Empfehlenswerte Versicherungen
Die Krankenversicherung
In Deutschland hat so gut wie jeder Bürger eine gesetzliche Krankenversicherung, je nach Berufsstand und persönlichem Budget und Anspruch kommt die private Krankenversicherung zum Zuge. Beide dienen dazu, körperliche wie seelische Leiden finanziell auszugleichen und die mit einer Erkrankung verbundenen Folgerisiken wie Leistungsausfall, Pflege und Heilbehandlungen abzusichern. Die Krankenkasse erstattet den Versicherten voll oder teilweise die Kosten für die Behandlung bei Erkrankungen und oft auch nach Unfällen.
Die Unfallversicherung
Unter der Definition Unfallversicherung versteht man eine Versicherung der Unfallfolgen, sowohl der akuten des medizinischen Notfalls, als auch der längerfristigen in Form einer leichten oder schweren Invalidität sowie teils auch die Todesfolge. Die Unfallversicherung deckt in der Regel nur eigene Schäden ungeachtet einer Schuldfrage ab. Die Unfallversicherung ist keine Pflicht in Deutschland, empfiehlt sich jedoch aufgrund des geringen Monatsbeitrags für jeden E-MTB-Sportler.
Die Haftpflichtversicherung
Eine Privathaftpflicht ist im Prinzip immer sinnvoll und neben der Krankenversicherung eine der meistverbreiteten Absicherungen. Wenn anderen Menschen durch die eigene Handlung versehentlich ein Schaden zugefügt wird, ist man dafür grundsätzlich haftbar. Die Haftpflicht springt in dieser Situation ein und fängt die Kosten auf – die je nach Schadenssituation in die Millionen gehen können. Eine private Haftpflichtversicherung ist somit eine der wichtigsten Versicherungen. Sie bewahrt im schlimmsten Fall vor dem finanziellen Ruin und nimmt zudem eine Menge Stress. Mit den Kollegen in Kolonne den Berg herunterfahren und plötzlich kommt es aufgrund mangelnden Abstands oder einer Unaufmerksamkeit zu einem Auffahrunfall mit Material-Schaden? In solch einem Fall kann die Haftpflichtversicherung den entstandenen Schaden übernehmen.
Sinnvolle Versicherungen
Diebstahl-Versicherung
Da ein E-MTB ein teures Sportgerät ist, kann es oft sinnvoll sein, dieses gegen Diebstahl oder Beschädigung zu versichern. Die Bike-Branche bietet in diesem Zusammenhang eine ganze Reihe unterschiedlicher Absicherungsmodelle an, welche wir euch schon einmal in einem Artikel vorgestellt hatten. Oftmals lässt sich das E-MTB aber auch in die sogenannte Hausratversicherung integrieren und gegen einen geringen Mehrbetrag in vollem Umfang gegen Diebstahl absichern. Hier empfiehlt es sich auf jeden Fall, mit der Versicherungsgesellschaft, über welche bereits die Hausratversicherung läuft, Kontakt aufzunehmen, um die Details in Erfahrung zu bringen.
Spezielle Diebstahlversicherungen gibt es meist beim E-Bike-Händler oder einfach online. Wer sich ein neues E-MTB anschafft, sollte hier gleich mit dem Händler verhandeln, ob eine zusätzliche Versicherung nicht einfach in den Kaufpreis integriert werden kann. Da viele Händler eine Provision für die Vermittlung erhalten, ist eine Anrechnung auf den Kaufpreis kein großer Umstand.
Speziell wird es bei Nutzern von Bike-Leasing-Anbietern wie Jobrad oder Eurorad. Hier kommt es auf die Rahmenverträge mit dem Arbeitgeber an, in welchem Umfang das E-Bike versichert werden muss oder kann. Daher darauf achten, ob in diesem Fall bereits eine Versicherung besteht, damit nicht unnötig doppelt abgesichert wird.
Die allgemeine E-Bike Versicherung
Im Zusammenspiel mit den gewaltigen Verkaufszahlen von E-Bikes hat sich parallel hierzu ein wahres Versicherungs-Sammelsurium ergeben. Die Versicherungsbranche sieht offensichtlich Potenzial, möchte ein Stück vom gewaltigen Kuchen „E-Bike-Markt“ abhaben und bietet Absicherungen in allen erdenklichen Formen an. Wie sich sicherlich viele erinnern, war vor zwei Jahren sogar kurzzeitig von einer Zwangsversicherung für Pedelec-Nutzer die Rede, da die Unfallzahlen scheinbar stark erhöht sind. Wie auch immer, ob man einen Rundum-Schutz tatsächlich braucht, muss jeder für sich entscheiden – es gibt für jeden Fall etliche Angebote.
