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Canyon Grail:ON im Test
Haben wir den heiligen Gravel-Gral gefunden?

Canyon Grail:ON CF8 eTap im Test: Der Direktversender aus Koblenz hat seine Wurzeln im sportiven Bereich und deshalb verwundert es auch nicht, dass das Canyon Grail:ON kein Gravel-E-Bike für die Weltumradlung ist, sondern eher im Segment der schnellen E-Gravel-Bikes angesiedelt ist mit denen man mal eben mit Mach2 über den Forstweg düsen will. Ausgestattet mit einem formschönen Carbon-Rahmen, Bosch Performance CX-Motor und dem auffälligen Doppeldecker-Lenker, soll dieses E-Bike das ideale Gefährt für die schnelle Gravel-Runde darstellen. Im Rahmen unseres großen E-Gravel-Vergleichstests haben wir das Canyon Grail:ON CF8 mit der elektronischen eTap-Schaltung gefahren. Was es kann, erfahrt ihr im Artikel.

Steckbrief: Canyon Grail:ON CF8 eTap

EinsatzbereichCross-Country, Trail
Laufradgröße29ʺ
RahmenmaterialCarbon
MotorBosch
Akkukapazität500 Wh
RahmengrößenXXS, XS, S, M, L, XL, XXL (im Test: L)
Websitewww.canyon.com
Preis: 6.199 Euro

Unzählige Mythen ranken sich um ihn, Jesus soll aus diesem Kelch getrunken haben, Indiana Jones suchte ihn in einem Hollywood-Streifen. Könnte es sein, dass Canyon ihn gefunden hat, den heiligen Gral? Gravel-Fans und Freund*innen martialisch anmutender E-Gravel-Bikes funkeln wahrscheinlich die Augen, wenn sie die Wörter Canyon Grail:ON lesen. Wir haben uns das E-Gravel-Bike der Koblenzer zum großen Vergleichstest geladen und müssen sagen, dass der erste optische Eindruck der absolute Knaller ist! Das Grail:ON wirkt mit dem dicken Carbon-Rahmen haltbar und signalisiert:

Hey Leute, Platz da vorne, hier komm ich!

Dazu die futuristisch anmutende Lenkzentrale mit Doppeldecker-Lenker, der mit dem Vorbau zu einer Einheit verschmolzen ist und sich formschlüssig an den Rahmen anschmiegt und beinah vollintegriert wirkt. Der speziell konstruierte Doppeldecker-Lenker ist aus Carbon gefertigt und verspricht ein hohes Maß an Komfort. Ebenso auf der Komfort-Habenseite ist die Canyon S15 VCLS 2.0 CF-Sattelstütze, welche in der Länge geteilt ist und Belastungsspitzen einfach wegflext. Dazu gesellt sich eine brandaktuelle SRAM Force eTap-Schaltung, die ihre Gänge via AXS-Funktechnologie wechselt und überaus präzise ihren Dienst absolviert. Perfekt zur schnellen Silhouette des steifen Rahmens gesellen sich die Carbon-Laufräder von DT Swiss, die mit griffigen und extrabreiten Schwalbe G-One-Reifen bestückt sind. Für den passenden Vortrieb, vor allem wenn es mal wieder den Berg hinaufgeht, sorgt ein kraftvoller Bosch Performance CX-Motor mit 85 Nm maximalem Drehmoment. Erhältlich ist das Canyon Grail:ON in insgesamt vier verschiedenen Ausstattungen, wovon eine speziell für Frauen konzipiert wurde – das von uns getestete Modell wechselt für 6.199 € den Besitzer.

# Canyon Grail:ON CF8 eTap – eigenwillig im Design, innovativ in den Details, komfortabel an Front und Heck - Motor: Bosch Performance CX Gen4 | Akkukapazität: 500 Wh | Gewicht: 16,2 kg | Preis: 6.199 € (UVP)
Diashow: Canyon Grail:ON im Test: Haben wir den heiligen Gravel-Gral gefunden?
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Geometrie

Die Geometrie des Grail:ON orientiert sich grob an der des motorlosen Grail-Gravelbikes. Sie soll dank einer entspannten Sitzposition und einem längeren Radstand für ein Plus an Komfort sorgen und einen souveränen Umgang mit dem starken Elektromotor erleichtern. Der Motor wurde dafür zusätzlich extra tief gesetzt, um den Schwerpunkt niedrig zu halten.

