Schweizer vergrößern sich DT Swiss übernimmt Trickstuff

Kurz vor Weihnachten gibt es noch mal spannende News in der Bike-Industrie: Der Schweizer Laufrad-Riese DT Swiss übernimmt den Freiburger Komponenten-Spezialisten Trickstuff.
Titelbild

Wie die Branchen-Website Sazbike.de berichtet, übernimmt DT Swiss die Firma Trickstuff zum 1. Januar 2022. Allerdings soll der bisherige Inhaber und Gründer Klaus Liedler das Freiburger Unternehmen weiterhin leiten. So will man an einer eigenständigen Markenidentität festhalten und sich auf das Kerngeschäft im Markt für hochwertige Scheibenbremsen konzentrieren. Es erscheint also unwahrscheinlich, dass wir demnächst eine DT Swiss gelabelte Direttissima oder Maxima-Bremse sehen werden.

Stattdessen möchte der sehr viel größere Hersteller DT Swiss Trickstuff laut Sazbike in den Bereichen Geschäftsmodellentwicklung, IT-Infrastruktur-Integration, Supply Chain Management, Produktionsoptimierung und Industrialisierung sowie bei Produktion, Marketing und After-Sales-Service unterstützen. Trickstuff hat sich in den vergangenen Jahren einen Namen mit sehr leistungsstarken Bremsen (Trickstuff Maxima-Test, Trickstuf Direttissima-Test) gemacht, ist allerdings auch für extrem lange Lieferzeiten bekannt. Die Kooperation mit einem erfahrenen Unternehmen wie DT Swiss könnte hier also durchaus vorteilhaft sein und dafür sorgen, dass einige Bremspower-Fans ihr begehrtes Modell nicht erst nach monatelanger Wartezeit in den Händen halten.

Mit dem Kauf der Trickstuff GmbH wollen wir einen weiteren Entwicklungsstandort an einem Standort mit hoher Attraktivität für Mitarbeiter aufbauen, um mit der immer schneller werdenden Entwicklung in unserer Branche Schritt halten zu können. Mit einem innovativen Team, das sich durch hohe Motivation, volle Überzeugung für seine Produkte und eine unternehmerische Bodenständigkeit auszeichnet, hat sich Trickstuff bei ambitionierten Radsportlern einen exzellenten Ruf erarbeitet. Zudem befindet sich das Unternehmen aus dem Schwarzwald in einer der beliebtesten Mountainbike- und Rennradregionen in Deutschland und ist damit attraktiv für potenzielle Mitarbeiter mit Begeisterung fürs Radfahren. Im Laufe der Jahre habe ich einen vertrauensvollen Austausch mit Klaus Liedler gepflegt und ihn als kreativen und sympathischen Gesprächspartner schätzen gelernt. In diesen Gesprächen haben wir auch über die weiteren Entwicklungsperspektiven seines Unternehmens gesprochen. Gemeinsam sind wir zu dem Schluss gekommen, dass beide Unternehmen von einer Zusammenarbeit profitieren können und haben uns entschieden, Trickstuff in die DT-Swiss-Unternehmensgruppe zu integrieren.

Frank Böckmann, CEO der DT Swiss Group

Trickstuff hat sich vor allem durch wunderschön gefräste und immens kraftvolle Scheibenbremsen einen Namen gemacht.
# Trickstuff hat sich vor allem durch wunderschön gefräste und immens kraftvolle Scheibenbremsen einen Namen gemacht.
DT Swiss hingegen ist ein Marktriese in Sachen Laufräder, bietet jedoch auch Federgabeln, Dämpfer und Sattelstützen an.
# DT Swiss hingegen ist ein Marktriese in Sachen Laufräder, bietet jedoch auch Federgabeln, Dämpfer und Sattelstützen an.

Mit Frank Böckmann verbindet mich seit vielen Jahren ein kollegialer und freundschaftlicher Austausch, bei dem wir uns auch immer wieder über die Entwicklungs- und Wachstumschancen von Trickstuff ausgetauscht haben. Diese Gespräche haben uns zu der Überzeugung gebracht, dass beide Unternehmen in verschiedenen Bereichen von einer engen Zusammenarbeit profitieren können. Mein Team und ich sind sehr glücklich, Teil der DT-Swiss-Gruppe zu werden, was uns als agiles und innovatives Unternehmen große Wachstumschancen eröffnet. Wir wollen auch in Zukunft mit unserem tollen Team an anspruchsvollen Innovationen arbeiten und hochwertige, langlebige und wartungsfreundliche Bremssysteme auf den Markt bringen. Persönlich freue ich mich sehr darauf, den Austausch mit einer ganzen Reihe neuer Kollegen in der Gruppe zu intensivieren.

