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Conway Ryvon LT 10.0 E-Bike – Test
170-mm-Enduro – macht Bock!

Conway Ryvon LT 10.0 im Test: Auf der Eurobike 2023 präsentierte Conway das Light-E-MTB Ryvon, das mit Carbonrahmen und Bosch Performance SX ausgestattet und als Short- und Long-Travel-Version erhältlich ist. Wir haben uns das Topmodell Conway Ryvon LT 10.0 genauer angesehen und ausgiebig getestet. Vorhang auf für das Ryvon LT 10.0, dem leichten 170-mm-Enduro von Conway!

Steckbrief: Conway Ryvon LT 10.0 im Test

EinsatzbereichTrail, All-Mountain, Enduro
Federweg170 mm/170 mm
LaufradgrößeMullet 29″-27,5″
RahmenmaterialCarbon
MotorBosch
Akkukapazität400 Wh
max. Systemgewicht140,0 kg
RahmengrößenS, M, L, XL (im Test: L)
Websitewww.conway-bikes.com
Preis: 9.999,95 Euro

Das Conway Ryvon LT ist ein langhubiges Light-E-MTB, das mit 170 mm Federweg an Front und Heck aufwarten kann, in Mullet-Setup rollt und vom Spec her ideal für den Einsatz als leichtes Enduro geeignet ist. Der Carbonrahmen ist modern gestaltet, besitzt eine klare Linienführung nebst einer große Portion Dynamik und schimmert in einem matten Finish. Neben dem Hauptrahmen sind auch der Hinterbau und die Umlenkung am Dämpfer aus Carbon gefertigt. Die Ausstattung an unserem Testbike, dem Ryvon LT 10.0, ist auf höchstem Niveau und lässt keine Wünsche offen, aber dazu später mehr.

Erhältlich ist das E-Fully Conway Ryvon in vier verschiedenen Ausstattungen, wovon zwei ST (Short Travel) und zwei LT (Long Travel) sind – das von uns getestete Modell stellt das Topmodell in der Ryvon-Range dar und geht für 9.999,95 € über die Ladentheke.

# Conway Ryvon LT 10.0 im Test – ein Light-E-MTB für die schnelle Enduro-Hatz. - Motor: Bosch Performance SX | Akkukapazität: 400 Wh | Federweg v/h: 170/170 mm | Gewicht: 18,9 kg (Rahmengröße L, von eMTB-News gewogen) | Preis: 9.999,95 € (UVP).
Diashow: Conway Ryvon LT 10.0 E-Bike – Test: 170-mm-Enduro – macht Bock!
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# Die Zugeingänge liegen seitlich am Steuerrohr - werden dort geklemmt und verlaufen in einem schönen Bogen vom Lenker in den Rahmen.
# Conway Ryvon LT 10.0 im Test
# Conway Ryvon LT 10.0 im Test
# Mit dem Ryvon LT 10.0 hat Conway ein potentes und hochwertig ausgestattetes E-Enduro im Portfolio.

Video: Conway Ryvon LT 10.0 im Test

Geometrie

Im Geometrie-Konzept des Conway Ryvon LT Light-E-MTB gibt es einige interessante Details zu entdecken: Das Bike ist, wie oft bei Conway, als Mullet-Bike konfiguriert, es rollt also mit einem großen 29-Zoll-Vorderrad und einem kleineren 27,5-Zoll-Hinterrad. Dies erhöht die Agilität und macht kurze Kettenstreben möglich; an diesem Modell beträgt die Länge 442 mm. Dazu wurde die Geometrie für ein hohes Maß an Dynamik auf dem Bike gestaltet. So lässt das kurze Sitzrohr, das in Rahmengröße L nur 440 mm lang ist, viel Spielraum bei der Sattelhöhe oder des Hubes der verwendeten Teleskop-Sattelstütze. Dazu kommt ein flacher Lenkwinkel von 64°, der dem Bike viel Ruhe und Geradeauslauf beschert. Beim Sitzwinkel geht Conway auf moderne 77°, was den Klettereigenschaften – trotz kurzer Kettenstreben – und der Pedalierbarkeit in steilen Uphillsektionen zugutekommt. Mit einem Reach von 480 mm, bei Rahmengröße L, gehört das Conway Ryvon LT zu den längeren Modellen auf dem Markt und verschafft viel Platz über dem Hauptrahmen. Um eine racige Haltung einnehmen zu können, wurde der Stack eher flach gewählt. Er fällt, ebenfalls in Größe L, mit 641 mm relativ niedrig aus.