Diese kann Leistungen um Diebstahl, Vandalismus, Unfall, Kurzschluss, Material- und Konstruktionsfehler, Pannenhilfe und Bergungskosten beinhalten. Hier unterscheiden sich die Leistungen von Anbieter zu Anbieter teils enorm, sodass zunächst eine Bedarfsanalyse getätigt werden sollte, um dann gezielt nach einem Angebot zu suchen.
Unter den vielen Anbietern einen passenden zu finden ist gar nicht so einfach, besonders wenn man sich selbst auf Online-Recherche begibt. Daher empfehlen wir einen ersten Kontakt mit dem Versicherungsunternehmen des Vertrauens herzustellen, hier lassen sich in Kombination mit anderen bereits laufenden Verträgen oftmals Rabatte für ein gesamtes Paket aushandeln. Zudem kann der Bedarf genau analysiert werden.
Die E-Bike Versicherung im Detail
Um eine passende E-Bike Versicherung zu finden, haben wir eines der zahlreichen Verbraucherportale bemüht und dort in unserer Suchmaske folgende Kriterien hinterlegt:
- Neues E-MTB
- Kaufpreis 8000 €
- Standort Region 79xxx
- Jährliche Zahlungsweise
- Mindestlaufzeit 3 Jahre
Als favorisierter Anbieter wurde uns hier die Hepster-Versicherung „hepster Reparatur + Diebstahl E-Bike“ angeboten. Vertragspartner ist hierbei die MOINsure GmbH, der Versicherer die Helvetia Schweizerische Versicherungsgesellschaft mit Sitz in Liechtenstein.
Diese umfasst folgende Leistungen
Versichert ist das eigene Pedelec. Der Versicherungsschutz umfasst Sachschäden infolge von:
- Einfachem Diebstahl
- Einbruchdiebstahl
- Plünderung
- Raub und räuberischer Erpressung
Der Versicherungsschutz umfasst optional Schäden durch:
- Zerstörung
- Beschädigung
- Bedienfehler und unsachgemäße Handhabung
- Brand & Explosion
- Sturm, Hagel, Überschwemmung, Lawinen, Erdrutsch
- Elektronik- und Feuchtigkeitsschäden an Akku
- Motor und Steuerungsgeräten und Verschleiß des Akkus
- Verschleiß des E-Bikes
Die in den allgemeinen Versicherungs-Bedingungen (AVB) unter anderem gelisteten Ausschlusskriterien umfassen:
- Schäden, die entstehen bei der Teilnahme an Sportveranstaltungen oder Wettkämpfen, sei es im Privat-, Amateur- oder Profibereich, einschließlich den zugehörigen Übungs- und Trainingsfahrten
- Bei Fahrten zur Erzielung einer Höchstgeschwindigkeit (auch Downhill-Fahrten)
- Schäden infolge von Manipulationen des Antriebssystems (z. B. Tuning) oder durch nicht fachgerechte Ein- oder Umbauten
- Reinigung oder ungewöhnliche, insbesondere nicht den Herstellervorgaben entsprechende Verwendung des Fahrrads oder E-Bikes/Pedelecs
- Der Versicherungsschutz erstreckt sich nicht auf Schäden, soweit die versicherte Person dafür von einem Dritten Entschädigung aufgrund von Garantie oder Gewährleistungsbestimmungen beanspruchen kann
Die Kosten in unserem Beispiel liegen bei einer Mindestvertragslaufzeit von 36 Monaten bei 238,00 € jährlich.
Wie immer gilt es, sich intensiv mit den Vertragsdetails im Einzelnen auseinanderzusetzen, so manche Formulierung lässt sicherlich viel Interpretationsspielraum. Wie wir jedoch erfahren haben, wurden bisher zahlreiche Versicherungsleistungen, vor allem im Bereich der Verschleiß-Reparatur wie Reifen, Bremsbeläge, Kette und Kassette bisher anstandslos getätigt. Ob man diese Leistung permanent, kontraproduktiv zur persönlichen Beitrags-Leistung, in Anspruch nehmen kann, bleibt abzuwarten. Zudem ist unklar, ob diese negative Auswirkungen auf ein versicherungsinternes Ranking, ähnlich der Schufa im Finanzsystem, hat.
