Rennformat & Streckenplan
Bisher galt inoffiziell derjenige Fahrer als Enduro-Weltmeister, der den Gesamt-World Cup, beziehungsweise in früheren Jahren die Enduro World Series für sich entscheiden konnte. Im Radsport ist das allerdings eher ungewöhnlich, hier unterscheidet man zwischen einem World Cup-Gesamtsieger und dem Weltmeister. Letzterer wird in einem einzigen, besonders hochgehaltenen Rennen ausgelotet und darf als Sieger nicht nur eine schicke Gold-Medaille, sondern auch das besondere Regenbogen-Trikot bis zur nächsten Weltmeisterschaft im kommenden Jahr tragen. 2024 wird es auch im Enduro-Mountainbiken erstmals eine solche Weltmeisterschaft geben.
Austragungsort ist Canazei in den italienischen Dolomiten. Für Enduro-Fans ist der Ort kein unbekannter – hier wurden bereits mehrfach Enduro World Series, beziehungsweise Enduro World Cup Rennen ausgetragen. Das Format entspricht im Wesentlichen einem Enduro World Cup: Es gibt einen Trainingstag, an dem allen gezeiteten Stages befahren werden können, gefolgt vom Renntag. Wer diesen für sich entscheidet, ist Enduro-Weltmeister!
Für die Weltmeisterschaft wurden in Canazei fünf Stages hergerichtet. Diese dürften den meisten erfahrenen Racern bereits aus den Rennen der Vorjahre bekannt sein. Es gilt 42,4 km Strecke zurückzulegen. Während des Rennens dürfen Lifte benutzt werden, was es ermöglicht, 2.818 Tiefenmeter zurückzulegen. 1.200 Höhenmeter müssen hingegen aus eigener Kraft und in der vorgegebenen Zeitspanne erklommen werden. Insgesamt also eine recht machbare Aufgabe für die besten Enduro-Fahrer der Welt.
Die längste Stage – Nummer 4 – hat recht ordentliche 4,7 km bei 659 Tiefenmeter. Den Abschluss macht die kürzeste Stage des Rennens, mit nur 1,4 km und 244 hm. Wer hier also weit zurückliegt dürfte sich nur noch wenige Chancen auf eine Aufholjagd ausrechnen. Den vollständigen Streckenplan findet ihr hier:
Zeitplan
Der Zeitplan wurde in letzter Minute nochmal verändert – Schuld daran ist das Wetter. Ursprünglich sollten die Enduro und E-Enduro-Rennen am Samstag stattfinden – diese wurden nun auf Sonntag verschoben. Das Training ist analog dazu von Freitag auf Samstag gerutscht. Der restliche Plan bleibt unverändert. Die Hotels in Canazei dürften sich über die am Dienstag eingehenden Buchungsanfragen für eine zusätzliche Übernachtung gefreut haben. Am nun freien Freitag ist auf den Bergen tatsächlich ein Schneesturm vorausgesagt, doch dazu gleich mehr.
- Samstag, 14.09.2024
- 08:30–17 Uhr – Training (alle Fahrer)
- Sonntag, 15.05.2024
- 08:30–17 Uhr – Enduro Weltmeisterschaft (alle Fahrer)
- 08:30–17 Uhr – E-Enduro Weltmeisterschaft (alle Fahrer)
Wettervorhersage
Die Wetterapp des Vertrauens dürfte bei so manchem Enduro-Profi in den letzten Tagen zur meistgeklickten App auf dem Smartphone geworden sein. Grund ist die ziemlich düstere Wettervorhersage, die im Tal Regen und deutlich einstellige Temperaturen für das Ende der Woche und auf dem Berg sogar bis zu 25 cm Schneefall am Donnerstag vorausgesagt hat. Deshalb wurde das Rennen bereits um einen Tag verschoben. Am Wochenende sind zwar immer noch eher winterliche Temperaturen vorausgesagt, allerdings soll sich sonntags immerhin mal die Sonne blicken lassen und so für ein hoffentlich faires und schneefreies Rennen sorgen.
Die Favoriten im Check
Betrachtet man die Historie der bisherigen Enduro-Rennen in Canazei, so führt kaum ein Weg an Richie Rude und Isabeau Courdurier vorbei. Rude konnte von 5 Rennen 3 gewinnen, Courdurier sogar 4. Nur 2021 wurde die Französin von ihrer Landsfrau Melanie Pugin geschlagen. Beide sind 2024 auch wieder in Bestform: Richie Rude hat sich erst letzte Woche in Loudenvielle die World Cup-Gesamtwertung gesichert, Isabeau Courdurier hat den World Cup Overall immerhin auf Platz 2 abgeschlossen und kann zwei Saisonsiege verbuchen.
Im letzten Jahr sicherte sich der Neuseeländer Matt Walker recht überraschend den Sieg in Canazei. Der Pivot-Fahrer laboriert jedoch an einer Knie-Verletzung und ist nicht in Bestform. Dafür hat Martin Maes nach einer langen Durststrecke in Loudenvielle gezeigt, dass vor allem bei schlammigen Bedingungen, nach denen es in Canazei aussieht, mit ihm zu rechnen ist. Jesse Melamed, Charlie Murray und Slawomir Lukasik sind weitere Namen, die man für den ersten Enduro-Weltmeister-Titel definitiv auf dem Schirm haben sollte.
Ähnlich sieht es im Frauen-Feld aus. World Cup-Gesamtsiegerin ist Harriet Harnden. Andererseits hat Morgane Charre bei sehr rutschigen Bedingungen in Loudenvielle gezeigt, dass bei schlechtem Wetter immer mit ihr zu rechnen ist. Ex-Canazei-Siegerin Melanie Pugin wurde dabei Zweite und auch Ella Conolly ist in guter Form.
So kann man das Rennen verfolgen
Wie beim Enduro-Sport üblich gibt es keinen Livestream des Rennens – das wäre aufgrund der räumlichen Dimensionen der Rennstrecke auch kaum möglich. Es gibt am Renntag allerdings ein Live-Timing, das ihr hier verfolgen könnt: www.events.fassabike.com
Ansonsten wird MTB-News euch mit einer Final-Fotostory auf der Website sowie einer umfassenden (Live-)Berichterstattung auf unserem Instagram-Kanal versorgen.
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