Steckbrief: Canyon Grail:ON CF8 eTap
Einsatzbereich | Cross-Country, Trail |
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Laufradgröße | 29ʺ |
Rahmenmaterial | Carbon |
Motor | Bosch |
Akkukapazität | 500 Wh |
Rahmengrößen | XXS, XS, S, M, L, XL, XXL (im Test: L) |
Website | www.canyon.com |
Unzählige Mythen ranken sich um ihn, Jesus soll aus diesem Kelch getrunken haben, Indiana Jones suchte ihn in einem Hollywood-Streifen. Könnte es sein, dass Canyon ihn gefunden hat, den heiligen Gral? Gravel-Fans und Freund*innen martialisch anmutender E-Gravel-Bikes funkeln wahrscheinlich die Augen, wenn sie die Wörter Canyon Grail:ON lesen. Wir haben uns das E-Gravel-Bike der Koblenzer zum großen Vergleichstest geladen und müssen sagen, dass der erste optische Eindruck der absolute Knaller ist! Das Grail:ON wirkt mit dem dicken Carbon-Rahmen haltbar und signalisiert:
Hey Leute, Platz da vorne, hier komm ich!
Dazu die futuristisch anmutende Lenkzentrale mit Doppeldecker-Lenker, der mit dem Vorbau zu einer Einheit verschmolzen ist und sich formschlüssig an den Rahmen anschmiegt und beinah vollintegriert wirkt. Der speziell konstruierte Doppeldecker-Lenker ist aus Carbon gefertigt und verspricht ein hohes Maß an Komfort. Ebenso auf der Komfort-Habenseite ist die Canyon S15 VCLS 2.0 CF-Sattelstütze, welche in der Länge geteilt ist und Belastungsspitzen einfach wegflext. Dazu gesellt sich eine brandaktuelle SRAM Force eTap-Schaltung, die ihre Gänge via AXS-Funktechnologie wechselt und überaus präzise ihren Dienst absolviert. Perfekt zur schnellen Silhouette des steifen Rahmens gesellen sich die Carbon-Laufräder von DT Swiss, die mit griffigen und extrabreiten Schwalbe G-One-Reifen bestückt sind. Für den passenden Vortrieb, vor allem wenn es mal wieder den Berg hinaufgeht, sorgt ein kraftvoller Bosch Performance CX-Motor mit 85 Nm maximalem Drehmoment. Erhältlich ist das Canyon Grail:ON in insgesamt vier verschiedenen Ausstattungen, wovon eine speziell für Frauen konzipiert wurde – das von uns getestete Modell wechselt für 6.199 € den Besitzer.
Geometrie
Die Geometrie des Grail:ON orientiert sich grob an der des motorlosen Grail-Gravelbikes. Sie soll dank einer entspannten Sitzposition und einem längeren Radstand für ein Plus an Komfort sorgen und einen souveränen Umgang mit dem starken Elektromotor erleichtern. Der Motor wurde dafür zusätzlich extra tief gesetzt, um den Schwerpunkt niedrig zu halten.
