UCI E-Bike WM 2023 – Glasgow / Schottland
Bosch, Brose, Shimano, Yamaha – wer wird Weltmeister?
Nachdem bei der UCI E-Bike WM 2022 alle Podestplätze an E-Bikes mit Motoren von Bosch gingen, stellt sich die Frage, ob es in diesem Jahr bei der offiziellen UCI E-Bike WM wieder so aussieht? Wir sind gespannt, denn mit dem Bosch Performance CX Race-Motor hat Bosch eBike Systems einen speziellen Motor im Programm, der E-Racing im Profi-Bereich mit seiner vehementen Dominanz bis jetzt ziemlich auf den Kopf gestellt hat.
2023 findet die UCI E-Bike WM im schottischen Tweed Valley statt. Wie in jedem Jahr geht es bei der WM nicht nur um die persönlichen Fahrleistungen der Athletinnen und Athleten, sondern dieses Rennen ist gleichsam auch ein Prestigekampf zwischen den Motorherstellern Bosch, Brose, Shimano und Co. Wer hier siegt, macht in den nächsten 12 Monaten damit Werbung und suggeriert damit: Wir haben den besten Motor!
Kein E-Bike-Tuning
Am Rennen selbst dürfen nur E-Bikes mit europäischer Software teilnehmen, sie dürfen also bis max. 25 km/h unterstützen und eine Dauerleistung von 250 W nicht überschreiten. Alle Teilnehmenden müssen vor dem Rennen zu einem Bike-Check, bei dem auch nach illegalem Motortuning gesucht wird. Den Akku oder das komplette Bike darf man während des Rennens nicht tauschen.
Anspruchsvolle Strecke
Der Rundkurs der UCI E-MTB WM 2023 befindet sich im Tweed Valley / Schottland. Etwa die Hälfte der Strecke ist sehr natürlich, mit Waldboden und gespickt von dicken, rutschigen Wurzeln und einigen Offcamber-Sektionen. Die andere Hälfte ist mehr gebaut, also mit dicken Anliegern, Sprüngen – hier sind einige ziemlich groß und sehr spektakulär – und künstlichen Steinfeldern versehen. Beim „Rockface“ beispielsweise, einem der Steinfelder, ist die richtige Linienwahl bei der Einfahrt entscheidend. Dazu gibt es einige steile Uphill-Sektionen, die es in sich haben. Wer hier vom Pedal muss, schiebt wahrscheinlich den restlichen Hang hinauf.
Eine Runde hat eine Streckenlänge von 3,72 km und 162 hm. Hier ist neben fahrerischem Können, Kraft und Mut auch immer etwas Glück gefragt, denn, wie Nathalie Schneitter so treffend sagt:
Ja, du weißt ja, wie das mit dem E-Bike ist, entweder schaffst du den Uphill rauf oder du schiebst. Weil die Anstiege, die sind halt wirklich sehr, sehr, sehr schwierig. Da wieder anfahren, das ist eigentlich fast unmöglich.
UCI E-Bike WM – Ergebnisse
UCI E-Bike WM 2023 – Ergebnisse
Fotostory der WM 2023
Hier haben wir eine umfangreiche Fotostory von den Rennen um die Weltmeisterschaftstitel: Fotostory: UCI E-Bike WM 2023
Nathalie Schneitter – Trek Rail (Bosch) – Sieger-E-Bike WM 2023
Ein extrem spannendes E-Bike hat Nathalie Schneitter, die amtierende Weltmeisterin 2023 auf dem E-Bike, am Start, denn sie setzt, neben dem Bosch Performance CX Race, auf das Bosch E-Bike ABS. Im Rennen! Skandal! Nein, ernsthaft, auch wir selbst finden das ABS so gut, dass wir gern damit mal ein Rennen fahren würden. Der Sieg in der Damenwertung zeigt eindrucksvoll, dass ABS auch zum E-Racing passt!
Joris Ryf – Specialized Turbo Levo (Brose) – Sieger-E-Bike WM 2023
Mit einem Specialized Turbo Levo geht Joris Ryf an den Start. Farblich eher zurückhaltend machte dieses E-Mountainbike dennoch eine glänzende Figur im Rennen, denn der Motor hat genug Drehmoment und Leistung, um nach ganz oben aufs Podest zu fahren. Joris ist Weltmeister 2023!
