Wie seht ihr die Problematik? Hilft nur ein Verbot oder sollte man nicht eher versuchen die Probleme gemeinsam zu lösen?
E-MTB im alpinen Gebirge Droht ein Fahrverbot in den Alpen?
Der MTB-Boom, egal ob mit oder ohne Motor, ist ungebrochen und für einige Grundbesitzer, Landwirte, Anwohner oder Wanderer zu viel. Der Alpenverein, der sich neben seiner Tourismusfunktion auch als Naturschutzverein sieht, ist in einer Zwickmühle. Muss man tatsächlich über Fahrverbote – egal ob mit dem E-MTB oder dem MTB – diskutieren?
129 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumIch weiß natürlich das man mit dem emtb ganz andere Strecken hoch fahen kann als mit dem Retro MTB , aber ich spreche hier tatsächlich von Gegenden die eher Tragend als schiebend erreichbar sind.
Aktuell gibt es einige Artikel zu einer kritischen Haltung des DAV speziell gegenüber dem Pedelec. Unter anderem in diesem Artikel des österreichischen Der Standard: https://tinyurl.com/y5vqt3k3
Wir als MTB-Gruppe Stuttgart im DAV Schwaben haben zu dem Themenfeld bereits vor einem Jahr Stellung bezogen (https://tinyurl.com/yxwv2ovt). Entsprechend vertreten wir in diesem Punkt eher die Linie der DIMB - Deutsche Initiative Mountainbike e.V. (s.o. Artikel Der Standard) und eher nicht die vom Präsidenten der DAV Sektion München vertretene Linie.
Dazu muss man wissen, dass die einzelnen Sektionen im DAV sehr unabhängig agieren und entsprechend auch nicht immer einer Meinung sind. Unsere DAV - Sektion Schwaben ist eindeutig Mountainbike-freundlich aufgestellt.
Unsere Quintessenz damals wie heute ist:
- Biker mit und ohne E sind bei uns herzlich willkommen
- entscheidend ist nicht 'was' man fährt, sondern 'wie' man fährt
- wir stehen für ein gutes Miteinander auf allen Wegen
- wir setzen uns für eine enstprechende Aufklärung in alle Richtungen ein
- dabei einzelne Gruppen auszuschließen ist aus unserer Sicht kontra-produktiv
Als MTB Gruppe und Sektion werden wir uns weiter dafür einsetzen, dass das Thema im DAV gesamthaft und ohne kritischen Fokus auf nur eine Nutzergruppe betrachtet wird.
Der Deutscher Alpenverein e.V. (DAV) ist seit jeher sehr erfolgreich darin, die Interessen unterschiedlichster Nutzergruppen unter einen Hut zu bringen. Das wollen wir auch für das Thema Mountainbike nutzen.
Es funktioniert nur miteinander!
Die vernüftige und pragmatische Einstellung zur Sache, gefällt mir!
In der Debatte geht jedoch immer vergessen, wie winzig klein das "alpine Gebirge" in der BRD ist. Die Alplen liegen nun mal zur Hauptsache in Italien, Frankreich, Österreich und der Schweiz - und auch dort ist mit dem "alpinen Gebirege" die Gebirgslandschaft oberhalb der Baumgrenze gemeint. Von diesem Typ Landschaft gibt es in der BRD wirklich sehr wenig.
Noch geringer, nämlich Null (in Zahlen: 0) ist der Einfluss diverser in der BRD grosspurig auftretender Anspruchsgruppen, die den Zugang zum alpinen Raum beschränken wollen, in den Alpenländern selbst.
oops, Austria was forgotten; now fixed.
Österreichs Alpenverein teilt deutsche Kritik an E-Bikes nicht
Der größte Bergsportverband des Landes sieht Pedelecs "grundsätzlich positiv". In Deutschland relativiert man die Vorstöße der Münchner Sektion
Steffen Arora
12. November 2019, 08:00
238 Postings
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Beim ÖAV sieht man die E-Mountainbikes durchwegs positiv. Das wahre Problem sei der Mangel an legalen Routen.
Foto: APA/Schlager
Innsbruck – Die Aussagen des Leiters der Münchner Sektion des Deutschen Alpenvereins (DAV), der Mountainbiken in den Bergen grundsätzlich einschränken will, sorgten zuletzt für Aufsehen. Zwar wurde dieser in einem TV-Interview getätigte Vorstoß mittlerweile zur "persönliche Einschätzung" im Vorfeld der DAV-Jahreshauptversammlung relativiert, doch auf Nachfrage des STANDARD bleibt man bei der mit 1,3 Millionen Mitgliedern größten Bergsportvereinigung der Welt gegenüber E-Mountainbikes skeptisch.