Wusstest du eigentlich, dass du im Geometrics – unsere Datenbank für Fahrrad-Geometrien – viele aktuelle E-Bikes miteinander vergleichen und auf den ersten Blick die Unterschiede sehen kannst? Probier’s mal aus!

Erhältliche Rahmengrößen S / M / L / XL
Gewicht 18,9 kg (Rahmengröße L, von eMTB-News gewogen)
Max. Systemgewicht* 140 kg (Herstellerangabe)

Das maximale Systemgewicht begrenzt für ein Fahrrad, E-Bike oder E-MTB, wie schwer Fahrende inklusive Kleidung, Ausrüstung und Gepäck laut Hersteller sein dürfen. Dieser Wert ist – gerade bei E-Bikes – oft niedriger als erwartet und kann so für Verdruss sorgen. Wir gehen auf diese wichtige Kenngröße in unseren E-MTB-Tests und -Neuvorstellungen ein und fragen bei Herstellern nach, falls diese Angabe fehlt.

Wie diese Angabe ermittelt wird, wer sicherstellt, dass da niemand mogelt und was eine ASTM-Klasse ist, erfahrt Ihr in unserem ausführlichen Artikel:

Maximales Systemgewicht am E-Bike

# Conway Ryvon LT 10 mit Geometrieangaben in Rahmengröße L.
Rahmengröße S M L XL
Laufradgröße Mullet 29/27,5 Mullet 29/27,5 Mullet 29/27,5 Mullet 29/27,5
Reach 440 mm 460 mm 480 mm 500 mm
Stack 618 mm 627 mm 641 mm 654 mm
STR 1,40 1,36 1,34 1,31
Lenkwinkel 63,5° 63,5° 63,5° 63,5°
Sitzwinkel, effektiv 77,4° 77,4° 77,4° 77,4°
Sitzwinkel, real 75° 75° 75° 75°
Oberrohr (horiz.) 573 mm 595 mm 619 mm 642 mm
Steuerrohr 100 mm 110 mm 125 mm 140 mm
Sitzrohr 400 mm 420 mm 440 mm 460 mm
Überstandshöhe 762 mm 765 mm 774 mm 783 mm
Kettenstreben 442 mm 442 mm 442 mm 442 mm
Radstand 1.227 mm 1.251 mm 1.278 mm 1.305 mm
Tretlagerabsenkung 13 mm 13 mm 13 mm 13 mm
Tretlagerhöhe 351 mm 351 mm 351 mm 351 mm
Federweg (hinten) 170 mm 170 mm 170 mm 170 mm
Federweg (vorn) 170 mm 170 mm 170 mm 170 mm
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Ausstattung

Conway bietet das Ryvon LT in zwei Versionen an. Das Topmodell mit dem Zahlencode 10.0 ist für knapp 10.000 € (genau sind es 9.999,95 € UVP) zu haben und hat eine ebenso durchdachte wie hochwertige Ausstattung. Angefangen beim Fahrwerk: Hier kombiniert Conway eine Fox 36 Factory-Federgabel mit 170 mm Federweg, Grip2 und Kashima mit einem Fox Float X2 Factory-Dämpfer, der dem Heck auch satte 170 mm Federweg beschert.