Erhältliche Rahmengrößen: 2XS, XS, S, M, L, XL, 2XL
Gewicht: 16,2 kg (Rahmengröße L)
Rahmengröße | 2XS | XS | S | M | L | XL | 2XL |
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Laufradgröße | 27,5″ / 650B | 27,5″ / 650B | 27,5″ / 650B | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C |
Reach | 392 mm | 406 mm | 409 mm | 411 mm | 413 mm | 431 mm | 434 mm |
Stack | 512 mm | 524 mm | 541 mm | 561 mm | 582 mm | 605 mm | 628 mm |
STR | 1,31 | 1,29 | 1,32 | 1,36 | 1,41 | 1,40 | 1,45 |
Lenkwinkel | 70° | 70,8° | 71,5° | 71,5° | 71,8° | 72° | 72,3° |
Sitzwinkel, effektiv | 73,5° | 73,5° | 73,5° | 73,5° | 73,5° | 73,5° | 73,5° |
Oberrohr | 544 mm | 561 mm | 569 mm | 577 mm | 585 mm | 610 mm | 620 mm |
Steuerrohr | 110 mm | 119 mm | 137 mm | 122 mm | 143 mm | 166 mm | 189 mm |
Sitzrohr | 432 mm | 462 mm | 492 mm | 522 mm | 552 mm | 582 mm | 612 mm |
Überstandshöhe | 725 mm | 751 mm | 781 mm | 808 mm | 834 mm | 859 mm | 881 mm |
Kettenstreben | 425 mm | 425 mm | 425 mm | 440 mm | 440 mm | 440 mm | 440 mm |
Radstand | 1.023 mm | 1.034 mm | 1.043 mm | 1.053 mm | 1.059 mm | 1.082 mm | 1.090 mm |
Ausstattung
Erhältlich ist das Canyon Grail:ON in insgesamt vier verschiedenen Ausstattungen, wovon eine speziell für Frauen konzipiert wurde – das von uns getestete Modell wechselt für 6.199 € den Besitzer. Am Canyon Grail:ON CF8 eTap ist prinzipiell alles verbaut, was das Herz von Gravel-Fans höher schlagen lässt. Optisch am auffälligsten: die hochprofiligen Carbon-Laufräder DT Swiss HGC1400, welche ein hohes Maß an Steifigkeit und beste Rolleigenschaften in sich vereinen. Bereift sind die mattschwarzen Laufräder mit 50 mm breiten Schwalbe G-One Bite, die gut rollen und eine angenehme Eigendämpfung besitzen. Geschaltet und gebremst wird mit SRAM Force eTap-Komponenten. Spannend ist hierbei, dass die Gänge elektronisch und drahtlos gewechselt werden – Bowdenzug-Salat und unpräzise Schaltvorgänge gehören somit der Vergangenheit an. Alles in allem ist die Ausstattung des Canyon Grail:ON CF8 eTap stimmig und einsatzgerecht gewählt. Der Preis von 6.199 € (UVP) ist damit gar nicht mal so extrem hoch angesetzt.
- Federgabel keine
- Besonderheiten Doppeldecker-Lenker und spezielle Sattelstütze für mehr Komfort
- Schaltung SRAM Force eTap AXS
- Bremsen SRAM Force eTap AXS
- Motor Bosch Performance CX
- Akku/Kapazität Bosch PowerTube mit 500 Wh
- Display Bosch Purion
- Laufräder DT Swiss HGC1400 Spline
- Reifen Schwalbe G-One Bite TLE
- www.canyon.com
Frame | Rahmen | Carbon-Rahmen mit Carbon-Gabel |
Shifter | Schalthebel | SRAM Force eTap AXS |
Derailleur | Schaltwerk | SRAM Force eTap AXS |
Cassette | Kassette | SRAM Force XG-1270 12s 10-36 |
Cranks | Kurbel | FSA CK-702 |
Brakes | Bremse | SRAM Force eTap AXS |
Wheels | Laufräder | DT Swiss HGC1400 Spline |
Tires | Reifen | Schwalbe G-One Bite TLE, 50mm |
Seat | Sattel | Fizik Tempo Argo R3 |
Seatpost | Sattelstütze | Canyon S15 VCLS 2.0 CF |
Bar | Lenker | Canyon CP07 Gravelcockpit CF |
Motor | Motor | Bosch Performance CX Gen4 |
Display | Display | Bosch Purion |
Battery | Akku / Kapazität | Bosch / 500 Wh |
max. Torque | Max. Drehmoment | 85 Nm |
Weight | Gewicht | 16,2 kg |
Price (RRP) | Preis (UVP) | 6.199 € |
Motor & Akku
Canyon setzt beim Grail:ON, im Gegensatz zu den E-Mountainbikes Canyon Spectral:ON – Test findest du hier, und Canyon Torque:ON – Test gibt es hier, auf den Bosch Performance CX-Motor. Mit 85 Nm max. Drehmoment schiebt dieses Power-Aggregat ordentlich an und macht den Ritt über unbefestigte Waldwege mitunter zum Abenteuer. Im Carbon-Rahmen haben die Ingenieur*innen den Bosch-Akku versteckt, der sich selbstverständlich zum Aufladen herausnehmen lässt und über 500 Wh Kapazität verfügt. Beim Display setzt man beim Grail:ON auf das kompakte Bosch Purion, welches – ergonomisch überaus sinnvoll – links am Lenker montiert wurde und sich hervorragend bedienen lässt.