# Die Geometrie fällt komfortabel-schnell aus - die Sitzposition ist entspannt, der Radstand aber lang – dies spricht für flotten Gravel-Spaß

Erhältliche Rahmengrößen: 2XS, XS, S, M, L, XL, 2XL
Gewicht: 16,2 kg (Rahmengröße L)

Rahmengröße 2XS XS S M L XL 2XL
Laufradgröße 27,5″ / 650B 27,5″ / 650B 27,5″ / 650B 28″ / 700C 28″ / 700C 28″ / 700C 28″ / 700C
Reach 392 mm 406 mm 409 mm 411 mm 413 mm 431 mm 434 mm
Stack 512 mm 524 mm 541 mm 561 mm 582 mm 605 mm 628 mm
STR 1,31 1,29 1,32 1,36 1,41 1,40 1,45
Lenkwinkel 70° 70,8° 71,5° 71,5° 71,8° 72° 72,3°
Sitzwinkel, effektiv 73,5° 73,5° 73,5° 73,5° 73,5° 73,5° 73,5°
Oberrohr 544 mm 561 mm 569 mm 577 mm 585 mm 610 mm 620 mm
Steuerrohr 110 mm 119 mm 137 mm 122 mm 143 mm 166 mm 189 mm
Sitzrohr 432 mm 462 mm 492 mm 522 mm 552 mm 582 mm 612 mm
Überstandshöhe 725 mm 751 mm 781 mm 808 mm 834 mm 859 mm 881 mm
Kettenstreben 425 mm 425 mm 425 mm 440 mm 440 mm 440 mm 440 mm
Radstand 1.023 mm 1.034 mm 1.043 mm 1.053 mm 1.059 mm 1.082 mm 1.090 mm

Ausstattung

Erhältlich ist das Canyon Grail:ON in insgesamt vier verschiedenen Ausstattungen, wovon eine speziell für Frauen konzipiert wurde – das von uns getestete Modell wechselt für 6.199 € den Besitzer. Am Canyon Grail:ON CF8 eTap ist prinzipiell alles verbaut, was das Herz von Gravel-Fans höher schlagen lässt. Optisch am auffälligsten: die hochprofiligen Carbon-Laufräder DT Swiss HGC1400, welche ein hohes Maß an Steifigkeit und beste Rolleigenschaften in sich vereinen. Bereift sind die mattschwarzen Laufräder mit 50 mm breiten Schwalbe G-One Bite, die gut rollen und eine angenehme Eigendämpfung besitzen. Geschaltet und gebremst wird mit SRAM Force eTap-Komponenten. Spannend ist hierbei, dass die Gänge elektronisch und drahtlos gewechselt werden – Bowdenzug-Salat und unpräzise Schaltvorgänge gehören somit der Vergangenheit an. Alles in allem ist die Ausstattung des Canyon Grail:ON CF8 eTap stimmig und einsatzgerecht gewählt. Der Preis von 6.199 € (UVP) ist damit gar nicht mal so extrem hoch angesetzt.

FrameRahmenCarbon-Rahmen mit Carbon-Gabel
ShifterSchalthebelSRAM Force eTap AXS
DerailleurSchaltwerkSRAM Force eTap AXS
CassetteKassetteSRAM Force XG-1270 12s 10-36
CranksKurbelFSA CK-702
BrakesBremseSRAM Force eTap AXS
WheelsLaufräderDT Swiss HGC1400 Spline
TiresReifenSchwalbe G-One Bite TLE, 50mm
SeatSattelFizik Tempo Argo R3
SeatpostSattelstützeCanyon S15 VCLS 2.0 CF
BarLenkerCanyon CP07 Gravelcockpit CF
MotorMotorBosch Performance CX Gen4
DisplayDisplayBosch Purion
BatteryAkku / KapazitätBosch / 500 Wh
max. TorqueMax. Drehmoment85 Nm
WeightGewicht16,2 kg
Price (RRP)Preis (UVP)6.199 €

# Futuristisch, aber gar nicht mal so unklug - der Doppeldecker-Lenker - hat man sich an die Optik erstmal gewöhnt -verleiht dem Cockpit viel Komfort
# Auch an eine integrierte Computer-Halterung wurde gedacht
# Mehr Style und mehr Aero! - Der Vorbau fügt sich nahtlos an den Rahmen an, sieht somit extrem futuristisch aus und mindert Luftverwirbelungen

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# Doch auch am Heck nutzt man die flexenden Vorteile von speziell konstruierten Carbon-Konstruktionen - die Sattelstütze ist zweigeteilt und reduziert Belastungsspitzen spürbar

# Geschaltet und gebremst wird - passend zum futuristischen Aussehen – mit einer elektrischen SRAM Force eTap AXS

# Der Stellmotor an der SRAM Force eTap AXS-Schaltung sorgt für schnelle präzise Gangwechsel.
# 160 mm Bremsscheiben im Heck.