# Conway setzt am Ryvon LT 10.0 auf ...
# ... ein Fox Factory-Fahrwerk.
# Das kleine Icon verrät den Federweg: Es sind 170 mm!

In Sachen Schaltung wählt Conway die modernste, die es aktuell auf dem Markt gibt und setzt hier auf eine robuste und präzise schaltende Transmission-Schaltung von SRAM. Genauer gesagt kommt hier das Modell XO Eagle AXS zum Einsatz, das die 12 Gänge mittels eines SRAM Pods wechselt. In welche Richtung die beiden Taster schalten sollen, lässt sich übrigens in der AXS-App einfach individualisieren. Bei den Bremsen setzt Conway auf Modelle, die noch nicht vollends im Mainstream angekommen sind, aber sich dennoch wachsender Beliebtheit erfreuen: TRP DH-Evo! Die schwarzen Bremsen wurden im Downhill World Cup entwickelt und eignen sich hervorragend für den Einsatz am E-Mountainbike. Sie sind solide verarbeitet, lassen sich einfach einstellen, haben ergonomische Bremshebel, kommen mit 2,3 mm dicken Bremsscheiben, vorne übrigens in 220 mm Durchmesser, und konnten in bisherigen Tests voll überzeugen.

# Gebremst wird mit TRP DH-R Evo-Bremsen. - Die Stopper, deren Hebel gut in der Hand liegen, sind hochwertig gefertigt, bremsen mit 2,3 mm dicken Bremsscheiben und überzeugen mit Biss und Standfestigkeit.
# Conway Ryvon LT 10.0 im Test
# Conway Ryvon LT 10.0 im Test
# Conway Ryvon LT 10.0 im Test
# Für eine optimale Schaltperformance kommt eine SRAM XO AXS Transmission-Schaltung zum Einsatz, die ...
# ... auf ein herkömmliches Schaltauge verzichtet und die Gänge mit hoher Präzision wechselt.

Passend zum matten Finish des Rahmens liefert Acros die Laufräder. Die Carbonfelgen sind ohnehin schwarz matt, aber hier werden auch die Naben in Mattschwarz gefertigt, was zu einem noblen Gesamtbild beiträgt. Bereift sind die mattschwarzen Schätzchen mit Maxxis-Reifen, die, passend zum Einsatzzweck, vorne mit MaxxGrip-Gummimischung – da lacht das Herz jedes Gripfans – und hinten mit Double Down-Karkasse ausgestattet sind.

# Stylisch! Die Acros-Laufräder kommen mit speziell lackierten Naben in mattschwarz.

Da ganz oben im Lastenheft von Conway stand, dass das Ryvon LT ein langhubiges Light-E-MTB sein soll, entschied man sich hierbei für den Einsatz des Bosch Performance SX-Motors. Der kompakte Motor ist 2 Kilogramm leicht, schafft 55 Nm maximales Drehmoment und leistet – genau dies ist der Hammer! – in der Spitze bis zu 600 Watt, was der gleichen Leistung entspricht, die ein Bosch CX oder Shimano EP801 generiert. Mit so einer Leistung lassen sich, die entsprechende Trittfrequenz vorausgesetzt, problemlos lange, steile Uphillsektionen bewältigen oder mit Full-Power-E-Bikes berghoch mitschwimmen. Die Kapazität des verbauten Akkus beträgt 400 Wh. Der Rahmen ist so konstruiert, dass man den Akku bequem mittels eines eigens konstruierten Pinlock-Systems im Handumdrehen entnehmen kann. Hierzu lässt sich das Cover werkzeuglos entfernen und mittels zwei Magneten bequem auf dem Oberrohr lagern. Worauf das Team von Conway allerdings bewusst verzichtet hat, ist eine Ladebuchse am Rahmen, weshalb der Akku für jeden Ladevorgang entnommen werden muss. Dass dies in der Praxis nicht anwendungsfreundlich ist, dazu komme ich später.

