Update April 2022: hier gibt es den Test und alle Infos zum neuen Canyon Spectral:On 2022.
Steckbrief: Canyon Spectral:ON CF 9.0
Als Canyon Anfang 2018 das flammneue Spectral:ON – ein E-MTB mit Alu-Rahmen, langen Schweißnähten, semiintegriertem Akku und Mixed-Wheel-Konzept – präsentierte, wurden die Erwartungen vieler schlichtweg nicht erfüllt. Neben der Begeisterung über ein cooles E-MTB von Canyon machte sich damals auch eine gewisse Enttäuschung breit, denn Canyon gilt weithin als Innovationstreiber in der Bike-Welt. Warum gelang es dem Versender aus Koblenz nicht, sein Know-how auch beim E-Bike einzusetzen? Dieses Konzept wirkte vom ersten Tag an etwas veraltet und überholt. Auch wir hätten uns damals ein innovativeres, moderneres E-MTB gewünscht.
Einsatzbereich | All-Mountain, Enduro |
---|---|
Federweg | 150 mm/150 mm |
Laufradgröße | 27,5ʺ, 29ʺ |
Rahmenmaterial | Aluminium, Carbon |
Motor | Shimano |
Akkukapazität | 504 Wh |
Gewicht (o. Pedale) | 21,6 kg |
Website | www.canyon.com |
Mit der zweiten Evolutionsstufe wirkt es beinah so, als wollte man mit einem Wisch das Alte vergessen machen und das Neue feiern, denn beim aktuellen Canyon Spectral:ON mit Carbon-Rahmen machen die Koblenzer vieles richtig, sehr vieles sogar! Treu bleibt man dem Mixed-Wheel-Konzept mit 29-Zoll-Laufrad an der Front und 27,5-Zoll-Plus am Heck. Neu ist das Design und das Rahmenmaterial, denn Canyon setzt beim aktuellen Spectral:ON auf einen formschönen Carbon-Rahmen mit – endlich – vollintegriertem Akku! Das sieht nicht nur super aus, es macht auf dem Trail auch eine richtig gute Figur. Die Version 2.0 ist gut 1 kg leichter als das Vorgängermodell. Beim Federweg bewegt man sich mit diesem E-Mountainbike im Bereich der All-Mountains an der oberen Grenze, denn mit 150 mm an Front und Heck könnte dieses E-MTB auch locker als E-Enduro durchgehen. Wie immer gilt: Den Einsatzzweck bestimmt der User.
Erhältlich ist das Canyon Spectral:ON in insgesamt fünf verschiedenen Ausstattungen, wobei eins davon eine Frauenvariante und eins mit Aluminium-Rahmen bestückt ist – das von uns getestete Modell 9.0 stellt das Topmodell dar und wechselt für 6.999 € den Besitzer. Ein wirklich traumhafter Preis, wenn man die Ausstattung betrachtet, aber dazu später mehr.
Hier findest du weitere E-Mountainbike Vergleichs- oder Einzeltests von eMTB-News.de
Bei diesem Modell stellt sich uns die elementare Frage:
Kann das todschicke Teil
auch richtig was einstecken?
Geometrie
Warum haben wir am neuen Spectral:ON des Geo-Adjust weggelassen? Wir bemerkten, dass die Spectral:ON-Kunden dieses Feature wenig verwendeten. Die meisten sind in der tiefen Einstellung geblieben. Die Prio im Projekt galt dem hochwertigen Carbonhauptrahmen mit einem deutlich niedrigeren Rahmengewicht im Vergleich zum Vorgänger. Wir konnten das Rahmengewicht um 400 g reduzieren und das trotz integrierter Batterie.
Vincenz Thoma, Entwicklungs-Ingenieur bei Canyon
Die grundlegende Frage lautet: Hat sich die Geometrie des Canyon Spectral:ON verändert?
Darauf lässt sich antworten, dass die bewährte Geometrie des Spectral:ONs größtenteils unverändert bleibt. Es gibt allerdings ein paar kleinere Ausnahmen. Die wohl spürbarste Änderung kommt durch die etwas länger gewordenen Kettenstreben. Fünf Millimeter klingen erst mal nach wenig, dürften jedoch die Klettereigenschaften der nächsten Generation des Spectral:ON nachhaltig verbessern.