# An jeder Ecke des Rahmens erblickt man stylische Ecken, Kanten und Sicken - Formensprache und Design sind manchem Mitbewerber um einige Jahre voraus

# Noch mehr Aero – in diesem Modell hat Canyon hochprofilige Carbon-Laufräder verbaut

# Die 50 mm dicken Schwalbe G-One Bite ...
# ... haben ein griffiges Profil und rollen sehr gut

# Die Reifenfreiheit geht voll in Ordnung – 13 mm vorne und ...
# ... gut 17 mm beim Hinterreifen – Platz genug für Matsch und Dreck

# Wer weit fährt, braucht viel zu trinken - zwei Flaschenhalter finden hier Platz

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Motor & Akku

Canyon setzt beim Grail:ON, im Gegensatz zu den E-Mountainbikes Canyon Spectral:ON – Test findest du hier, und Canyon Torque:ON – Test gibt es hier, auf den Bosch Performance CX-Motor. Mit 85 Nm max. Drehmoment schiebt dieses Power-Aggregat ordentlich an und macht den Ritt über unbefestigte Waldwege mitunter zum Abenteuer. Im Carbon-Rahmen haben die Ingenieur*innen den Bosch-Akku versteckt, der sich selbstverständlich zum Aufladen herausnehmen lässt und über 500 Wh Kapazität verfügt. Beim Display setzt man beim Grail:ON auf das kompakte Bosch Purion, welches – ergonomisch überaus sinnvoll – links am Lenker montiert wurde und sich hervorragend bedienen lässt.

# Canyon verbaut im Grail:ON einen Bosch Performance CX mit kraftvoller Charakteristik
# Die Ladebuchse sitzt nah beim Motor und wird durch eine stylische Abdeckung gegen Schmutz und Feuchtigkeit geschützt
# Ergonomisch gut platziert – Bosch Purion-Display links am Lenker

Lange wurde auf einen Nachfolger des beliebten Bosch Performance CX gewartet, zwischenzeitlich wurde wild spekuliert und jetzt ist er endlich da. Der neue Bosch Performance CX-Motor ist leichter, kompakter und besser! Der vollkommen neu konstruierte Mittelmotor hat ein max. Drehmoment von 85 Nm und drückt mit seinem modernen Magnesiumgehäuse das Gewicht unter die Marke von drei Kilogramm – genau sind es 2,9 kg. Damit wiegt der neue CX rund 25 % weniger als sein Vorgänger. Mit seinem verringerten Einbauvolumen von minus 48 % ist er zudem nur noch knapp halb so groß wie das eiförmige Vorgänger-Modell. Wie klar zu erkennen ist, verzichtet der neue Motor auch auf das kleine Kettenblatt und erlaubt gängige Zähnezahlen. Wichtig für eine stimmigere Integration und bessere Kinematiken am E-Mountainbike ist die Platzierung der Antriebswelle. Diese rückt nämlich bei der neuen Konstruktion weit nach außen und erlaubt – wenn man dies möchte – kürzere Kettenstreben und damit agilere Geometrien.

Leistungsdaten des neuen Bosch Performance CX

  • Max. Support 340 %
  • Max. Drehmoment 85 Nm
  • Gewicht 2,9 kg

Sowohl außen wie im Inneren hat sich beim Bosch Performance CX eine Menge getan. Der kraftvolle Motor verfügt jetzt über ein leichtes Magnesiumgehäuse und wurde sehr kompakt gestaltet – er ist nur noch halb so groß wie sein Vorgänger. Die Modulation der Unterstützungsmodi ist den Software-Entwickler*innen und Ingenieur*innen von Bosch extrem gut gelungen. Der Motor klebt am Pedal und folgt sehr sensibel jedem Quäntchen Druck, das wir ins Pedal geben. Sehr interessant finden wir dieses „Gummiseil-Feeling“, bei dem man im Turbo langsam pedalierend mit schleifenden Bremsen auf ein Hindernis zufahren kann und beim Kontakt einfach die Bremsen öffnet. Jetzt schnellt das E-MTB nach vorne, quasi so, als würde es von einem Gummiband angezogen werden. Dies hilft in technischen Passagen ungemein und macht enorm viel Spaß.