# Der Bosch Performance SX-Motor ist überaus kraftvoll und passt gut zum Einsatz an aktuellen Light-E-MTB.
# Die unterschiedlichen Modi lassen sich bequem mit der Mini-Remote wechseln.
# Im Oberrohr des Conway Ryvon LT 10.0 sitzt der LED-Controler.
# Im Oberrohr sind zwei kleine Magnete integriert, die, bei Bedarf, das Akkucover aufnehmen.
# Da der Akku zum Aufladen IMMER entnommen werden muss, hat Conway ...
# ... einen kinderleicht zu bedienenden Mechanismus mit Pin-Lock entwickelt. Für die Entnahme ist kein Werkzeug notwendig.
# Wenn der Akku ausgebaut ist, findet das Akkucover auf dem Oberrohr Platz. - Dank mehrerer Magnete lässt sich das Cover hier gut „parken“.

ModellConway Ryvon LT 10.0
RahmenCarbon, 170 mm Federweg
GabelFox Float 36 Factory Grip2 170 mm
DämpferFox Float X2 Factory
SchalthebelSRAM AXS Pod
SchaltwerkSRAM XO AXS Transmission
KassetteSRAM T-Type XS 1295
Kurbele*thirteen Helix Carbon
BremseTRP DH-R Evo
LaufräderAcros Enduro Carbon
VorderreifenMaxxis Assegai 29 x 2.50 WT EXO+ MaxxGrip
HinterreifenMaxxis DHRII 27.5 x 2.40WT DD MaxxTerra
SattelFizik Terra Aidon X1 Carbon
SattelstützeVecnum Nivo
LenkerRace Face Next R
VorbauRace Face Turbine R
MotorBosch Performance SX
Akkukapazität400 Wh
Max. Drehmoment55 Nm
Gewicht (Rahmengröße L, von eMTB-News gewogen)18,9 kg
Preis (UVP)9.999,95 €

# Der Carbonrahmen des Conway Ryvon ist modern und dynamisch gestaltet.
# Conway Ryvon LT 10.0 im Test
# Hauptrahmen, Hinterbau, Dämpferwippe (Rocker) – am Conway Ryvon LT 10.0 ist alles aus Carbon.
# Neben dem Hauptrahmen und der Dämpferwippe ist auch der komplette Viergelenk-Hinterbau aus Carbon.

Conway Ryvon LT 10.0 – Test auf dem Trail

Uphill

Dank des, bei Bedarf, sehr stark unterstützenden SX-Motors sind auch steilere Uphills gar kein Problem. Mit der passend hohen Trittfrequenz fliegt man genauso fix hinauf wie mit dem Bosch-Pendant Performance CX.

Durch die Konstruktion mit Mittelmotor und 400er-Akku ist der Schwerpunkt des Conway Ryvon LT 10.0 sehr zentral und tief. Da der Bosch-Akku nicht sehr lang baut, weit unten in Richtung Motor platziert ist und dementsprechend nicht weit in Richtung Steuerrohr ragt, ist die Front spürbar leicht. Im Uphill mal eben das Vorderrad über ein Hindernis heben? Kein Problem. Ein kurzer Zug am Lenker genügt, schon wird das Vorderrad drüber gelupft

Die Sitzposition auf dem Conway Ryvon ist zentral und leicht gestreckt. Durch den relativ langen Reach (480 mm bei Rahmengröße L) hat man viel Platz über dem Hauptrahmen, um in steileren Sektionen das Gewicht leicht nach vorne verlagern zu können. Uphill-Sektionen lassen sich hiermit mühelos bewältigen, außer es wird eng. In verwinkeltem, engem Terrain verlangt das Ryvon LT dann etwas mehr Nachdruck am Lenker und eine gute Linienwahl, denn hier ist der lange Radstand deutlich zu spüren.

# Im Uphill beeindruckt die kraftvolle Unterstützung des kleinen Bosch SX. - Tritt man mit einer hohen Frequenz, kitzelt man aus dem Motor satte 600 Watt Spitzenleistung heraus – mehr schafft auch ein CX nicht.