Die mit 430 mm ursprünglich besonders kurzen Kettenstreben machten das erste Spectral:ON zu einem sehr verspielten E-Bike, welches aber in steilen Passagen zum frühzeitigen Abheben des Vorderrades neigte. Mit 5 mm längeren Kettenstreben dürfte sich die Kontrolle in diesem Bereich deutlich verbessern und das Spectral:ON kletterfreudiger machen. Auch bergab haben die 435 mm langen Kettenstreben etwas Positives, denn die Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten sollte sich damit zusätzlich verbessern.
Dazu wurde der Lenkwinkel auf 66,5° geändert, was sich ein wenig „entspannter“ anfühlen dürfte als die ursprünglich „steile“ Lenkwinkel-Option des ersten Spectral:ON.
Erhältlich ist das Canyon Spectral:ON in den Rahmengrößen S, M, L, XL und damit bedient es eine breite Palette an Körpergrößen. Von 166 cm (S) bis 192 cm (XL) sollte für jeden etwas Passendes dabei sein.
Erhältliche Rahmengrößen: S, M, L, XL
Gewicht: 21,6 kg (Rahmengröße L)
Framesize | Rahmengröße | S | M | L | XL |
Seat Tube Length [mm] | Sitzrohrlänge [mm] | 430 | 440 | 480 | 520 |
Top Tube Length [mm] | Oberrohrlänge [mm] | 589,4 | 611,6 | 632,2 | 652,8 |
Head Tube Length [mm] | Steuerrohrlänge [mm] | 100 | 115 | 125 | 135 |
Reach [mm] | Reach [mm] | 425 | 445 | 465 | 485 |
Stack [mm] | Stack [mm] | 620 | 634 | 643 | 652 |
Head Tube Angle [°] | Lenkwinkel [°] | 66,5 | 66,5 | 66,5 | 66,5 |
Seat Tube Angle [°] | Sitzwinkel [°] | 74,5 | 74,5 | 74,5 | 74,5 |
Chainstay Length [mm] | Kettenstrebenlänge [mm] | 435 | 435 | 435 | 435 |
Wheelbase [mm] | Radstand [mm] | 1171 | 1197 | 1221 | 1245 |
Ausstattung
Das Canyon Spectral:ON wird von einem Shimano Steps E8000 angetrieben und ist mit Carbon-Rahmen in drei Ausstattungen für Männer und einer Variante für Frauen erhältlich. Am von uns getesteten Topmodell 9.0, welches bei einem Preis von 6.999 Euro kaum noch Wünsche offen lässt, wurden nur feinste Parts verbaut. Das beginnt beim Fox Factory-Fahrwerk und den Carbon-Laufrädern von Reynolds, geht weiter über eine eigens entwickelte Lenker-Vorbau-Einheit, die ebenfalls aus Carbon gefertigt wurde, und setzt sich bei Schaltung und Bremsanlage fort, denn auch hier wurde nicht gespart. Kennern funkeln die Augen, wenn sie hören, dass an diesem E-MTB mit einer Shimano XTR geschaltet und gebremst wird! Abgerundet wird die noble Ausstattungsliste mit einer Fox Transfer-Dropperpost und dem speziellen E-Bike-Sattel von Canyon.