Besonders positiv fällt der Übergang von Motor- zur Muskelunterstützung auf. Dank der neuen Konstruktion im Inneren „segelt“ der Motor förmlich aus der Unterstützung hinaus und lässt sich absolut frei mit Muskelkraft auf hohe Geschwindigkeiten beschleunigen. Schnelle Sprints – früher ein wahrer Graus mit dem Bosch-Motor – gelingen heute mit einem vollkommen natürlichen Fahrgefühl.

Wenn es um die Charakteristik eines E-Bike-Motors geht, sind die Meinungen sehr unterschiedlich. Der einen ist die maximale Power wichtig, während der andere auf ein möglichst widerstandsfreies Fahren über 25 km/h Wert legt. Beides ist mit dem Bosch Performance CX möglich. Die 85 Nm max. Drehmoment fühlen sich immer nach genug an und, wie eben erwähnt, macht dieser Motor auch jenseits der 25 km/h extrem viel Spaß.

Beim Display setzt man vermehrt auf das kompakte Bosch Kiox, welches als Trainingspartner fungieren kann und dank seiner Qualitäten in Sachen Vernetzung aus dem normalen E-Mountainbike ein smartes E-Mountainbike macht.

Wie sieht es mit der Geräuschentwicklung aus? Ist er lautlos? Nein, sicher nicht. Unter realen Bedingungen auf dem Trail pfeift der neue Bosch Performance CX hochfrequent und deutlich hörbar. Unter Last kann er auch etwas lauter werden. Subjektiv betrachtet, reiht er sich zwischen Shimano und Brose ein.

Hier findest du alle weitere Details zum Bosch Performance CX.

Noch Unklarheiten über diesen Motor? In diesem Artikel beantworten wir die 10 häufigsten Fragen zum Bosch Performance CX Gen4.

Canyon Grail:ON CF8 eTap – auf dem Trail

Perfekte Balance für steile Uphill-Fahrten und lange Touren.

Optisch auffällig kommt das Grail:ON daher – und alle Besonderheiten lassen auf eine Menge Spaß im Gelände hoffen. Seien es die wuchtigen Reifen, der flexende Doppeldecker-Lenker oder die ebenfalls zweiteilige, nachgebende Carbon-Sattelstütze. Sie alle sollen für Komfort auf unruhigem Untergrund sorgen.

Unsere Vermutung bestätigt sich recht schnell. Trotz steifen Carbonrahmens und -Laufrädern weiß das Grail:ON in Komfortfragen zu überzeugen. Lenker und Sattelstütze arbeiten wie erwartet Hand in Hand mit den immerhin 50 mm breiten Schwalbe G-One und ziehen so kleinere Wurzelteppiche einfach glatt. Auf der anderen Seite meint es die Carbon-Konstruktion beim Antritt auch ohne Motorunterstützung durch überzeugende Steifigkeit gut mit uns: Sie lässt die Kraft der Oberschenkel direkt und nahezu ungedämpft in Beschleunigung übergehen.

# Das 16 kg leichte Canyon Grail:ON lässt sich einfach über die 25-km/h-Barriere pushen.

Canyon hat dem Grail:ON eine entspannte und ziemlich aufrechte Sitzposition spendiert. Wir fühlen uns auf Anhieb sehr wohl und können uns gut vorstellen, dass die Sitzposition vermutlich eine der wichtigsten Optimierungen während der Entwicklungsphase gewesen sein könnte: Während man bei anderen Bikes Parameter wie Vorbaulänge und -winkel sowie Lenker-Geometrie anpassen kann, ist das beim integrierten Doppeldecker-System nicht ohne Weiteres möglich, hier muss also alles passen. Die Vermutung liegt nahe, dass Canyon also bewusst eine komfortable und weniger raceorientierte Sitzposition entwickelt hat.

Die Geometrie des Grail:ON ermöglicht durchaus lange Touren, auch wenn das Bike sicher kein klassisches Bikepacking-Gefährt ist. Der Lenker überzeugt uns, alle drei Griffpositionen funktionieren einwandfrei. Insbesondere die Möglichkeit, die Hände zwischen Daumen und Fingern an der unteren Querstrebe des Doppeldeckers zusätzlich abzustützen, gefällt. Ermüdung in Händen und Armen ist auch bei dreistelligen Kilometerzahlen nie ein Thema gewesen.