Conway setzt hier auf den Bosch Performance SX-Motor, der bei einer niedrigen Trittfrequenz angenehm leise arbeitet und sich tadellos pedalieren lässt. Drückt man berghoch auf die Tube und erhöht die Trittfrequenz in Sphären ab 90 U/min, denn entfaltet das kompakte Aggregat gehörig viel Wumms. Kein Wunder, denn in der Maximalleistung ist der SX dem CX mit 600 Watt absolut ebenbürtig und schiebt mit der gleichen Leistung. Genau dies schafft einen gehörigen Vorteil im Bezug auf andere Light-Support-Motoren. Fährt man mit einem Fazua- oder TQ-E-Bike Leuten mit Full-Power-E-Bikes im Uphill eigentlich immer hinterher, so kann man mit einem SX-Motor recht gut mithalten – auf technisch nicht anspruchsvollen Trails oder Forstwegen, versteht sich. Aber trotzdem, in der gemischten Gruppe fahren ist damit überhaupt kein Problem. Einzig der kleinere Akku dürfte die Freude dann irgendwann trüben, denn 400 Wh im SX sind im Turbo-Modus sicher schneller verbraucht als 750 Wh mit dem CX.

# Dank Bosch SX-Motorsystem macht das Light-E-MTB Conway Ryvon LT 10.0 auch im Uphill eine gute Figur.

Downhill

So richtig eng mag es das Ryvon LT nicht, aber wehe, man kann High-Speed fahren … Hier zaubert dieses Light-E-MTB einen derart stoischen Geradeauslauf aus dem Hut, dass man nur noch eins im Kopf hat: Always Fulljahs!

Wie bereits erwähnt, baut das Conway Ryvon LT 10.0 relativ lang und ist eher fürs Geradeausheizen als für Kurvenräuberei geschaffen. Wird es eng, braucht es einfach ordentlich Nachdruck am Lenker, damit die Kurve in Ideallinie gefahren werden kann. Obwohl es mit Mullet-Setup aufgebaut ist, sind mache Moves nur schwer machbar und das Bike wirkt manchmal etwas unhandlich. Manchmal frage ich mich, wie es wohl komplett mit 29″ wäre? Eine Frage, die ich mir lieber nicht real beantworten möchte …

Beim Fahrwerk setzt Conway auf eine Fox 36-Federgabel und einen Float X2-Dämpfer, beides in der Factory-Variante. Gerade die Wahl der Federgabel begrüße ich, denn im Downhill steht die der Fox 38 nur wenig nach, punktet aber bei längeren Abfahrten mit weniger Armpump. Damit die Abstimmung für jeden Einsatzzweck machbar ist, kommt hier eine Grip2-Kartusche zum Einsatz. Das Heck ist racig und satt, wenngleich es andere E-Enduros gibt, die satter sind. Wer ein poppiges Heck sucht, ist beim Ryvon LT 10.0 falsch, denn hier klebt der Hinterbau förmlich am Boden, vermittelt nicht allzu viel Feedback und ebnet auch gröbere Trails ganz ordentlich ein.

# Im Downhill kann das Conway Ryvon LT 10.0 mit absoluten Nehmerqualitäten punkten. - Das Fahrwerk ist satt und plush und die Geometrie animiert zum schnellen Fahren.

Zwei Dinge fallen am Conway Ryvon LT 10.0 in steilem Downhill-Terrain überaus positiv auf: starke Bremsen und grippige Reifen mit viel Pannensicherheit! Als Bremse fungiert hier eine TRP DH-Evo, die an der Front mit einer 2,3 mm dicken und 223 mm großen Bremsscheibe ausgestattet ist. Betätigt man den ergonomischen Bremshebel, bleibt man immer in Kontrolle und kann die komplette Fuhre easy und souverän zum Stehen bringen.

