Mountainbikes und E-Mountainbikes werden, mit Ausnahme der sogenannten „SUV-Bikes“ meist ohne Schutzbleche verkauft. Wer nicht ausschließlich bei trockenem Wetter damit unterwegs ist, hat mit Dreck, Matsch und Nässe auf E-Bike, Kleidung, Rucksäcken und Schuhen zu kämpfen – und kennt dieses herrlich-sandige Gefühl zwischen den Zähnen. Es gibt am Markt etliche, teils sehr verschiedene Lösungen, um „richtige“ Mountainbikes oder E-Mountainbikes entsprechend nachzurüsten. Nicht alle Produkte halten, was sie versprechen: Hier geben wir einen Überblick zu den teils sehr verschiedenen Modellen und Lösungen und allen Fragen zu MTB-Schutzblechen und E-MTB-Schutzblechen und deren Anbau.
E-MTB Schutzbleche: Häufige Fragen
Was ist der Unterschied zwischen Mountainbikes und E-Mountainbikes?
Gefährliches Terrain, aber im Hinblick auf Schutzbleche: Eigentlich keiner! Die Bauform klassischer MTB und ihrer motorisierten Verwandtschaft ist grundsätzlich sehr, sehr ähnlich, die Möglichkeiten und Restriktionen, Schutzbleche nachzurüsten, für diesen Artikel unbedeutend genug für diese simple Antwort.
Was sind SUV-Bikes?
Als SUV-Bikes bezeichnet man in der Fahrradbranche E-Mountainbikes mit fest installierten Schutzblechen, Gepäckträgern und Lichtanlage. Solche Fahrzeuge richten sich speziell an Kundinnen und Kunden, die mit demselben Fahrrad sowohl Wege im Alltag als auch Radtouren über Stock und Stein unternehmen wollen. SUV-E-Bikes sind ein ganz guter Kompromiss zwischen City-E-Bikes und den lupenreinen E-Mountainbikes: Wer bei schlechtem Wetter Fahrrad fährt und danach noch bürotauglich aussehen will, ist mit einem elektrischen SUV-Bike vermutlich gut beraten.
Ist ein Schutzblech Pflicht?
Nein. Die Straßenverkehrsordnung regelt lediglich Fragen der Verkehrssicherheit. Da geht es um Bremsen (2 Stück, unabhängig voneinander) und um Sichtbarkeit: Reflektoren, Vorder- und Rücklicht. Schutzbleche werden zwar empfohlen, dürfen aber weggelassen werden.
Warum braucht man am E-MTB Schutzbleche?
Es mag albern klingen, aber wir erklären es trotzdem kurz: Fährt man mit einem Fahrrad durch Nässe, egal ob es akuter Regen, Pfützen oder schlammige Trails sind, wird von den Laufrädern nasser Schmutz aufgewirbelt und landet auf Bike und Fahrer*in – oder spritzt auf Eure Mitfahrenden. Hier helfen Schutzbleche, die eine lange Bauform haben. Noch dazu fährt man mit dem E-Bike viel öfters im Matsch und bei schlechtem Wetter, was den Sinn von Schutzblechen am E-Bike unterstreicht.
Schutzbleche haben allerdings auch Nachteile: Sie machen ein E-Bike natürlich nicht leichter, es können Äste, Steine oder Dreck zwischen Schutzblech und Reifen verklemmen, so den Rollwiderstand erhöhen oder gar Stürze verursachen. Insofern ist es plausibel, dass man an E-MTB nicht per se und immer Schutzbleche anbringt. Und natürlich formt auch das Bild des Profisports (niemals Schutzbleche!) die Art und Weise, wie die Industrie Fahrräder baut und auf was die Kundschaft „abfährt“.
E-MTB Schutzbleche nachrüsten
Wie schon erwähnt, können Schutzbleche vorübergehend oder dauerhaft am E-MTB angebracht werden. Die prominentesten Vertreter dieser beiden Gattungen sind wohl die sogenannten „Ass Savers“, leichte, aber stabile, billige Plastikteile, die bei Bedarf einfach schnell unter den Sattel gesteckt werden und bestenfalls das machen, was ihr Name verspricht, einerseits – und die aus ähnlichem Material bestehenden klassischen „Mudguards“ – kurze Schützer an der Gabel, die eher die Standrohre und Simmerringe der Gabel vor Dreckbeschuss schützen, andererseits.