- Motor: Bosch Performance CX
- Akku: 500 Wh
- Leistung: max. 250 Watt
- Max. Drehmoment: 85 Nm
- Display: Bosch Purion
Lange wurde auf einen Nachfolger des beliebten Bosch Performance CX gewartet, zwischenzeitlich wurde wild spekuliert und jetzt ist er endlich da. Der neue Bosch Performance CX-Motor ist leichter, kompakter und besser! Der vollkommen neu konstruierte Mittelmotor hat ein max. Drehmoment von 85 Nm und drückt mit seinem modernen Magnesiumgehäuse das Gewicht unter die Marke von drei Kilogramm – genau sind es 2,9 kg. Damit wiegt der neue CX rund 25 % weniger als sein Vorgänger. Mit seinem verringerten Einbauvolumen von minus 48 % ist er zudem nur noch knapp halb so groß wie das eiförmige Vorgänger-Modell. Wie klar zu erkennen ist, verzichtet der neue Motor auch auf das kleine Kettenblatt und erlaubt gängige Zähnezahlen. Wichtig für eine stimmigere Integration und bessere Kinematiken am E-Mountainbike ist die Platzierung der Antriebswelle. Diese rückt nämlich bei der neuen Konstruktion weit nach außen und erlaubt – wenn man dies möchte – kürzere Kettenstreben und damit agilere Geometrien.
Leistungsdaten des neuen Bosch Performance CX
- Max. Support 340 %
- Max. Drehmoment 85 Nm
- Gewicht 2,9 kg
Sowohl außen wie im Inneren hat sich beim Bosch Performance CX eine Menge getan. Der kraftvolle Motor verfügt jetzt über ein leichtes Magnesiumgehäuse und wurde sehr kompakt gestaltet – er ist nur noch halb so groß wie sein Vorgänger. Die Modulation der Unterstützungsmodi ist den Software-Entwickler*innen und Ingenieur*innen von Bosch extrem gut gelungen. Der Motor klebt am Pedal und folgt sehr sensibel jedem Quäntchen Druck, das wir ins Pedal geben. Sehr interessant finden wir dieses „Gummiseil-Feeling“, bei dem man im Turbo langsam pedalierend mit schleifenden Bremsen auf ein Hindernis zufahren kann und beim Kontakt einfach die Bremsen öffnet. Jetzt schnellt das E-MTB nach vorne, quasi so, als würde es von einem Gummiband angezogen werden. Dies hilft in technischen Passagen ungemein und macht enorm viel Spaß.
Besonders positiv fällt der Übergang von Motor- zur Muskelunterstützung auf. Dank der neuen Konstruktion im Inneren „segelt“ der Motor förmlich aus der Unterstützung hinaus und lässt sich absolut frei mit Muskelkraft auf hohe Geschwindigkeiten beschleunigen. Schnelle Sprints – früher ein wahrer Graus mit dem Bosch-Motor – gelingen heute mit einem vollkommen natürlichen Fahrgefühl.
Wenn es um die Charakteristik eines E-Bike-Motors geht, sind die Meinungen sehr unterschiedlich. Der einen ist die maximale Power wichtig, während der andere auf ein möglichst widerstandsfreies Fahren über 25 km/h Wert legt. Beides ist mit dem Bosch Performance CX möglich. Die 85 Nm max. Drehmoment fühlen sich immer nach genug an und, wie eben erwähnt, macht dieser Motor auch jenseits der 25 km/h extrem viel Spaß.
Beim Display setzt man vermehrt auf das kompakte Bosch Kiox, welches als Trainingspartner fungieren kann und dank seiner Qualitäten in Sachen Vernetzung aus dem normalen E-Mountainbike ein smartes E-Mountainbike macht.
Wie sieht es mit der Geräuschentwicklung aus? Ist er lautlos? Nein, sicher nicht. Unter realen Bedingungen auf dem Trail pfeift der neue Bosch Performance CX hochfrequent und deutlich hörbar. Unter Last kann er auch etwas lauter werden. Subjektiv betrachtet, reiht er sich zwischen Shimano und Brose ein.