# An der Front kommt eine große 223er-Scheibe zum Einsatz.
# Die Bremsen – TRP DH-Evo – sind ...
# ... solide, standfest und haben ordentlich Biss – genau so muss das sein!

Dazu die Reifen, die ein sehr hohes Gripniveau und viel Pannensicherheit bieten. Conway setzt hier am Vorderrad auf einen Maxxis Assegai EXO+ 3C MaxxGrip und am Hinterrad auf deinen Maxxis Minion DHRII DD 3C MaxxTerra. Eine ziemlich gute Wahl, die man eigentlich – bleibt man bei Maxxis-Reifen – nur noch mit einer MaxxGrip-Gummimischung am Hinterrad toppen könnte. Auf dem Trail beeindruckt das Setup mit viel Grip, egal auf welchem Untergrund, bietet viel Seitenhalt, lässt sich schnell durch Kurven fahren und übersteht auch die schnelle kompromisslose Linienwahl durch ein krasses Steinfeld, ohne Schaden zu nehmen. Einzig die Acros-Laufräder könnten etwas weniger steif sein, denn sie geben manche Unebenheiten direkt an einen selbst weiter und sorgen auf harten Böden dafür, dass das Vorderrad manchmal an Traktion verlieren kann.

# Conway Action Februar 2024 PSturm-10

Trail

Verbaut ist ein 400er-Akku, den man nach jeder, ich wiederhole: J-E-D-E-R längeren Tour aufladen muss. Will man dafür den Akku jedes Mal aus dem Rahmen entnehmen? Nun, diese Frage muss jeder für sich selbst beantworten. Ich für meinen Teil kann sagen: Nein, das will ich auf gar keinen Fall!

Auf dem Trail fährt sich das Conway Ryvon LT 10.0 leichtfüßig und ebnet den Trail souverän ein. Es gibt allerdings wenig Feedback vom Untergrund. Dafür ist der Hinterbau einfach zu plush und satt. Die Wahl der Federgabel, Conway setzt hier bewusst eine Fox 36 und keine 38 ein, erscheint mir überaus stimmig. Im Hinblick auf Nehmerqualitäten steht sie der 38 kaum nach, kann aber mit mehr Komfort und Flex in Längsrichtung punkten. Gerade auf längeren Touren ist dies spürbar und genau hier braucht man dies auch, denn Enduro kommt nicht von kompromisslos und steif, sondern von Endurance.

# Auf dem Trail macht das Conway Ryvon mächtig Spaß. - Auch wenn das Klappern vom Akkucover mächtig nervt, heize ich ordentlich fix über den Trail.

Am Conway Ryvon LT 10.0 ist ein SRAM X0 AXS Transmission-Schaltwerk verbaut, das ein herkömmliches Schaltauge überflüssig macht und sehr präzise schaltet. Die Gänge werden mit Hilfe eines SRAM GX-Pods gewechselt. In der Funktion steht der GX einem teureren Modell in nichts nach, allerdings lässt sich die Ergonomie hier nicht verändern, denn an den GX-Pods lassen sich die Taster nicht tauschen.

# Conway Action Februar 2024 PSturm-9
# Conway Action Februar 2024 PSturm-15

Vorteilhaft ist, dass der Pod eine eigene Schelle hat. Dadurch kann ich die Position genau so einstellen, wie ich es möchte und es für meinen Daumen passt. Hier wurden sich Gedanken zur idealen Ergonomie gemacht – klasse! Dafür spricht nicht nur die 36er-Federgabel, sondern auch die verbauten SQlab-Griffe, die echte Handschmeichler sind. Allerdings erschließt sich mir nicht, weshalb der Remote-Hebel der Dropper Post dann doch direkt an die Klemmschelle der Bremse montiert wurde und somit wenig Spielraum in der Positionierung lässt. Nachteil: Hier kann ich nichts verstellen oder es wirklich passend machen. Vorteil: Das Cockpit wird links etwas aufgeräumter. Konsequent wäre es gewesen, hätte man auch hier auf eine eigene Schelle gesetzt.

