Von allen Ecken hört man, dass es beim E-Bike immer ein Fully sein muss. Diese pauschale Aussage wollen wir so nicht im Raum stehen lassen und haben uns deshalb nach zwei hochwertigen E-Hardtails für euch umgeschaut – dem Focus Raven² 9.9 und dem Haibike Sduro Hardnine 9.0. In diesem Artikel bekommst du einen Überblick über die getesteten Modelle.
Unsere Kandidaten im Test
E-Hardtails mit Carbon-Rahmen sind leicht!
Bereits 2016 brachte Haibike das Hardnine – ein E-Hardtail mit hochwertigem Carbon-Rahmen – auf den Markt. Damals stellte dieses Modell die Speerspitze im Bereich der sportlichen E-Hardtails dar. Mittlerweile haben einige Hersteller E-Bikes dieser Gattung im Programm und drehen dank neuer Technik kräftig an der Gewichtsschraube. Denn E-Bikes ohne Federung am Heck haben oftmals eine wesentliche Gemeinsamkeit: Sie sparen einiges an Gewicht ein. In unserem Test liegt das Gewicht beider Testboliden deutlich unter der 20 Kilogramm-Grenze.
E-Hardtails bestechen mit ihrem direkten Fahrverhalten, der hohen Präzision und dem ehrlichen Feedback, denn eine unsaubere Linienwahl wird mit einem derben Geruckel am Lenker quittiert. Faszinierend ist der Vortrieb, der bei diesen E-Bikes generiert wird, denn jedes Quäntchen Kraft, das auf die Kette gegeben wird, kommt auch am Hinterrad an und wird direkt in Geschwindigkeit umgesetzt. Preislich bewegen wir uns bei diesen Modellen im Bereich von 4.999 € bis zu 6.999 €.
Diese Modelle haben wir getestet:
Motor-System | Akkukapazität | Gewicht | Preis | |
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Focus Raven² 9.9 | Fazua Evation | 252 Wh | 15,4 kg | 6.999 € (UVP) |
Haibike Sduro Hardnine 9.0 | Bosch Performance CX | 500 Wh | 18,7 kg | 4.999 € (UVP) |
Focus Raven² 9.9
Leichter geht’s kaum.
Das Focus Raven² war das erste E-Mountainbike in Serie, das mit Fazua-Motor ausgestattet war. Bei diesem System wird ein vergleichsweise kleiner Akku mit 252 Wh mit einem kompakten Motor gekoppelt, der ein extrem natürliches Fahren erlaubt. E-Bikes mit dieser Antriebstechnologie sind Hybrid-Bikes, die sich irgendwo zwischen einem MTB und einem E-MTB bewegen. Eine sinnvolle Bezeichnung wäre vielleicht „Support-Bikes“.
Dieses Hardtail besticht mit einem gelungenen Carbon-Rahmen und einer dynamischen Silhouette, die dank der klaren Rohrformen und Proportionen an ein motorloses Mountainbike erinnern. Komfortsuchende werden beim Blick auf die Geometrie-Tabelle etwas enttäuscht sein, denn hier kommen alle jene auf ihre Kosten, die es gern gestreckt, flach und schnell mögen.
Hier findest du den ausführlichen Test des Focus Raven² 9.9.
Haibike Sduro Hardnine 9.0
Anmutig wie eine Raubkatze.
Haibike konstruiert bereits 2015 den schnörkellosen Carbon-Rahmen des Hardnine. Der Akku sitzt semiintegriert im Rahmendreieck und verfügt über 500 Wh. Angetrieben wird dieses Rennpferd von einem leistungsstarken Bosch Performance CX-Motor, der den Fazua-Motor des Focus zwar in Sachen Beschleunigung weit hinter sich lässt, dafür aber spürbare Schwächen im Bereich über 25 km/h hat. Wie sich dieses E-Hardtail auf dem Trail macht und ob der Platzhirsch seine Stellung auch 2019 noch behaupten kann, erfahrt ihr im ausführlichen Test.
Hier findest du den ausführlichen Test des Haibike Sduro Hardnine 9.0.
Meinung @eMTB-News.de
Eines gleich vorweg: E-Hardtails machen Spaß, viel Spaß sogar. Klar, sie sind nicht so gutmütig und bocken manchmal wie ein junger Stier, aber der Vortrieb auf dem Trail, gepaart mit dem niedrigen Gewicht lässt jeden Zweifler schnell verstummen.
Wer auf Carbon-Rahmen sowie schlanke Rohrformen steht und sein E-Bike gern schnell und direkt im Cross Country-Style bewegt, den dürften die von uns getesteten Modelle sehr interessieren.
Was sagt ihr zum Thema E-Hardtails?
Testablauf
Auf den Testrunden fahren wir fast ausschließlich mit der maximalen Unterstützungsstufe. Mindestens einmal fahren wir den Akku komplett leer und dokumentieren dies auf unserem Strava-Account.
Unsere Testrunden haben alles, was ein E-Bike braucht:
- enge Uphill-Trails mit dicken Wurzeln, Steinen und losem Waldboden
- flache Trails mit kleinen Gegenanstiegen
- kurvige, flowige Downhills
- lange Schotterpisten bergauf und bergab
Jedes E-Bike wurde mehrfach auf dieser Runde gefahren und im Anschluss sorgfältig beurteilt.
Hier haben wir die E-Hardtails getestet
- Bamberg/Bad Kreuznach: Sämtliche E-Bikes wurden mehrfach auf den Trails rund um Bamberg, Bad Kreuznach (Deutschland) gefahren.
Hier gibt es schmale, enge Trails, die mit Wurzeln und Steinen gespickt sind, steile technische Uphills und flowige Downhill-Passagen.
Körpergröße | 183 cm |
Schrittlänge | 86 cm |
Oberkörperlänge | 62 cm |
Armlänge | 61 cm |
Gewicht | 95 kg |
I ride everything: E-Enduro, E-Trailbikes, hardtails, downhill, road – I enjoy it all, whether it’s E-assisted or not. I’ll admit that I do quite like having a motor on the uphills though. There’s lots to love about flowing trails; natural or built. The only thing I hate – switchbacks. I am 1.83 m tall and ride in 99% of cases frame size L – my sweet spot is between 470 and 480 mm Reach.
- Fahrstil / Riding style
- Verspielt und flowig / Flowing and playful
- Ich fahre hauptsächlich / I mainly ride
- E-Enduro, E-Trailbike, aber auch XCO, DH und Road / E-Enduro, E-Trailbike but also XCO, DH and road
- Vorlieben beim Fahrwerk / Preferred suspension setup
- Straff und schnell – ich möchte wissen, was unter mir passiert / Firm and reactive – I like feedback from the trail
- Vorlieben bei der Geometrie / Preferred geometry
- Langer Reach, kurzer Vorbau, breiter Lenker / Long reach, short stem, wide bars