Chili Enduro Series 2024 am Geißkopf Rennbericht von Chris Rothenbach

Zweiter Stopp der CES – Erfahrungsbericht von Chris Rothenbach

Am vergangenen Wochenende finde ich mich in der MTB-Zone Geißkopf im Bayerischen Wald zum zweiten Lauf der Chili Enduro Series 2024 ein. Lauf eins in Latsch verpasste ich leider verletzungsbedingt. Zahlreiche Top-Fahrer stellten sich den anspruchsvollen Strecken. Es ist einer der besten Bikeparks in Deutschland und einfach immer wieder geil hier zu sein.

Die Veranstaltung geht über drei Tage. Freitag ist Trainingstag und ab Nachmittag beginnt der Kampf gegen die Zeit mit der E-Bike-Stage und dem Prolog. Darauf folgen zwei Tage Racing.

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Ein starker Start ins Wochenende

E-Bike Stage

Es geht den speziell angelegten E-Bike-Flow-Trail hoch – immer über die schweren Teilstücke – und dann über die Enduro 2 wieder runter. Die Strecke ist extrem anstrengend bergauf und ich muss drei Fahrer überholen. Mit einer Bestzeit von 7:33 Minuten gewinne ich die E-Bike-Stage souverän mit einem Abstand von 14 Sekunden auf den Zweitplatzierten. Ein vielversprechender Start ins Wochenende.

Prolog

Der Prolog findet auf einer ehemaligen Fourcross-Strecke statt, die hauptsächlich aus Anliegern und Sprüngen besteht. Hier gilt es, nichts zu riskieren. Ich belege den zweiten Platz und führe damit overall inklusive E-Bike-Stage mit einem Abstand von 10 Sekunden noch immer das Fahrerfeld an. Eine solide Basis für die kommenden Renntage.

Ein schwieriger Samstag

Stage 1 – Secret Trail

Der Start ins Hauptrennen erfolgt auf dem technisch anspruchsvollen Secret Trail. Es ist ein knackiger Beginn. Von Anfang an versuche ich aggressiv zu fahren und zu pushen. Es läuft gut, doch im letzten Drittel verliere ich meine Kette aufgrund eines Steinschlags. Ich versuche, so gut es geht, überall Schwung mitzunehmen und verliere 6 Sekunden im Vergleich zur Bestzeit. Unten angekommen gebe ich dann mein Bestes, die Kette auszurichten und montiere diese mit großem Frust wieder richtig. In diesem Moment ist mir noch nicht klar, dass mein Hauptantriebsrädchen vom Motor verschlissen ist und deswegen die Kette nicht mehr drauf bleiben wird – Der Kampf gegen die Kette beginnt (Kette 1 : Chris 0).

Stage 2 – Enduro 1

Diese Stage ist lang, flach und sehr anstrengend. Ich starte mit der Hoffnung, dass dieses Mal die Kette hält, denn auf dieser Strecke wäre es denkbar schlecht, wenn man nicht pedalieren könnte. Leider verliere ich dann – erneut! – meine Kette und ich muss mehrmals mit meinem Bike rennen bzw. mit einem Bein anschieben, was zu einem weiteren Zeitverlust von 32 Sekunden führt (Kette 2 : Chris 0).

Stage 3 – Riegel:

Für mich die beste Stage des Wochenendes. Ich fahre mit viel Zorn und Aggression durch die geile Strecke, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren. Es läuft gut, doch dann verliere ich erneut meine Kette! Trotz dieses Rückschlags kann ich eine solide Zeit abliefern und verliere dieses Mal keine Zeit (Kette 2 : Chris 1).

Stage 4 – Evil Eye

Eine Bikepark-Stage mit vielen Holzanliegern und einer ungewöhnlichen Streckenführung. In der ersten Kurve verliere ich mal wieder meine Kette und muss 15 Sekunden einbüßen. Die Angst, dass sich die Kette irgendwo einklemmt, sitzt mir immer im Nacken und ich blicke ständig nach unten. Mittlerweile liege ich auf Platz zwei mit einer Sekunde Vorsprung zum Drittplatzierten. Platz 1 ist mittlerweile fast 50 Sekunden vor uns. Für mich läuft schon seit Stage 2 nur noch Schadensbegrenzung (Kette 3 : Chris 1).

Stage 5 – Downhill

Nach Stage 4 geht es mit dem Lift zur Downhill-Strecke, der Stage 5. Ich entscheide mich, direkt ohne Kette zu starten, um nicht dem Risiko ausgesetzt zu sein, dass sie sich doch mal einklemmt und einen schlimmen Sturz verursacht. So gut es geht, nehme ich viel Schwung aus den Kurven mit und fahre teilweise auch über meinem üblichen Kurvenspeed. Es läuft gut und ich erreiche einen stabilen 3. Platz auf dieser Stage. Somit bin ich aktuell Zweiter mit knapp 2 Sekunden Vorsprung auf Platz 3 overall (Kette 3 : Chris 2).

Nach dem Renntag ist vor dem Renntag

Am Abend verbringe ich dann drei nervenaufreibende Stunden mit Reparaturen. Durch das ständige Verlieren der Kette wurde alles total in Mitleidenschaft gezogen. Wir gehen auf Nummer sicher und tauschen alle Teile des Antriebs. Kette, Kettenblatt, Umlenkrollen, Antriebsrollen, Schaltwerk und auch die Kassette. Nachdem ich mich den ganzen Tag durchgebissen hatte, wollte ich unbedingt das Rennen beenden! An dieser Stelle ein fettes Danke an Markus Aures und an alle anderen, die mir geholfen und die mich mit Parts unterstützt haben.

In der Nacht gibt es dann heftige Gewitter und es regnet ordentlich. Am Morgen wechsle ich dann noch auf den neuen Highroller von Maxxis. Die beste Wahl für diese Bedingungen.

Ein erfolgreicher Sonntag – Der neue Antrieb hält!

Stage 7 – Transformer

Der Sonntag beginnt für mich sehr gut. Ich habe einen fehlerfreien Lauf und der neue Reifen und der neue Antrieb meines Fahrrads geben mir viel Selbstvertrauen zurück. So kann man Rennen fahren! Ich schaue aktuell noch keine Zeiten nach und versuche mich auf meine Performance zu konzentrieren.

Stage 8 – Enduro 2

Diese Stage ist sehr anstrengend und es ist anspruchsvoll, in den flachen Passagen viel Speed mitzunehmen. Ich mache mehrere kleine Fehler, die sich nicht schlimm anfühlen, aber unterm Strich verliere ich hier wertvolle Zeit und muss meinen zweiten Platz abgeben. Ärgerlich, wenn man eigentlich gefühlt gut fährt, aber die Zeiten schlecht sind.

Stage 9 – Freeride

Zum Abschluss geht es auf die Freeride-Stage, einen absoluten Klassiker. Ich lande einmal im Flatterband und mache gegen Ende der Stage wieder kleinere Fehler aufgrund glatter Wurzeln. Ich merke, dass mir aufgrund meiner langen Verletzung einfach die Kraftausdauer fehlt, um am zweiten Tag so auf dem Bike zu sitzen, wie ich es möchte.

Endergebnis: PODIUM – Platz 3 mit 6 Sekunden Rückstand auf Platz 2

Fazit

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