Der Radstand des Grail:ON sorgt für angenehme Laufruhe. Das letzte bisschen Spritzigkeit ist auf der klassischen Gravel-Runde sowieso nicht das Ziel aller Dinge, hier vermissen wir also nichts. Werden die Kurven dann doch mal etwas enger, bekommt man das Grail:ON mit etwas gewagtem Druck auf dem Lenker auch sicher um engere Ecken.

Der Bosch-Motor bringt satte 85 Nm auf die Tretlagerwelle und nimmt so wirklich jedem Anstieg den Schrecken. Es gibt schlicht nichts, wo man mit diesem Bike nicht hochkommt – bevor die Unterstützungsleistung nicht mehr ausreicht, haben längst die Reifen mit ihrem doch relativ flachen Profil den Grip verloren. Die meiste Zeit fahren wir aber sowieso in der Unterstützungsstufe Eco. Diese liefert bereits genügend Kraft, um uns und das rund 16 Kilogramm leichte Bike durch das übliche Gravel-Geläuf zu bringen. Sie ist gleichzeitig so sparsam, dass auch Touren mit weit über 100 km Länge ohne jegliche Reichweitenangst absolviert werden (im Flachland, wohlgemerkt).

# Mit den 85 Nm des Bosch Performance CX-Mittelmotors geht es auf Wunsch locker jede Steigung hinauf.
# Die Sitzposition ist recht aufrecht und damit sehr entspannt.

Wird es doch mal steiler, freuen wir uns über drei weitere Unterstützungsstufen. Diese lassen sich mit dem clever positionierten Purion-Display durchschalten: Das Display befindet sich ziemlich weit außen auf der linken Lenkerseite und ist sowohl aus der Oberlenker- wie auch aus der Unterlenkerposition bequem mit dem Daumen zu bedienen.

Die SRAM Force AXS-Schaltung ist im Rennrad- und Gravelbereich seit einiger Zeit etabliert und zeigt am Grail:ON, dass sie auch an motor-unterstützten Bikes wundervoll funktioniert. Sie lässt sich auch durch Schalten unter Volllast nicht aus der Ruhe bringen und wechselt auch hier präzise und schnell die Gänge.

Muss die Geschwindigkeit wieder verringert werden, greifen die SRAM Force-Bremsen kraftvoll und gut dosierbar in die 160-mm-Scheiben. Im Regen war eine reproduzierbare Neigung zum Quietschen feststellbar. Ob sich dieses durch eine Neujustierung der Bremssättel beheben lässt, haben wir allerdings nicht mehr ausprobiert.

# Der Doppeldecker-Lenke bietet eine Menge Griff-Variationen und unterstützt damit den Komfort bei Gelände-Fahrten.
# Die Schwalbe G-One-Reifen besitzen eine Breite von 50 mm und liefern im leichten Gelände dank der Profilierung ordentliche Traktion.
# Mit der kleinsten Unterstützungsstufe ECO sind Touren über 100 km Streckenlänge möglich.

Canyon Grail:ON CF8 eTap – auf Asphalt

Dominiert die urbanen Asphalt-Strecken mit Leichtigkeit

Optisch verortet man das Grail:ON mit seinen wuchtigen Reifen deutlich ins Gelände – und dort haben wir es natürlich auch die meiste Zeit gefahren. Trotzdem haben wir die Straßeneignung des E-Gravelers überprüft und waren einigermaßen erstaunt.

Die Kombination aus steifen Rahmen und Laufrädern sorgte für mehr Fahrspaß auf Asphalt, als wir erwarteten. Die dicken Reifen rollen auf festem Untergrund erstaunlich leicht, das recht flache Profil macht sich hier auf jeden Fall bezahlt.

Dass man mit der komfortablen Sitzposition keine cW-Wert-Rekorde aufstellt, ist von vornherein klar. Wenn es aber einmal rollt, dann fährt man das Grail:ON in Unterlenkerhaltung auf Asphalt auch längere Abschnitte bequem im Bereich um 30 km/h – hier ist der Motor natürlich längst ausgekoppelt.