Hier findest du alle weitere Details zum Bosch Performance CX.
Noch Unklarheiten über diesen Motor? In diesem Artikel beantworten wir die 10 häufigsten Fragen zum Bosch Performance CX Gen4.
Canyon Grail:ON CF8 eTap – auf dem Trail
Perfekte Balance für steile Uphill-Fahrten und lange Touren.
Optisch auffällig kommt das Grail:ON daher – und alle Besonderheiten lassen auf eine Menge Spaß im Gelände hoffen. Seien es die wuchtigen Reifen, der flexende Doppeldecker-Lenker oder die ebenfalls zweiteilige, nachgebende Carbon-Sattelstütze. Sie alle sollen für Komfort auf unruhigem Untergrund sorgen.
Unsere Vermutung bestätigt sich recht schnell. Trotz steifen Carbonrahmens und -Laufrädern weiß das Grail:ON in Komfortfragen zu überzeugen. Lenker und Sattelstütze arbeiten wie erwartet Hand in Hand mit den immerhin 50 mm breiten Schwalbe G-One und ziehen so kleinere Wurzelteppiche einfach glatt. Auf der anderen Seite meint es die Carbon-Konstruktion beim Antritt auch ohne Motorunterstützung durch überzeugende Steifigkeit gut mit uns: Sie lässt die Kraft der Oberschenkel direkt und nahezu ungedämpft in Beschleunigung übergehen.
Canyon hat dem Grail:ON eine entspannte und ziemlich aufrechte Sitzposition spendiert. Wir fühlen uns auf Anhieb sehr wohl und können uns gut vorstellen, dass die Sitzposition vermutlich eine der wichtigsten Optimierungen während der Entwicklungsphase gewesen sein könnte: Während man bei anderen Bikes Parameter wie Vorbaulänge und -winkel sowie Lenker-Geometrie anpassen kann, ist das beim integrierten Doppeldecker-System nicht ohne Weiteres möglich, hier muss also alles passen. Die Vermutung liegt nahe, dass Canyon also bewusst eine komfortable und weniger raceorientierte Sitzposition entwickelt hat.
Die Geometrie des Grail:ON ermöglicht durchaus lange Touren, auch wenn das Bike sicher kein klassisches Bikepacking-Gefährt ist. Der Lenker überzeugt uns, alle drei Griffpositionen funktionieren einwandfrei. Insbesondere die Möglichkeit, die Hände zwischen Daumen und Fingern an der unteren Querstrebe des Doppeldeckers zusätzlich abzustützen, gefällt. Ermüdung in Händen und Armen ist auch bei dreistelligen Kilometerzahlen nie ein Thema gewesen.
Der Radstand des Grail:ON sorgt für angenehme Laufruhe. Das letzte bisschen Spritzigkeit ist auf der klassischen Gravel-Runde sowieso nicht das Ziel aller Dinge, hier vermissen wir also nichts. Werden die Kurven dann doch mal etwas enger, bekommt man das Grail:ON mit etwas gewagtem Druck auf dem Lenker auch sicher um engere Ecken.
Der Bosch-Motor bringt satte 85 Nm auf die Tretlagerwelle und nimmt so wirklich jedem Anstieg den Schrecken. Es gibt schlicht nichts, wo man mit diesem Bike nicht hochkommt – bevor die Unterstützungsleistung nicht mehr ausreicht, haben längst die Reifen mit ihrem doch relativ flachen Profil den Grip verloren. Die meiste Zeit fahren wir aber sowieso in der Unterstützungsstufe Eco. Diese liefert bereits genügend Kraft, um uns und das rund 16 Kilogramm leichte Bike durch das übliche Gravel-Geläuf zu bringen. Sie ist gleichzeitig so sparsam, dass auch Touren mit weit über 100 km Länge ohne jegliche Reichweitenangst absolviert werden (im Flachland, wohlgemerkt).
Wird es doch mal steiler, freuen wir uns über drei weitere Unterstützungsstufen. Diese lassen sich mit dem clever positionierten Purion-Display durchschalten: Das Display befindet sich ziemlich weit außen auf der linken Lenkerseite und ist sowohl aus der Oberlenker- wie auch aus der Unterlenkerposition bequem mit dem Daumen zu bedienen.