Anna Spielmann – Haibike ALLMTN (Bosch)
Anna Spielmann kommt aus dem Ötztal in Österreich und fährt schon lange Cross Country-Rennen. In diesem Jahr sitzt sie für Haibike im Sattel und kämpft mit einem Haibike ALLMTN um einen Podestplatz.
Emeric Ienzer – Scott Patron eRide (Bosch)
Emeric Ienzer fährt eigentlich eher Endurorennen und ist bei der EDR-E erfolgreich, bei der UCI E-MTB WM geht er aber dennoch an den Start. Er setzt auf ein langhubiges Scott Patron. Auffällig ist hier das Fahrwerk, denn Emeric nutzt hier eine Federgabel und einen Dämpfer von SR Suntour. Um Chancen auf einen Podestplatz zu haben, kommt hier ein Bosch Performance CX Race-Motor zum Einsatz.
Jeroen van Eck – Ghost E-Riot (Bosch)
Wie im letzten Jahr auch, wird Jeroen von Eck auf einem Ghost E-Riot an den Start gehen. Auch er setzt auf den CX Race-Motor von Bosch.
Kathrin Stirnemann – Thömus Lightrider (Shimano)
Die Schweizerin Kathrin Stirnemann geht mit einem Thömus Lightrider mit Shimano EP801 an den Start. Das knallrote E-MTB ist ideal für die Hatz gegen die Uhr, denn es vereint ein geringes Gewicht mit einem potenten Fahrwerk. Hier setzt Kathrin übrigens auf Produkte von DT Swiss.
Sofia Wiedenroth – Specialized Turbo Levo (Brose)
Ebenso wie Teamkollege Joris Ryf geht Sofia Wiedenroth mit einem Specialized Turbo Levo an den Start. Ihre Erfahrungen aus früheren XCO- oder Enduro-Rennen werden ihr sicher auf der Strecke helfen, denn hier geht es auch über einige halsbrecherische Hindernisse. Auf Nachfrage sagte sie uns:
Der Kurs ist mit wilden Gaps, Sprüngen und Drops ziemlich spektakulär und macht echt Spaß zu fahren. Hinzu kommen einige Offcamper Sektionen, die die Strecke insgesamt recht schwierig machen.
Tracy Moseley –Trek Rail (Bosch)
Tracy Moseley ist eine lebende Legende und endschnelle Downhill-Pilotin. Auch in diesem Jahr geht sie bei der UCI E-MTB WM an den Start. Mit dabei, ihr Trek Rail, welches eine spezielle Lackierung hat und von einem Bosch Performance CX Race angetrieben wird.
Weitere Informationen zur UCI Mountainbike-Weltmeisterschaft 2023 gibt’s auf MTB-News.de oder direkt bei der UCI: www.uci.org
Du interessierst dich für E-Racing? Auf eMTB-News.de findest du alles rund um das Thema: E-Racing auf eMTB-News
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29 Kommentare
» Alle Kommentare im Forumresultierende Energie aus Muskelmasse zu Gewicht (Rad+Fahrer) =W/kg
ist physik, egal ob TdF am Berg oder WM im elektro Bergrad fahren
und in "steilen technischen anstiege"n könne das Gewicht der Fahrerin im verhältnis zum gesamtgewicht
sich + oder - auswirken.
manchmal kanns +Fahreringewicht hilfreichsein (Grip z,B. ), manchmal nicht
Voll einverstanden!
Aber lässt sich in dem Rennen überhaupt ein Unterschied zwischen den verschiedenen Motor- und Akkusystemen erkennen? Oder sind die Motoren zwar untentbehrlich, aber dennoch ohne Einfluss auf den Rennverlauf, weil alle in etwa gleicht stark sind - das Rennen daher durch anfängliche Sprintstärke, dann Durchhaltevermögen und Fahrkönnen entschieden wurde?
Nicht konkurrenzfähig? Das war ein Witz oder?
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