- Federgabel Fox 36 Factory (150 mm)
- Dämpfer Fox Float DPX2 Factory (150 mm)
- Schaltung Shimano XTR
- Bremsen Shimano XTR
- Motor Shimano Steps E8000
- Akku/Kapazität Shimano / 504 Wh
- Display Shimano Steps E8000
- Reifen vorne: Maxxis Minion DHF 2.5″ / hinten: Maxxis Minion DHR II 2,6″
- Cockpit Canyon CP12 Cockpit (Lenker-Vorbau-Kombi aus Carbon)
- www.canyon.com
Name | Modell | Canyon Spectral:ON 9.0 |
Frame | Rahmen | Carbon-Rahmen mit Aluminium-Hinterbau, Mixed-Wheels, 150 mm Federweg |
Fork | Gabel | Fox 36 Factory |
Shock | Dämpfer | Fox DPX2 Factory |
Shifter | Schalthebel | Shimano XTR |
Derailleur | Schaltwerk | Shimano XTR |
Cranks | Kurbel | Shimano FC-E8000 |
Brakes | Bremse | Shimano XTR 4-Piston, 203 mm Rotor |
Wheels | Laufräder | Reynolds TRe Carbon |
Tires | Reifen | Maxxis Minion DHF 2.5 EXO | DHR2 2.6 EXO+ |
Seat | Sattel | Canyon SD:ON |
Seatpost | Sattelstütze | Fox Transfer Factory |
Bar | Lenker | CF:ON CP0012 |
Stem | Vorbau | ON: Stem |
Motor | Motor | Shimano Steps E8000 |
Display | Display | Shimano SC-E7000 |
Battery | Akku / Kapazität | Shimano BT-8035 / 504 Wh |
max. Torque | Max. Drehmoment | 70 Nm |
Weight | Gewicht | 21,6 kg |
Price (RRP) | Preis (UVP) | 6.999 € |
Motor & Akku
Canyon setzt vom ersten Tag an auf das Steps-Motorsystem von Shimano. Bei unserem Testmodell kommt der Steps E8000 mit 70 Nm maximalem Drehmoment zum Einsatz. Die Stromversorgung übernimmt ein vollintegriert verbauter Shimano-Akku mit 504 Wh. Daten wie Reichweite, Tageskilometer, Geschwindigkeit, o. Ä. zeigt das kompakte, sehr gut lesbare, Display von Shimano an.
- Motor: Shimano Steps E8000
- Akku: 504 Wh
- Leistung: max. 250 Watt
- Max. Drehmoment: 70 Nm
- Display: Shimano
Der Shimano Steps E8000-Motor wurde 2016 vorgestellt und ist mittlerweile an unzähligen E-Bikes zu finden. Das 2,8 Kilogramm leichte Aggregat gehört zu den leichteren Motoren auf dem Markt und ist in Kombination mit den ergonomischen Schalthebeln von Shimano ein sehr intuitiv zu bedienender Motor. Auf dem Siegeszug des Shimano-Motors half, neben der sauberen Unterstützungs-Performance, sicherlich auch das konstruktionsbedingte Merkmal des kleinen Einbauvolumens. Durch die kompakte Bauform lassen sich agile Geometrien und Kinematiken generieren. Kettenstreben müssen nicht unnötig verlängert werden, weil die Kurbeln beinah mittig im Motor sitzen, sondern können ähnlich kurz wie bei einem unmotorisierten MTB ausfallen. Dazu kommt eine sehr gute Ergonomie an den Pedalen, denn beim Shimano Steps E8000-Motor ist der Q-Faktor mit 175 mm geringer als bei manchem Mitbewerber.
Mit den Unterstützungsstufen ECO, TRAIL und BOOST deckt die Software alle erdenklichen Aufgabenfelder ab, die man an einen Motor stellt. Der Eco-Modus reduziert die Power, erhöht aber dafür die Reichweite. Mit dem progressiven Trail-Modus kommt Dynamik ins Spiel, denn dieser Modus liefert nicht stoisch 60 % der maximalen Power, sondern liefert die passende Power zur jeweiligen Anforderung. Die Software analysiert die Leistung des Fahrers und gibt genau die passende Unterstützung dazu, wie gerade benötigt wird. Das Pedalieren fühlt sich hier besonders natürlich an. Hier liegt die Kombination zwischen Unterstützungspower und Reichweite am höchsten. Boost ist klar, hier wird immer Vollgas gegeben. Der Shimano Steps E8000-Motor liefert in der Spitze 70 Nm Drehmoment und ist in Sachen Hitzeanfälligkeit komplett unauffällig.
