend Bandbreite für alle Einsatzbereiche. Die Shimano GRX-Bremsen beißen auf 180er Scheiben und haben zusammen mit den großen GRX-Schalt-/Bremshebeln im Testzeitraum auch am Topstone Neo keinerlei Schwächen gezeigt. Ihre Performance konnten sie bei jedem Wetter und Untergrund unter Beweis zu stellen: sehr gut dosierbar, bissig, wenn’s drauf ankommt und immer leise sind die drei Eigenschaften, mit denen man die Shimano-Bremsen gut charakterisieren könnte.
Cannondale Topstone Neo – auf Asphalt
Das Topstone Neo funktioniert erstaunlich gut auf der Straße – es zieht uns aber geradezu magnetisch bei jeder Gelegenheit wieder ins Gelände.
Auch wenn das Topstone Neo mit dem gefederten Fahrwerk den Fokus eindeutig auf Offroad-Fahrten legt, wollten wir wissen, wie es sich auf der Straße schlägt.
Auch auf Asphalt muss sich das Topstone mit der blockierbaren Gabel nicht verstecken – wir waren positiv überrascht über das Fahrverhalten auf festen Untergründen. So werden auch längere Transfers auf der Straße problemlos bewältigt und mit blockierter Lefty ist das Eintauchen der Gabel auf Wiegetritt-Passagen kein Thema mehr. Die WTB-Reifen haben zwar ein Stollenprofil, rollten aber erstaunlich leicht auf der Straße – hier verbucht sich die relative geringe Breite der Reifen definitiv auf dem Vorteilskonto.
Die KOM-Jagd auf der Straße gehört aber nicht zum Repertoire des Topstone. Gerade auf längeren Passagen merkt man doch, dass dieses Bike eigentlich ins Gelände gehört: Mit dem hohen Cockpit und der relativ aufrechten Sitzposition hängt man ziemlich im Wind und spürt den steigenden Kraftaufwand bei höheren Geschwindigkeiten deutlich. Man kann dann aber oft nicht mehr von der Unterstützung durch den Motor profitieren (Anstiege ausgenommen), da man auf dem Asphalt trotz der stattlichen 18 Kilogramm doch meist über 25 km/h schnell unterwegs ist. Am Ende stellt sich das Gefühl ein, etwas langsamer unterwegs zu sein, als die Muskeln eigentlich hergeben würden. Wir biegen kurze Zeit später mit einem Grinsen im Gesicht einfach in den nächsten geschotterten Waldweg ab.
Das ist uns aufgefallen
- Klappern im Motor: Auf sehr unruhigen Sektionen (Wurzelteppich) konnten wir ein Klappern im Bosch-Motor provozieren, wenn wir ohne Treten über Wurzeln gerollt sind.
- Schnellspanner für die Bremsbefestigung an der Lefty: Vermutlich durch Hängenbleiben in einem Strauch o. Ä. ist es uns einmal passiert, dass sich der Schnellspanner für den Bremssattel an der Lefty löste. Wir haben das zum Glück schnell bemerkt und ihn wieder festgezogen, sodass hier nichts weiter passiert ist. Eine zusätzliche Sicherung wäre an einer so wichtigen Stelle willkommen.
- Haltbarkeit Kingpin: Die Lager des Kingpin-Hinterbaus liegen direkt in der Einflugschneise des vom Hinterrad aufgewirbelten Drecks. Wir hatten hier Sorgen, was die Haltbarkeit angeht – diese waren unberechtigt, denn auch nach einer kompletten Herbst- und Wintersaison funktionierte das System wie am ersten Tag.
- Display: Das Purion-Display ist nah der Lenkermitte montiert und dadurch nur durch Umgreifen erreichbar. Gerade auf unebenen Strecken – wenn man beide Hände fest am Lenker haben möchte – kann es schwierig werden, schnell die Unterstützungsstufe zu wechseln.