Fazit
Letztendlich bleibt zu bedenken, dass eine Versicherungsgesellschaft kein Verein der „barmherzigen Samariter“ ist. Ein Versicherungsunternehmen hat das Ziel, Geld zu verdienen, darauf basiert jedes Angebot. In welchem Umfang man sich absichern möchte, muss jeder für sich entscheiden, jedoch sollten die unter dem Punkt “Empfehlenswerte Versicherungen„ gelisteten Kategorien unserer Ansicht nach auf jeden Fall priorisiert werden. Bei den allgemeinen E-Bike-Versicherungen gilt es, genau auf die gebotene Leistung, also das Kleingedruckte, zu achten und gegenzurechnen. Häufig kann es sinnvoll sein, einen bestehenden Versicherungsschutz um eine Fahrradoption kostengünstig zu erweitern.
Welche Erfahrung habt ihr mit E-Bike-Versicherungen gemacht und wie sieht euer Absicherungs-Umfang aus?
19 Kommentare
» Alle Kommentare im Forum1. Achtet bei der Unfallversicherung auf Bergungskosten. Gerade im Ausland kann man im Ernstfall sonst auf Kosten sitzen bleiben, eine Bergrettung ist KEIN Krankentransport, die Reise-KV hilft da nicht. Auch der Mitwirkungsanteil von Vorverletzungen sollte bei mind. 70% liegen, für uns Waldsportler sind außerdem Zecken- und Insektenbisse sinnvoll. Kosmetische OP bzw. Zahnersatz kann auch sinnvoll sein, wenn man sich mal richtig mault.
2. Bei der Haftpflichtversicherung eine der wenigen wählen, die auch für die Beschädigung geliehener Räder zahlt, Fahrzeuge sind nämlich bei den meisten ausgeschlossen, auch wenn geliehene Sachen mitversichert sind. Wer im Urlaub, im Bikepark oder zum Testen ab und an Räder leiht, möchte bestimmt nicht auf dem Schaden sitzen bleiben.
3. Bei den meisten E-Bike-Versicherungen sind Schäden durch Downhillfahrten ausgeschlossen, dazu zählt für diese schon der Singletrail im Wald. Also bei der Schadenanzeige nach einem Sturz genau überlegen, wie es passiert ist.
Überraschung .. Messi wird anders behandelt als du .. und das hat was mit Geld zu tun
Der 2. Teil ist exakt das was Versicherungen machen. In Deutschland haben wir das große Glück durch unser gastliches Krankenversicherungssystem dasa halt ( fast ) alle Versichert sind. Und genau deshalb wird es nicht Existenzgefährdend. Unterhalt dich mal mit Amerikanern wenn sie krank werden ohne Versicherung ... ode rmit den anderen 97 % der Menschheit ..
Das du das für Unsinn hälst mit der Begründung das die Existenz Gefährdung nicht eintritt wenn man Versichert ist .. nun... das ist ne interessante Argumentation.
Vermutlich beziehst du das nur auf die Krankenzusatzversicherung, mir ging es eher um die Grundsätzliche Idee warum es Versicherungen gibt ( bzw sie entstanden sind ). Ob man Versicherungen so wie sie heute auf dem Finanzmarkt existieren genau so mag , ist ein anderes Thema.
Ob man bessere Gesundheitsversorgung als Luxus oder Absicherung sieht ist tatsächlich eine sehr persönliche Entscheidung.. die viele übrigens im schweren Krankheitsfall neu überdenken und entscheiden, wenn sie die Möglichkeiten haben .
PS:
Ich persönlich bin übrigens kein Fan des 2 Klassen Krankheitssystem wie wir es haben , obwohl ich selbst privat Versichert bin und davon profitere.-.
https://www.franke-bornberg.de/ratings/sachversicherung/unfallversicherung
Daraus dann auszuwählen, liegt an deinen persönlichen Wünschen und am Preis, den du zu zahlen bereit bist.
Kurzum......die beste Versicherung, ist die.....die du niemals brauchst!
Es aber ungemein beruhigt, zu wissen, dass man sie hat.
Wie mitm Geld, muss nit glücklich machen......aber es beruhigt ....zu wissen...dass
Kleines aktuelles Bsp
Bikekumpel, eine Wildsau vor dem Herrn geiler Typ, macht jeglichen Scheiß mit.....Typ jjiiiiiiiihaaaaa, wir wollen doch Spaß haben, keine Angst, wer bremst verliert usw.....nimmt jede Rampe, legt sich aufs Maul, steht auf fährt weiter....grottenschlechter Fahrstil, lernt es aber au nit......kann ja machen was er will....
Junge brems etwas früher, zu Coronazeiten wollt ich nit im Krankenhaus landen......da nützt dir die beste Versicherung nüscht.😉
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