Beim Display gibt es eigentlich nur ein Wort zu sagen und das richten wir direkt an die Entwickler bei Shimano: Chapeau! Das smarte Display ist klein, robust, wertig verarbeitet und geschützt hinter dem Lenker angebracht, genau so muss das sein! Egal ob auf dem Weg zur Eisdiele oder in ruppigstem Gelände, dank der knackigen Schärfe in Kombination mit den satten Farben ist es jederzeit möglich, alle Informationen schnell zu erfassen und abzulesen. Die dynamische LCD-Anzeige zeigt an, in welchem Gang man sich befindet und macht mit unterschiedlichen Farben schnell erkennbar, welcher Unterstützungs-Modus gerade gewählt wurde. Mittels Smartphone-App und Bluetooth lassen sich diverse Einstellungen auf den jeweiligen Geschmack anpassen. Wer gern trainiert und dazu Daten braucht, der kann sich beispielsweise auch seine Trittfrequenz anzeigen lassen. In Summe ist dieser Mix aus kompaktem Motor, kraftvoller Unterstützung und dem unschlagbaren Display ein echter Tipp für jeden E-Bike-Interessierten.
Hier findest du noch mehr Informationen zu aktuellen E-Bike-Motoren.
Tatsächliche Reichweite
38,25 km
728 hm
1 h 32 min
Hier gibt es die genauen Details der Testrunde mit dem Canyon Spectral:ON CF 9.0.
Laborwerte sind gut und schön, aber in der Realität sieht es leider oftmals anders aus. Deshalb fahren wir einen ganz eigenen Testzyklus für euch. 38,25 km / 728 hm – diese Daten ermittelten wir in Testfahrten, bei denen wir immer in der maximalen Unterstützungsstufe fahren, bis der Akku komplett leer ist. Bitte beachtet, dass diese ermittelten Werte nur als Richtwert zu verstehen sind und in keinster Weise die Ergebnisse aus einem genormten Labortest widerspiegeln. Wenn dieses E-Bike in niedrigeren Unterstützungsstufen gefahren wird, erhöht sich die Reichweite deutlich. Zur e-MTB – Reichweitenübersicht.
Dich interessieren auch die Reichweiten anderer E-Mountainbikes und E-Bikes? Dann empfehlen wir dir unsere ausführliche Reichweitentabelle: Hier geht’s zur ultimativen Reichweitentabelle von eMTB-News.de
Auf dem Trail
Uphill
Der Sattel, den Canyon extra für E-Bikes entwickelt hat, funktioniert im Uphill extrem gut. Die hochgezogene Lippe am hinteren Ende ist ideal, um sich in steilem Gelände ein wenig dagegen zu stemmen und mehr Support zu bekommen.
Mit bis zu 70 Nm schiebt der Shimano Steps E8000-Motor uns an, wenn wir wieder einmal einen Anstieg hinauffahren. Spürbar und homogen schiebt das kleine Aggregat und macht die Uphill-Sektion zu einer Spielwiese für Fahrtechnik-Fans. Dank der gemixten Laufräder – 29″ an der Front und 27,5″ am Heck – und des gelungenen Balancings überzeugt das Spectral:ON auch in technisch anspruchsvollem Terrain. Die montierten Maxxis-Reifen generieren – bei passendem Luftdruck – sehr viel Traktion und drehen auch bei losem Schotter erst sehr spät durch.
Die montierte Carbon-Cockpit-Einheit sieht richtig cool aus, ist ergonomisch perfekt gestaltet, entlastet die Handgelenke und schafft ein Höchstmaß an Kontrolle.
Downhill
Das Spectral:ON CF 9.0 lässt sich leicht und agil im Downhill bewegen. In engen Kurven allerdings, die mit hoher Geschwindigkeit und einer gehörigen Portion Nachdruck gepusht werden, kann der Hinterbau bei schwereren Fahrern mitunter nicht genug Gegenhalt bieten und lässt den Hinterbau „schwammig“ werden.