"Wir wissen als Organisation, dass wir das Rad der Zeit nicht zurückdrehen können. Aber wir sehen die aktuelle Entwicklung kritisch. Wir stehen für Bergsport aus eigener Kraft. Denn alles, was motorunterstützt ist, zerstört den Berg auf lange Sicht", erklärt DAV-Sprecher Thomas Bucher. Allerdings setze man zur Lösung von diesbezüglichen Konflikten nicht auf Verbote, sondern auf freiwillige Konzepte: "Ziel ist, eine Lenkung der Massen dorthin zu erwirken, wo man sie sich wünscht."
ÖAV beim Thema E-Bikes auf "anderer Linie"
Beim Österreichischen Alpenverein (ÖAV) kann man die Skepsis der deutschen Partnerorganisation nicht wirklich nachvollziehen, wie Peter Kapelari, Leiter der Abteilung Hütten, Wege und Kartografie sagt: "Wir sind bei diesem Thema auf einer anderen Linie und sehen das E-Mountainbike grundsätzlich positiv." Wobei Kapelari klar zwischen klassischen Pedelecs und motorradähnlichen Fahrzeugen, die mit Daumengas funktionieren, unterscheidet.
Zu den Pluspunkten der geländegängigen Pedelecs zählt für den ÖAV-Experten, dass sie dazu beitragen, mehr Menschen zur Bewegung in der Natur zu animieren. So ermögliche das E-Bike ein neues Miteinander im Bergradsport: "Nun kann der träge Ehemann wieder mit seiner sportlichen Gattin mithalten, und man unternimmt zusammen eine Ausfahrt. Oder umgekehrt." Außerdem sei die Funktion als umweltfreundliches Transportmittel nicht zu unterschätzen, sagt Kapelari: "Mittels E-Bikes kann man den Kfz-Verkehr in gewissen Tälern reduzieren."
Positive Nutzungsmöglichkeiten
Im Nationalpark Kalkalpen funktioniere beispielsweise eine Kooperation mit den Bundesforsten vorbildhaft, die genau das zum Ziel hat. Dort wurden Forststraßen für E-Bikes freigegeben, um Besucher so auf umweltfreundliche Weise ins Schutzgebiet zu bringen, erklärt Kapelari.
Allerdings merkt er auch kritisch an, dass es durch die E-Bikes vereinzelt zu Entwicklungen gekommen sei, die man seitens des ÖAV nicht gutheiße. So habe es Fälle von Kletterern gegeben, die im sonst schwer zugänglichen Karwendel neue Routen in den Fels gebohrt haben. Die dazu nötigen Maschinen hätten sie mit E-Bikes transportiert.
ÖAV sieht kein Problem
Insgesamt überwiegen jedoch die positiven Aspekte, so der Experte. Die Empfehlung des DAV, auf den Hütten seiner Sektionen das Laden von Akkus zu untersagen, kann er daher nicht nachvollziehen. "Wir haben eigentlich nirgends das Problem, dass unsere Hütten zu Ladestationen umfunktioniert würden", sagt Kapelari. Seitens des DAV erklärt Sprecher Bucher, dass die diesbezügliche Aufforderung aus der Jahreshauptversammlung 2018 nur als Empfehlung zu verstehen sei und weder kontrolliert noch sanktioniert werde.
ÖAV-Hüttenbeauftragter Kapelari schränkt allerdings in dieser Hinsicht ein, dass man es nicht gutheiße, wenn zum Nachladen von Akkus auf Schutzhütten Dieselaggregate genutzt würden. Wenn Hütten ihren Strom jedoch aus Sonnen- oder Wasserkraft gewinnen, wie es beim Großteil der Fall sei, so solle man auch das Nachladen erlauben. Die Kollegen in der Schweiz und in Italien würden diese Meinung des ÖAV teilen.
Tirol Werbung kann Ladeverbot nichts abgewinnen
Weil E-Bikes mittlerweile zum Tourismusfaktor geworden sind, kann man der DAV-Empfehlung hinsichtlich des Nachladens auch bei der Tirol-Werbung "wenig abgewinnen", wie Sprecher Florian Neuner sagt. Denn eine solche Aufforderung hat direkte Auswirkungen auf den heimischen Tourismus. Immerhin betreibt der DAV in Österreich 182 Schutzhütten, viele davon in Tirol. Dort hat man wiederum mit dem Mountainbike Modell 2.0 eine praktikable Lösung für die Lenkung von Bergsportlern gefunden, die zu Fuß oder mit dem Rad – ob mit oder ohne E-Motor – unterwegs sind.
Insgesamt hält man beim ÖAV wenig von der in Deutschland geführten Diskussion um eine mögliche Einschränkung vom Radfahren auf den Bergen, wie Kapelari erklärt: "Wir haben hierzulande ein ganz anderes Problem. Es fehlt an legalen und bedarfsgerechten Strecken für Mountainbiker." In Deutschland, wo kein generelles Verbot für Mountainbiker auf den Bergen und in den Wäldern gilt, sei die Thematik eine gänzlich andere. (Steffen Arora, 12.11.2019)
... ohne eigene Berge!
Berg = Natürliche Erhebung über 3'000m
und oops, what a shame, habe Österreich vergessen, werd's gleich reinflicken ;-)
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