# Das Cockpit des Conway Ryvon LT 10.0 wirkt aufgeräumt und ...
# ... wurde unter ergonomischen Aspekten ausgestattet.

Riesengroßes Manko und für mich ein absolutes No-Go: Conway hat am Ryvon auf die Ladebuchse verzichtet. Bitte was? Ja, richtig gelesen, hier gibt es keine Ladebuchse. Man begründet dies mit dem Verzicht auf Gewicht. Okay, verstehe ich trotzdem nicht. Zwar lässt sich der Akku im Handumdrehen ohne Werkzeug, dank Pinlock-System, aus dem Rahmen entnehmen, damit er aufgeladen werden kann, aber wer bereits Erfahrung mit Light-E-MTB- und 400er-Akkus hat, weiß, dass der Akku nach jeder Fahrt aufgeladen werden muss. Okay, vielleicht nicht zwingend nach jeder, aber sicher nach jeder zweiten! Wie lang da die Mechanik mitspielt, lässt sich nur erahnen. Wen das ständige Herausnehmen des Akkus nicht stört und diesen Umstand mit einem Lächeln und einer Handbewegung abtut, den könnte folgender Umstand eventuell interessieren: Die fehlende Ladebuchse macht die Verwendung des Bosch PowerMore 250 Range Extender nicht möglich, da man den Extender schlichtweg nicht ans Motorsystem anschließen kann. Leider ein echter Nachteil am Conway Ryvon, egal oder LT oder ST. Wer also größere Runden drehen will, ist dazu gezwungen, einen Rucksack mit zweitem Akku mit dabei zu haben. Schade eigentlich.

Sehr positiv ist mir die Sattelstütze, eine Vecnum Nivo, aufgefallen. Sie hat kein spürbares Spiel, funktioniert extrem leichtgängig und lässt sich mit wenig Handkraft bedienen.

# Die Vecnum Nivo Teleskop-Sattelstütze besticht ...
# ... durch Funktion und Leichtgängigkeit.

Das ist uns aufgefallen

# Der Bosch Performance SX im Conway Ryvon LT 10.0 punktet mit einer tollen Performance auf dem Trail und verleiht dem Light-Support-Bike ordentlich Punch.
# Das Cockpit des Conway Ryvon LT 10.0 ist niedrig, zu niedrig! - Hier würde ich mir einen Lenker mit mehr Rise wünschen.
# Die SQlab-Griffe liegen sehr gut in der Hand und verfügen über genug Eigendämpfung.
# Die Sattelstütze lässt sich sehr einfach bedienen, hat auch nach einem längeren Testzeitraum kein Spiel und funktioniert tadellos. Stark!

Fazit – Conway Ryvon LT 10.0

Chapeau! Mit dem Conway Ryvon LT 10.0 hat das Team aus Weiden in der Oberpfalz ein schnelles und solides E-Enduro auf die Räder gestellt. Es vermittelt viel Fahrspaß und kann auch auf ruppigsten Trails überzeugen, sie sollten allerdings nicht zu eng sein. Vom Handling her lang und laufruhig, lässt es sich mühelos über Highspeed-Passagen heizen, ohne dabei an seine Grenzen zu kommen. Die Ausstattung ist stimmig, auf hohem Niveau und lässt kaum Wünsche offen. Dank Bosch SX-Motor kann das Light-E-MTB mühelos mit den „dicken Dingern“ mithalten und schiebt mit bis zu 600 Watt. Stark!

Nachteilig und nicht nachvollziehbar ist der Verzicht auf die Ladebuchse am Rahmen. Dies hat nicht nur zur Folge, dass man den Akku zum Aufladen immer aus dem Bike entnehmen muss, es macht auch den Einsatz eines Bosch PowerMore Range Extenders unmöglich, was für Fans modularer Akkukapazitäten einfach schade und aktuell auch nicht „State of the Art“ ist.