Die verbaute Fox 36 liefert eine gewohnt zuverlässig hohe Performance ab. Auch der Hinterbau beschert ein sattes Fahrverhalten, bügelt alle groben Sektionen platt und verfügt dennoch über genug Pop, um dieses E-MTB nicht träge werden zu lassen. Schnelle Downhillpisten dürfen gern sehr steil und auch gern sehr ruppig sein, denn dank des plushen Fahrwerks und des gut ausbalancierten Schwerpunkts, bringt uns auf diesem E-Bike nur sehr wenig aus der Ruhe.
Einzig die Seitensteifigkeit des Hinterbaus ist zu bemängeln, denn gerade bei schweren Fahrern spürt man in schnellen, engen Anliegerkurven – wie sie oft in Bikeparks zu finden sind –, dass der Hinterbau etwas zu weich ist. Anfang vermutet man zu wenig Luftdruck, aber auch nach mehrmaliger Korrektur bleibt das schwammige Gefühl erhalten. Hier würden wir uns ein steiferes Heck wünschen.
Trail
Dank des tollen Balancings und einer fantastischen Ausstattung haben wir auf dem Trail extrem viel Spaß mit dem Canyon Spectral:ON CF 9.0!
Auf dem Trail geht das Spectral:ON ab wie die wilde Wutz! Der Shimano Steps E8000-Motor unterstützt mit Nachdruck. Kleinere Gegenanstiege treibt er uns hinauf und pusht uns aus engen Kurven schnell wieder hinaus. Dazu das überaus gelungene Cockpit aus Carbon, welches Vorbau und Lenker zu einer Einheit verschmelzen lässt, extrem sexy aussieht und ergonomisch passend geshapet wurde. Die verbauten Carbon-Laufräder von Reynolds sind steif und spurstabil, in Verbindung mit den griffigen Reifen lassen sie sich sehr präzise steuern und geben dem Spectral:ON CF 9.0 das gewisse Etwas auf dem Trail.
Die verbauten Shimano XTR-Parts sind extrem nobel und stellen aktuell das Non-Plus-Ultra in Sachen Qualität und Performance dar. Die Schaltung funktioniert butterweich und die verbauten Bremsen greifen ausreichend kraftvoll zu. Nicht so bissig wie manch anderes Modell, aber dennoch vollkommen ausreichend und in Summe reduzieren sie das Gesamtgewicht des E-Bikes.
Nervig ist allerdings, dass Canyon diesem E-Bike ein extrem langsames Ladegerät beilegt, welches in der Pause während der Tagestour leider kaum zu gebrauchen ist.
Das ist uns aufgefallen
- Starkes Design Der Carbon-Rahmen ist schnörkellos und modern gestaltet und verleiht dem Spectral:ON mit dem vollintegrierten Akku und der dynamischen Linienführung eine gelungene Erscheinung. Auch der Speedsensor wurde schön versteckt am hinteren Ausfallende integriert. Kurz gesagt: Das Teil ist richtig sexy!
- Durchdachter Sattel In steilen Uphill-Passagen macht sich der hochgezogene Sattel sehr positiv bemerkbar. Mit dem notwendigen Quäntchen Support unterstützt er den Piloten spürbar.
- Weicher Hinterbau Schwereren Fahrern, die ihr E-MTB gern so richtig kraftvoll in schnelle Anliegerkurven drücken, könnte es vom Gefühl her wie uns gehen. Man möchte meinen, dass der Reifen am Hinterrad zu wenig Luftdruck hat. Aber auch nach mehrmaligem Prüfen und Aufpumpen bleibt es dabei, der Hinterbau fühlt sich – aufgrund geringer Seitensteifigkeit – manchmal etwas schwammig und unpräzise an.
- USB-Ladebuchse Auf dem Oberrohr haben die Ingenieure von Canyon einen USB-Port integriert. Hiermit können während der Fahrt Smartphones betrieben werden. Ein überaus cooles Feature.
- Tolles Balancing Canyon verpasst dem Spectral:ON der jüngsten Generation einen vollintegrierten Akku und rückt das Balancing ein wenig zurecht. In Kombination mit den gemixten Laufradgrößen ergibt sich ein sehr agiles, vor allem im Frontbereich, wenig träges E-Mountainbike.