Die Motorunterstützung benötigt man auf der Straße also allenfalls an Anstiegen oder zum Beschleunigen, z. B. an Kreuzungen. In beiden Fällen sorgt das hohe Drehmoment und die geringe Latenz des Bosch-Systems für eine Menge Spaß. Gerade in der Stadt haben wir das Grail:ON zu schätzen gelernt: robust durch und durch, mit den großvolumigen Reifen bestens mit der kaputten Infrastruktur (Schlaglöcher!) harmonierend und einem Motor, der uns jedes Beschleunigungsrennen an der Ampel gewinnen lässt.

# Mit der Kombination aus steifem Rahmen und Laufrädern macht das Grail:ON auf Asphalt eine gute Figur.
# Selbst in Race-Position ist die Sitzposition relativ aufrecht. - Dennoch bleibt der Luftwiderstand gering, sodass längere Fahrten über 30 km/h kein Problem sind.
# Leistungsspitzen in Steigungen können mit der zusätzlichen Motor-Kraft dosiert gedeckelt werden.

Das ist uns aufgefallen

# Die futuristisch anmutende Lenkzentrale mit Doppeldecker-Lenker. - Das Bosch-Display ist einfach zu erreichen.
# Der Stellmotor an der SRAM Force eTap AXS-Schaltung sorgt für schnelle präzise Gangwechsel.

Fazit: Canyon Grail:ON CF8 eTap

Mit dem Canyon Grail:ON CF8 eTap liefern die Koblenzer ein tolles E-Gavel-Bike ab, welches zum einen durch eine umfassend wertige Ausstattung auffällt und ergänzend dazu seinen Einsatzschwerpunkt gleichermaßen im leichten Gelände als auch in urbaner Umgebung findet. Die futuristische Gestaltung mit harmonischen Linien und fließenden Übergängen sorgt für eine faszinierende Designsprache. Mit dem Bosch Performance CX-Mittelmotor steht ein grundsolides sowie kraftvolles Antriebssystem zur Verfügung. Kombiniert mit dem 500-Wh-Akku und dem geringen Gewicht des E-Gavelers sind so längere Touren auch über 100 km möglich. Wer allerdings primär klassische Straßen als sein bevorzugtes Revier ansieht, könnte vom Grail:ON aufgrund der komfortablen Auslegung etwas enttäuscht sein.

Pro / Contra

Pro

  • geringes Gewicht
  • futuristisches Design
  • komfortable Sitzposition
  • umfassend wertige Ausstattung

Contra

  • Motor klappert im Gelände
# Canyon Grail:ON – futuristisch und innovativ

Wie gefällt dir das Canyon Grail:ON CF8 eTap? Wäre dieses E-Gravel-Bike interessant für dich?


Hier findest du weitere E-Gravel-Bikes im Test auf eMTB-News:


Testablauf

Unsere Testrunden haben alles, was ein E-Gravel-Bike braucht:

  • enge Uphill-Trails mit dicken Wurzeln, Steinen und losem Waldboden
  • flache Trails mit kleinen Gegenanstiegen
  • kurvige, flowige Downhills
  • lange Schotterpisten bergauf und bergab
  • ausgiebige Sektionen auf Straßen – Asphalt, Kopfsteinpflaster, Beton

Jedes E-Gravel-Bike wurde mehrfach auf dieser Runde gefahren und im Anschluss sorgfältig beurteilt.

Hier haben wir das Canyon Grail:ON CF8 eTap getestet

  • Land Brandenburg, Deutschland: Hier gibt es das, was man als Gravel-Paradies bezeichnen könnte: Forst- und Feldwege – befestigt und unbefestigt. Überwiegend ebenes Terrain, welches hin und wieder einen kurzen, durchaus aber auch mal steilen Anstieg bietet. Unbefestigt bedeutet fast immer losen, sandigen Boden.

Tester-Profil: Marcus Jaschen
Körpergröße 183 cm
Schrittlänge 89 cm
Oberkörperlänge 50 cm
Armlänge 60 cm
Gewicht 79 kg
Marcus fährt Fahrräder jeglicher Bauart, neben dem Mountainbike werden auch Gravelbike und Rennrad gern durch die Gegend gescheucht. Bergauf ist ihm normalerweise lieber als bergab ?
Fahrstil
Gemäßigt, wählt im Falle des Falles eher Sicherheit denn Risiko, sehr gern auch bergauf und auch mal längere Strecken.
Ich fahre hauptsächlich
Touren
Vorlieben beim Fahrwerk
Lieber weniger Federweg, möglichst direkt im Vortrieb
Vorlieben bei der Geometrie
Eher gestreckt als zu aufrecht, zentral auf dem Bike

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