Conway Ryvon LT 10.0 Pro / Contra

Pro

  • tolles Design
  • solide Ausstattung
  • racige Geometrie
  • starke Bremsen

Contra

  • keine Ladebuchse
  • Range Extender nicht möglich
  • Akkucover klappert
# „Auf dem Trail hat das Conway Ryvon Spaß gemacht, aber die fehlende Ladebuchse nervt tierisch!“ – Rico Haase, Chefredakteur und Testchef eMTB-News

Wie gefällt dir das Conway Ryvon LT 10.0? Hast du vielleicht schon selbst Erfahrungen mit diesem Modell gesammelt? Wenn ja, poste sie doch in die Kommentare und lass die Community daran teilhaben.


Testablauf

Auf den Testrunden fahren wir fast ausschließlich mit der maximalen Unterstützungsstufe. Mindestens einmal fahren wir den Akku komplett leer und dokumentieren dies auf unserem Komoot-Account.

Unsere Testrunden haben alles, was ein E-Bike braucht:

  • enge Uphill-Trails mit dicken Wurzeln, Steinen und losem Waldboden
  • flache Trails mit kleinen Gegenanstiegen
  • kurvige, flowige Downhills
  • lange Schotterpisten bergauf und bergab

Jedes E-Bike wurde mehrfach auf dieser Runde gefahren und im Anschluss sorgfältig beurteilt.

Hier haben wir das Conway Ryvon LT 10.0 getestet

  • Bamberg/Bad Kreuznach, Deutschland: Hier gibt es schmale, enge Trails, die mit Wurzeln und Steinen gespickt sind, steile technische Uphills und flowige Downhills.

Tester-Profil: Rico Haase
Körpergröße 183 cm
Schrittlänge 86 cm
Oberkörperlänge 62 cm
Armlänge 61 cm
Gewicht 95 kg
E-Enduro, E-Trailbike, Hardtail, Downhiller, Rennrad – mir macht jedes Bike Spaß. Egal ob mit oder ohne Motor, außer ich muss damit unendlich bergauf fahren – da mag ich Motorunterstützung schon sehr. Flowige Trails, gern auch gebaut, liebe ich. Ach ja, eins noch, ich hasse Spitzkehren. Ich bin 1.83 m groß und fahre in 99 % der Fälle Rahmen der Größe L – mein Sweetspot liegt zwischen 470 und 480 mm Reach.
I ride everything: E-Enduro, E-Trailbikes, hardtails, downhill, road – I enjoy it all, whether it’s E-assisted or not. I’ll admit that I do quite like having a motor on the uphills though. There’s lots to love about flowing trails; natural or built. The only thing I hate – switchbacks. I am 1.83 m tall and ride in 99% of cases frame size L – my sweet spot is between 470 and 480 mm Reach.
Fahrstil / Riding style
Verspielt und flowig / Flowing and playful
Ich fahre hauptsächlich / I mainly ride
E-Enduro, E-Trailbike, aber auch XCO, DH und Road / E-Enduro, E-Trailbike but also XCO, DH and road
Vorlieben beim Fahrwerk / Preferred suspension setup
Straff und schnell – ich möchte wissen, was unter mir passiert / Firm and reactive – I like feedback from the trail
Vorlieben bei der Geometrie / Preferred geometry
Langer Reach, kurzer Vorbau, breiter Lenker / Long reach, short stem, wide bars

Testinfos kompakt

Steckbrief

Einsatzbereich

All-Mountain
★★★★★★★☆☆☆ (7/10)
Trail
★★★★★★★★☆☆ (8/10)
Enduro
★★★★★★★★★★ (10/10)
Downhill
★★★★★★★★☆☆ (8/10)

Motor + Akku

Hersteller
Bosch
Akkukapazität

Reichweite

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