Fazit: Cannondale Topstone Neo
Wer auf der Suche nach einem E-Gravel-Bike ist, welches tatsächlich die meiste Zeit auf Schotter und leichten Trails unterwegs ist, sollte das Cannondale Topstone Neo auf jeden Fall in die engere Auswahl nehmen. Für uns gleichermaßen überzeugend: kleiner aber feiner Federweg an Front und Heck und das leistungsstarke Bosch-Antriebssystem. Beide Features spielen vor allem auf unwegsamen Untergründen ihre Stärken aus.
Auf der Straße funktioniert das Topstone Neo besser als erwartet. Das Bike ist aber für maximalen Spaßfaktor im Gelände optimiert, was zur Folge hat, dass man auf reinen Asphaltstrecken dann doch ein paar Abstriche hinnehmen muss.
Pro / Contra
Stärken
- 30 mm Federweg an Front und Heck
- Leistungsstarker Bosch-Antrieb
- Optimal für leichtes Gelände
Schwächen
- Fehlende Vario-Sattelstütze
- Display-Bedienung unkomfortabel
- Motor klappert im Gelände
Was sagt ihr zum vollgefederten Cannondale Topstone NEO? Wer von euch hat Erfahrungen mit der Technologie einer Lefty-Gabel?
Hier findest du weitere E-Gravelbikes im Test auf eMTB-News:
- Cannondale, Canyon und Orbea: Vergleichstest E-Gravel-Bikes 2021
- Orbea Gain M20 IX im Test: Endlich ein Allroad, was den Namen verdient!
- Canyon Grail:ON im Test: Haben wir den heiligen Gravel-Gral gefunden?
- Cannondale Topstone Neo im Test: Komfortables E-Gravel-Reiseschiff
Testablauf
Unsere Testrunden haben alles, was ein E-Gravel-Bike braucht:
- enge Uphill-Trails mit dicken Wurzeln, Steinen und losem Waldboden
- flache Trails mit kleinen Gegenanstiegen
- kurvige, flowige Downhills
- lange Schotterpisten bergauf und bergab
- ausgiebige Sektionen auf Straßen – Asphalt, Kopfsteinpflaster, Beton
Jedes E-Gravel-Bike wurde mehrfach auf dieser Runde gefahren und im Anschluss sorgfältig beurteilt.
Hier haben wir das Cannondale Topstone Neo getestet
- Land Brandenburg, Deutschland: Hier gibt es das, was man als Gravel-Paradies bezeichnen könnte: Forst- und Feldwege – befestigt und unbefestigt. Überwiegend ebenes Terrain, welches hin und wieder einen kurzen, durchaus aber auch mal steilen Anstieg bietet. Unbefestigt bedeutet fast immer losen, sandigen Boden.
- Fahrstil
- Gemäßigt, wählt im Falle des Falles eher Sicherheit denn Risiko, sehr gern auch bergauf und auch mal längere Strecken.
- Ich fahre hauptsächlich
- Touren
- Vorlieben beim Fahrwerk
- Lieber weniger Federweg, möglichst direkt im Vortrieb
- Vorlieben bei der Geometrie
- Eher gestreckt als zu aufrecht, zentral auf dem Bike
4 Kommentare
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Cannondale Topstone Neo im Test: Komfortables E-Gravel-Reiseschiff
Um Himmels Willen.
Das ist ja die schlimmste Fahrrad-Missgeburt die ich seit langen gesehen habe.
Wer denkt sich so etwas aus ? Oder schlimmer noch , welcher Chef genehmigt so ein schräges Design.
Tötet Es , bevor es Eier legt
Finde auch da ist so ziemlich alles schief gelaufen was möglich ist. Das Display dort vorn zeigt wie wenig dort jemand nachgedacht hat. Traurig was aus cannondale geworden ist.
Dazu ein paar genauere Worte wären auch ganz nett.
Die dämpfenden Elemente sind die Carbon-Streben. Das Lager sorgt dafür, dass sie sich verbiegen können. Ist wie eine große Feder, so habe ich das verstanden. Schade finde ich den Aufwand für die Lefty, wenn Cannondale doch den wunderbaren Headshock erfunden hat - wo bleibt der denn?
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