Klaus Liedler, Trickstuff-Gründer

Die Kooperation der beiden Unternehmen hat bereits im Dezember 2021 mit der ERP-Systemintegration begonnen. So kann Trickstuff bereits Teile der DT Swiss-Infrastruktur mitnutzen.

Was denkst du: Wird sich die Übernahmen positiv auf die Lieferfähigkeit und Produkte von Trickstuff auswirken?

Quelle: Sazbike.de

33 Kommentare

» Alle Kommentare im Forum
  1. Z.Zt. Ist es schwieriger, da wohl nur noch R2, von den großen Händlern, die Bremsen im Programm hat.
    Bremsbeläge sind kein Problem, die gibt es in genauso guter Qualität von Hope (Galfer) und Galfer.
    ja, die violetten Galfer Beläge haben bei meinen Tests einen guten Eindruck gemacht, hab mal einige Sätze geordert (als Ersatz für D03S)

    Lg Tirolbiker63
  2. Ich bin überzeugt das DT Swiss das genau anschauen wird und das maximal mögliche aus den Produkten herausholen möchte... und wenn sie zum Schluss kommen das man mehr Bremsen zu dem Preis verkaufen kann...
    Sehe ich auch so. Die Entscheidung werden die Controller und Finanzmenschen bei neuen Eigentümer treffen. Und die werden anhand von Zahlen entscheiden und sehr darauf achten dass bei dieser Investition der ROI und EBIT passt.
    Wobei ich davon ausgehe, das TS mit dem bisherigen Geschäftsmodell Geld verdient hat.

    Wenn nicht wären dann normal Übernahmegründe:
    • Denen ging finanziell die Luft aus
    • Zu wenig EBIT gehabt für zukünftige Investitionen
    • oder ganz einfach der Besitzer hat alles verkauft und genießt jetzt sein Leben
  3. DT Swiss sehe ich zur Hauptsache im 1. und 2, Segment, Trickstuff ist wohl nur im 3. Segment als Nischenplayer vertreten. Was soll nun die Übernahme?
    Damit könnte DT Swiss ein weiteres Produkt für Erstausrüster haben... wird ja langsam eh lächerlich wenn am 12'000 Euro Rad eine 200 Euro Bremse verbaut ist ;-).
  4. wird ja langsam eh lächerlich wenn am 12'000 Euro Rad eine 200 Euro Bremse verbaut ist ;-).
    Nur, mit TS Bremse kostet das Rad dann statt 12.000 Euro 14.000 Euro.........😁
    😁
  5. Ich sehe drei Geschäftsbereiche:
    1. Erstausrüster: Der Teilehersteller liefert direkt an den Velohersteller. Das klassiche B2B Modell mit grossen Liefermengen und festem Absatz
    2. OEM: Wie oben, aber die Teile haben Farbe und Logo des Veloherstellers, sind manchmals auch geringfügig modifiziert ("Velohersteller: Wir haben entwickelt...")
    3. Ersatzteilemarkt: Der Retail oder Aftermarket, Lieferung an den Endkunden via Webshop oder stationären Handel
    Im 1. und 2. Segment wird das grosse Geld gemacht, im 3. bleibt die Arbeit. Es ist kein Zufall, dass Teilehersteller und Velohersteller meist an Grosshänder und Generalimporteure liefern. Diese füllen dann die Webshops und beliefern den stationären Handel.

    Ein auf dem Ersatzteilmarkt angepriesenes Bauteil muss entwerder irgendwie Hip oder besonders günstig sein, dass es das bisher installierte Bauteil verdrängen kann. Daher ist im dem Segment auch viel Influencing zu sehen.

    DT Swiss sehe ich zur Hauptsache im 1. und 2, Segment, Trickstuff ist wohl nur im 3. Segment als Nischenplayer vertreten. Was soll nun die Übernahme?

    DT Swiss ist doch zum Teil auch selbst noch in Deiner dritten Kategorie. Bei den Federgabeln zum Beispiel. Außer dem E-One-Forty fällt mir spontan kein Bike ein, wo eine DT Swiss Gabel zum Basisprodukt gehört.

    Wenn die Nachfrage nach Trikckstuff so groß ist, ist es doch (fast) selbstverständlich, dass sich TS einen Partner sucht, der möglicherweise die Stückzahlen bei ähnlich bleibender Qualität erhöhen kann. Und das kann DT Swiss sicher liefern und sicherlich auch einen Teil des Gewinnes für sich einstreichen.

    Ich finde den Zusammenschluss nicht unlogisch.
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