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DT Swiss 240 Classic DEG-Nabe im Test
Neuer Ratchet-Freilauf mit 90 Zähnen

DT Swiss 240 Classic DEG-Nabe im ersten Test: Den Laufrad-Giganten und Komponentenhersteller DT Swiss muss man wohl niemandem mehr vorstellen. Nun haben die Schweizer eine Neuigkeit im Programm – eine überarbeitete 240 Ratchet-Nabe mit ganzen 90 Eingriffen. Bisher bot DT Swiss eine Auswahl von 18, 36 und maximal 54 Eingriffspunkten an. Warum die Nabentechnik-Experten jetzt doch auf den High-Engagement-Zug springen und wie sich die Nabe im ersten Test geschlagen hat, erfahrt ihr hier im Test der DT Swiss 240 Classic-Naben mit Ratchet DEG-Freilauf!

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Video: DT Swiss 240 Classic DEG-Nabe im Test

DT Swiss 240 Classic DEG-Nabe: Infos & Preise

Mit dem neuen, zum Patent angemeldeten Ratchet DEG-Freilauf vervollständigt DT Swiss sein Portfolio und bietet neben 18, 36 und den bisher maximalen 54 Eingriffen jetzt eine High-Engagement-Variante mit ganzen 90 Eingriffspunkten. Laut den Schweizer Zahnscheiben-Spezialisten mussten bei der Entwicklung des neuen Freilaufsystems folgende drei Faktoren konstruktiv berücksichtigt werden: Zuverlässigkeit, Gewicht und Anzahl der Eingriffspunkte. Für die Realisierung des neuen Ratchet DEG-Systems musste infolgedessen die Nabenkonstruktion angepasst und vergrößert werden, um die gewohnt hohe Zuverlässigkeit beibehalten zu können. Dies wiederum geht mit einer kleinen Gewichtszunahme einher.

Preise DT Swiss 240 Classic Vorderradnabe: 169,90 € (UVP) | DT Swiss 240 Classic DEG-Hinterradnabe: 376,90 € (UVP)

# Die neue DT Swiss 240 Classic DEG-Nabe - 90 Eingriffe bietet die neue High-End-Nabe aus der Schweiz – Kostenpunkt 376,90 € (UVP).
# DT Swiss Nabe Neu2023 PSturm-5
# DT Swiss Nabe Neu2023 PSturm-2
Diashow: DT Swiss 240 Classic DEG-Nabe im Test: Neuer Ratchet-Freilauf mit 90 Zähnen
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# Der DEG-Ratchet-Freilauf mit 90 Zähnen vervollständigt das bisherige DT Swiss Portfolio - welcher bislang über 18, 36 und 54 Eingriffe verfügte.

Das neue Ratchet DEG System positioniert sich als das System mit dem kleinsten je von DT Swiss hergestellten Eingriffswinkel. Ratchet EXP soll hingegen das System bleiben, das sich auf die Gewichtsoptimierung konzentriert und die leichtesten Laufräder der Produktpalette ausstattet. Für unseren Test hat uns DT Swiss einen Laufradsatz bestehend aus DT Swiss 240-Naben mit DEG-Freilauf sowie EX511-Felgen in 29″ zur Verfügung gestellt. Das Gewicht des kompletten Laufradsatzes inklusive Felgenband und Ventile beträgt 2.089 Gramm, was für einen stabilen und haltbaren Enduro- oder Gravity-Laufradsatz aus Aluminium angemessen erscheint.

# Für unseren ersten Test wurde die Nabe mit DEG-Ratchet von klassischen EX511-Felgen komplettiert - im System bringt dieser Laufradsatz 2.089 Gramm auf die Waage.

Laut DT Swiss soll die neu konstruierte 240 DEG-Nabe mit geringerem Wartungsaufwand glänzen, da der Gewindering zum Lagerwechsel nicht entfernt werden muss und man somit ohne Spezialwerkzeug auskommt. Preislich liegt die Vorderradnabe aus der 240er-Reihe bei 169,90 €, für die neue 240 Classic DEG-Hinterradnabe werden 376,90 € aufgerufen. Zudem wird es eine auf 240 Stück limitierte Edition in der Farbe Rot geben. Bei den System-Laufrädern XMC 1501 Spline One und EXC 1501 Spline One hat man nun die Wahl zwischen dem Ratchet DEG-System und dem bewährten Ratchet EXP-System.