Daneben gibt es Schutzbleche mit Klettbändern, Schutzbleche mit Mehrweg-Kabelbindern, Schutzbleche mit Klemmschellen, Schutzbleche zum Anschrauben und unendliche weitere Möglichkeiten, die praktischen Helfer mehr oder weniger zuverlässig an Eurem E-Bike zu befestigen. Hersteller von E-MTBs und Gabeln – beispielsweise bietet RockShox einen passenden Fender für die Zeb und Fox hat sogar einen XL-Fender für ihre Gabeln im Programm – haben einige Modelle im Angebot, bei denen man für den Anbau von Schutzblechen gleich Vorkehrungen getroffen hat. Wer sein E-Bike gerne mit Schutzblechen fährt, kann das bereits vor dem Kauf berücksichtigen.
Was bringt ein Mudguard?
Zeig mir Dein Mudguard und ich sag Dir, wer Du bist!
Das englische Wort Mudguard, wörtlich ins Deutsche übersetzt, bedeutet „Schlammwächter“. Es bezeichnet ein ganzes Genre kleiner, leichter, biegsamer Plastikhelfer, die meist mit Kabelbindern an MTB befestigt werden und ist zugleich auch das denglische Synonym für Schutzbleche an MTB und E-MTB im Allgemeinen. Die klassischen Mudguards gibt es in allen erdenklichen Formen, Farben und Designs. Es gibt sie von nahezu allen Herstellern, die Auswahl ist schier unendlich und neben ihrer eigentlichen Aufgabe, zumindest den ärgsten Schmutz von Fahrer*in und Fahrrad fernzuhalten, sind sie als individuelles Gestaltungselement oder Werbefläche äußerst beliebt – und selbst bei Style-Puristen nicht völlig verpönt.
Bekannte Hersteller sind unter anderem:
Schutzbleche, Fender und Mudguards können spritzendem Dreck mehr oder weniger erfolgreich Einhalt gebieten. Es stellt sich die Frage, ob man Schutzbleche überhaupt nutzt (für Dirtsuits bitte hier entlang!), ob man Schutzbleche fest installiert oder sie nur bei Bedarf anbringt. Es gilt leider: Nur richtig groß schützt richtig gut. Gerade bei großen 29 Zoll-Rädern wird ein kurzer Fender nicht alle Spritzer abhalten können.
Welche E-MTB Schutzbleche hinten?
Wir zäumen den Drahtesel mal von hinten auf: Denn vom Hinterrad spritzt einfach mehr Dreck auf Bike und Fahrer*in. Mit einem guten Fender am Hinterrad wird Euer nächster Ausflug bei Schmuddelwetter schon eine deutlich sauberere Angelegenheit.
Grundsätzlich muss man ein wenig unterscheiden zwischen geeigneten E-MTB Schutzblechen für Hardtails und Schutzblechen für Fullys: Da beim Fully das Hinterrad zum vorderen Rahmen nicht starr, sondern beweglich ist, gibt es weniger Platz, ein Schutzblech zu befestigen. Denn Ihr müsst natürlich sicherstellen, dass es nicht zu ungewolltem Kontakt zwischen dem einfedernden Hinterrad und dem Schutzblech kommt, aber zugleich Eure Bewegungsfreiheit auf dem E-MTB vom Schutzblech nicht eingeschränkt wird. Schlecht angebrachte Schutzbleche können im Extremfall Eure Ausrüstung beschädigen oder gar zu Stürzen führen. Macht das nicht!
Welche MTB-Schutzbleche vorne?
Am Vorderrad Eures E-MTB kann ein Schutzblech auch Sinn ergeben, obwohl konstruktionsbedingt viel Wasser und Schlamm bereits vom breiten Unterrohr bzw. dem Akku aufgefangen werden. Moderne E-Mountainbikes sind gegen Spritzwasser und Schmutz ausreichend gesichert, sodass Motoren und die elektrischen Komponenten Euch keinen Ärger bereiten sollten, solange Ihr das Fahrzeug nicht bis über die Kurbeln in tiefe Pfützen versenkt (wo dann auch kein Schutzblech mehr helfen würde). Dennoch wird ein Schutzblech am Vorderrad Spritzer im Gesicht und auf der Brille vermeiden helfen und Euch die Reinigung des Bikes nach einer Tour erleichtern.
Empfehlen können wir unter anderem diese MTB Schutzbleche für das E-Bike:
- RRP Proguard
- Topeak Tetrafender
- SKS Mudrocker
- Mudguards M02 von Unleazhed
- Mudhugger FRX
- Crud XL Fender