- Langsames Ladegerät Im Lieferumfang enthalten: Kompakt-Ladegerät Shimano Steps EC-E6002. Zwar ist dieses Ladegerät angenehm kompakt und passt somit in jeden Rucksack, aber es lädt eine gefühlte Ewigkeit. Laut Hersteller braucht es, um einen 504-Wh-Akku zu 100 % aufzuladen, satte 7,5 Stunden. Hier würden wir uns ein schnelleres Ladegerät wünschen.
- Unschlagbare Preis-Leistung Ein E-MTB mit einer derartigen High-End-Ausstattung findet man in der Regel in Preisregionen deutlich über 10.000 €. Canyon bietet sein Topmodell aber für 6.999 € (UVP) an und legt die Messlatte damit in diesem Bereich extrem hoch. Wir sind schlichtweg begeistert, diese Ausstattung zu diesem Preis! Super gemacht, Canyon!
Fazit: Canyon Spectral:ON CF 9.0
„Spectral:ON – genau so habe ich es
mir von Canyon gewünscht!“
Das Canyon Spectral:ON CF 9.0 ist eine Macht auf dem Trail! Zu Beginn, als wir mit einer Hand über den schnörkellosen Carbon-Rahmen strichen, stellten wir uns die Frage: Kann das todschicke Teil auch richtig was einstecken? Kurze Antwort: Ja, es kann! Und wie! Das Balancing ist sehr gelungen und macht das Handling zum Kinderspiel. Enge Kurven räubert das Spectral:ON mit hohem Spaßfaktor und auch grobe Highspeed-Passagen werden souverän gemeistert. Das Fahrwerk ist satt, das Handling agil und präzise. Einzig der Hinterbau, der für schwere Fahrer etwas seitensteifer ausfallen könnte, fällt in manchen Situationen negativ auf.
Neben den hohen Nehmer-Qualitäten punktet das Canyon Spectral:ON CF 9.0 auch als absoluter Preis-Leistungs-Killer! Ein E-MTB mit dieser Ausstattung ... zu diesem Preis ... Puh, da sucht man wirklich vergebens bei den Mitbewerbern.
Pro / Contra
Stärken
- fantastische Ausstattung zum attraktiven Preis
- gelungenes Design mit diversen smarten Features (integrierter Speedsensor, Tool, USB-Port
- Carbon-Cockpit besticht optisch und hat eine perfekte Ergonomie
- ausgewogenes Balancing
- Sattel ist ideal für lange Touren und zum Uphillen geeignet
Schwächen
- Carbon-Cockpit – wenn es nicht passt, müssen Lenker und Vorbau getauscht werden
- Centerlock-Adapter knackt
- Akkukapazität 504 Wh
- Hinterbau könnte seitensteifer sein
Was haltet ihr vom Canyon Spectral:ON in der zweiten Generation? Hübsches Teil, oder?
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Testablauf
Auf den Testrunden fahren wir fast ausschließlich mit der maximalen Unterstützungsstufe. Mindestens einmal fahren wir den Akku komplett leer und dokumentieren dies auf unserem Strava-Account.
Unsere Testrunden haben alles, was ein E-Bike braucht:
- enge Uphill-Trails mit dicken Wurzeln, Steinen und losem Waldboden
- flache Trails mit kleinen Gegenanstiegen
- kurvige, flowige Downhills
- lange Schotterpisten bergauf und bergab
Jedes E-Bike wurde mehrfach auf dieser Runde gefahren und im Anschluss sorgfältig beurteilt.
Hier haben wir das Canyon Spectral:ON CF 9.0 getestet
- Bamberg/Bad Kreuznach, Deutschland: Hier gibt es schmale, enge Trails die mit Wurzeln und Steinen gespickt sind, steile technische Uphills und flowige Downhills.
I ride everything: E-Enduro, E-Trailbikes, hardtails, downhill, road – I enjoy it all, whether it’s E-assisted or not. I’ll admit that I do quite like having a motor on the uphills though. There’s lots to love about flowing trails; natural or built. The only thing I hate – switchbacks. I am 1.83 m tall and ride in 99% of cases frame size L – my sweet spot is between 470 and 480 mm Reach.