Die SRAM Force AXS-Schaltung ist im Rennrad- und Gravelbereich seit einiger Zeit etabliert und zeigt am Grail:ON, dass sie auch an motor-unterstützten Bikes wundervoll funktioniert. Sie lässt sich auch durch Schalten unter Volllast nicht aus der Ruhe bringen und wechselt auch hier präzise und schnell die Gänge.
Muss die Geschwindigkeit wieder verringert werden, greifen die SRAM Force-Bremsen kraftvoll und gut dosierbar in die 160-mm-Scheiben. Im Regen war eine reproduzierbare Neigung zum Quietschen feststellbar. Ob sich dieses durch eine Neujustierung der Bremssättel beheben lässt, haben wir allerdings nicht mehr ausprobiert.
Canyon Grail:ON CF8 eTap – auf Asphalt
Dominiert die urbanen Asphalt-Strecken mit Leichtigkeit
Optisch verortet man das Grail:ON mit seinen wuchtigen Reifen deutlich ins Gelände – und dort haben wir es natürlich auch die meiste Zeit gefahren. Trotzdem haben wir die Straßeneignung des E-Gravelers überprüft und waren einigermaßen erstaunt.
Die Kombination aus steifen Rahmen und Laufrädern sorgte für mehr Fahrspaß auf Asphalt, als wir erwarteten. Die dicken Reifen rollen auf festem Untergrund erstaunlich leicht, das recht flache Profil macht sich hier auf jeden Fall bezahlt.
Dass man mit der komfortablen Sitzposition keine cW-Wert-Rekorde aufstellt, ist von vornherein klar. Wenn es aber einmal rollt, dann fährt man das Grail:ON in Unterlenkerhaltung auf Asphalt auch längere Abschnitte bequem im Bereich um 30 km/h – hier ist der Motor natürlich längst ausgekoppelt.
Die Motorunterstützung benötigt man auf der Straße also allenfalls an Anstiegen oder zum Beschleunigen, z. B. an Kreuzungen. In beiden Fällen sorgt das hohe Drehmoment und die geringe Latenz des Bosch-Systems für eine Menge Spaß. Gerade in der Stadt haben wir das Grail:ON zu schätzen gelernt: robust durch und durch, mit den großvolumigen Reifen bestens mit der kaputten Infrastruktur (Schlaglöcher!) harmonierend und einem Motor, der uns jedes Beschleunigungsrennen an der Ampel gewinnen lässt.
Das ist uns aufgefallen
- Bosch-Display dicht am linken Daumen Einerseits sehr praktisch und durchdacht, da immer erreichbar, ohne den Lenker loszulassen. Andererseits vielleicht ein kleines bisschen zu dicht am Daumen, sodass wir manchmal unabsichtlich die Unterstützungsstufe gewechselt haben. Das passierte vor allem im Winter mit dicken Handschuhen.
- Sattelstütze verstellt sich von alleine Beim Durchfahren einer Bodensenke und entsprechender Krafteinleitung durch das Körpergewicht verstellte sich die Sattelneigung (Sattelspitze kam nach oben). Was an normalen Sattelstützen mit ein oder zwei Inbusschrauben eingestellt werden kann, erfordert bei der Canyon-Stütze die komplette Demontage inklusive Herausziehen der Stütze aus dem Sitzrohr. Hier geht für das Einstellen eine Menge Zeit verloren – umso mehr, wenn der Winkel beim ersten Versuch nicht ganz passt und der Prozess wiederholt werden muss. Alle Drehmomente waren übrigens korrekt angezogen – ein selbstständiges Verstellen sollte da nicht auftreten.
- Computer-Halterung: Die serienmäßige Halterung nimmt Garmin- oder Wahoo-Computer auf – gute Idee, gut umgesetzt und auch nicht ganz so exponiert und sturzgefährdet wie Halterung am Orbea Gain. Leider war die Halterung am Testbike nicht ganz in der Flucht der Bike-Längsachse – für Leute mit auch nur minimalen Anzeichen von OCD durchaus eine Herausforderung.