# Zum schwarzen Nabenkörper gesellt sich eine auf 240 Stück limitierte Edition in schickem Rot.

Im Detail

Um einen kleineren Eingriffswinkel als bisher zu erreichen, war eine umfangreiche Anpassung der Naben-Antriebsseite erforderlich. Ein neuer und vergrößerter Nabenkörper ermöglicht den Einbau der größenoptimierten 90er-Zahnscheiben. Die aus Stahl gefertigten DEG-Zahnscheiben sind größer als alle bisherigen DT Swiss-Pendants und sollen damit auch die Kraft der stärksten Fahrer oder Fahrerinnen mithilfe der großen Kontaktfläche übertragen können. Die zwei vergrößerten Zahnscheiben mit 90 Eingriffen bieten den kleinsten Eingriffswinkel, der je im DT Swiss Portfolio angeboten wurde.

# Alt vs. Neu – 36 vs. 90 Zähne - hier wird auf den ersten Blick klar, Verwechslungsgefahr ausgeschlossen.
# DT Swiss hat den Nabenkörper deutlich vergrößern müssen …
# … um die um ca. 10 mm im Durchmesser angewachsenen Zahnscheiben unterzubekommen.

Der geringere Kurbel-Leerweg von 4° soll eine direktere Beschleunigung, zum Beispiel aus Kurven heraus, ermöglichen. Zudem soll es damit möglich sein, die Position der Pedale schneller anzupassen, was primär auf technisch anspruchsvollen Anstiegen eine Rolle spielt.

Im Vergleich zum bisherigen Ratchet-System verfügt das neue Ratchet DEG-System über einen größeren Lagerabstand. Dabei befindet sich das antriebsseitige Lager neben dem Gewindering – anders als beim Ratchet EXP, bei dem das Lager in den Gewindering integriert ist. So ermöglicht der neue Aufbau der DEG-Nabe den Austausch des Lagers ohne Spezialwerkzeug. Der Gewindering muss hierzu nicht entfernt werden.

# DT Swiss 240 Classic Ratchet DEG Hub Tech Hub Engagement
# Der neue Aufbau der DEG-Nabe ermöglicht es, den Austausch des Lagers ohne Spezialwerkzeug durchzuführen.
# Der Gewindering muss hierzu nicht entfernt werden, was die Hobby-Schrauber unter unseren Lesern erfreuen sollte.
# DT Swiss EXP im Vergleich zum neuen DEG-System. - merklich voluminöser fällt die neuste Generation der Schweizer aus.

Wer sich jetzt fragt: warum eigentlich Zahnscheibe und nicht Sperrklinke? Dem würde DT Swiss antworten, dass der gleichzeitige Volleingriff der Zahnscheiben eine größere Kontaktfläche bietet, als es Sperrklinken tun, und damit eine ausgewogenere Lastverteilung ermöglicht wird. Das wiederum soll zu einer höheren Zuverlässigkeit führen.

# DT Swiss DEG-Ratchet-Nabe.

Auf dem Trail

Der zum Test bereitgestellte Laufradsatz bestehend aus DT Swiss 511er-Felgen samt der 240 Classic-Naben mit neuem Ratchet-DEG-Freilauf, kam selbstverständlich Tubeless-ready und konnte sogleich mit frischen Schwalbe Tacky Chan bestückt werden. Die Reifenmontage geht mit den stabilen Enduro-MTB-Laufrädern leicht von der Hand und stellt weder Könner noch Tubeless-Neulinge vor eine Herausforderung. Was sofort auffällt, ist die dezente und hochwertig anmutende Klangkulisse der neuen DEG-Nabe. Die 90 Eingriffe unterscheiden sich hier recht deutlich von der klassischen 36er Ratchet bzw. Ratchet EXP-Serie. Die feinere Verzahnung führt im Fahrbetrieb zu einem angenehm unaufdringlichen Surren und adressiert damit weniger die Fans von lauten Freiläufen.

# Der im Test eingesetzte EX511-Laufradsatz, welcher mit dem neuen DEG-Ratchet-System ausgestattet ist, verwöhnt des Testers Ohren mit angenehm unaufdringlichem Surren.

Ebenfalls spürbar ist der direkte Antritt, der sich aus einem Eingriffswinkel von gerade mal 4° ergibt. Zum Vergleich: ein Ratchet-Freilauf mit 36 Eingriffen verfügt über Eingriffwinkel von 10° und hat damit mehr Leerweg an der Kurbel, bevor die Verzahnung greift. Das Rollverhalten wirkt leichtgängig und vermittelt wenig Reibungsverluste.

# Das Rollverhalten des DEG-Ratchet kann als auffällig unauffällig bezeichnet werden - es wirkt leichtgängig und lässt wenig Reibungsverluste vermuten.