- Fahrstil / Riding style
- Verspielt und flowig / Flowing and playful
- Ich fahre hauptsächlich / I mainly ride
- E-Enduro, E-Trailbike, aber auch XCO, DH und Road / E-Enduro, E-Trailbike but also XCO, DH and road
- Vorlieben beim Fahrwerk / Preferred suspension setup
- Straff und schnell – ich möchte wissen, was unter mir passiert / Firm and reactive – I like feedback from the trail
- Vorlieben bei der Geometrie / Preferred geometry
- Langer Reach, kurzer Vorbau, breiter Lenker / Long reach, short stem, wide bars
Testinfos kompakt
Canyon Spectral:ON CF 9.0
- XC:
- 0 bis 120 mm Federweg (Hardtails und Full-Suspension)
- Trail:
- 100 bis 150 mm Federweg (Hardtails und Full-Suspension)
- All-Mountain:
- 120 bis 150 mm Federweg (Full-Suspension)
- Enduro:
- 150 bis 180 mm Federweg (Full-Suspension)
- Downhill:
- über 180 mm Federweg (Full-Suspension)
63 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumVor der gleichen Überlegung stehe ich auch, und Gleichzeitig habe ich mich wegen der Kombi Steps+ Akku zurückgehalten. Der neue EP8 macht schon was her und das i.V. mit dem größeren Akku. Zumal man lesen konnte, dass der neue 1:1 in den vorhandenen Rahmen passen würde. Wenn Canyon dann zusätzlich auch den größeren Akku verbaut, Dann ist die Kombi aber wieder ganz weit vorne. Gleichzeitig wird der Preis sich natürlich ändern, und die Lieferzeit wird wahrscheinlich Frühsommer 21....
Danke Euch Allen - bei einem derart klaren Meinungsbild ist Größe "M" für mich dann entschieden.
@Waterman190
Das sind ganz genau auch meine Gedanken. Ich würde mir aber zusätzlich wünschen, daß sie noch eine Verstrebung zwischen den beiden Sitzstreben anbringen - sollte beim Alu-Heck jetzt keine zu große Anpassung des Fertigungsprozesses bedeuten. Das Fehlen dieser ggü. dem Großteil der Mitbewerber-Bikes dürfte wohl die Ursache für das, im hiesigen Test angesprochene, vergleichsweise leicht flexible Heck sein.
Hat Canyon eigentlich übliche Zeiträume für die Präsentation neuer Modelle, oder koppeln sie das eher daran wann sie den Großteil der Vorgänger-Exemplare abverkauft haben?
Und geht bei letzteren preislich noch etwas, falls es schleppend verläuft?
Das Problem bei den Bikes von Canyon ist schon immer das zu lange Sitzrohr. Deine passende Bikelänge ist klar L beim Sitzrohr vom S.
Man kann die passende Länge nicht wählen, außer man verzichtet auf ordentlich Hub bei der Sattelstütze.
Die neuen Modelle kommen bei Canyon nach und nach. Einige wurden ja schon vorgestellt. Ob sie das daran koppeln wie viele des jeweiligen Modelle noch auf Lager sind weiß ich nicht. Könnte aber natürlich sein weil es irgendwie logisch ist
Ob da preislich noch mehr drin ist kann man schwer sagen. Aber glaube nicht das die noch viel mehr Rabatt geben. Ein Bekannter stand vor der gleichen Frage, aber hat nun zugeschlagen. Der Nachfolger wird eventuell noch teurer werden und da sollte man sich halt überlegen ob man unbedingt den neuen Motor braucht und den vielleicht verbauten größeren Akku. Kommt dieser nicht zahlt man dann „nur“ für den neuen Motor eventuell fast 1000 Euro mehr als die Bikes jetzt im Sale kosten.
....wenn sie nicht teurer werden, dann werden vergleichsweise minderwertigere Komponenten (Gabel, Dämpfer, Bremsen, Laufräder etc.) verbaut.
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