- Rundum wertige Ausstattung: Elektrische Schaltung, potente Bremsen sowie Carbon-Laufräder passen optimal zu diesem E-Graveler.
- Klappern im Motor: Auf sehr unruhigen Sektionen (Wurzelteppich) konnten wir ein Klappern im Bosch-Motor provozieren, wenn wir ohne Treten über Wurzeln gerollt sind.
Fazit: Canyon Grail:ON CF8 eTap
Mit dem Canyon Grail:ON CF8 eTap liefern die Koblenzer ein tolles E-Gavel-Bike ab, welches zum einen durch eine umfassend wertige Ausstattung auffällt und ergänzend dazu seinen Einsatzschwerpunkt gleichermaßen im leichten Gelände als auch in urbaner Umgebung findet. Die futuristische Gestaltung mit harmonischen Linien und fließenden Übergängen sorgt für eine faszinierende Designsprache. Mit dem Bosch Performance CX-Mittelmotor steht ein grundsolides sowie kraftvolles Antriebssystem zur Verfügung. Kombiniert mit dem 500-Wh-Akku und dem geringen Gewicht des E-Gavelers sind so längere Touren auch über 100 km möglich. Wer allerdings primär klassische Straßen als sein bevorzugtes Revier ansieht, könnte vom Grail:ON aufgrund der komfortablen Auslegung etwas enttäuscht sein.
Pro / Contra
Stärken
- geringes Gewicht
- futuristisches Design
- komfortable Sitzposition
- umfassend wertige Ausstattung
Schwächen
- Motor klappert im Gelände
Wie gefällt dir das Canyon Grail:ON CF8 eTap? Wäre dieses E-Gravel-Bike interessant für dich?
Hier findest du weitere E-Gravel-Bikes im Test auf eMTB-News:
- Cannondale, Canyon und Orbea: Vergleichstest E-Gravel-Bikes 2021
- Orbea Gain M20 IX im Test: Endlich ein Allroad, was den Namen verdient!
- Canyon Grail:ON im Test: Haben wir den heiligen Gravel-Gral gefunden?
- Cannondale Topstone Neo im Test: Komfortables E-Gravel-Reiseschiff
Testablauf
Unsere Testrunden haben alles, was ein E-Gravel-Bike braucht:
- enge Uphill-Trails mit dicken Wurzeln, Steinen und losem Waldboden
- flache Trails mit kleinen Gegenanstiegen
- kurvige, flowige Downhills
- lange Schotterpisten bergauf und bergab
- ausgiebige Sektionen auf Straßen – Asphalt, Kopfsteinpflaster, Beton
Jedes E-Gravel-Bike wurde mehrfach auf dieser Runde gefahren und im Anschluss sorgfältig beurteilt.
Hier haben wir das Canyon Grail:ON CF8 eTap getestet
- Land Brandenburg, Deutschland: Hier gibt es das, was man als Gravel-Paradies bezeichnen könnte: Forst- und Feldwege – befestigt und unbefestigt. Überwiegend ebenes Terrain, welches hin und wieder einen kurzen, durchaus aber auch mal steilen Anstieg bietet. Unbefestigt bedeutet fast immer losen, sandigen Boden.
- Fahrstil
- Gemäßigt, wählt im Falle des Falles eher Sicherheit denn Risiko, sehr gern auch bergauf und auch mal längere Strecken.
- Ich fahre hauptsächlich
- Touren
- Vorlieben beim Fahrwerk
- Lieber weniger Federweg, möglichst direkt im Vortrieb
- Vorlieben bei der Geometrie
- Eher gestreckt als zu aufrecht, zentral auf dem Bike
26 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumVon einem 30er Schnitt war nicht die Rede, der Schnitt hängt natürlich von den Gegebenheiten der Strecke, dem Gegenwind usw. ab.
Ich schrieb von Geschwindigkeit jenseits der 30 Km/h
Der @525Rainer schafft mitm Enduro MTB nen 30er Schnitt
Und das ...bergan mit schleifenden Bremsen.
Hallo miteinander
Hat jemand mit Erfolg eine Federgabel am GrailOn verbaut?
Für was braucht man an so einem Rad eine Federgabel?
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