Der größte Vorteil einer hohen Anzahl an Eingriffspunkten liegt theoretisch im Bereich Uphill – besonders dort, wo es eher langsam und technisch zugeht. Der sehr direkte Eingriff samt sofortigem Kraftschluss soll es ermöglichen, präzise und kontrolliert über verblockte Sektionen zu pedalieren. Auch das Ansprechverhalten beim Beschleunigen soll verbessert werden. Da meine Hausrunde eher weniger technisch verblockte Uphill-Sektionen aufweist, mussten kurzerhand Trail-Segmente für den Versuch herhalten, welche ich im Vergleich mit einer klassischen 350er-Nabe mit 36 Eingriffen bestieg. Das Ergebnis: Es ist doch ein spürbarer Unterschied, wenn man sich langsam über ein Hindernis vorarbeitet und dabei eine sehr direkte Verzahnung hat. Schlussendlich kann ich mit beiden Eingriffswinkel die Schlüsselstelle bezwingen, dennoch fühlt es sich mit mehr Eingriffen etwas kontrollierter und präziser an.

# Die Vorteile einer hohen Anzahl an Eingriffspunkten liegen theoretisch im Bereich technischem Uphill und Antritt aus der Kurve heraus …
# Der direkte Kraftschluss soll es ermöglichen, präzise verblockte Sektionen im Uphill zu meistern oder maximal schnell Vortrieb aus der Kurve zu generieren.

Zurück zur Fahrradtheorie, in der mehr Einrastpunkte ein höheres Potenzial für das bekannte Phänomen des Pedalrückschlags innehaben – also die Rückwärtsbewegung der Kurbel, welche durch den Kettenzug beim Einfedern eines vollgefederten Mountainbikes entsteht. Dieser Effekt kommt jedoch je nach Hinterbaukonzept, Strecke und Fahrstil mehr oder weniger stark ausgeprägt beim Fahrer oder der Fahrerin an. In unserem kurzen Testzeitfenster war die neue High-Engagement-Nabe von DT Swiss größtenteils in High Pivot-Bikes verbaut. Bei diesen ist die Kettenumlenkung nötig, da sonst aus dem hohen Hauptdrehpunkt ein extrem hoher Pedalrückschlag resultieren würde. Die Kettenumlenkung soll diesem Effekt entgegenwirken, was oftmals – und fälschlicherweise – mit weniger Pedalrückschlag als bei anderen Hinterbau-Konzepten gleichgesetzt wird. Während unseres Tests der 240 DEG-Nabe an High Pivot-Rädern konnten wir jedenfalls keine nachteiligen Auswirkungen der feineren Verzahnung oder Effekte wie verstärkten Pedalrückschlag feststellen. Auch weitere Testrunden auf einem klassischen Hinterbau-Konzept ließen keine negativen Fahreigenschaften durch den kleinen Einrastwinkel zutage kommen.

Wer tiefer in die Materie eintauchen will, für den haben wir das Thema Technik – Pedalrückschlag: Welche Rolle spielt der Pedalrückschlag am MTB?

Das Zeitfenster für diesen Test war zu kurz, um etwas über die Haltbarkeit des neuen DEG-Freilaufs sagen zu können. Dem Verschleiß wurde mit der konstruktiven Anpassung der Zahnscheiben nebst Nabenkörper Sorge getragen, was uns positiv in die Zukunft blicken lässt. Zudem steht ein weiterer Test in den Startlöchern, bei dem die DEG-Nabentechnik in einem neuen, auf den Gravity-Einsatz hinentwickelten DT Swiss Komplettlaufradsatz zum Einsatz kommt. Ihr dürft also gespannt sein!

# Über die Haltbarkeit kann nach der kurzen Testdauer noch kein Urteil gefällt werden - wir sind jedoch zuversichtlich, dass die konstruktive Anpassung von Zahnscheiben und Nabenkörper hier gewohnte DT Swiss Naben-Qualität liefert.

Fazit – DT Swiss 240 Classic DEG-Nabe

Unser Testzeitraum ließ zwar keine Rückschlüsse auf die Haltbarkeit des neuen DT Swiss Ratchet-DEG-Systems zu, dennoch können der neusten Naben-Generation aus der Schweiz astreine und problemfreie Testkilometer attestiert werden. Der Antritt ist dank 90 Eingriffen direkt und spritzig. Wer sich gerne an technischen Uphills versucht, kann von einer präzisen Kurbel- und Pedalpositionierung profitieren. Im Bergab-Modus gibt es keinerlei Nachteile zu formulieren. Ganz im Gegenteil, denn der kleine 4°-Eingriffswinkels verhilft zu einem spritzigen Antritt aus der Kurvenmitte heraus. Wermutstropfen für Gewichtsfetischisten: Im Vergleich zur Ratchet EXP-Version wiegt die neue DEG-Nabe 47 Gramm mehr.

# Die DT Swiss 240 Classic-Naben samt neuem DEG-Ratchet sorgen für einen direkten und spritzigen Antritt - wir sind gespannt, wie sich das neue Zahnscheibensystem in einem weiteren Test schlagen wird.

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